HaselHornNeedle 1. Fehlversuch

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tom.smile
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HaselHornNeedle 1. Fehlversuch

Beitrag von tom.smile »

Hallo Liebe Gemeinde,

vor gut einem Jahr hab ich eine schönen Haselstave mit einem Durchmesser von etwas mehr als 3 cm und einer Länge von 1,90m von einem netten Bogenbauer hier um die Ecke zum üben bekommen. Noch einmal Danke an dieser Stelle. :)
Für 20-25 Pfund @ 32 sollte der gut sein, so die Empfehlung des erfahrenen Kollegen.

Natürlich hab ich mich sofort an das gute Stück getraut. Nach dem Sap2015 war es dann so weit.

Der Plan war ein primitiver Haselbogen mit Needletipps aus Horn. Die Idee für die Nocken kam mir als ich den Bogen von Laurinius im Sap2015 gesehen hab. Danke für die Inspiration. ;)

Gesagt, getan. Der Bau verlief ganz gut. Der Tiller war zum Ende ziehmlich schwierig und letzten Endes nicht optimal. Trotzdem hab ich den Bogen noch ganz gut hinbekommen. Zuletzt lag er bei 25@32.

Als ich ihn dann zum einschießen fertig machen wollte gab es einen fiesen Knacks und das wars dann. :(

Werte zuletzt:
Länge ungespannt: 1,87m NtN
Breite Fades: 3,00cm
Breite Nocke: 5mm
WA 1/2 = 3cm Breite parallel, Rest gleichmäßig pyramidial bis auf 5mm an den Tipps
Der Länge nach
Der Länge nach
Needel
Needel
Needle Seite
Needle Seite
Der Bogen hatte zwei Schwachstellen (siehe Kreise). Geplatzt ist er allerdings wo anders (siehe Kreuz). ???
Schwachstellen und Bruchstelle
Schwachstellen und Bruchstelle
Schaden 1
Schaden 1
Schaden 2
Schaden 2
Schaden 3
Schaden 3
Kann mir einer sagen, warum der gerade an der Stelle geplatzt ist und nicht an den Schwachstellen im Tiller?
Der Rücken hatte vorher auch keine Macken, die den Bruch erklären könnten.

LG Tom
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Ilmarinen
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Re: HaselHornNeedle 1. Fehlversuch

Beitrag von Ilmarinen »

Hi Tom,
mein Beileid! Echt schade um den schönen Bogen.
Ist das ein versteckter Totast, den man auf Schaden 1 und Schaden 3 sieht?
Auf dem Tillerbild sieht die Stelle eher steif aus.
Kann es sein, dass das Holz übertrocknet war?

Grüße

Jörg
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ist die Wandlung meiner selbst.“ Martin Buber
Acacieae
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Re: HaselHornNeedle 1. Fehlversuch

Beitrag von Acacieae »

Hey, ja das mit der Hasel ist schade. Mir ist auch letztens meine Recurve Hasel gebrochen. Die Splitter sehen ähnlich aus. Auf ein Neues?
https://plus.google.com/photos/10218132 ... 6463797521
Zuletzt geändert von Acacieae am 17.04.2015, 22:48, insgesamt 1-mal geändert.
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arcus
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Re: HaselHornNeedle 1. Fehlversuch

Beitrag von arcus »

warum sehe ich auf dem Rücken schräg verlaufende Raspelspuren, und wieso ist der so sauber ?
bei mir sieht man bei Hasel immer noch Kambiumreste auf dem Rücken.

arcus
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tom.smile
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Re: HaselHornNeedle 1. Fehlversuch

Beitrag von tom.smile »

Hallo Jörg,

das mit nem Totast kam mir auch schon in den Sinn.
Bin mir aber nicht sicher.

Mit Übertrocknung kenn ich mich nicht aus. Bei dem Vorbesitzer des Staves halte ich das jedoch für unwahrscheinlich.
Ist ein alter Hase und hat Top Bedingungen für die Lagerung.

Wie erkennt man denn Übertrocknung beim Hasel bzw. am Schadensbild?

LG Tom
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Re: HaselHornNeedle 1. Fehlversuch

Beitrag von tom.smile »

@ arcus

Ich geb zu, ich hab den Rücken mit dem Schleifpapier sauber gemacht. :-[

Die Feile hat der Rücken aber nie gesehen.

LG Tom
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arcus
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Re: HaselHornNeedle 1. Fehlversuch

Beitrag von arcus »

Macht man nicht , zumindestens nicht diagonal, und wenn, dann nur mit 400 er, ganz zart.
du Hast warscheinlich den 1. Ring im Bereich des Totastes geschwächt.


arcus
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tom.smile
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Re: HaselHornNeedle 1. Fehlversuch

Beitrag von tom.smile »

So ein Mist. Du hast mit Sicherheit Recht.

Ich hatte nicht gedacht, dass das Schleifpapier so viel abnimmt.

BTW: Was haltet Ihr von den Tipps? Ich denke bis 40 Pfund sollte das so gehen oder?

LG Tom
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Re: HaselHornNeedle 1. Fehlversuch

Beitrag von Benedikt »

Jo, die Tips sollten das halten, wenn das Horn einen sauberen Faserverlauf hat.

Ich denke auch, dass die Kombination aus am Rücken rumschleifen und dieses kleines Astes zum Bruch geführt hat.
Nächstes Mal einfach die Bastreste drauflassen, sieht auch schön aus ;)
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Re: HaselHornNeedle 1. Fehlversuch

Beitrag von schnabelkanne »

Hi,
dort wo er gebrochen ist hat er eher weniger gebogen.
Bricht ein Bogen eher an steifen Stellen oder danach?
Hab keine Ahnung!
Gruß Thomas
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Re: HaselHornNeedle 1. Fehlversuch

Beitrag von tom.smile »

Also nach meinem Verständnis sind die Stellen, die sich mehr biegen die Schwachstellen.

Deshalb war ich ja auch verwundert, dass er an einer anderen Stelle gebrochen ist.

LG Tom
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Re: HaselHornNeedle 1. Fehlversuch

Beitrag von schnabelkanne »

Hi, ja verstehe ich auch so - Stellen die mehr biegen sind Schwachstellen. Bin abe nicht sicher wo der Bogen bricht, direkt bei der Schwachstelle oder an steifen Stellen?
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Re: HaselHornNeedle 1. Fehlversuch

Beitrag von Heidjer »

Ein Bogen bricht da, wo das Holz den Kräften nicht mehr Stand halten kann. ;D
Eine Schwachstelle im Bogen wird sehr strapaziert, meist gibt es da dann Stauchbrüche und der Bogen knickt ein und stirbt an einen Versagens des Bogenbauches. Dieses Bruchbild zeigt aber ein Versagen des Bogenrückens, hier konnten die Holzfasern die Zugkräfte nicht bändigen. Typisch ist das Langfaserige Aufsplittern der Holzfasern die Zugkräften ausgesetzt waren.

Bei einen Bogen der annähernd Grenznah belastet wird, macht die Längenänderung ungefähr die doppelte Wurfarmdicke aus. Das heißt, ein Bogen mit 15mm dicken WA, ändert seine Länge um ca. 3cm zwischen Abgespannt und Vollauszug. Diese Längenänderung muß beim Tillern über den ganzen Bogen verteilt werden.
Ich habe das mal Spasseshalber ausgerechnet, wenn gewünscht kann ich das ja mal posten. ;)


Gruß Dirk
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Re: HaselHornNeedle 1. Fehlversuch

Beitrag von Rotzeklotz »

Heidjer hat geschrieben:Ich habe das mal Spasseshalber ausgerechnet, wenn gewünscht kann ich das ja mal posten. ;)
Gewünscht! ;)
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Heidjer
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Re: HaselHornNeedle 1. Fehlversuch

Beitrag von Heidjer »

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