...das Ende der Night-Session,das Ende des Bogens.Was verheißungsvoll anfing, endete,mal wieder,im GAU.
Aber der Reihe nach:Nach 5 Std in den Tepliks habe ich den Bogen mit Wärme in den vollen Reflex gebracht,um ihn unter
Volllast zu spannen und zu tillern.Die kleinen Sehnenknicke habe ich erstmal nur umwickelt.Bis zum letzten Foto auf dem
Spannbrett war die Welt noch in Ordnung,ein Dübelloch weiter hörte ich plötzlich rechts ein bedrohliches feines Knistern...
Sofort wollte ich den Dübel ziehen und entlasten,doch in dem Augenblick,als ich mich über den Bogen beugte,gab es eine
gewaltige "Explosion" und ein WA knallte krachend gegen die Wand,streifte vorher noch meine Hand.
Wie immer in solchen Augenblicken,stellte sich ein sofortiger Schockzustand mit großer innerer Leere ein,der Verstand
versucht schon zu analysieren,aber innerlich bist Du tot,vereist...
Es ist schon arg frustrierend,wenn Deine Geduld nicht belohnt wird,aber die Zahl der technischen Fehlermöglichkeiten ist
sehr groß und gerade bei hohen Zuggewichten der Knack- (und Knick)punkt.
Mein Fazit: es ist eher müßig zu spekulieren,ob eine Wicklung um die Fades Schlimmeres hätte verhindern oder auch nur
verzögern können.Ich weiß nur,dass weder Koreaner noch Türken dies während des ersten Aufspannens für nötig erachten.
Zum einen denke ich,dass der Sehnenbelag zuerst gerissen ist,weil er überlastet war,ein stärkeres Biegen der Hauptbiege-
zonen hätte wohl für ein wenig Entlastung an dieser Griffnahen Stelle gesorgt.Zum anderen,und darauf liegt mein Schwer-
punkt,denke ich,dass das sensible Kräfteverhältnis vom immens hohen Zug überlastet worden ist.Im Vergleich zu meinen
anderen Komposits,die ich auch auf dem Spannbrett spanne,fühlte sich dieser Bogen nach weit über 70lbs an.
Ich denke 12mm dicke Wa mit 122cm NtN bei 2,5 cm Breite sind wohl einfach zuviel des Guten.Nicht umsonst hören die
Bio-Scheiben-Koreaner bei 70lbs auf...
So schnell fasse ich jedenfalls keinen Kompo mehr an! Es grüßt ein geknickter Stefan...