Wettbewerb: Wer erklärt den Perry-Reflex?

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the_Toaster (✝)
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Re: Wettbewerb wer erklärt: Den Perry-Reflex

Beitrag von the_Toaster (✝) »

acker hat geschrieben:T Das hat mit Perry Reflex nichts zu tun :)
Und ob das was damit zu tun hat.

Lies was geschrieben steht und die wirst verstehen...
Es hat keinen Sinn zu versuchen einen Sinn im Versuchen des Menschen zu erkennen.

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Padma
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Re: Wettbewerb: Wer erklärt den Perry-Reflex?

Beitrag von Padma »

Das ist spannend hier und ich schäm mich gar nicht mehr, dass ich ihn nicht ganz blicke... ihr seid euch auch nicht einig.... ::)

Es scheint wohl zwei unterschiedliche Auffassungen zu geben: Verleimen und dabei Spannung drauf geben oder unter Spannung verleimen?

Wobei mir das mit den LAminaten unterschiedlicher Länge einfach nicht ganz in den Kopf will: Ich kann doch das eine nicht strecken und das andere stauchen dabei. An der Klebefuge sind sie ja dennoch gleich lang und nicht unterschiedlich...

Wobei ich ja auch immer dachte, es muss mehr dahinter stecken als nur das Zusammenleimen in einer Biegung wie bei jeglicher anderen Form auch.
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Galighenna
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Re: Wettbewerb: Wer erklärt den Perry-Reflex?

Beitrag von Galighenna »

Nach mehrmaligem lesen von Dan Perry's Beiträgen in dem Forum das ich verlinkt hatte, denke ich durchaus, das die Darstellung da korrekt ist.

Man erzeugt eine andere Spannungsverteilung im Holz dadurch, das man zuerst 2 Hölzer reflex verleimt, und dieses reflexe Paket dann nochmals in die andere Richtung verformt um es erneut zu verleimen. Die verschiedenen Laminate sind dabei im Ruhezustand bereits gestreckt und gestaucht und verhalten sich dadurch bei Biegebelastung in einem Bogen anders als ein einfach reflex verleimtes oder ein gerades Stück Holz. DAS ist es was den Perry-Reflex ausmacht. Der Bogen kann im abgespannt Zustand reflex, oder trotzdem gerade oder sogar leicht deflex sein, obwohl er mit einem Perry-Reflex verleimt wurde. Jedes variante davon hat einen anderen Einfluss auf den späteren Bogen.

Das ist erstmal jetzt keine Erklärung des Perry-Reflex, sondern nur die Darstellung wie ich die Ausführungen da verstanden habe. Meiner Meinung nach ist also deshalb ein aus 2 Lagen unter reflexer Vorspannung verleimtes Stück Bogenrohling KEIN !!!! mit Perry-Reflex verleimter Bogenrohling.

Des weiteren verstehe ich Dan Perry so, das die genaue Ausführung der Verleimung, sprich die Größe der jeweilgen Biegung beim Leimen, sowie auch die Abmessungen der Laminate und auch die Dichte und weiteren Eigenschaften der verwendeten Hölzer eben der ganz große Kniff an der Sache ist, die eben deutlich darüber hinaus geht, was ein einfach reflex verleimtes Stück Holz ausmacht.

PS:
@Padma
Natürlich macht sich niemand über deine leichte Fehleinschätzung des Begriffs lustig. Es ist amüsant, aber dein Schluss liegt doch durchaus nahe und war logisch. ;) Eigentlich war es sogar ganz gut, weil es mit der Anstoß dafür war, dass Dirk diesen Thread aufgemacht hat. Irgendwie trifft das einen ganz großen wunden Punkt. Es kommt nämlich zu Tage das niemand so wirklich richtig weiß was ein Perry-Reflex eigentlich ist und wie der genau funktioniert. Ist doch super gelaufen!
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Heidjer
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Re: Wettbewerb: Wer erklärt den Perry-Reflex?

Beitrag von Heidjer »

Naja, ein paar Laminate mit Vorspannung zu verkleben und zu sagen das ist Perry-Reflex, ist nicht ganz die Erklärung die Dan Perry mal abgeliefert hat. ;D
Die Erklärung mußte ich mir auch mehrmals durchlesen und mit allen Konsequenzen aus den erklärten Effekten und Wirkungen gab es damals (und teilweise Heute noch) tolle diskussionen.

Aber schön das doch einige mitmachen, das freut mich, es sind schon 5 Erklärungen eingetrudelt, für diejenigen die es mir per Emil senden wollen, hier die Emil: Der.Heidjer(ät)gmx.de
Ich werde von jeder Zusendung ein nicht änderbares PDF basteln und es hier dann zur Abstimmung stellen.

Mir fehlen noch Vorschläge für weitere schwer zu verstehende Phänomene im Bogensport und in der Bogenphysik, wie wäre es mit:
Alle Vor- und Nachteile von reflexen und deflexen Biegebereichen an Bögen und wie sie miteinander Wirken?
Oder: Die Physik des Archers Paradox?
Oder: Alles was den dynamischen Spine beeinflußt und wie es miteinander wirkt?

Jedenfalls so etwas in der Art. ;)


Gruß Dirk
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Re: Wettbewerb: Wer erklärt den Perry-Reflex?

Beitrag von Felsenbirne »

Lt. TBB
auf einen hölzernen Bogenbauch aufgebrachtes Holzbacking, welches verklebt wird, während beide Schichten reflex aufgespannt sind.
Der Bogen ist im abgespannten Zustand unter Spannung. Zieht man ihn aus, so wird das Holz nicht belastet, sondern kehrt erstmal in seine ursprüngliche Position (gerade) zurück. Es wird also während Energie gespeichert wird, entlastet.
Um seinen Endauszug zu erreichen muss man den Bogen dann nur noch wenig biegen (belasten)
Der Trick besteht also schlicht darin das Holz im Auszug zu entlasten statt es zu belasten

Ich Zeichne da morgen mal eine Grafik zu
Gruss Matthias

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Galighenna
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Re: Wettbewerb: Wer erklärt den Perry-Reflex?

Beitrag von Galighenna »

Das kommt aber leider nicht hin Matthias. Wenn ich 2 Schichten reflex miteinander verklebe, und ich biege sie dann in Richtung gerade, entlaste ich keinesfalls das Holz. Aber die Verteilung der Belastung ist eine Andere...

Ich würde die entsprechende Passage zum Perry-Reflex halt gerne mal im Original auf englisch lesen, weil ich mir ein wenig Sorgen mache, dass diese Stelle eben vielleicht etwas zu frei bzw. zu einfach übersetzt wurde.
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Re: Wettbewerb: Wer erklärt den Perry-Reflex?

Beitrag von Felsenbirne »

Galighenna hat geschrieben:Das kommt aber leider nicht hin Matthias. Wenn ich 2 Schichten reflex miteinander verklebe, und ich biege sie dann in Richtung gerade, entlaste ich keinesfalls das Holz. Aber die Verteilung der Belastung ist eine Andere...

Ich würde die entsprechende Passage zum Perry-Reflex halt gerne mal im Original auf englisch lesen, weil ich mir ein wenig Sorgen mache, dass diese Stelle eben vielleicht etwas zu frei bzw. zu einfach übersetzt wurde.
Doch Du entlastet das Holz, da es sich in seine natürliche Form zieht. Die Belastung findet auf der Klebefuge statt. Schneide mal das Backing vom Bogen mit Perry Reflex runter. Es geht sofort in seine Ursprungsform zurück.
Perry.pdf
(52.47 KiB) 104-mal heruntergeladen
Gruss Matthias

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Re: Wettbewerb: Wer erklärt den Perry-Reflex?

Beitrag von Galighenna »

Man Belastet das Holz nicht auf Zug oder Druck sondern auf Scherung. Die Scherung kann sogar so groß werden das sich ein Laminat vom anderen löst. Wenn der Kleber nicht versagt, dann bleiben halt Holzreste von einem Laminat am anderen kleben. Gut kann man das beobachten, wenn sich ein Facing mal vom Rattan abscheren sollte.

Klar, die Zug- und Druckbelastung ist geringer, dafür steigt halt die Scherbelastung... Mehr wollte ich nich sagen.
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Heidjer
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Re: Wettbewerb: Wer erklärt den Perry-Reflex?

Beitrag von Heidjer »

Nun ich glaube in der Bibel III wo der Perry-Reflex erklärt wird sind grobe Übersetzungsfehler nicht enthalten.
Hier zu lesen.

Ansonsten frag mal den Kra nach Übersetzungsfehlern, der müßte was dazu sagen können. ;D


Gruß Dirk
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Re: Wettbewerb: Wer erklärt den Perry-Reflex?

Beitrag von Felsenbirne »

aus TBB Band 3 Seite 104
Das Paradoxon dieses Designs besteht darin, dass Bogenrücken und Bauch im Auszug umso weniger belastet werden, je weiter sie vor dem Verleimen in reflexe Form Form gezogen und damit belastet wurden.
Genau das Gegenteil ist der Fall, wenn der Reflex natürliche Ursachen hat oder uaf Dämpfen bzw. Setback zurückzuführen ist.
Diese Aussage bestätigt meine, sowie die Grafik von mir

Edit: Dirk war schneller
Gruss Matthias

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Re: Wettbewerb: Wer erklärt den Perry-Reflex?

Beitrag von Felsenbirne »

Padma hat geschrieben:
Wobei mir das mit den LAminaten unterschiedlicher Länge einfach nicht ganz in den Kopf will: Ich kann doch das eine nicht strecken und das andere stauchen dabei. An der Klebefuge sind sie ja dennoch gleich lang und nicht unterschiedlich...

Wobei ich ja auch immer dachte, es muss mehr dahinter stecken als nur das Zusammenleimen in einer Biegung wie bei jeglicher anderen Form auch.
Schau mal:
Bild
Du kannst das mal mit einem dicken Telefonbuch oder einem Stapel Kopierpapier nachmachen. Einfach mal Biegen. Zur Seite entstehen dabei sog. Schubkräfte
Und das verleimen mit Perry ist keine Hexerei. Du biegst das Holz einfach in entgegengesetze Richtung und verklebst es unter dieser Spannung.
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Re: Wettbewerb: Wer erklärt den Perry-Reflex?

Beitrag von Galighenna »

Ich habs gerade in der TBB dann auch mal auf deutsch gelesen, dort wird das tatsächlich einfach als "reflex biegen vor dem Verleimen" erklärt. Die Ausführungen von Dan Perry in dem Forum machten aber auf mich einen anderen Eindruck.
Nun Gut, dann sei es so. Es ist ja nicht immer ganz leicht, solche Erklärungen dann auch auf englisch vollständig korrekt zu verstehen.

Ich schau mal, vielleicht schreibe ich ja auch noch einen kleinen Text und mache eine Zeichnung *gg*
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Re: Wettbewerb: Wer erklärt den Perry-Reflex?

Beitrag von jetsam »

Ich könnt jetzt fragen: Wer chats erchfundn?
Dies ist die Welt.
Wundervolle und schreckliche Dinge werden geschehen.
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the_Toaster (✝)
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Re: Wettbewerb: Wer erklärt den Perry-Reflex?

Beitrag von the_Toaster (✝) »

Die Japaner...
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Re: Wettbewerb: Wer erklärt den Perry-Reflex?

Beitrag von Haitha »

Ricola zumindest nicht.

@Gai: um mal penibel zu sein ist es sogar Stauchung. ;)
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