Ich bin (endlich) mit meiner Sue fertig... die letzten zwei tage waren erfüllt von nervenzerreissendem tillern, es ging eigentlich nur um eine schwachstelle an der deflexen seite. Aber die war durch wuchsbedingten Semi-Setback und einen dicken Stauchriss (astloch) wirklich spannend.
Es wurde der Bauch insgesamt zweimal über der herdplatte durchgetoastet, und der griff in 3 sessions mit trockener hitze zurechtgebogen. Am Oberen WA wurde das ende geflippt, das untere kann man als recurve bezeichnen denke ich. Beide wurden auch per herdplatte gebogen und bleiben nun wie sie sind, witzigerweise hat das flippen den tiller verbessert bzw. vereinfacht. Ein äusserst kompromissbereites holz!
Ach ja, seit dem der baum noch frisch war, sind insg. 18 Tage vergangen. Mit dem Tiller wurde nach 14 gestartet.
Ich hab das ding 10 tage nach dem groben rausschnitzen einfach zwei tage auf die voll aufgedrehte heizung geballert. Bis auf leichte verkrümmungen ist nix passiert. Vogelbeere macht viel mit.
inzwischen ist die betroffene stelle soweit geflickt, es traten auch nach rund 150 schuss keine neuen stauchler auf. Und dem schief wirkenden tiller zum trotz schiesst und zieht die gute nicht nur butterweich, sondern auch sehr präzise, was bei Pfeilen mit 800 grain ja schonmal was ist. (ich mags wenns wummst

Der Bogen biegt sich im griffbereich mit. Der griff selbst besteht übrigens aus eigens gegerbtem Rehleder (Hirngerbmethode) und ist zur polsterung von innen mit weißer filzwolle ausgestopft. Die federn sind je von Rebhuhn und Mäusebussard.
Bis auf leinöl gabs noch nichts an finish oder pflege
Die daten:
ca. 170cm NtN aufgespannt
40# bei 28"
3cm Breit am griff und 1,5cm an den Enden
Gewicht ohne sehne: 502 gramm
Kritik ist wie immer erwünscht.