Messer die 5. (ab 20.01.2011)

Hier kommt alles rein, was in irgendeiner Form mit der Herstellung von Messern zu tun hat.
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eddytwobows
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Re: Messer die 5. (ab 20.01.2011)

Beitrag von eddytwobows » 10.01.2012, 16:30

Tanto, von mir für Maren auf dem NDBBT VI geschmiedet...

Klinge aus Federstahl (Stoßdämpferfeder), Schneide geschmiedet und Hohlgeschliffen, von Kra auf Endschärfe gebracht (Rasurtauglich !!), Griff aus Goldregen, mehrfach mit Schelllack gewischt und Nachpoliert (Toaster), Endplatte und Fingerschutz (Tsuba) aus Rinderknochenresten, Erl und Griff wurden mit Zinn vergossen...

LG
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Selfbower
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Re: Messer die 5. (ab 20.01.2011)

Beitrag von Selfbower » 10.01.2012, 17:01

Schöne Sache ;)

sieht gut aus... und wenns rasurtauglich ist, gehts schon nicht besser!

LG. Daniel

redeye
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Re: Messer die 5. (ab 20.01.2011)

Beitrag von redeye » 10.01.2012, 19:03

Wow, sehr schön, gefällt mir echt gut, wie lang ist die Klinge (nur um ein bisschen eine vorstellung zu haben)?
lg

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heart
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Re: Messer die 5. (ab 20.01.2011)

Beitrag von heart » 11.01.2012, 07:59

Sieht . . . anders aus. Gefällt mir sehr gut. Wobei die rustikale Klinge für mich in Gegensatz zum "weich" wirkenden, glatt geschliffenen und klassischen Griff steht. Finde ich sehr gelungen.
Ist der Übergang zwischen Klinge und Griff aus Rinderknochen nicht zu ... spröde und bricht leicht?
Ich habe bisher noch nicht aus Knochen arbeiten können und weiß es daher auch nicht so genau.

Der Erl ist im Griff mit Zinn ausgegossen? Interessante Methode und füllt so schön die Zwischenraüme ;) Gibt es da etwas zu beachten oder macht man das wie Bleigießen am Sylvester?

Das hätte ich gerne mal auf Fotos gesehen.

Schöne Grüße

Michael

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Moormann
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Re: Meine ersten Messer

Beitrag von Moormann » 11.01.2012, 08:19

Ganz nette Messerchen, ja, aber ist mir eindeutig zu viel Tropenholz :/
LG
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Re: Meine ersten Messer

Beitrag von Mandos » 11.01.2012, 08:58

Sehr schöne Messer dabei! Gefällt mir!

Okki
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Re: Meine ersten Messer

Beitrag von Okki » 11.01.2012, 10:28

Einfach nur schön.

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Re: Meine ersten Messer

Beitrag von Selfbower » 11.01.2012, 11:16

schönes Schmiedewerk ;)

ich habe prinzipiell nichts gegen Tropenholz... benutze es selber häufig, aber probiers doch auch mal mit Eiche (kann man glaube ich mit irgend nem Zeug, glaube chemisch, schwärzen ;) )

Lg. Daniel

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Heidjer
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Re: Meine ersten Messer

Beitrag von Heidjer » 11.01.2012, 12:58

Selfbower hat geschrieben:...aber probiers doch auch mal mit Eiche (kann man glaube ich mit irgend nem Zeug, glaube chemisch, schwärzen...


Eiche und andere (gerbsäurehaltige) Hölzer kann man mit Ammoniak (Salmiak) räuchern, so nennt sich der Vorgang, wobei das Holz immer dunkler wird, je länger man das Holz den Dämpfen aussetzt.
Ausser Eiche sollen noch Robinie, Kastanie, Edelkastanie, Hainbuche und Ulme höhere Anteile von Gerbsäure enthalten und mit Ammoniak reagieren. Die Färbung durchs räuchern geht tief ins Holz und ist dauerhaft und Lichtecht. Sie kann von einen leichten Braunton, über Braun bis fast schwarz gehen, jenachdem wie lange man räuchert und wie stark. Es gibt die Möglichkeit ein Holz künstlich mit Gerbsäure anzureichern, in dem Fall läßt es sich dann auch Räuchern, dazu nimmt man Pyrogallol. Daraus steltt man eine Pyrogallolloessung mit 5 g bis 25 g Pyrogallol je Liter destilliertes Wasser her und tränkt damit das zu behandelnde Holz, Achtung danach muß das Holz natürlich wieder trocknen. Je höher der Gerbsäuregehalt des Holzes ist und je mehr Ammoniak verdampft desto schneller und heftiger reagiert das Holz. Das Räuchern kann je nach gewünschtem Farbton und der Menge an Ammoniak zwischen 2 Stunden und 4-5 Tagen dauern.
Siehe auch hier und hier.


Gruß Dirk
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Kuni
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Re: Meine ersten Messer

Beitrag von Kuni » 11.01.2012, 13:18

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Kirsche aus dem Garten
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Birke aus Schweden (Kaminholz)
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Esche (alter Axtstiel)
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Deutsche Eiche,ungeräuchert

Das Ipeholz meines selbstgeschmiedeten Messers stammt aus dem Brennholzkasten meines Schmiedemeisters. Ipe wird z.B. für Terassenholz kultiviert.

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Re: Meine ersten Messer

Beitrag von Heidjer » 11.01.2012, 13:36

Ipe (Lapacho) wird vor allem wegen der sehr hohen Nachfrage nach seiner Bastschicht kultiviert. ;)
Aus dem Bast (innere Rindenschicht) wird ein sehr Wirksamer Tee hergestellt, der sich seit der Inkazeit einer großen Beliebtheit erfreut.
http://de.wikipedia.org/wiki/Lapacho


Gruß Dirk
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Re: Messer die 5. (ab 20.01.2011)

Beitrag von joachim777 » 11.01.2012, 21:05

Tropenholz aus kontrollierter Nutzung war noch nie ein Problem, nur Raubbau und Brandrodung. Ich liebe tropische Hölzer, aber auch einheimische und auch Horn und Geweih wie bei diesem hier (Rentier)
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Re: Messer die 5. (ab 20.01.2011)

Beitrag von Selfbower » 11.01.2012, 22:17

genau das meinte ich, Dirk ;) danke!

das wollte ich auf jeden Fall nochmal machen!!

Frage: ist das Ganze danach noch schädlich, bzw kann ich das für Messergriffe verwenden, die ich nachher in der Küche verwende?

soll ja nis schädliches ans Essen oder die Hände kommen ;)

Die Messer gefallen mir richtig gut! besonders die Grifform ist einfach gehalten! Trifft auch meinen Geschmack ;)

LG. Daniel

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Re: Messer die 5. (ab 20.01.2011)

Beitrag von Heidjer » 12.01.2012, 22:11

Zumindest bei der natürlichen Gerbsäure und Ammoniak ist es garantiert unschädlich. ;D
Ich habe schon mehrfach darüber recherchiert, entdeckt wurde der Effekt in Pferdeställen wo das Eichenholz früher mit Hilfe des Pferdeurins gefärbt (geräuchert) wurde.
In wie fern das Pyrogallol Gesundheitlich bedenklich ist, und wie stark es durchs Ammoniak wieder neutalisiert wird muß ich auch nachschauen, das überflüssige Ammoniak verfliegt auf jedenfall von allein. ???


Gruß Dirk
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Re: Messer die 5. (ab 20.01.2011)

Beitrag von eddytwobows » 17.01.2012, 12:05

redeye hat geschrieben:Wow, sehr schön, gefällt mir echt gut, wie lang ist die Klinge (nur um ein bisschen eine vorstellung zu haben)?
lg


Hab die Klinge nicht mehr gemessen, aber die Länge dürfte bei etwa 16-17 cm liegen... :)

heart hat geschrieben:.../...

Der Erl ist im Griff mit Zinn ausgegossen? Interessante Methode und füllt so schön die Zwischenraüme ;) Gibt es da etwas zu beachten oder macht man das wie Bleigießen am Sylvester?
.../...
Schöne Grüße
Michael


Im Endeffekt nicht viel anders... wenn man Lust hat, erwärmt man den Erl vor dem einsetzen noch etwas, damit das Zinn anschließend besser haftet, ist aber nicht unbedingt notwendig...
Worauf man auf jeden Fall achten sollte, ist, daß die Bohrung im Griff etwas rauh und ungleichmäßig ist, damit das Zinn diese Zwischenräume ausfüllen und damit einen besseren Halt hat und daß eine ausreichend große Öffnung am Übergang Griff - Klinge vorhanden ist, in die man das Zinn bequem eingießen kann... so etwa 3-4mm sind da ausreichend...

Der Vorteil des Ausgießens ist zum einen, daß der Griff etwas schwerer wird und damit das Messer besser in der Hand liegt,/ führiger wird.
Der zweite Vorteil ist, das man sich diese elende Schmierer- und Anmischerei einer kleinen Menge Epoxy spart und nicht so lange warten muß... sauberer, schneller, besser, um es kurz zu sagen...! ;) :)

LG
etb

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