@Skinwalker:
zum Ersten:
Durch Kochen des Leinölfirnisses findet schon teilweise eine Aushärtung statt, so dass eine schnellere Aushärtung und bessere Verarbeitung möglich ist.
Nachteilig ist das schlechtere Eindringvermögen in das zu versiegelnde Material. Ein Verdünnen mit Lösungsmitteln wie Terpentin oder Orangenöl zu sogenanntem Halböl (1:1-Mischung) kann diesem Nachteil von Leinölfirnis abhelfen.
zum Zweiten:
Leinöl trocknet nicht im herkömmlichen Sinne des Verdunstens, sondern härtet durch Aufnahme von Sauerstoff aus der Luft, also Oxidation, aus.
Bei reinem Leinöl dauert das Aushärten je nach Schichtdicke und Untergrund mehrere Tage. Leinölfirnis härtet durch die katalysierende Wirkung der beigemischten Sikkative bereits nach 24 Stunden (bei 20 °C).
Ergo:
Wenn du das Zeugs warm machst, beschleunigst du lediglich die Oxidation der Sikkative (...'schneller trocken'...) und somit dringt die Leinölfirnis
weniger tief ins Holz ein.
Somit kann ich mir kaum vorstellen, dass der 'angesagte Bogenbauer' Leinölfirnis erhitzt, um die Eindringtiefe zu erhöhen...
