Wie du richtig erkannt hast, ist da eine Vorspannung vorhanden, zumindest auch bei den paar Schuss, die ich so gemacht hab. Damit hab ich höchstens eine Sekunde vor dem Öffnen des Riegels angefangen. Diese Vorspannung ist mMn der Grund für den von mir dauernd monierten Punkt, dass dies den Schuss verreißt. Wenn man das immer auf ein Angström genau machen kann, ists natürlich kein Problem, aber so exakt sind selbst teuerste Maschienen selten.shokunin hat geschrieben:Das bedingt dann wohl eine Vorpannung im Unterarm... oder?
Dann wird im Lösen diese Kraft frei und der Arm schnellt hoch - und die Bewegung hier ist wirklich sofort da. Es muss also eine Vorspannung im Auszug da sein...
Spannung muss dann wohl auf den Flexor Muskeln des Unterarmes sein... dadurch schnappt das Handgelenk hoch in diese Position.
Ich habe erst mit leicht "überstrecktem" Handgelenk und einem Drehen der Handfläche beim Ablass, die Pfeile sauber aus dem Bogen bekommen, was mich irritiert, denn:shokunin hat geschrieben:Eine nach innen gebeugte Hand wie bei Swoboda wäre da übrigens nicht möglich denke ich, eher noch eine mit überstrecktem Handgelenk wie bei den Koreanern, wenn die Hand sehr locker ist.
Wenn Swoboda recht hat, ist diese - ich nenns mal "Sultan Selim Technik", eine Abwandlung des gestreckten Ablasses, oder Mutamatti im Arab-Archery, die das Strecken der Sehnenhand reduziert, ohne den Ablass in der Zeit zu verändern, in der man noch Einfluss auf den Pfeil hat. Wenn er sicher weg ist, wird gestoppt, eben bei der ~90° Stellung von Ober- zu Unterarm.shokunin hat geschrieben:Weisst Du was der Sinn ist?
Dass ich hier die Hand wie bei einer anderen Lösetechnik drehen musste, was eigentlich kein Bestandteil des Mutamatti ist, macht diese Technik für mich uninteressant. Da kann ich dann auch gleich den richtigen Mafruk ("twist") anwenden, der eben jene Technik ist, die von Swoboda bis den hier im Forum rumgeisternden osmanophilen Bogenschützen für toll befunden wird.
Darum denke ich, dass es eine Anpassung, und ein Kompromiss sein muss, der da her rührt, dass man beim gestreckten Ablass das Ziel auf der anderen Seite vom Bogen als beim gedrehten Ablass wahrnehmen kann. Nur mal so ins Blaue geschossen. Achselhöhle frei wäre allerdings kein Extraproblem, da orientalische Bogenschützen auch Kettenhemden trugen, entgegen der segmentierten japanischen Rüstungen.shokunin hat geschrieben:Taktisch nicht unbedingt sinnvoll denke ich... Hand weit vom Köcher, Achselhöle frei...
Hand weg vom Köcher kann man durch Pfeile in der Sehnenhand kompensieren. Da kann man 2 oder mehr Pfeile drin halten, und muss so nicht nach jedem Schuss zum Köcher greifen. Diese Nachteile lassen sich kompensieren, daher denke ich, dass es um die Zielwahrnehmung geht.