Der Bau eines D-Bogens aus Schlehe/Schwarzdorn

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Bogenhannes
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Der Bau eines D-Bogens aus Schlehe/Schwarzdorn

Beitrag von Bogenhannes »

Da ich nichts besseres zu tun habe als Bogenbauen ;D

Schlehe: Länge 180cm/Breite...3,8cm passen rein
Stave sthend.jpg
Stave liegend.jpg
Der Stave ist etwas "delikater"...und hat eine leichte Verdrehung in sich selbst (richtiges Wort fällt mir nicht ein)
Verdrehung.jpg
aber das stellt kein Problem da: So liegt der Bogen im Stave
Mittenlinie.jpg
so wirds was
Mittenlinie ohne Schnur.jpg
vorläufige Planung...vieleicht könnt ihr was damit anfangen ;D
vorläufige Planung Schlehe.jpg
ab in die Werkstatt...

PS: Falls jemand Fragen zu meinem Vorgehen oder zum Holz hat, bitte melden. Ich weiß ja nicht, ob das hier genug Info ist. Aber ich glaube das reicht erst mal.
Die Richtung eines Pfeils wie auch eines Wortes lässt sich nicht mehr ändern
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Bogenhannes
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Re: Der Bau eines D-Bogens aus Schlehe/Schwarzdorn

Beitrag von Bogenhannes »

...

Mittenlinie wird angepasst
Mittenlinienanpassung.jpg
Beim ersten Anzeichnen geht es mir erstmal darum unnötigen Ballast zu entfernen.
Muß also nur ungefähr stimmen...
Aussenlinie auf der Rinde.jpg
darum wird auch nicht bis an Linie geschnitzt, damit ich möglicherweise noch Luft habe zum Versetzen der Mittenlinie oder ähnlichem ;)
nicht an die Linie geschnitzt.jpg
fertig zum Entrinden
fertig zum Entrinden.jpg
Mhhh, was sich hier wohl verbirgt?
Interessanter Ast.jpg
Das Entrinden ist bei Schlehe VIEL leichter als bei Weißdorn. Ein Küchenmesser mit stumpfer Spitze reicht. Bei getrocknetem Weißdorn dagegen achherjee... geht nur mit Raspel und Ziehklinge.
Bei Schlehe ist die Rinde zwar zäh, aber wenn man erst drunter ist kann man sie sogar zum Teil abziehen.
Tischmesser.jpg
Tischmesser Rinde abziehen.jpg
Rinde abziehen.jpg
Heute abend gehts weiter...
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meik
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Re: Der Bau eines D-Bogens aus Schlehe/Schwarzdorn

Beitrag von meik »

So ists richtig, einfach munter Bögen bauen :) . Ich hab auch gerade einen in der Arbeit, wünsch dir viel Erfolg!

Gruß,
Meik
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Spanmacher
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Re: Der Bau eines D-Bogens aus Schlehe/Schwarzdorn

Beitrag von Spanmacher »

Wie lange hast Du Deine Schlehe trocknen lassen?
Zuletzt geändert von Spanmacher am 07.06.2014, 11:57, insgesamt 1-mal geändert.
Ein zu hohes Zuggewicht ist nichts anderes als Körperverletzung und verhindert darüber hinaus einen brauchbaren Trainingseffekt.
eiswürfel
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Re: Der Bau eines D-Bogens aus Schlehe/Schwarzdorn

Beitrag von eiswürfel »

Hi Hannes,
gespannt bleib ich dran…
Hast Du noch eine gute Aufnahme vom Stirnholz ?
Wie ist Deine Einschätzung der techn. Eigenschaften ?
Wie verarbeitet sich´s ?

Viele Grüße
Käsebrot ist ein gutes Brot .
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pollux
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Re: Der Bau eines D-Bogens aus Schlehe/Schwarzdorn

Beitrag von pollux »

Hallo!

Sehr schönes Holz hast du da ... und ganz bestimmt wird es auch ein D-Bogen, wenn du so weitermachst :)

Aber ich möchte dir vorschlagen einen Alemannenbogen mit fünfeckigem Querschnitt zu bauen. Bei dem Holz würde das bestimmt sehr edel aussehen, so eine wahnsinnig hübsch polierte Schlehe im Allemannenstil, ginge bei dem Stave bestimmt gut.

Ist aber nur ein Vorschlag...

liebe Grüße
polly
"Wenn du mit einem Holzbogen nicht gut schiesst, ist es allein deine Schuld, und nur deine. Hierin liegt die Herausforderung. Immer wenn ein Problem auftritt, kannst du es sofort lokalisieren. Das Problem bist du."
Paul Comstock
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Bogenhannes
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Re: Der Bau eines D-Bogens aus Schlehe/Schwarzdorn

Beitrag von Bogenhannes »

Spanmacher hat geschrieben:Wie lange hast Du Deine Schlehe trocknen lassen?
Das Holz habe ich am ersten Januar geerntet. Es ist zufälligerweise Mondholz, weil an dem Tag Neumond war :D Aber das nur am Rande, ich habe jedenfalls noch nichts außergewöhnliches an dem Holz festgestellt.
Ganz im Gegenteil: Es verhält sich wie ganz normale Schlehe.
Hat zwar keine Rottungsstellen, aber diese komische Welle in der Waagrechten und hat Knötchen...
Interessanter Ast.jpg
Auch reisst es es SOFORT auf bei den Temperaturen, wenn man harmloserweise ein Foto von der Stirnseite machen will und die Versiegelung absägt:
Haarfeine Rissbildung<br />Achja...das ist übrigens die Aufnahme von der Stirnseite
Haarfeine Rissbildung
Achja...das ist übrigens die Aufnahme von der Stirnseite
sieht schlimmer aus als es ist...wegen der Vergrößerung
sieht schlimmer aus als es ist...wegen der Vergrößerung
Es war eben doch nicht ganz durchgetrocknet und dem Stave ist die Temperatur in der Werkstatt auf den Magen geschlagen. Ich vermute aber, dass es sich nur um 1-2 Prozent handelt...
Daher:
Leim.jpg
... wieder Leim drauf und heute abend nimmt er schon mal seinen Platz im Bogenregal ein.
Das hält mich trotzdem nicht davon ab den Bogen in Form zu bringen, die Rinde ist ja ab:
aktuell von oben.jpg
eiswürfel hat geschrieben: Wie ist Deine Einschätzung der techn. Eigenschaften ?
Wie verarbeitet sich´s ?
Ich schätze, das das Holz viel Set annehmen wird, aber trotzdem gute Wurfeigenschaften haben wird. Einfach aufgrund meiner Erfahrungen mit meinem kurzen Schlehenbogen, der bei 28" und 140cm Länge keine Kompressionsschäden zeigt. Obwohl er ein noch viel krummerer Hund ist ;)

Das Holz ist sehr zäh und hart. Kommt mir manchmal vor wie Hickory, reisst dafür aber viel leichter, wenn man mit dem Ziehmesser arbeitet. Daher muss man aus Vorsicht früher raspeln. Der Hartriegel hat sich dagegen mit dem Ziehmesser butterweich bearbeiten lassen und man konnte fast bis an die Kontur des Bogens herangehen ohne Angst zu haben.
pollux hat geschrieben: Aber ich möchte dir vorschlagen einen Alemannenbogen mit fünfeckigem Querschnitt zu bauen. Bei dem Holz würde das bestimmt sehr edel aussehen, so eine wahnsinnig hübsch polierte Schlehe im Allemannenstil, ginge bei dem Stave bestimmt gut.
Ja das glaube ich auch...aber ich fahre momentan auf D-Bögen ab ;) Wenn ich die nächste Schlehe habe denke ich an dich.
Ein D-Bogen aus Schlehe sieht bestimmt auch sehr edel aus ;D

So das wars erstmal...bei der Hitze kommt man ja garnicht zum Arbeiten.

Viele Grüße
Johannes
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Re: Der Bau eines D-Bogens aus Schlehe/Schwarzdorn

Beitrag von Bogenhannes »

...ich nochmal
nach einer Stunde bei 28 Grad habe ich noch ein paar Fotos gesammelt...
nochmal die neu versiegelte Stirnseite
nochmal die neu versiegelte Stirnseite
Sieht sonst alles gut aus...keine Risse. Das Holz ist jetzt in Sicherheit ... in der Wohnung.
Das ist die &quot;Stelle mit der Welle&quot;. Ohne Rinde und wie ich die Äste umgehe...
Das ist die "Stelle mit der Welle". Ohne Rinde und wie ich die Äste umgehe...
so sieht das jetzt aus:
Draufsicht
Draufsicht
Seitensicht
Seitensicht
Der untere "Haken" wird zum oberen WA, damit das Holz nicht zu sehr belastet wird. Der "Deflex" kommt nach unten...
Die Dicke habe ich noch abgezeichnet
Die Dicke habe ich noch abgezeichnet
in den nächsten Tagen gehts weiter, voraussichtlich erst ab Mittwoch, weils dann in der Werkstatt erträglicher ist :)

Viele Grüße
Johannes
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Re: Der Bau eines D-Bogens aus Schlehe/Schwarzdorn

Beitrag von Bogenhannes »

Nur um nochmal die Probleme bei Schlehenholz zu dokumentieren, also auch bei diesem Stück:
das ist die Aststelle...ein Totast der durchgehend ist, aber im Kern des Staves nur noch ganz dünn ist
das ist die Aststelle...ein Totast der durchgehend ist, aber im Kern des Staves nur noch ganz dünn ist
Hier sieht man das Ästchen von unten UND einen Trocknungsriss, den ich am Ende aber abgearbeitet haben müsste.<br />Mal schauen, was übrigbleibt...
Hier sieht man das Ästchen von unten UND einen Trocknungsriss, den ich am Ende aber abgearbeitet haben müsste.
Mal schauen, was übrigbleibt...
verrottete Überwachsung an der Kante. Davon wird wohl wenig übrigbleiben.
verrottete Überwachsung an der Kante. Davon wird wohl wenig übrigbleiben.
... :) ...
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Re: Der Bau eines D-Bogens aus Schlehe/Schwarzdorn

Beitrag von Bogenhannes »

So, ich bin wieder da wo ich hingehöre... ::)
Nachdem alle Konturen Dicke und Breite bearbeitet sind, habe ich die letzten 15cm jeweils auf 1cm verschmälert.
Nachdem alle Konturen Dicke und Breite bearbeitet sind, habe ich die letzten 15cm jeweils auf 1cm verschmälert.
dann werden die Kanten gerundet...
dann werden die Kanten gerundet...
erstmal die obere Kante
erstmal die obere Kante
schön die spitze abrunden...bin heute aber nicht fertig geworden
schön die spitze abrunden...bin heute aber nicht fertig geworden
das wars mal wieder :'(

PS: aktuelles Gewicht 790g und der Bodentiller lässt sich sehen...
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Re: Der Bau eines D-Bogens aus Schlehe/Schwarzdorn

Beitrag von Bogenhannes »

Wegen Computerproblemen ist hier erstmal Pause :-[

Werde aber Fotos machen und den Tillerprozess usw. dokumentieren...bis nächste Woche oder so.
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Re: Der Bau eines D-Bogens aus Schlehe/Schwarzdorn

Beitrag von Bogenhannes »

Alles wieder jut :)
Bin natürlich schon beim Finish ::)

Aber so ging es weiter...
Alle Kanten werden um 5mm gebrochen
Alle Kanten werden um 5mm gebrochen
Dann wurde auf der Schnitzbank gerundet
Dann wurde auf der Schnitzbank gerundet
Das sind alle Werkzeuge...
Das sind alle Werkzeuge...
so siehts aus der Nähe aus...
so siehts aus der Nähe aus...
...so aus der Ferne.
...so aus der Ferne.
Man sieht auch sehr schön die die "Stelle mit der Welle", die mir später noch zu schaffen machte ::)

Natürlich wollen wir ja jetzt unseren schön linear zugespitzten Stock bewundern und uns an dem wunderbar gleichmäßigen Tiller erfreuen...
Aha...ok
Aha...ok
Mmhh...wo liegt der Fehler?
nochmal etwas gezogen ... AHA!
nochmal etwas gezogen ... AHA!
Dann nochmal nach kurzen Geschleife auf den ersten Stand bei wenigen Zentimetern natürlich ;)
Grrr...
Grrr...
Nach der "Stelle mit der Welle" ist der Bogen im Breitentaper richtig schön pyramidal...aber davor leider nicht :-\
Wie man sieht...
Wie man sieht...
Daher...raspel, raspel und nochmal raspel...
rechts gehts immer noch weiter nach unten. sollte das nicht eigentlich der untere WA werden? Nochmal überlegen.
rechts gehts immer noch weiter nach unten. sollte das nicht eigentlich der untere WA werden? Nochmal überlegen.
Eine weiter Lehre: Wenn ein WA deflex ist muss man ihn dicker belassen, damit er sich weniger bewegt. WENN man einen gleichmäßigen Standtiller haben will! Und das wollte ich ja eigentlich.

Fortsetzung folgt...
Zuletzt geändert von Bogenhannes am 19.06.2014, 12:25, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Der Bau eines D-Bogens aus Schlehe/Schwarzdorn

Beitrag von Bogenhannes »

...damit begann der zweite Tillerdurchgang
entspannt
entspannt
so sah aus
so sah aus
ausgezogen
ausgezogen
Biegt sich schon ganz gut, aber jetzt finde ich irgendwie die Mitte zu steif, daher versuche ich auch dort einen pyramidalen Breitenverlauf einzufügen. Von der Mitte ausgehend natürlich :)
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Re: Der Bau eines D-Bogens aus Schlehe/Schwarzdorn

Beitrag von Bogenhannes »

Danach war ich soweit, dass sich schon mehr in der Mitte bewegt...
Das Standbild...
Das Standbild...
Erstens
Erstens
Zweitens
Zweitens
drittens
drittens
der rechte WA war mir aber leider immer noch etwas zu steif...
Ein Kuriosum: obwohl der linke WA etwas weiter oben im Stand ist, geht er weiter runter im Auszug...naja
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Re: Der Bau eines D-Bogens aus Schlehe/Schwarzdorn

Beitrag von Bogenhannes »

Leider wurmte mich immer noch dieser merkwürdige rechte WA daher pfriemelte ich immer noch am Breitentaper herum...
dann aber:
Gut gut
Gut gut
Stand Vier erstens.jpg
Stand Vier zweitens.jpg
Wie gesagt: Eigentlich sollte der rechte WA nach unten. Aber wenn man das hier so sieht...
Wie gesagt: Eigentlich sollte der rechte WA nach unten. Aber wenn man das hier so sieht...
So sieht übrigens der Bogen entspannt aus: 5 cm Set aktuell direkt nach dem Abspannen.
entspannt und rechts ganz weit unten
entspannt und rechts ganz weit unten
Heute hatte ich im rechten WA eine Stauchung, die ich herausgearbeitet habe und nochmal den Dickentaper bearbeitet habe.

wie ich schon am Anfang bemerkt habe, das Holz ist sehr tolerant aber nimmt auch viel Set an.
Ich hoffe, dass ich nicht zu kleinschrittig vorgehe...heute abend kommt noch das Happy End.
Grüße
Johannes
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