Bhutanbogen

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Snake-Jo
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Re: Bhutanbogen

Beitrag von Snake-Jo »

@Acker: Danke für den Link. Das ist das Beste bislang, allerdings stimmen die Werte für den Bogen in der Beschreibung NICHT.  Die auf den Bildern gezeigten Bhutanbögen sind allesamt mindestens 140-160 cm lang.

Ich bin nun in den Keller für eine Stunde und habe mal so einen "Leukoplastbomber" hergestellt. Einfach zwei Streifen geschnitten (90 x 3,5 cm),
pyramidal gestaltet (von 35 mm auf 10 mm an den Tipps), die weiße Markschicht  entfernt und dann mittels trockner Wicklung und irgendwelchen Paketklebebändern am Griff auf 20 cm überlappen lassen. Wurfarmtiefe (Dicke) 15 mm, am Griff entsprechend 30 mm.
o.k., eine passende Sehne gesucht und aufgespannt. Hat rund 30 lb auf 28" bei 160 cm Länge. Kein Abknicken am Griff, nichts!  Tiller ist von vornherein i.O.
Benz hat darauf hingewiesen, dass seiner Meinung nach der Griff mitbiegen sollte. Nun ja, momentan bewegt sich der Griff unter dem Leukoplast deutlich. Mal sehen, wie es später ist, wenn alles verklebt ist.
Morgen kann ich die Teile nochmals trennen und etwas mehr zusammenschieben, müßte dann mind. 35 lb ergeben.

Wenn mich keiner verrät, dass ich so einen häßlichen Bogen gebaut habe, dann stell ich vielleicht ein Bild ein.  ::) ::) ::) ::)
Mmmh, oder doch nicht? Das Ding sieht jedenfalls so aus wie die Bhutanbögen auf den Bildern, nur ist mein Klebeband noch häßlicher.  ;D
Zuletzt geändert von Snake-Jo am 17.04.2009, 22:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Commerz
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Re: Bhutanbogen

Beitrag von Commerz »

Das hört sich doch schon gut an. Bilder wären schön. Muss Dir ja nicht peinlich sein.
Ging ja darum in 2 Std. einen Bhutanbogen zu bauen. Das mit dem Klebeband ist wahrscheinlich´sogar "A" ;D
Kann man evtl. gegen schöne Wicklungen ausbessern wenn man Zeit und Lust hat. Freue mich auf Bilder.

Ich hab übrigens die beiden Bambusbillets (konvex/konkave Klebefläche übereinander verleimt, damit ich auch auf die entsprechende Dicke komme. Ist dann zwar kein Bhutanbogen mehr aber ich mag da trotzdem einen Bogen draus bauen :)
Hab das ganze 2 Tage trocknen lassen und heute von den Schraubzwingen befreit. Dann an der Tischplatte mit Schraubzwingen befestigt und ein bisschen getillert. Hab also den 1. WA schon fast fertig.
Morgen werde ich den 2. WA bauen und genauso verfahren. Dann beide zusammenbinden und feintillern; fertig. So weit mein Plan 8)
--Commerz
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the_Toaster (✝)
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Re: Bhutanbogen

Beitrag von the_Toaster (✝) »

Snake-Jo hat geschrieben: Wenn mich keiner verrät, dass ich so einen häßlichen Bogen gebaut habe, dann stell ich vielleicht ein Bild ein.  ::) ::) ::) ::)
Funktioniert er?
Dann ist er auch schön!

Denn wie sagt ein Designer so schön:

Funktionelles Design ist ästhetisches Design!
Es hat keinen Sinn zu versuchen einen Sinn im Versuchen des Menschen zu erkennen.

Es ist traurig zu glauben, dass der Mensch stets schlecht sei.
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acker
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Re: Bhutanbogen

Beitrag von acker »

Snake-Jo hat geschrieben: @Acker: Danke für den Link. Das ist das Beste bislang, allerdings stimmen die Werte für den Bogen in der Beschreibung NICHT.  Die auf den Bildern gezeigten Bhutanbögen sind allesamt mindestens 140-160 cm lang.
Jups ,  ;D der Link stand schon am anfangf des threads.....
Aber die Werte , ja haste wahr,  aber bedenke das schlechte englisch .
Sie haben versucht einen relativ komplizierten Sachverhalt ohne Zeichnung zu erklären.....
Da bin ich auch drüber gestolpert ... : ??? vorallem 72,5cm... aber mal 2 + Grifflänge in relation zur wahrscheinlichen Körpergröße der Bhutanesen.... 8)

und ja, diese mit "moderner Rohhaut gebauten Bögen " sind schon arg hässlich ;)

Gruß acker
Der junge Mensch lernt, was die Erwachsenen wissen und verlernt was er als Kind gewusst hat.
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Snake-Jo
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Re: Bhutanbogen

Beitrag von Snake-Jo »

Ich konnte es mir nun doch nicht verkneifen, diesen formschönen Bogen hier vorzustellen.
Das elegante Design und der perfekte Tiller machen den Bogen zu einem Schmuckgegenstand jeder Wohnzimmerwand:

Bild

Die dekorativen und farbenfrohen Applikationen dienen dem korrekten Zusammenhalt des Bogens und Bewahren vor Bruch und Kollaps.

Bild

Der elegante Schwung des Griffstücks paßt sich harmonisch in die Formgebung des Bogens. Fließende Linien und lange, flache Übergänge kennzeichnen diesen Bogentyp. Einzelne Knitterfalten am Griffstück betonen nur das Alter dieses authentischen Bogens.

Bild

Und nun die Krönung des Ganzen: Bhutan-Jo im Vollauszug. Der farblich hervorragend abgestimmte Bogen hebt sich wunderbar vor dem tristen Hintergrund der bhutanischen Steppe ab. Ein Element in der Landschaft, welches zu sinnlichen Wahrnehmungen verleitet.

Bild

P.S. Damit bewerbe ich mich um den schönsten Bogen des Monats April, Kategorie Selfbow. Rabe, Du hast mit dem Drachenbogen keine Chance!  ;D
Zuletzt geändert von Snake-Jo am 18.04.2009, 09:32, insgesamt 1-mal geändert.
Anuk
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Re: Bhutanbogen

Beitrag von Anuk »

;D ;D ;D ;D
Und mein geflügelt Werkzeug ist mein Wort (F.S.)

Haben Sie die Lösung oder sind Sie selbst Teil des Problems?
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the_Toaster (✝)
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Re: Bhutanbogen

Beitrag von the_Toaster (✝) »

Nenenenenene...

Nen Selfbow isser ja wohl nicht, wa.

Aber nen schönen Tiller hat er.
Ist ein Fall für das Taschengeldtournier.

Übrigens sehr blumig beschrieben.
Ich fühlte mich sofort in höhere Sphären erhoben...
Es hat keinen Sinn zu versuchen einen Sinn im Versuchen des Menschen zu erkennen.

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Taran
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Re: Bhutanbogen

Beitrag von Taran »

Snake-Jo:
Gratuliere - mehr noch zu der köstlichen Beschreibung als zum Bogen selbst. Du solltest in die BBW (Bhutan-Bogen-Werbung) gehen!

Ich kann mir übrigens vorstellen, dass das Klebeband (ist ja ein bisschen dehnbar und flexibel) hilft, Überlastungen und Knicke im Überlappungsbereich zu verhindern.
Taran von Caer Dallben

[size=2] [color=blue][b]... και δόξα τω Θεώ ![/b][/color][/size]
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Snake-Jo
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Re: Bhutanbogen

Beitrag von Snake-Jo »

the_Toaster hat geschrieben: Nen Selfbow isser ja wohl nicht, wa.
Gleich vorneweg: Natürlich ist das ein Selfbow.
Definition: Bogen aus einem Stück Holz, auch im Griff gespleist erlaubt.

Die Definition stammt , soweit ich weiß, von POPE und bedeutet: Ein in sich selbst tragender Bogen ohne Backings, Laminate, Horn etc.
De Bhutanbogen ist sowas von Self, mehr geht nicht. Es gibt sie auch aus einem Streifen.

Nochmals zum Bau: Das A und O ist der dicke Bambus. Meiner hat die achtfachte Stärke im Griffbereich gegenüber den weiter oben beschriebenen Streifen von 8 mm Tiefe. Damit steckt er die "Treppe" am Griff problemlos weg.
Royal Judge
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Re: Bhutanbogen

Beitrag von Royal Judge »

Hurra, der Beweis ist geführt, es klappt also wirklich, wenn das Material dick genug ist. Und der Bogen von Bhutan-Jo sähe mit dunkler Schnur gewickelt und ein wenig geölt oder so bestimmt richtig gut aus.

Wie schießt er sich denn, kommt man auf 140 m ?

Wirst Du auch die 50 # angehen, die Du oben für 6 cm Breite getippt hast ? Material wird ja noch da sein.

Respektvolle Grüße
Christian
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Snake-Jo
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Re: Bhutanbogen

Beitrag von Snake-Jo »

@RJ: Ja, ich denke, wir haben alle viel Erfahrung mit Bambus gemacht.
Wie schon oben gesagt, teile ich deine Erfahrungen komplett.
Ansonsten: Ja, da ist noch etwas Luft drin. Ich möchte gerne auf 42 lb/ 28". Dazu habe ich mit dem vorliegenden Material noch 3 Möglichkeiten, die ich alle zusammen nutzen werden:
Ein bischen breiter am Griff
Tempern bzw. toasten
etwas kürzer bauen, so um die 150 cm

Schussverhalten: Sehr weicher Auszug, sehr elastisch, schießt gut!
Ich persönlich mag die harten, stackenden Teile nicht so, daher bin ich mit dem Schießkomfort gut zufrieden. Natürlich werde ich den Bogen noch netter gestalten, bislang habe ich ja nur 45 min investiert. Aber jetzt muss ich aufs Pferd bei dem tollen Wetter..  ;)
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kra
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Re: Bhutanbogen

Beitrag von kra »

Jo, dein Bogen kommt in den Wettbewerb  ;D, das wird ein ganz besonderer Monat. Icxh glaube, da muß ich mindestens 3 Stimmen erlauben...  ;D
“Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.”
– George Bernard Shaw
tomtux
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Re: Bhutanbogen

Beitrag von tomtux »

perfekter tiller.

im sommer, wenn der klebstoff langsam unterm klebeband "rausschwitzt", würde ich persönlich aber mit handschuh schiessen.
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the_Toaster (✝)
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Re: Bhutanbogen

Beitrag von the_Toaster (✝) »

tomtux hat geschrieben: ...im sommer, ...  würde ich persönlich aber mit handschuh schiessen.
Wieso?
So wird er wenigstens eins mit seinem Bogen.
Das ist Zen!

;D ;D ;D
Es hat keinen Sinn zu versuchen einen Sinn im Versuchen des Menschen zu erkennen.

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Re: Bhutanbogen

Beitrag von Snake-Jo »

the_Toaster hat geschrieben:
tomtux hat geschrieben: ...im sommer, ...  würde ich persönlich aber mit handschuh schiessen.
Wieso?
So wird er wenigstens eins mit seinem Bogen.
Das ist Zen!
;D ;D ;D
Ihr Quatschköppe!  ;D ;D Eins mit meinem Bogen? Mit welchen? Hier stehen Dutzende, da seh ich dann ja aus wie ein Igel!  ;D
Nee, ne! Ich hab den Griff längst geändert und statt der Klebebänder zwei Wicklungen drauf, auch sonst den Bogen noch verschönert. Bild kommt. Mit 150 cm kann ich ihn vom Pferd aus schießen, da paßt dann auch das Zuggewicht.
Ansonsten machen wir uns nichts vor: Das ist der einfachste Bogen der Welt, einfacher geht es wirklich nicht mehr. Zwei Bambusstreifen über die Kanten Tapern, in der mItte zusammenkleben, fertig. Tillert sich quasi von alleine. Und die Bhutanesen machen da offenbar wirklich nichts weiter, sonst würden sie nicht die innen herausragenden Nodienspitzen verschleifen, statt einfach mit Klebeband zu umwickeln. Gegen Bruch hilft das nicht wirklich. Das ist reine Kosmetik.
Grüßle,
Bhutan-Jo
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