Neue Eibe, Warbow, +100lb, Tiller @ 30in

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killerkarpfen
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Re: Neue Eibe, Warbow, +100lb, Tiller @ 30in

Beitrag von killerkarpfen » 28.01.2015, 20:08

Ööhhmmmm

Auf 20 bis 30 m entfernte Ziele schiesst er ganz akkurat ??? und Weiten von 170m ist ja ganz beachtlich 8)

Nur ::) mein Gudde tust Du Dir das aus Enthusiasmus an, oder steckt da noch ein geheimer Masochist dahinter :-X

Entschuldige aber das schafft man auch mit der Hälfte an Zugkraft und ist doch ein kitze klein wenig angenehmer, schont die Achselgelenke und macht genau so Spass ???

Nein Spass beiseite, ruinierst Du Dir damit nicht die Gesundheit um Dir etwas zu beweisen? Das was Du da beschreibst schaffe ich mit 50# locker und habe Freude am schiessen.
Doch zugegeben mir hat auch einmal einer vorgemacht wie es geht. Ich war mit flotten 60 Lbs unterwegs, der "Andere" mit schlappen etwa 40 Lbs an einem historischen Turnier. Diese Niederlage vergesse ich nicht so schnell! >:(

Ich will Dir und anderen hier mit Nichten den Spass an einem knackigen Warbow verderben. Und mal mir und anderen zu zeigen ob ich's kann reizt mich auch. Doch einen kontrollierten Pfeil auf 20 bis 30 Meter Entfernung könnte ich damit nie abgeben.
Zugegeben ich schiesse weil ich auch gerne etwas treffen will und ich messe mich gerne mit anderen weil sich in letzter Zeit ein gewisser Ehrgeiz bemerkbar macht. Ich schiesse aus Leidenschaft nur mit selbst gebauten Eiben.

Heute schiesse ich mit 50 bis maximal 55 Lbs und habe seither, wenn auch nur wenige aber doch schon Erfolge feiern können.
Und ich treffe besser als mit den starken Wummen.

Wie gesagt es soll kein Angriff auf Deine Freude sein. Ein paar andere Gedanken dazu interessieren mich aber auch.

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Firestormmd
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Re: Neue Eibe, Warbow, +100lb, Tiller @ 30in

Beitrag von Firestormmd » 29.01.2015, 08:15

Warum versucht ein Gewichtheber 250kg zu stemmen, wenn 50kg doch so locker gehen? Warum will ein 100m-Sprinter unter die 9,8 Sekunden kommen, wenn er auch bequem 30 Sekunden joggen könnte? Warum in aller Welt will ein Apneue-Taucher 140m tief tauchen, wenn er auch an der Oberfläche ein bisschen schorcheln könnte? Weil es einfach geil ist, wenn man so etwas schaffen kann! Ich kann jeden Warbowler verstehen und möchte es auch irgendwann einmal machen.

Grüße, Marc
"Wer das Training in Frage stellt, trainiert nur, Fragen zu stellen!" - Die Sphinx

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Re: Neue Eibe, Warbow, +100lb, Tiller @ 30in

Beitrag von Gornarak » 29.01.2015, 10:52

Die Argumentation war ja, dass man das gleiche Ergebnis auch mit geringeren Zuggewichten erreicht. Deine Vergleiche hinken also. Die Frage wäre also eher warum man mit nem SUV zum Zigarettenholen fährt, wenns auch ein Elektrokleinwagen tut.

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Re: Neue Eibe, Warbow, +100lb, Tiller @ 30in

Beitrag von Heidjer » 29.01.2015, 11:19

Warum jemand welchen Bogen schießt, diese Diskusion sollten wir raus lassen, einfach weil er es möchte und gut!

Will man an Turnieren der Warbow Society teilnehmen, braucht man einen Bogen der über 80# bringt. ::)

Will man 3D Schiessen oder andere Turniere schiessen, reichen 35# -50# locker, bei uns und vielen anderen Parcours sind Bögen über 70# verboten.

Also lassen wir doch jedem Tierchen sein Pläsierchen. ;)


Gruß Dirk
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.

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Re: Neue Eibe, Warbow, +100lb, Tiller @ 30in

Beitrag von killerkarpfen » 29.01.2015, 11:43

Firestormmd hat geschrieben:Warum versucht ein Gewichtheber 250kg zu stemmen, wenn 50kg doch so locker gehen? ...Weil es einfach geil ist, wenn man so etwas schaffen kann! Ich kann jeden Warbowler verstehen und möchte es auch irgendwann einmal machen.
Grüße, Marc


Es geht mir mit meiner Frage um die Zielsetzung. Der Gewichtheber will ein Maximum aus sich herausholen.
Killerkarpfen hat geschrieben:Ich will Dir und anderen hier mit Nichten den Spass an einem knackigen Warbow verderben. Und mal mir und anderen zu zeigen ob ich's kann reizt mich auch.


Der Gewichtheber reisst nicht täglich an seiner 250kg Hantel bis er sie endlich oben hat, sondern trainiert mit 50kg um seinen Rücken nicht zu ruinieren.
Beim Scheibenschiessen, gerade auf mittlere Distanzen, geht es um Präzision und reproduzierbare Technik. Beim Cloutschiessen um Distanz und Tradition. Dabei ab und zu die eigenen Grenzen auszuloten gehört dazu, nur nicht jeden Tag.

Nun frag mich warum ich denn gern mit "Brennholz" schiesse wenn ein Compound doch viel präziser ist. Dies ist eine Frage der Herausforderung und des Geschmacks. Dabei gehe ich aber nicht an die physische Belastungsgrenze.

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Re: Neue Eibe, Warbow, +100lb, Tiller @ 30in

Beitrag von tscho » 29.01.2015, 11:46

na dann schießt doch mal mit 50# nen 1000 grain Pfeil, geht der 170m auf die Reise ?
eben. Die ganze Sache begründet sich aus dem historischen Hintergrund dieser Bögen, ich möcht aber auch nicht weiter
drauf eingehen jetzt, außer es fragt jemand aus ernsthaftem Interesse

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Re: Neue Eibe, Warbow, +100lb, Tiller @ 30in

Beitrag von Eddie the Archer » 29.01.2015, 12:59

@Killerkarpfen: das muss weh tun in den Armen... ;D

Ich kann nur sagen, dass es mir schlicht Spaß macht. Fühlt sich einfach gut an, wenn man sich anstrengen muss, um die letzen Zentimeter bis zum vollen Auszug hinzubringen. Ist übrigens ähnlich wie beim Klettern, Kraft baut man schnell auf, aber bis Sehnen und Gelenke sich an die Belastungen gewöhnt haben, dauerts eine Weile.

Und wie Tscho richtig sagt: um einen 80gr Pfeil über 150, 200, 250 m zu werfen bracht man die Zuggewichte einfach. Oder um auf 20m ne Bratpfanne zu perforieren...

Jedenfalls fange ich jetzt mal den nächsten an.. mal sehen, was bei rauskommt..
Dateianhänge
LB5 Tiller01.jpg
Ist noch stocksteif in der mitte und an den Enden...

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Re: Neue Eibe, Warbow, +100lb, Tiller @ 30in

Beitrag von Eddie the Archer » 29.01.2015, 13:30

...und ich hab´noch mehr Material bekommen, um mir endgültig die Schulter zu ruinieren... ;D
Insgesamt sind´s 14 Stämme, alle von einer Fällung in FFM Sachsenhausen, "Parkeibe" also.


Anhang 1.jpg
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Re: Neue Eibe, Warbow, +100lb, Tiller @ 30in

Beitrag von killerkarpfen » 29.01.2015, 14:29

Ja an mangelndem Interesse liegt's sicher nicht.
Ebensowenig am traditionellen Bewusstsein und der Passion historisches so authentisch wie möglich nachzubauen.
Genau so historisch belegt wie die starken Bögen ist auch die "Archers shoulder", war übrigens auch hier im FC schon ein Thema. siehe da Trotz der Liebe zum Detail glaube ich kaum, dass es Sinn machtr, die gesundheitlichen Probleme mit einzubeziehen um so nah wie möglich an die Realität von damals zu gelangen :o

So kann ich mit der letzten Anwort von Eddie bestimmt mehr anfangen. Mit dem Lippenbekenntnis, sich der Risiken dabei bewusst zu sein.

Wie gesagt so unverständlich ist mir das nicht. Einerseits habe ich aber die Aussage, dass der Bogen auf 20 - 30m ganz akkurat schiesst, als die zukünftige Ausrichtung im Sport interpretiert. Mit einem Bogen den ich nur noch mit zitternder Hand halten kann ist auch nicht mehr zu erwarten.
Andererseits war ich ob der schlechten Performance des Bogens erstaunt sogar ein bisschen enttäuscht, als in einigen Posts vorher Eddie bestätigt, dass ein halb so schwerer Pfeil auch nicht weiter fliegt.

Bleiben wir bei den Metaphern, so komme ich beim wandern auch nicht viel später ans Ziel wenn ich meinen Rucksack mit Steinen fülle...aber wenns Spass macht. Hingegen habe ich oft kiloweise Ausrüstung auf einen Berg geschleppt für eine grössere Expedition.

Jedenfalls fange ich jetzt mal den nächsten an.. mal sehen, was bei rauskommt.
Na dann auf gutes Gelingen!

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Re: Neue Eibe, Warbow, +100lb, Tiller @ 30in

Beitrag von killerkarpfen » 29.01.2015, 14:31

Eddie the Archer hat geschrieben:...und ich hab´noch mehr Material bekommen, um mir endgültig die Schulter zu ruinieren... ;D
Insgesamt sind´s 14 Stämme, alle von einer Fällung in FFM Sachsenhausen, "Parkeibe" also.


Oh Glückwunsch!

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Re: Neue Eibe, Warbow, +100lb, Tiller @ 30in

Beitrag von Eddie the Archer » 29.01.2015, 15:16

Wegen "Archer´s Shoulder": natürlich soll man´s nicht übertreiben, sondern langsam steigern. Ich schieße ein- bis zweimal die Woche ca 20 Pfeile hintereinander, angefangen habe ich mit 70#, dann in 10#-Schritten bis 110. Sehnen und Gelenke brauchen viel mehr Zeit sich an Belastungen zu gewöhnen, als Muskulatur. Deshalb der Vergleich mit der Kletterei. Als Anfänger ist es keine gute Idee, zwei Finger in einen Felsspalt zu klemmen und zu versuchen sich daran hochzuziehen. Geht aber bei ausreichend Training, man kommt auch nicht automatisch in die Notaufnahme, wenn man sowas macht. Letztlich wachsen Knochen und Sehnen bei Belastung auch -genau wie Muskeln -nur eben deutlich langsamer. Was für einen persönlich auf Dauer funktioniert, muss man erspüren.

Was das Schießen mit Warbows angeht: da gab´s historisch alle möglichen Disziplinen, eben nicht nur "Clout". Es gibt ein paar Autoren, die die Meinung vertreten, dass "durchschlagende Erfolge" eh nur auf kurze Distanzen möglich waren und bei weitem nicht nur im 45° Winkel nach oben geballert wurde, was die Köcher hergaben. Und man kann mit solchen Bögen auch sehr vielseitig und treffsicher schießen. Ein schönes Besipiel für Sinn & Unsinn von hohem Zuggewicht sind auch die Bögen der Hadza, eines der letzten Jäger und Sammler-Völker aus dem nördlichen Tanzania. Deren Bögen bringen es durchaaus auf 80-100#, sehen dabei auch noch ganz ähnlich wie ELBs aus und werden zur Jagd auf alles mögliche Getier eingesetzt, garnicht mal für "War". Das Holz, das sie für ihre Bögen benutzen ist "Mutateko", botanisch "Dombeja Kirkii", ein Malvengewächs, dass sich offenbar ähnlich unkompliziert verarbeiten lässt wie Hickory und ordentlich Dampf für schwere Pfeile bringt.

Dass die leichteren Pfeile bei mir nicht wesentlich weiter flogen als ihre dicken Kollegen liegt m.E. daran, dass sie nicht steif genug für den Bogen sind: zu wenig Spine. Da wird im Flug zu viel Energie mit wabbeln und biegen verbraucht.

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Re: Neue Eibe, Warbow, +100lb, Tiller @ 30in

Beitrag von Wazuka » 29.01.2015, 15:33

Eddie the Archer hat geschrieben:Dass die leichteren Pfeile bei mir nicht wesentlich weiter flogen als ihre dicken Kollegen liegt m.E. daran, dass sie nicht steif genug für den Bogen sind: zu wenig Spine. Da wird im Flug zu viel Energie mit wabbeln und biegen verbraucht.


Es liegt eher daran, daß der Bogen bei leichteren Pfeilen an Effizienz verliert. Der Effekt ist ziemlich gut in der TBB4 beschrieben. Hab sie nur nicht griffbereit, sonst würde ich noch die genaue Seite angeben. Ziemlich mittig ...

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Re: Neue Eibe, Warbow, +100lb, Tiller @ 30in

Beitrag von Eddie the Archer » 29.01.2015, 16:25

Wazuka hat geschrieben:Es liegt eher daran, daß der Bogen bei leichteren Pfeilen an Effizienz verliert. Der Effekt ist ziemlich gut in der TBB4 beschrieben. Hab sie nur nicht griffbereit, sonst würde ich noch die genaue Seite angeben. Ziemlich mittig ...


Stimmt, hab´s hier liegen..

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