@Jo
Danke für deine Tips. Da Deine Antworten aber leider erst heute gekommen sind, habe ich intuitv (= auf Verdacht

) vergangene Woche allein weitergemacht.
@okki
Zum Stand der Dinge:
Die Bögen sind fast fertig. Bin momentan am Lackieren und Schleifen und Lackieren und ...
Was bisher geschah:
Nach dem "Ermüden" habe ich noch ein wenig nachtillern müssen. Das Rattan ist scheinbar nicht ganz so homogen, wie es aussieht. Obwohl der Querschnitt auf beiden WA-Seiten indentisch war, hat sich dennoch einer etwas weniger gebogen. Dort wurde ein wenig vom Rattanrücken abgeschiffen bis beide Wa einigermaßen gleich bogen. In die Sehenkerben hatte ich eine Tillersehne mit vorläufig "etwas zu kleinen" Öhrchen gehängt, damit es die Siyhas nicht zerlegt. Dadurch wurde der Sehnenzug mehr nach "quer zur Faser" gelegt.
Schließlich habe ich den Bogen auf dem Tillerstock mal auf Maximalauszug von 28" gepumpt. Bei den ersten Zügen habe ich zu meinem Schreck 67#

gemessen. Das hat sich allerdings nach mehrmaligem Pumpen aber zum Glück zumindest auf ca. 52# (lieber wären mir 45# gewesen) reduziert. Wahrscheinlich hat sich das Rattan noch etwas gedehnt. Das Nußfacing hat jedenfalls keine Reaktion gezeigt.
Dann hab ich eine provisorische Sehne auf Standhöhe aufgezogen. (so ein RB ist übrigens saublöd zu spannen, oder ich bin zu doof dafür

)
Dann hab ich das erste mal im "Schießstil" daran gezogen. Ich kann nur sagen ... sehr seltsam

... zu Beginn relativ geschmeidig, aber gegen Vollauszug hat man das Gefühl man zieht gegen eine Wand (obwohl der Sehnenwinkel noch nicht kritisch aussieht.
So weit, so gut. Also halten tut er, aber mein Freund wird er sicher
nicht.
Also weiter zur Feinarbeit.
In die Siyhas wurden Verstärkungen aus HPL (als Hornersatz) eingesetzt. Dann wurden sie in die endgültige Form gebracht und fein geschliffen. Eine der Siyahs mußte ich mittels HLP noch etwas zur Seite biegen, da sie nicht 100% in der Bogenmitte lag (war vielleicht auch ein WA-Verdreh-Effekt des inhomogen Rattans).
Dann hab ich etwas gemacht, wofür mich "echte" RB-Liebhaber wahrscheinlich steinigen werden.
Ich hab den Griff des großen RB als Revolvergriff mit Pfeilauflage ausgeformt.
Bei dem Kleinen habe ich die für mich "verkehrt gekrümmte" Griffform eines typischen Reiterbogens be- und die Pfeilauflage weggelassen.
Dann war Feinschleifen und Lackieren angesagt. Bisher 3 Schichten 1K PUR-Parkett-Lack mit Zwischenschliff.
Gestern habe ich fast den ganzen Tag damit verbracht, das Leder aufzuziehen und die Wicklungen fertig zu machen.
Heute habe ich die Wicklungen insgesamt 3 mal mit PUR-Lack gestrichen. Jetzt dürfen die erstmal gut aushärten.
Das Ganze übrigens sowohl für den großen RB, wie auch für den Mini-RB (dem hab ich übrigens kein Facing verpaßt).
Der Kleine macht eigentlich genau so viel Arbeit, wie der Große. Man braucht nur weniger Material.
Als nächstes steht Sehnenbau auf dem Programm. Bin selbst schon gespannt, ob ich mehrere Versuche brauch um die richtige Länge zu erwischen.
Zuletzt wird es noch einen Feinschliff mit Stahlwolle und eine letzte Lackschicht geben.
Mehr Bilder gibts erst, wenn alles fertig ist und ich ein paar Pfeile damit geschossen hab.
Gruß
Klaus
PS: noch eine Erfahrung zum 1K-PUR-Parkettlack (hab ich zu 1.Mal probiert, weil Jo drauf schwört)
... relativ tolles Zeugs, trocknet schnell, wird sehr hart und strapazfähig, leichte Pinselreinigung mit Wasser
Da ich aber nicht so der "Pinselakrobat" bin, vermisse ich die Möglichkeit (vorallem die letzte Schicht) mit der Spritzpistole aufzutragen. Meine Spritzpistole verträgt sich nicht mit diesem wasserlöslichen Zeug.
... dacht ich mir doch, daß da irgendwo ein Haken sein mußte.
