Hallo euch allen.
Die Holzschwerter der Traumschmiede sind schön gemacht, allerdings stört das etwas wabbelige Kreuz aus Leder. Die besten Erfahrungen haben wir mit den Holzwaffen von Walter Neubauer gemacht, die in größeren Serien produziert werden. Von Neubauer gibt es auch Trainings-Langschwerter aus Aluminium, die etwas mehr Realitätsfeeling geben als Holz, aber wegen der dicken, runden Alklinge immer noch sehr Anfängersicher sind. Sind allerdings mit 120 Euro auch etwas teurer als Waster, dafür aber unverwüstlich. Wir haben inzwischen ungefähr 30 Stück für den Verein angeschafft.
Ich möchte an dieser Stelle noch mal auf mein Langschwertseminar in zwei Wochen hinweisen, Infos gibts unter
www.zornhau.de.
Zu den sonstigen Themen ist zu sagen: Im europäischen Mittelalter wurde definitiv nicht mit der flachen Seite der Klinge pariert, die "Flachparade" ist eine moderne Legende. Ich studiere seit über 10 Jahren spätmittelalterliche Fechtbücher, eine solche Flachparade ist nirgendwo zu finden.
Genausowenig jedoch wurde "hollywood-like" Schneide auf Schneide aufeinander gedengelt. Das Versatzungskonzept der deutschen Fechtschule ist weitaus komplexer und gradueller, als der Laie denkt. Hier ins Detail zu gehen, wäre allerdings müßig.
Wen's Interessiert: Eine endlose Fachdiskussion dazu läuft bei
http://forum.arsgladii.at.
Eine Schwertfechschule "nach Toledo" oder "nach Talhoffer" gibt es übrigens nicht, auch das sind moderne Erfindungen. Hans Talhoffer war zwar eine historische Person und er hat mehrere Fechtbücher geschrieben, stand jedoch klar in der Tradition Johannes Liechtenauers und so gut wie alle Leute, welche versuchen, seine Bildtafeln ohne Kenntnis der Liechtenauerschen Fechttradition nachzustellen, verzetteln sich und kommen nicht an den Kern des Konzeptes heran.