Osmane in spe, angepeilt 60# bei 31"

Sättel, Zaumzeug, Reiterbogen, Kompositbogenbau, usw.
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Feanor1307
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Re: Osmane in spe, angepeilt 45# bei 31"

Beitrag von Feanor1307 »

Hmm, ich denke die Löcher sind nicht soiel schlimmer geworden. Aber da sie aufgrund der etwas anderen Holzstruktur anders trocknen kann es schon sein das sie etwas hervortreten. Drei Dinge sind mir noch aufgefallen:
1.) Die Verfärbungen. Ist das ein Pilz oder sind das Reste von der Rinde o. ä.? Ich hoffe mal letzteres. Eigentlich wurden die Latten im Dampf ja quasi sterilisiert:).
2.)Die Abdrücke der Schraubzwingen. Die solltest du vor der Verzahnung noch wegnehmen, da du dir sonst wahrscheinlich Blasen in der Leimfuge einfängst. Am besten von vornherein Vermeiden durch Verwendung des flachen Endes der Schraubzwinge oder durch Unterlegen eines breiten Holzstückes vor dem Festziehen. Habe das gleiche Problem aber auch schon gehabt :).
3.)Eine der Stellen die du markiert hast sieht aus wie ein kleiner Riss in der Oberfläche!? Einfach rausschleifen, wenn de so ist.

Ansonsten Geduld und einfach trocknen lassen :).

Viele Grüße
Kevin
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Sateless
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Re: Osmane in spe, angepeilt 45# bei 31"

Beitrag von Sateless »

Die Verfärbungen habe ich bei einem Stück Feldahorn, den ich zum trocknen liegen hab auch beobachtet - und genau die gleiche Panik gehabt *g*. Mein Onkel (Tischler mit X-Jahrzehten Berufserfahrung) hat mir erklärt, dass das oberflächliche chemische Reaktionen mit dem basischen Pflanzensaft sind. Schau in 2 Wochen nochmal, ob sie sich vergrößern. Um dich sicher zu fühlen kannst du einfach mal dünn drüber schleifen. Dann siehst du, wie tief die Punkte gehen. Das darunterliegende Holz sollte jetzt auch trocken genug sein, dass es nicht weiter reagiert. Wenn die Punkte tief gehen, kann es auch Schimmel sein.
Ich schreibe ohne Autokorrektur lesenswerter. Du etwa auch?
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Arry
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Re: Osmane in spe, angepeilt 45# bei 31"

Beitrag von Arry »

Moin,
und danke für die Einschätzung!
Ein Teil der Verfärbungen kommt sicherlich durch Druckerschwärze zustande - die Leisten wurden am Tag des Kochens früh morgens in feuchtes, nein: wassergetränktes Zeitungspapier gewickelt, da sie erst am frühen Nachmittag gekocht werden konnten.
Grüße
Jarek
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Arry
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Re: Osmane in spe, angepeilt 45# bei 31"

Beitrag von Arry »

Ich mache weiter nach Karpowicz-Rezept. Die Leisten blieben rund eine Woche auf der Biegeform. Heute habe ich sie auf flache Leisten eingekeilt (dafür musste das Ikea-billigst-Sofa weitere Teile spenden) und zum Trocknen weggelegt :)
P1020703.jpg
P1020704.jpg
Als nächstes käme in Frage, weitere Leisten zum Biegen vorzubereiten und/oder Griffstücke vorzubereiten.
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Arry
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Re: Osmane in spe, angepeilt 45# bei 31"

Beitrag von Arry »

Die Griffstücke machen das Rennen, da mein verbleibendes Ahornholz eher für so 35cm lange Stücke gut ist:
Das ist von dem Holz, das nicht von Lord Hurny stammt. Je tiefer ich mit dem Ziehmesser kam, desto skeptischer wurde ich, es für Wurfarme zu verwenden... Stattdessen ein 35cm langes Stück herausgelöst. Ist aber recht verwirbelt...
Das ist von dem Holz, das nicht von Lord Hurny stammt. Je tiefer ich mit dem Ziehmesser kam, desto skeptischer wurde ich, es für Wurfarme zu verwenden... Stattdessen ein 35cm langes Stück herausgelöst. Ist aber recht verwirbelt...
Das sieht etwas besser aus :)
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Arry
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Re: Osmane in spe, angepeilt 45# bei 31"

Beitrag von Arry »

Das mit dem Griffstück gestaltet sich komplizierter, als ich gedacht hatte. Kaum hatte ich das Stück weitestgehend zugeschnitten, merkte ich, warum ich so ein nagendes Gefühl bei diesem Stück Holz hatte:
Griff 2.jpg
Hier liegt das Stück mit Ringwölbung nach unten - und nur mit den Enden auf dem Tisch, dazwischen macht es einen Buckel. Als Griff, eingesetzt mit der Ringwölbung zum Bogenbauch hin, ergäbe das eine Krümmung entgegen dem Reflex, den die Wurfarme bilden... (äh, also einen Deflex?) Ich glaube, ich sollte es nicht verwenden.

Daher der nächste Kandidat:
Griff 1.jpg
Nachdem ich es schon recht weitgehend zugerichtet hatte, kamen diese toten Äste zum Vorschein. Gaaah!
Aber sie sitzen nicht sehr tief, so dass es doch noch was werden könnte mit uns beiden:
Griff 3.jpg
Viel mehr verwertbares Holz habe ich nicht mehr. Sollte das schief gehen, müsste ich erst wieder welches organisieren.
Grüße
Jarek
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skerm
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Re: Osmane in spe, angepeilt 45# bei 31"

Beitrag von skerm »

Ich würd das Griffstück so wie es da liegt auf der Unterseite plan hobeln und verwenden.

Gruß,
Daniel
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Galighenna
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Re: Osmane in spe, angepeilt 45# bei 31"

Beitrag von Galighenna »

Kurze Frage fürs Verständnis:
Der Griff bei diesem Bogentyp biegt sich doch nicht oder? Ich frage, weil dann solche kleinen Totäste und der Faserverlauf nicht all zu wichtig sind, so lange das Holz insgesamt stabil ist.
Bei den Wurfarmen ist klar, das das Holz möglichst Fehlerlos sein sollte. Nur beim Griff versteh ichs nich ganz.
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Arry
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Re: Osmane in spe, angepeilt 45# bei 31"

Beitrag von Arry »

Im Prinzip hast Du Recht, der Griff an sich biegt sich nicht. Aber er geht in (bei mir jedenfalls) 11cm langen Spleiss-Spitzen in den Wurfarm und damit den biegenden Bereich über.
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Re: Osmane in spe, angepeilt 45# bei 31"

Beitrag von Galighenna »

Und die Spleiße biegen sich? Ich kenne mich mit diesen Bogentypen nicht aus, aber nach meinem Wissen über andere gespleißte Bögen, versucht man immer gespleißte bereiche Steif zu halten.
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Re: Osmane in spe, angepeilt 45# bei 31"

Beitrag von Feanor1307 »

Jupp das tut er, der Spleiss biegt sich mit, liegt zum Teil sogar mit in der Hauptbiegezone. Diese ist beim Osmanen recht griffnah. Deswegen tut Jarek ganz recht wenn er dort auf fehlerfreie Bereiche achtet :).
Allerdings stimme ich Skerms Ausführungen zu. Du schneidest zwar dabei ein paar Ringe durch aber die werden durch das Horn locker aufgefangen :).

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Re: Osmane in spe, angepeilt 45# bei 31"

Beitrag von Galighenna »

Ah das erklärt einiges, Danke. ;)
Weitermachen! Und viel Erfolg dabei!
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skerm
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Re: Osmane in spe, angepeilt 45# bei 31"

Beitrag von skerm »

Das finde ich auch noch immer etwas seltsam. Auf der einen Seite soll man das perfekte Holz verwenden, auf der anderen Seite läuft der Spleiß in den Wurfarm rein. ???
Aufgrund des großen Arbeitsaufwandes gehe ich nicht der Neugier nach und probier aus, womit man durchkommt und womit nicht. Ich hab ja glücklicherweise gutes Holz. Daher wundere ich mich zwar drüber, glaube es Adam aber wenn er sagt, daß das kritisch ist. Wobei bei 45# das ganze sicher halb so wild ist.

Gruß,
Daniel
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Re: Osmane in spe, angepeilt 45# bei 31"

Beitrag von Arry »

Erstmal danke für die Einschätzungen und guten Wünsche!

Und dann eine Frage an diejenigen, die schon einen Kompositbogen gebaut haben: Wie sieht bei Euch die Vorrichtung aus, mit der der jungfreuliche Bogen ganz allmählich aus seinem ursprünglichen Reflex herausgeholt wird? Es geht um den Arbeitsschritt bevor das Tillerbrett zum Einsatz kommt. Die Vorrichtung heißt bei den Türken, glaube ich, Asa Gezi o.Ä. Wäre toll, wenn Ihr Fotos hättet!
Grüße
Jarek
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Re: Osmane in spe, angepeilt 45# bei 31"

Beitrag von Galighenna »

Du meinst aber jetzt nicht diese Tepeliks oder?

---> http://www.fletchers-corner.de/viewtopi ... 45#p252462
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