Bogen Reparieren

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Dunkelelf
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Bogen Reparieren

Beitrag von Dunkelelf »

Hallo, ich bin's mal wieder zur Abwechslung (falls sich jemand an das "Reiterbogen schwächer machen" Thema erinnert, ich lass es sein, hab mich wieder etwas dran gewöhnt)

Also, wie sagt unser Vereinsvorstand: "Ein jeder Bogen verdient es repariert zu werden und sei er noch so billig"

Ich habe also einen Flachbogen von einem Kumpel geschenkt bekommen, (vermutlich könnte es Ulme sein)

An einem Wurfarm ist ein Spreissel aufgestanden, und das Griffstück hat sich gelöst.

Hab mal ausgezogen und gemessen, hat so ca 20# bei 28"

Nun wäre meine Idee das Teil (möglichst günstig) zu reparieren.
Spreissel verkleben (Holzleim? Epoxy?) und dann mit einem Backing (gibt's ja fertige Laminate zu kaufen) zum einen zu stabilisieren und zum anderen mit den Pfund höher zu kommen. Als alternative zum reiterbogen (30-35#?)

Wie viel ist da bei einem normalen Backing möglich?
Was machen die verschiedenen Hölzer, was passt zu Ulme? Kirsch? Hickory? Oder Glas? Oder Leder/Haut/Sehne?


Was mach ich mit dem Griff, der müsste ja eigentlich mitbiegen, tut er aber in dieser Konstruktion natürlich nicht.
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Haitha
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Re: Bogen Repari

Beitrag von Haitha »

Moin, ich zitiere mal meine zahlreichen Altvorderen: Nutz mal die Suchfunktion. ;)

Dein Griff wird bei dieser Konstruktion so vermutlich wieder abfliegen, aber dennoch ist gut entfetten und Epoxy das Mittel der Wahl. Man kann ggf noch eine Wicklung anbringen.

Grüße
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Carve a little wood, pull a few strings and sometimes magic happens - Gepetto
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Re: Bogen Reparieren

Beitrag von schnabelkanne »

Servus,
hat der Bogen stehende Ringe?
Wo hebt sich der Span ab? (Bauch, Rücken, Seite?)
Länge des Bogens?
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benzi
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Re: Bogen Reparieren

Beitrag von benzi »

Hallo,

Klassische Bogenform aus dem zweiten Drittel des letztes Jahrhunderts.... so sahen unsere Kinderbogen aus...🥰
Konnte mensch damals im Waffen Geschäft kaufen...

Mach doch mal scharfe Bilder von den Sehnenkerben, die sehen so aus als hätte jemand einen "Alemannen oder Wikinger Bogen" nachstellen wollen.....

Ich würde Span und Griff mit Epoxyd reparieren, beim Span, vorsichtig anheben und Kleber reinfönen.... und Wicklung drum.... der Bogen scheint in dem Bereich an beiden WAs ja irgendwelche Wicklungen gehabt zu haben..🤔

Der Reparatur Versuch am Griff macht etwas Mühe, sollte aber noch im Rahmen sein....

Ich vermute, dass die Jahresringe weder stehen noch liegen, sondern der Bogen einfach aus einem Brett heraus gesägt wurde...war üblich und hält bei dem Zuggewicht auch...

Ich würde nicht weiter dran arbeiten um das Zuggewicht zu erhöhen.... aber etwas nachtillern, denn der Span scheint sich an einer Schwachstelle im oberen WA abgehoben zu haben...

Wenn die Sehne ursprünglich weiter außen eingehängt war, dann könnte das der Grund für die Überlastung gewesen sein....

Glaskugel gibt nichts mehr her...😪🤣

Liebe Grüße
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Re: Bogen Reparieren

Beitrag von Dunkelelf »

So guten Morgen, die kleine ist versorgt und tut sich an Staubsauger gütlich xD hab kurz Zeit.

Bogen längen:

Gespannt: Spitze zu spitze 1.70, Sehnenlänge 1.60
Entspannt: 175/165

Der Span ist am unteren Wurfarm, 50cm von der Spitze entfernt
(Wobei der Bogen Ansich symmetrisch ist, aber er wurde definitiv so rum benutzt)

Die Wicklungen waren einfach Panzertape und auf der anderen Seite nur wegen der Optik, zumindest kann ich da nichts weiter erkennen.

Vom Alter könnte das gut hinkommen ja.

Die Sehnenkerben wurden nicht nachträglich versetzt, sehe da zumindest nichts anderes und wie ich Kumpel und dessen Vater kenne haben die da nichts gemacht.

Zum griff: könnte man die Konstruktion haltbarer modifizieren? Dünner? Kürzer? Flacher? Usw?

Wieso kein Backing?
Wegen Aufwand? (Das wäre mir egal)
Mit 20# ist er mir halt viel zu schwach, mit 30-35 wäre er genau richtig.
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Re: Bogen Reparieren

Beitrag von benzi »

Steht er auf den ersten Bildern auf dem Kopf?
Weil der Abrieb vom Pfeil am Isolierband scheint unten zu sein....🤔

Liebe Grüße
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Re: Bogen Reparieren

Beitrag von schnabelkanne »

Den Span am Rücken wie der Kollege schon sagte, mit Epoxy (Uhu Endfest 300) kleben.
Ein Backing aus Hasel oder Esche ist möglich, ob sich der Aufwand lohnt?
Das Backing aber vorher Tapern, da der Bogen ja nicht viel oder keine Dickenabnahme hat.
Beim Kleben etwas Reflex Einspannen (Perry reflex) damit das Set rausgeht.
Wie gesagt viel Aufwand.
Lg Thomas
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Re: Bogen Reparieren

Beitrag von Dunkelelf »

Ja @benzi du hast recht, die ersten Bilder sind falsch Rum 🙈

Danke euch soweit, was gäbe es für Möglichkeiten für den Griff damit sich der nicht bald wieder löst?
Am besten so dass er mitbiegt, oder?
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Re: Bogen Reparieren

Beitrag von schnabelkanne »

Dunkelelf hat geschrieben: 29.05.2025, 13:13 Ja @benzi du hast recht, die ersten Bilder sind falsch Rum 🙈

Danke euch soweit, was gäbe es für Möglichkeiten für den Griff damit sich der nicht bald wieder löst?
Am besten so dass er mitbiegt, oder?
Ja, ein paar Laminate mit 5mm und verschiedene Länge.
Zuerst 25 cm, dann 20, dann 15 cm…..
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Re: Bogen Reparieren

Beitrag von benzi »

Wenn meine Altersschätzung hinkommt, dann gibt der Kleber nach ca 50 Jahren halt einfach seinen Geist auf.... ich habe einen ähnlichen Bogen zur Reparatur da, sauber neu verkleben und gut....... warum soll der Griff mitbiegen..? Der Bogen wurde mit steifem Griff konzipiert und funktioniert damit auch...
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Ob da ein backing Sinn macht muss jemand anderer beurteilen, mein Ziel wäre ihn möglichst im Originalzustand wieder schiessbar zu machen...

Liebe Grüße

PS gemessen mit abgehobenem Span und abgeplatztem Griff....?🤔
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Re: Bogen Reparieren

Beitrag von Dunkelelf »

Danke euch.

Das mit "der Griff hält so nicht" hab ich eben schon öfter gehört.
Das Alter hätte ich eher auf ca 20 geschätzt, kann aber nochmal nachfragen :D

Gemessen in dem Zustand wie er ist, ja, mit einer Fischwaage
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Re: Bogen Reparieren

Beitrag von fatz »

Dunkelelf hat geschrieben: 29.05.2025, 19:41 Das mit "der Griff hält so nicht" hab ich eben schon öfter gehört.
Nicht zu unrecht. Der Bogen will sich biegen, der Griff nicht. Konstruktiver Murks. Ohne Wicklung fliegt das sicher irgendwann ab, mit isses zumindest fragwürdig. Wenn der Bogen ohne den Griff nicht zu viel biegt kannst einen Griff aus Kork aufkleben. Der sollte besser halten, weil der nicht soviel Kraft aufbaut. Ich würd ein Ei drüberhauen. Alter Mist wird nicht besser, wenn man nochmal umrührt.
Haben ist besser als brauchen.
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Re: Bogen Reparieren

Beitrag von benzi »

Was ist an diesem Griff anders als an anderen aufgeleimten Griffen?
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Re: Bogen Reparieren

Beitrag von Neumi »

benzi hat geschrieben: 30.05.2025, 11:12 Was ist an diesem Griff anders als an anderen aufgeleimten Griffen?
Schau halt mal genau hin. Grifflänge, Fadeout- Form, Dickentaper des Bogens, Breitentaper (es gibt zwar keine Rückenansicht, aber praktisch keinen Dickentaper. Also ist der Breitentaper höchstwahrscheinlich ne Vollpyramide).
Bei deinem Foto, beispielsweise, sind Griff und Fadeout deutlich länger.
Grüße - Neumi
Das hier gezeigte Konstrukt ist halt einfach ausgesägt und zusammen gebabbt. Murks halt und meiner Meinung nach nicht erhaltenswert. Höchstens als mahnendes Beispiel.
Ich bin übrigens nicht der Meinung, dass es jeder Bogen verdient, repariert zu werden. Wenn's nix taugt musses weg.
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...
Dunkelelf
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Re: Bogen Reparieren

Beitrag von Dunkelelf »

Danke für eure Einschätzungen.


Ich denke ich Versuche mein Glück einfach, will wenig Geld ausgeben, hab keine Erfahrung mit Bogenbau, hab keine wirkliche(zumindest keine eigene )Werkstatt, was soll also schief gehen?

Am Ende hab ich 20€ für Laminat verbraten, wenn ich nicht haselnoder Esche beim vattern find, und bisschen was dazu gelernt, passt für mich, und wenn dann der Bogen hält? Auch gut, hab ich einen mehr.

So hab ich einfach Brennholz aber keinen Holzofen
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