Erfahrungsbericht Easyschnitz

Selbstgebaute Befiederungsgeräte, Spinetester, etc.
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ludwig.seitz
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Erfahrungsbericht Easyschnitz

Beitrag von ludwig.seitz »

Ich habe von meiner Frau zum Geburtstag eine Easyschnitz von Roland Bauer geschenkt bekommen und dachte es könnte vielleicht von Interesse sein, wenn ich einen kleine Erfahrungsbericht dazu schreibe (für Bilder verweise ich auf die Webseite des Herstellers, ich kriege wahrscheinlich keine so guten hin).

Für eilige: Geniales Ding!

Langfassung:

Leider hab ich nicht so viel Freizeit wie ich es mir wünschen würde, darum wollte ich mir nicht selbst ein Schnitzpferd bauen (außerdem wäre der Erfolg beim Eigenbau recht ungewiss, aehm...). Also habe ich mir die Easyschnitz gewünscht, mit allem 8) .

Mein Nachbar hat dann das "handliche" Paket für mich entgegengenommen, dat Ding kommt nämlich im (für den Hulk) leicht zu tragenden Transportkoffer. Aber praktisch ist dass natürlich schon, nur mal damit spazieren gehen will ich eher nicht (da muss ich vorher noch ein bisschen mit einem Warbow trainieren).

Dann kam für den IKEA verwöhnten der kleine Schock: Keine Bauanleitung! Zum Glück war das mit den Bildern von der Webseite nicht so schwierig nachzuvollziehen was wo hin sollte, und nach einer Weile stand das Ding.

Erster Eindruck: schick und robust.

Der Sitz lässt sich vor und zurück schieben (für kurze und lange Arme), der Klemmblock ist höhenverstellbar (und auch das Fußpedal) und kann auf zwei Positionen (weiter vorne oder weiter hinten) an der Rampe festgemacht werden. Die Rampe kann man auch im Winkel verstellen, so dass sie unterschiedlich schräg ist.

Ein weiterer netter Touch ist der Seitenanschlag gegen das seitliche verrutschen des Staves am hinteren Ende des Schitzpferds (ist auf den Bildern auf der Webseite recht gut zu sehen).

Dann habe ich noch den integrierten Tillerstock und die Werkzeughalterung. Der Tillerstock ist schick aber nicht essenziell. Die Werkzeughalterung finde ich unentbehrlich, aber leider ist sie entweder im Weg (wenn man sie weiter vorne festmacht), oder man muss die Rampe recht schräg einstellen, weil das Teil darunter befestigt wird (sieht man auch gut auf der Webseite).

Mit dem Ding zu arbeiten macht einen Riesenspass, die Vorzüge eines Schnitzpferdes im allgemeinen brauche ich hier wohl nicht aufzuzählen. Dieses Modell kann man schnell aufbauen (man braucht nur den Zündkerzenschlüssel um die Rampe festzustellen) und ebenso schnell wieder abbauen, was mir sehr entgegen kommt da ich keine Werkstatt habe. Selbst bei "robusten" Arbeiten steht das Ding sehr stabil, und der Stave verrutscht nicht, ohne dass man allzu hart auf das Pedal drücken müsste. Der Koffer ist zwar groß (125x37x22) und schwer, aber dafür noch relativ handlich. Ein kleiner Nachteil ist das mit allem Zubehör das einräumen schon fast ein Puzzelspiel ist (ich habe mir ein Foto von der Konfiguration gemacht in der alles reingeht).

Ich möchte das Ding nicht mehr missen, und kann es nur wärmstens empfehlen (wenn man es sich leisten kann). Zum Preis kann ich nur sagen, dass ich persönlich mit einem Eigenbau nicht billiger davon gekommen wäre (Material+Arbeitszeit+Fluchen) und wahrscheinlich ein schlechteres Ergebnis erzielt hätte.
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Crosser
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Re: Erfahrungsbericht Easyschnitz

Beitrag von Crosser »

"wenn man es sich leisten kann" ist für mich der Kernsatz in deinem Bericht.
Ich will damit keineswegs behaupten, dass die Bank den dafür aufgerufenen
Preis nicht wert wäre (ich habe sie mir im Netz auch schon genau angesehen),
allerdings liegt das außerhalb meiner derzeitigen finanziellen Möglichkeiten.

Meine Initialzündung zum Eigenbau einer Schnitzbank war dieser Strang hier:
http://www.fletchers-corner.de/viewtopi ... 12&t=21879
Das wird mein nächstes Projekt werden.
Die Kofferlösung erreiche ich damit natürlich nicht (die Easyschnitz ist
dahingehend ja extrem durchdacht) und für das Zubehör muss ich mir was
anderes einfallen lassen ;)
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Geoffrey (✝)
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Re: Erfahrungsbericht Easyschnitz

Beitrag von Geoffrey (✝) »

Hallo Ludwig,

danke für den Bericht. Ich liebäugle schon seit geraumer Zeit damit, konnte mir aber den letzten Ruck noch nicht geben.

Mir geht's auch so, dass mich so eine (und besonders diese, weil sie gut durchdacht erscheint) Schnitzbank schon reizt, allein, um damit bei schönem Wetter auch mal draußen werken zu können, aber die Zeit (und wohl leider auch die Fähigkeiten) für einen Eigenbau bei weitem nicht ausreichen.

In den letzten Wochen habe ich mich dann nicht mehr so intensiv mit dem Thema beschäftigt, aber jetzt ist es durch Deinen Beitrag wieder aktiviert worden. ;D

Dir wünsche ich mit Deiner Schnitzbank jedenfalls weiterhin viel Freude.

Mach Späne (aber nicht aus der Bank!)

Geoffrey
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Bowster
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Re: Erfahrungsbericht Easyschnitz

Beitrag von Bowster »

Ich habe sie mir vor mehreren Monaten gekauft, finde sie toll, muss zu meiner Schande aber gestehen, daß ich sie bislang noch nie genutzt habe, da ich in der warmen Jahreshälfte wenig Zeit habe, Bögen zu bauen, da ich ein Fahrradgeschäft mein Eigen nenne. Das Teil macht aber einen soliden und praktischen Eindruck.
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ralfmcghee
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Re: Erfahrungsbericht Easyschnitz

Beitrag von ralfmcghee »

Geoffrey hat geschrieben:Mir geht's auch so, dass mich so eine (und besonders diese, weil sie gut durchdacht erscheint) Schnitzbank schon reizt, allein, um damit bei schönem Wetter auch mal draußen werken zu können, aber die Zeit (und wohl leider auch die Fähigkeiten) für einen Eigenbau bei weitem nicht ausreichen.
Nöö, so kann das nicht sein. Wer Bogen bauen kann, kriegt auch eine Schnitzbank hin. Du musst ja nicht gleich die EasySchnitz nachbauen. Wenn sie nicht großartig transportabel sein muss, gibt es doch hier irgendwo einen schönen und recht leicht umzusetzenden Bauplan. Mit Mut zur nicht perfekten Optik habe sogar ich so ein Ding gebaut, siehe hier. Wenn Du ein klein wenig nach unten scrollst, siehst Du ein Bild von dem guten Stück. Und sie hat schon einige Belastungsproben hinte sich. :-)

Sieh es als Investition für zwei. ;)

LG
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Re: Erfahrungsbericht Easyschnitz

Beitrag von Elfichris »

Ich habe mir im letzten Monat - neben anderen Projekten wie Carportauf- und anbau, auch eine Schnitzbank gebaut.
Holz hatte ich genug oder habe es mir zusammengeleimt (z.B. die Sitzfläche aus zwei 2cm dicken Brettern). Auch bei den Eisensachen hatte ich einiges auf Lager - brauchte nur wenige Tele, insgesamt kam ich auf 15 Euro an Kosten. :-)
Und das Bauen macht sogar noch Spaß - und das Arbeiten daran noch viel mehr.
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MarcelH.
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Re: Erfahrungsbericht Easyschnitz

Beitrag von MarcelH. »

Hi,

ich habe mal eine Frage zu der Schnitzbank:

Ich möchte/brauche auch dringend eine. Ich brauche die aber hauptsächlich zum Didgeridoo-Bau, Bögen habe ich bisher noch keine gebaut und auch keine geplant.

Kann das Teil auch größere Äste/Stämme spannen? Was ist der größtmögliche Spann"querschnitt"?

Muss teilweise maximal 15-25 cm spannen, geht das? Oder brauch ich das was anderes?


Gruß,
Marcel


Edit: Außerdem müsste ich teilweise längere Teile mit mehr Gewicht spannen. Wie groß ist denn die Auflagefläche bzw. die Klemmfläche an sich?
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Benedikt
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Re: Erfahrungsbericht Easyschnitz

Beitrag von Benedikt »

25cm sollte knapp werden, ich würd keine Schnitzbank nehmen ;)
Gruß
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arcus
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Re: Erfahrungsbericht Easyschnitz

Beitrag von arcus »

Die Easyschnitz hatte mich im Winter auch überzeugt--nur wollt ich dafür nix ausgeben-- da ich alles dazu da hatte, hab ich sie mir kurzerhand nachgebaut-- aber ohne Werkzeughalter,Tillerstock und Koffer.
Kosten für mich 0,00 € und ca 4 Std Arbeit mit lackieren.

Arcus
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MarcelH.
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Re: Erfahrungsbericht Easyschnitz

Beitrag von MarcelH. »

Das Problem ist nur:

Ich persönlich habe noch nie etwas ähnliches mit soviel "Mechanik" dran gebaut. Deshalb trau ich mich da nicht ran, vor Allem nicht ohne mal eine Schnitzbank persönlich gesehen zu haben...

=(
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Crosser
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Re: Erfahrungsbericht Easyschnitz

Beitrag von Crosser »

Ich bin mir auch nicht sicher, ob eine Schnitzbank das richtige für den Didgeridoo-Bau ist.
Für das Entrinden ist sie klasse, aber das Aushöhlen/-beiteln kann ich mir nicht so richtig
vorstellen ::)
Du hast mich da übrigens auf ganz dumme Gedanken gebracht...
Mir hat da jemand nen Buchenast vorbeigebracht, den ich schon für die thermische Verwertung
vorgesehen hatte...verarbeitest du das Holz dafür frisch oder getrocknet?
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MarcelH.
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Re: Erfahrungsbericht Easyschnitz

Beitrag von MarcelH. »

Hi,

zum Ausbeiteln ist eine derartige Bank in meinen Augen eh nicht geeignet.

Aber spätestens wenns außen an die Feinbearbeitung geht, möchte ich das Teil nicht jedes Mal wieder mit Gewindestäben neu spannen, wenn ich es mit einem Druck mit dem Fuß auch spannen könnte. Und grade das Feintuning außen, also vor dem Beginn des Schliffs, das ist das aufwendige, weil es hier eben drauf ankommt ;-)

OT: Ich habe Anfangs relativ frisch gearbeitet (~ 1 Jahr getrocknet) würde das aber wenn es geht nicht mehr tun. Die verziehen sich doch noch zu sehr, wenn man sie nicht am Stück fertig baut sondern sich Zeit lässt.
Jetzt hab ich noch ~ 20 Rohlinge und hoffe, ich kann ab sofort nur noch schöne, trockene verarbeiten!
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Benedikt
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Re: Erfahrungsbericht Easyschnitz

Beitrag von Benedikt »

[Ot]
Hattest du nicht auch mal Goldregen?
Brauchst du den noch? >:)
[/Ot]
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MarcelH.
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Re: Erfahrungsbericht Easyschnitz

Beitrag von MarcelH. »

[OT]Genau. Hab ich noch.

Muss mal anschauen, wie trocken der ist. Aber den will ich eigentlich verarbeiten.

Hätte aber noch einen schönen Ahorn der so schön, so astfrei und so grade ist, dass es fast schon schade wäre da keine Bögen draus zu bauen... Aber ich muss eins nach dem andern machen ;-)

[/OT]
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Crosser
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Re: Erfahrungsbericht Easyschnitz

Beitrag von Crosser »

MarcelH. hat geschrieben:Aber spätestens wenns außen an die Feinbearbeitung geht, möchte ich das Teil nicht jedes Mal wieder mit Gewindestäben neu spannen, wenn ich es mit einem Druck mit dem Fuß auch spannen könnte. Und grade das Feintuning außen, also vor dem Beginn des Schliffs, das ist das aufwendige, weil es hier eben drauf ankommt ;-)
Ah ok...und vielen Dank für die Info!
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