Zeit für ein Update:
Meine erste Bambus-Eibe-Kombi steht kurz vor dem Tiller. Bis hierhin bin ich komplett begeistert vom Bambus-auf-Holz-Prinzip - obwohl ich immer erst ganz schön weit fahren muss zum dran Arbeiten, weil ohne Schraubstock wäre das alles kaum zu machen gewesen. Das geringe Gewicht schon vor dem Tiller ist der Hammer und die Einschätzung "schöne schlanke Bogen" für Bambus auf Holz war eine goldrichtige Beschreibung des Prinzips. Die Bearbeitung fällt wesentlich leichter als bei einem Selfbow, weil das Backing die Form vorgibt, und der Rücken als Risiko aus der Rechnung gestrichen werden kann. Sehr angenehm. Wenn sich die Dinger so schießen, wie sie sich bauen und anfühlen, dann habe ich für die nächste Zeit eine Heimat gefunden, der ich erstmal treu bleiben werde.
Für den ersten Versuch habe ich eher minderwertiges Eibenholz verwendet. Die beiden besseren Stücke hebe ich mir auf, bis die augenfälligsten Fehler aus dem ersten Projekt erkannt und eliminiert sind.
Zwei wesentliche Sachen bisher sind:
Ich habe das Backing vermutlich deutlich zu dick gelassen. Über dem Griff stehen locker noch fünf Milimeter, Mitte der Wurfarme sind bestimmt noch dreieinhalb. Schätze, ich hatte Bammel, den Bambus zu versauen. Ich bin sehr gespannt, ob die Eibe das verkraftet, zumal bei dieser Qualität. Wir werden sehen. Nächstes Mal gehe ich mutiger mit dem Bambus vor.
Zweitens war mir unklar, dass sich das Backing seitlich verziehen würde beim Aufkleben. Ich war im Fahrradgeschäft und habe da einen Haufen alte Fahrradeschläuche bekommen. Die habe ich aufgeschnitten und damit den kompletten Bogen umwickelt, um den Bambus zum Aushärten zu fixieren. Allerdings habe ich versäumt, erstmal alle paar zehn Zentimeter mit einem kurzen Gummistreifen festzuzurren. Jetzt hat er einen leichten Schwung. Nächstes Mal besser.
Und: Wie macht Ihr das eigentlich mit der Tillersehne? Ich spüre wenig Lust, dem Bambus mit der Fliesensäge auf die Faser zu rücken. Schätze, da muss ein Provisorium aufgeklebt werden.
Im Moment stehe ich vor der Frage, wie ich mit diesen drei Unreinheiten im Holz umgehe:
Ich war buchstäblich schon mehrfach fest entschlossen, jeweils mit unterschiedlicher Einschätzung. Mal wollte ich es drauf ankommen lassen, dann hatte ich schon den Akkubohrer in der Hand. Könnt Ihr mir da raushelfen?
Weil da Splint auf den Bildern zu sehen ist: Wie gesagt - erster Versuch, kein besonders gutes Holz, nicht weiter schlimm, wenn er bricht. Die nächsten beiden baue ich komplett ohne Splint, der passende Stamm dafür ist vorhanden.