Lömi/Leinöl getränkte Lappen Aufbewahrung?

[Hairun]

Hallo Zusammen,

Nachdem mir ein Bekannter ein paar Horrorgeschichten von feuerfangenden Lappen, die mit Leinöl, Lösungsmittel o.ä. getränkt waren erzählt hat, würde mich interessieren wie Ihr das mit den Lumpen handhabt.
Was macht Ihr mit den Lappen wenn Ihr z.B. den neuen Bogen "geleinölt" habt?
Schmeist ihr den weg, hängt ihn draußen auf, bewahrt ihn in ner Metallbox auf...? (Den Lappen nicht den Bogen )
Oder alles Blödsinn und Ihr lasst den aufem Boden in den trockenen Holzspänen liegen?

Gruß
Hairun

[Mandos]

Meisten schmeiß ich die in die Mülltonne.
Ich denke nicht, dass die Gefahr einer Entzündung dort sonderlich groß ist.
Wenns sehr warm ist, zuerst noch etwas auswaschen.

Aber das heißt nicht, dass das jetzt eine gute Methode ist.

[arcus]

also erstmal--es sind keine Horrorgeschichten !
Es sind schon etliche Schreinereien abgebrannt.

Das Leinöl trocknet oxidativ--bei einem zusammengeknülltem Lappen kann das ganz schön Hitze erzeugen--eben bis zur Selbstentzündung--aber eben auch nur, wenn genügend Sauerstoff rankommt.

Aufbewahrung in einem verschlossenem Glas--bis zur Wiederverwendung--oder aber auf der Leine trocknen lassen--anschließend entsorgen--oder gleich auf den Grillplatz/Feuerstelle schmeissen.



Arcus

[mK]

Ich lagere die Lappen auch in einem verschlossenen Glas bzw. tränke die mit ordentlich Wasser bevor ich sie wegschmeisse. Bisher hat das gut funktioniert.

[Yumiya]

Vorsicht beim Umgang mit Leinöl zur Holzpflege

Landesbranddirektor Hermann Schröder:
"Mit Leinöl getränkte Stofflappen sind tickende Brandbomben"

"Mit Leinöl getränkte Lappen neigen zur Selbstentzündung und sind bei
unsachgemäßem Umgang oft Ursache für Brände. Wer seine Hölzer in Haus
und Garten mit Leinöl für den Sommer fit macht, sollte die verwendeten
Pinsel gut reinigen und die zum Auftragen verwendeten Stofflappen
sachgerecht aufbewahren oder entsorgen." Das sagte Landesbranddirektor
Hermann Schröder am Dienstag, 17. April 2007, in Stuttgart.

Mit den sommerlichen Temperaturen beginne auch die Garten- und
Terrassenzeit. Viele Menschen würden ihre Gartenmöbel aus Hartholz oder
die Holzterrasse auf Hochglanz bringen und mit einem geeigneten Leinöl
als Witterungsschutz behandeln. Zum Auftragen und zum Nachbehandeln
würden meist Textilstoffe verwendet, die dann mit dem Öl getränkt sind
und von denen eine erhebliche Brandgefahr ausgehe. Leinöle würden
Fettsäuren und ungesättigte chemische Verbindungen enthalten, die mit
Sauerstoff unter Umständen exotherme Verbindungen eingehen. Die dabei
entstehende Wärme staue sich in den zusammengeknüllten Stofflappen und
könne diese letztlich entzünden.

"Wer seine verschmutzte Lappen leichtsinnig in den Müll geworfen hat
oder zusammengeknüllt mit dem Leinöl und den behandelten Hölzern bis
zur Weiterarbeit am nächsten Tag lagert, holt sich eine tickende
Brandbombe ins Haus." sagte Schröder. Die Warn- und Behandlungshinweise
auf den Behältern sollten deshalb genauestens befolgt werden.

"Wer mit Leinöl getränkte Lappen bis zum nächsten Arbeitsgang
aufbewahren will, sollte diese in einem nichtbrennbaren, luftdicht
verschließbaren Behälter lagern und den möglichst im Freien weitab von
brennbaren Materialien und Gebäudeteilen abstellen. Nicht mehr
benötigte Lappen sollten ausgebreitet an der Luft gut getrocknet und
anschließend in luftdicht verschlossenen Behältern der
Schadstoffsammlung zugeführt werden. Dann gibt es keine unliebsamen und
gefährlichen Überraschungen", betonte der Landesbranddirektor.Weitere
Informationen zum Brandschutz gibt es bei der örtlichen Feuerwehr.

Quelle: http://www.feuerwehr-vellberg.de/tip.htm

[Okki]

Hallo,
ich verarbeite oft Leinöl. Die getränkten Lappen hänge ich meist ausgebreitet über den Schraubstock auf. Nach dem aushärten sind die eh kaum noch zu gebrauchen, die sind dann ziemlich strack. Dann entsorge ich sie in der Mülltonne. Das größere Risiko soll angeblich in der Benutzung einens Schwamms bestehen. Größere Oberfläche auf kleinerem Raum, d.h. durch die bei der Oxidation entstehende Wärme ist die Gefahr einer Selbstentzündung größer. Hier fehlt mir aber die Erfahrung weil ich nur Lappen benutze. Insgesamt denke ich wird die Gefahr aber höher eingeschätzt als sie tatsächlich ist.
Okki

[Hairun]

Danke für die Antworten!
@arcus Horrorgeschichten im Sinne von auweia das will ich nicht erleben
Gruß
Hairun

[Arntus]

Ne Horrorgeschichten sind das nicht. Das funktoniert wenn Du die beim "trocknen" entstehende Wärme nicht wegbekommst. Da schaukelt sich das ganze hoch bis zum Brand (trocknen ist eigentlich falsch, es oxidieren Doppelbindungen durch den Luftsauerstoff).
Deswegen entweder keinen Sauerstoff dran lassen (Glas mit Deckel) oder die Wärme abführen (ausgebreitet hinlegen).
Ich weis das weil ich beruflich Brandstellen untersuche.

De Arntus

[HJM-Weib]

anschließend in luftdicht verschlossenen Behältern der Schadstoffsammlung zugeführt werden

Das war jetzt das einzige, das mich überrascht hat.
Wir waschen sie nach jedem Arbeitsgang mit klarem Wasser aus, hängen sie dann zum trocknen auf und verwenden sie dann noch einige male. Irgendwann landen sie dann im Hausmüll. Da darfs dann irgendwann brennen... also in der MVA mein ich...

[Felsenbirne]

Ich wasche die immer mit warmen Wasser und etwas kernnseife aus, und lasse sie ausgebreitet trocknen

[Squid (✝)]

Für geringe Mengen, wie z. B. beim Pfeilbau, wenn ich nur schnell 6 Schäfte ölen will, nehme ich Küchenpapier und das wandert anschliessend in Klo. Nass, weg, Thema durch.
Aber nicht mit Mineralölen nachmachen! Das ist böse!

[Ravenheart]

...das ganze gilt übrigens für VIELE Ölarten! Orangenöl z.B., gerne als Verdünner und zur Geruchsverbesserung beigemischt, ist auch so ein Kandidat!

Ich hänge alle ölgetränkten Lappen bis zur Durchtrocknung im Kelleraufgang außen über das (Stahl-)Geländer.
Dort könnten sie ggf. gefahrlos "abfackeln"....

Rabe

[Der Wanderer]

Abfackeln tun die Lappen nur, wenn man einen Wärmestau provoziert. Das ist z.B. der Fall, wenn man die durchtränkten Lappen in dinem Spähnebehälter entsorgt.
Solange die entstehnde Wärme abgeführt werden kann passiert gar nix.

Gruß Martin

[captainplanet]

Ich habe noch nie einen Lappen zu dem Zweck verwendet. Ich geb ein Schüßchen Leinöl auf die Handinnenfläche und verreib´ das Zeug so. Und ich hab mir dabei noch nie die Hände verbrannt...

Macht auch eine schön geschmeidige Haut!

[Bogenede]

Nachdem mir mal ein Lappen ( gemeint ist kein Nordeuropäer, sondern ein Stoffteil ) mit Bremsenreiniger in der Hand zu brennen angefangen hat bin ich etwas vorsichtiger. Es war "nur" eine Statische Aufladung die den Lappen entzündete.

ABER.............. den Lappen zum Lüften im Freien aufhängen bis er trocken ist, kein Problem
....................den Lappen in ein Glas oder eine Blechdose legen, Deckel zu, auch kein Problem

Den Lappen in einen Mülleimer werfen ? Nein, nie ----- Brandgefahr durch Selbstentzündung

Das Gleiche gilt auch für Verdünner, Azetone, Pinselreiniger etc.

Bogenede