Versicherung?

Was nicht in eine der anderen Kategorien passt.
Niels

Beitrag von Niels »

d.h. wenn roving nicht ausdrücklich und zwar per gesetz verboten ist, besteht versicherungsschutz, baller ich allerdings mit jagdspitzen rum, würde ich dir aus 2 gründen den vers.-schutz versagen 1. würde ich behaupten du jagst (ausschluss) weiterhin sag ich dann dass dies eh strafbar ist, weiterer ausschluß.
@Jens
Würde ich tari vertreten und er käme mit dieser Antwort des Schadenssachbearbeiters, würde ich darauf hinweisen, dass eine Jagdspitze bestenfalls den Anschein setzt, dass die Sache etwas mit Jagdausübung (oder besser Wilderei) zu tun hatte. Um den Anschein zu widerlegen, könnte man tari's Kumpel, der mit im Wald war, als Zeugen dafür benennen, dass lediglich Roving beabsichtigt und praktiziert wurde. War er allein unterwegs, könnte man notfalls auch tari's Vernehmung als Partei beantragen.

Ich würde ferner zur Durchsetzung des Anspruchs gegen die Versicherung vortragen, dass das Verbot der Bogenjagd sich nicht schon auf die Verwendung von Jagdspitzen zu anderen als jagdlichen Zwecken erstreckt. Soweit ich weiss, gibt es da keine entsprechende Rechtsprechung oder gar gesetzliche Regelung. (Bin ich mir aber nicht 100%ig sicher, so einen Fall hatte ich noch nicht).

So und dann wärst Du wieder dran und müsstest entscheiden, ob es die Versicherung auf einen Prozess ankommen lassen will. :p :D

Niels
Uli
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Beitrag von Uli »

Wunderbar wie Niels das ausgedrückt hat, er ist halt Rechtsanwalt (oder Links im Wald? :-) ).
Genauso meinte ich das.
1. Es steht nirgends was von einem Verbot mit Jagdspitzen zu schießen.
2. Die Versicherung kann nicht behaupten:
Jagdspitze=Bogenjagd=Verboten=kein Geld.
Bzw. das kann sie zwar behaupten, kann man aber vor Gericht anfechten.

Das soll jetzt nicht heißen, Versicherungen sind generell Mist. Es ist schon sinnvoll die richtige Versicherung zu haben und dann eventuell noch einen Anwalt wie Niels. ;)
Memento mori!
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Jens
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Beitrag von Jens »

autsch @niels....

deine argumentation gefällt mir.

jetzt kommts halt auf die schadenhöhe an. bei einem hohen personenschaden wird es mit sicerheit zu einem prozess kommen, ich würde diesen auch aufnehmen, ganz einfach deshalb, da es keinen einleuchtenden grund gibt mit jagdspitzen durch den wald zu renne ohne jagen zu wollen. denn es gibt zigfache möglichkeiten mit einem bogen durch den wald zu laufen ohne dass ich diesen anscheinsbeweis gegen mich provoziere.

sollte der schaden geringer sein (eine person bekommt nur einen kratzer ab (SG-Forderung liegt bei 200 EUR oder sowas) würde ich mir an deiner stelle seeeeehr gut überlegen ob du hier einen deckungsprozeß anstrengst oder nicht. denn die gefahr ist groß hier ein musterurteil zu kassieren welches sich auf die komplette bognergemeinschaft ziemlich negativ auswirken könnte.
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jaberwok

hmmmm....

Beitrag von jaberwok »

[D]Also ich sehe da noch ein kleines Problem. Das Waffengesetz nimmt zwar dem Bogen ausdrücklich den Status der Waffe - aber zum Thema schießen ist es sehr eindeutig - ich habs jetzt nicht per §§ parat - aber sinngemäß ist der Tenor so: "... Das Schießen bedarf der Erlaubnis...." es wird nicht darauf eingegangen womit, also geh ich mal davon aus, das man das so auslegen kann (und wird), das das auch für Pfeil und Bogen gilt.
[/D]
Da ich das aber nur aus der Erinnerung parat habe schau ich das mal genau nach und melde mich wieder

Also das WaffG spricht in diesem Zusammenhang vom schießen mit Schusswaffen. Also ist das was ich oben geschrieben habe FALSCH.
Den genauen Text findet ihr hier:
http://bundesrecht.juris.de/bundesrecht ... index.html

Andererseits glaube ich das beim freien schießen Vorsicht die beste Versicherung ist.
Jens
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Beitrag von Jens »

um das ganze abzukürzen, ungeachtet der gezetzlichen lage sondern nur bezogen auf den versicherungsschutz epmpfehle ich einfach nicht mit jagdspitzen in den wald zu gehen, und damit der versicherung eine möglichst grosse angriffsfläche zu nehmen.
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Looser
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Gummiblunt

Beitrag von Looser »

Ich denke wenn man in den Wald zum roving geht, ist es sowieso angebrachter mit Gummiblunts zu schießen.
Erstens kann nicht soviel passieren und zweitens, wer hat Lust dauernd seine Pfeile aus einem Stück Holz zu schnitzen?
Mit Jagdspitzen im Wald rumzuballern halte ich für absolut schwachsinnig!
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Uli
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RE:

Beitrag von Uli »

Original geschrieben von Jens
Bei einem hohen personenschaden wird es mit sicerheit zu einem prozess kommen, ich würde diesen auch aufnehmen, ganz einfach deshalb, da es keinen einleuchtenden grund gibt mit jagdspitzen durch den wald zu renne ohne jagen zu wollen.
Und genau mit so ähnlichen Argumenten wurden mir 75% Teilschuld bei einem nicht von mir verursachten Motoradunfall aufgebrummt.Aussage der Versicherung: Es gibt keinen vernünftigen Grund ein Motorrad zu fahren, was 100PS hat. Also muss der Motoradfahrer (in dem Fall ich) zu schnell gewesen sein.

Also schaffen wir doch einfach alles ab, was nichts mit Vernunft zutun hat oder einleuchtend ist.
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Gaudeamus igitur, iuvenes dum sumus!
jaberwok

Das ist Deutschland

Beitrag von jaberwok »

Das können wir mit Sicherheit feststellen:
{satire on}
1. Rechtsprechung hat a) nichts mit Ge-rechitgkeit zu tun und b) ebenso wenig mit Vernunft.

2.Fach- bzw. Sachkenntniss spielt in einem Gesetzgebungsverfahren nicht zwingend eine Rolle.

3. Die beste Versicherung ist die, die man nicht braucht
{satire off} ;)
Looser
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Satire?

Beitrag von Looser »

@ Jab,
vor allem zu Deinem 3. Punkt kann ich Dir voll und ganz zustimmen. ;)
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Jens
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Beitrag von Jens »

@uli

hehe, ich geh mal davon aus, bzw. ich hoffe dass dies lediglich die rechtliche würdigung irgendeines durchgeknallten schadensachbearbeiters war und diese meinung noch von keinem gericht bestätigt wurde.

es gibt ein paar sachbearbeiter die gerne mal austesten wo ihre grenzen sind, dann wenn die klage aber auf dem tisch liegt ganz schnell wieder den schwanz einziehen. wenn du in diesem fall einen guten anwalt brauchst geh zu niels ;)

ich würde deinen fall aber nicht mit unserem thema vergleichen.
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Authomas
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Beitrag von Authomas »

Ihr müsst halt immer bedenken, dass Richter auch (nur) Menschen sind, die manchmal einen schlechten Tag oder Vorurteile haben oder auch einfach mal auf dem Schlauch stehen - auch wenn die meisten, die ich bis jetzt erlebt habe, sich wirklich Gedanken um den Fall machen (für die Aussetzer gibt es dann ja fast immer noch eine Instanz, in der die Karten nochmal neu gemischt werden). Ich muss aber sagen, dass ich bis jetzt die meisten Urteile für ganz vernünftig hielt.
Aber gerade deshalb: wenn Du ihm nicht klar machen kannst, warum Du ausgerechnet mit Jagdspitzen roven gehen musst, wird er schnell das Gefühl haben, Du hältst ihn für doof und willst ihn verschaukeln - und darauf reagieren sie meistens ausgesprochen empfindlich.

Gibt es denn irgendeinen Grund dafür, mit so einem Mörderzeugs durch den Wald zu laufen (es sei denn, du möchtest für Deinen nächsten Jagd-Urlaub üben)?
Wenn man kein Ziel hat, ist jeder Schuss ein Treffer :-)
Uli
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Beitrag von Uli »

@Jens

Ich hoffe dieser durchgeknallte Sacharbeiter sind wirklich die Ausnahme und ich hoffe nicht, dass Verhinderte Schadenszahlungen ein Beförderungskriterium sind.
Aber es war dummerweise so, das die Versicherung mit dieser Begründung, wenn auch nicht wörtlich (was ich oben geschrieben habe hat der Herr mir nur mal so persönlich an den Kopf geknallt), durch gekommen ist.
Die Sache lief in etwa so ab:
Die Unfallverursacherin meinte, das Motorrad war noch ziemlich weit weg und als sie losfuhr war es plötzlich neben ihr. (keine Zeugen)
Daraus die Schlussfolgerung: 100PS=schnelles Motorrad=zu schnell gefahren.
Ohne Rechtsschutzversicherung hatte ich dann kein Bock auf Berufung.
Jetzt habe ich eine Rechtsschutzversicherung, bin mir aber nicht sicher, ob die mir im Ernstfall was nützt.

@Authomas
Du hast vollkommen Recht. Die meisten Richter nehmen die Sache schon ernst. Aber schwarze Schafe gibt es überall und ich hatte vielleicht Pech.

Daraus meine Schlussfolgerung, die Beurteilung eines Schadensfalles kann sehr subjektiv ausfallen.
Ob es nun sinnvoll ist mit Jagdspitzen im Wald zu schießen oder nicht, wenn man die Dinger mal testen will geht das schlecht in der Wohnung oder im Keller. Und auch wenn mit anderen Spitzen ein Unfall passiert, wird es Probleme in dieser Art geben. Nur die Jagdspitzen waren nun mal der Aufhänger für die Diskusion.

Und deshalb ist die beste Versicherung, mit der ganzen Bogengeschichte sehr vorsichtig umzugehen. (habe ich weiter oben glaube bei Looser schon mal gelesen)
Memento mori!
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Jens
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Beitrag von Jens »

@uli

starker tobak dies...hätt ich nicht gedacht, dass sich ein richter ohne jeglichen beweis (verkehranalytisches gutachten, polizeiakten;im speziellen bremsspur und zeugen) auf solche ausführungen einlässt. tut mir wirklich leid für dich....vielleicht wurde ja des richter katze vor kurzem von einem kradfahrer überrollt,
aber dennoch ein beruffungsfähiges urteil zu fällen ist hart.

bezüglich beförderung. nein es ist leider nicht so, auch stimmen leider auch die gerüchte nicht, dass der sachbearbeiter an "seinem" ersparten beteiligt wird, schlecht verdienen würde man dabei nicht ;) .

ich kann jetzt nur für mich sprechen, bzw. stell dir mal vor du bekommst eine akte auf den tisch geknallt und sollst diese bearbeiten. mein ziel ist diese schnell zu bearbeiten und wie mach ich das ?? natürlich nicht dadurch dass ich irgendeinem blödsinn hinterherjage (der Sachbearbeiter von dir hatte pures glück) sondern ich schau dass ich das ding so schnell wie möglich wieder losbekomme und das geht meistens nur durch zahlen.

das funktioniert natürlich nur wenn es auf meine prs. berteilung ankommt, geht was gegen die bedingungen muss ich auch schreiben und streiten, macht aber keinen besonderen spaß.

es gibt aber leider auch die typen denen es spass macht(die gesellschaft freut das natürlich)....das ist aber immer eine charaktersache.
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Niels

Beitrag von Niels »

oje, dass wollte ich so nicht:(

Bei der Antwort in diesem thread sind wohl die Pferde ein bißchen mit mir durchgegangen.

Es war mehr als Gedankenspiel gedacht (was wäre, wenn einer mit einem solchen Problem zu mir käme). Ich persönlich finde das Herumballern mit Jagdspitzen in der Öffentlichkeit völlig überflüssig und zu gefährlich. Außerdem steht zu befürchten, dass sich die Gesetzeslage in Bezug auf das Bogenschießen generell sehr schnell ändert, wenn so ein Fall publik wird.

Ich wollte keineswegs irgendjemand zu so einem Unsinn ermuntern!!!!

Es ist mir auch etwas unangenehm, wenn ihr bei der weiteren Diskussion auf den "guten Anwalt Niels" hinweist (obwohl dies sicher nett gemeint ist :)). Ich wollte natürlich keine Eigenwerbung machen. FC ist für mich ein trotz der kurzen Zeit schon sehr lieb gewordenes Forum, in dem ich Neuling viele Fragen stellen kann und oft gute Antworten erhalte. Ich würde mich freuen wenn es so bliebe und Ihr den Anwalt einfach wieder vergesst. Natürlich werde ich auch gern meine persönlichen Meinungen und Vorschläge zu rechtlichen Fragen einbringen. Aber eben nicht als ...... (das was Ihr hoffentlich schon vergessen habt ;) ). Notbremse:bash

Niels
Uli
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Beitrag von Uli »

@Jens

Vielleicht ist der Richter auf grund seiner tollen Urteile auch gar nicht mehr im Amt.
Meine Versicherung hatte auch kein Interesse an einer weiteren Klage, da der Schaden am Auto bloß ca. 300 DM betragen hat. Es war nur ein Kratzer von der Fußraste an der Stoßstange. Die 75% davon habe ich dann selbst bezahlt.
Gerichtskosten gingen 50 zu 50 allerdings war da noch mein eigener Schaden von ca. 4000 DM.

Aber die Sache ist gegessen und passiert mir hoffentlich nicht nochmal.
Und wie gesagt, man soll von Einzelfällen nicht auf die Allgemeinheit schließen.

Bleiben wir beim Bogenschießen. :p Ich werde demnächst mal den Vertreter meiner Privathaftpflicht befragen, was da genau alles abgedeckt ist.

@Niels
OK Notbremse :bash
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