Verdrehte Wurfarme

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Kuno76
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Verdrehte Wurfarme

Beitrag von Kuno76 »

Hallo an alle,

Ich bin dabei meinen ersten Hickory-Bogen (gespleißter Axtstiel) zu erschaffen. Nu hab ich das Problem das sich beider Wurfarme beim ausziehen verdrehen. Dabei bleiben sie aber in der Flucht, also Sehne liegt weiterhin in der Griffmitte und Tip-Griff-Tip liegt auch in der Flucht.

Ich hab auch schon versucht, auf die Wurfarme entsprechend auf einer Seite etwas dünnen zu machen damit sich der WA nicht so weit verdreht, habe aber Angst zu sehr zu schwächen und Stauchrisse oder schlimmeres im dickeren Teil zu bekommen.

Ist es überhapt negativ wenn sich der WA etwas verdreht, sofern alles andere nicht aus der Spur fliegt?

Der Bogen ist derzeit noch 67" lang und hat einen Starren Griffbereich. Das Zuggewicht ist mir relativ wurscht, derzeit zumindest noch, liegt aber ungefär bei 22lbs und 15" Auszug.

Ich hoffe es gibt noch Hoffnung...... 8-|
Amicus certus in re incerta cernitur.
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Squid (✝)
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Beitrag von Squid (✝) »

Macht nix.
Zumindest nicht viel beim Ersten. Natürlich is das nicht optimal, aber wenn die Sehne in der Spur bleibt, bekommt der Pfeil ja keine Abweichung.
Die Kräfte die dadurch verloren gehen machen sich auch nicht wirklich bemerkbar. Erst wenn die Sehne aus der Spur wandert, ist das schlecht, weil die Querbeschleunigung den Pfeil nach ganz woanders schickt und ausserdem die Nocke beim schiessen stark einseitig belastet wird.

Wieviel is denn der Maximalauszug? Bei 15 Zoll und 22 lbs wirds ja wohl nicht bleiben?
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.
Kuno76
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Beitrag von Kuno76 »

Dank dir Squid,

nun ich denke das der Auszug bei 28" enden wird, und mal sehen was vom Zuggewicht noch übrig bleibt. Wenn es zu wenig wird, wirds eine Bogen für meine Söhne (natürlich dann so gewollt :D ).

viele Grüße
Frank
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Karl-Heinz

Beitrag von Karl-Heinz »

Ist es überhapt negativ wenn sich der WA etwas verdreht, sofern alles andere nicht aus der Spur fliegt?
Könnte zu einem Kompressionsriss führen. Wieviel grad dreht er denn?

Gruß
K-H
Kuno76
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Beitrag von Kuno76 »

Tja ich denke es sind so ca. 8° +- 2°. Mein Tiller ist auch nicht so wirklich der beste, vielleicht habt ihr ja einen Rat für mich.

Bild



Hier sieht man auch, das beide Wurfarme sich drehen daran, dass der Bauch dann zu sehen ist (zu den Enden hin).

Bild

Danke schonmal.

Viele Grüße
Frank
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Karl-Heinz

Beitrag von Karl-Heinz »

Rechts einwenig geknickt (griffnah) links biegt sich dafür dort wenig. Fersuch maldie drehung ein wenig zu reduzieren indem Du die Gegenüberliegende Seite zu derer dreht etwas schwächer machst.

K-H
Kuno76
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Beitrag von Kuno76 »

Das hab ich auch schon versucht aber bei 1,5mm Dickenunterschied aufgehört. Wie weit darf man denn da gehen?

Gruß
Frank
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Karl-Heinz

Beitrag von Karl-Heinz »

Dann lass es tiller nur noch ein wenig sauberer

k-h
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Ravenheart
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Fehleranalyse

Beitrag von Ravenheart »

(...und Beseitigung?)


Bild
[royalblue](Nachtrag: Mist, Bild mit dem Folgenden überschrieben! Ich setz es heut Abend wieder rein!)[/royalblue]

Ich wette, die Verdrehung beginnt genau bei der roten Linie!
:o

Typische "Anfängerfalle":

"Die Bogen in dem Laden hatte auch alle ne ganz glatte und ebene Oberfläche! Dann muss mein Vollholzbogen auch so werden..."

Irrtum... 8-)

Ein Vollholzbogen folgt dem Wuchs! NICHT dem Glasfaser-Vorbild...
:o

Guck mal z.B. wie unser Boegli es gemacht hat (der Bogen links!)...
So extrem ist es zwar eher selten, aber SO ist es perfekt:

Bild

Rabe
Kuno76
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Beitrag von Kuno76 »

Dank dir Rabe,

das man Holz nicht mit Glasfaser vergleichen kann das kenne ich noch aus meiner frühen Tischlerkarriere. Aber ich musste feststellen das man eines überhaupt nicht vergleichen kann, nämlich einen Stuhl aus Holz mit einem Bogen aus Holz zu bauen. Den Unterschied finde ich so sehr spannend das ich wohl nicht mehr aufhören kann Bogen zu bauen, auf das ich irgendwann einen so einzigartigen Bogen erschaffen kann wie der linke auf deinem Bild.

Viele Grüße
Frank
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Kuno76
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Beitrag von Kuno76 »

Ich hab's dann heute nach kleinen Verbesserungen gewagt den Bogen auf Vollauszug (28") zu bringen. Leider ist das Zuggewicht ein wenig schmächtig. Ich hab für den ersten mit ca.35# geliebäugelt, sind aber leider nur Kinderfreundliche 27# geworden. Würden ein paar Recurves da noch sinnvoll eine steigerung bringen, oder doch eher ein backing? Lässt sich Hickory einfach und dauerhaft darauf ein? Ist der Tiller jetzt i.O. (bis auf die noch ein wenig zu starke biegung in Griffnähe des oberen WA) ?

Viele Grüße
Frank
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Kuno76
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Beitrag von Kuno76 »

Huch, zu früh gedrückt... Foto fehlte....

Bild
Amicus certus in re incerta cernitur.
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Rado
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Beitrag von Rado »

Rechts neben dem Griff knickt´s noch ein bißl.(oder knickt meine Linse?)
Aber wenn Du Hickory draufklebst,wirst Du eh noch nachtillern müssen.Der Bogenrücken muss dann aber plan sein und Du kannst es natüllisch reflex aufbappen.
Aber keine Klugscheißerei.
Meine tiller sind auch noch nicht besser.
Gruß
Rado
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Ravenheart
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Beitrag von Ravenheart »

Ja, rechts liegt die Haupt-Biegezone näher am Griff als links... Da rechts der obere WA zu sein scheint, der ja ETWAS schwächer sein soll, könntest Du im mittleren Drittel des arbeitenden Bereichs an dem noch LEICHT korrigieren! Auch Links könnte man noch die Hauptbiegezone entlasten; Leider wird er mit jeder Korrektur schwächer! Falls Du das nicht willst, links so lassen...

Die steifen Enden sind sehr lang, da würden sich in der Tat leichte Recurves anbieten, im Grunde genügt ein nach vorn leicht "abgeknicktes" Ende, s.u. ...

Bild

Beim Nächsten gleich die Biegung noch besser "verteilen", ganz steif sollen nur die letzten 10 cm bleiben!

Rabe
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