Lakota-Gedenkritt im WDR Fernsehen 01.02.-22.00h
Lakota-Gedenkritt im WDR Fernsehen 01.02.-22.00h
Hallo,
dank Jab hier der Hinweis auf die Sendung über den Gedenkritt:
http://www.wdr.de/tv/weltweit/aktuell.phtml
Viel spass beim ansehen und wer heute nicht kann, es wird morgenfrüh wiederholt.
liebe Grüße benzi
dank Jab hier der Hinweis auf die Sendung über den Gedenkritt:
http://www.wdr.de/tv/weltweit/aktuell.phtml
Viel spass beim ansehen und wer heute nicht kann, es wird morgenfrüh wiederholt.
liebe Grüße benzi
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@benz
wer lesen kann ist klar im Vorteil!
Hab den Titel nicht genau gelesen, sorry.
Der Link funzt jetzt übrigens auch bei mir.
War wohl nach deinem Tip ein wenig überlastet der Server. ;-)
Danke nochmal
wer lesen kann ist klar im Vorteil!

Hab den Titel nicht genau gelesen, sorry.
Der Link funzt jetzt übrigens auch bei mir.
War wohl nach deinem Tip ein wenig überlastet der Server. ;-)
Danke nochmal
Gruss Matthias
Die Menschen haben keine Zeit mehr, irgend etwas kennenzulernen. Sie kaufen sich alles fertig in den Geschäften.
Antoine de Saint-Exupéry (1900-44), frz. Flieger u. Schriftsteller
Die Menschen haben keine Zeit mehr, irgend etwas kennenzulernen. Sie kaufen sich alles fertig in den Geschäften.
Antoine de Saint-Exupéry (1900-44), frz. Flieger u. Schriftsteller
RE:
so was gibts noch?Original geschrieben von benz
...habs auf VHS aufgenommen
liebe Grüße benzi
und es wird sogar bei dir noch benutzt?
back to the roots sag ich da nur ;-)
´tiller then
No matter how subtle the wizard,
an arrow between the shoulder blades will seriously cramp his style.
Nadir we,
Youth-born,
blood-letters
axe-wielders,
victors still.
an arrow between the shoulder blades will seriously cramp his style.
Nadir we,
Youth-born,
blood-letters
axe-wielders,
victors still.
Die Reportage hat mir auch gut gefallen. Mir ist dabei noch mal sehr deutlich geworden, wie schwierig es für die Lakota und sicher auch für andere native americans ist, die eigene Kultur/Identität zu bewahren und häufig ja überhaupt erst mal wiederzuentdecken.
In diesem Zusammenhang bin ich zum Beispiel über das scheue bis ablehnende Verhalten gegenüber Fremden ins Grübeln gekommen. (Man stelle sich mal vor, ein Deutscher würde ganz offiziell so auf Fremde reagieren - "nein, da wollen wir dich nicht dabeihaben, da wollen wir lieber unter uns bleiben" - da würde mich das sehr irritieren)
Es mit einer Spätwirkung des Völkermords zu erklären, fällt schwer, wenn man in der Reportage sieht, wie dazu häufig von den einzelnen überhaupt erst wieder ein Bezug aufgebaut wird. Und dann stellte sich ja auch schnell die Frage, ob das ein erfolgreicher Weg zur Verarbeitung des vor Generationen Geschehenen ist.
Ist es eine in der Kultur selbst begründete Besonderheit? Ich weiss es nicht. Aber sollte es so sein, könnte der Spagat zwischen Integration in die US-Gesellschaft (oder meinetwegen auch darüber hinaus), die in dem Beitrag ja auch angesprochen war, und der eigenen Identität sehr schwierig werden. Wenn diverse Bereiche des eigenen Lebens anderen völlig verschlossen bleiben und teilweise mystifiziert werden, mag das zwar ein oberflächliches Interesse wecken, aber eine echte Annäherung Außenstehender wird damit sehr schwer. Annäherung heißt ja gerade, den anderen in seiner Denkweise auch zu verstehen. Aber wenn der das nicht wirklich zulassen will, ist es nur allzu menschlich, wenn sich die Resonanz nur in den Extremen der in den USA wohl noch weit verbreiteter Diskriminierung und der zunehmenden klischeehaften Vergötterung bewegt.
Vielleicht sind es aber auch ganz frische "Wunden", die zu dieser Haltung Fremden gegenüber führen, die vielleicht aus den aktuellen Lebensbedingungen, der Chancenungleichheit und den Extremen der Diskriminierung und oberflächlichen Vergötterung herrühren. Vielleicht ist auch die begonnene Besinnung auf die eigene Kultur/Integrität noch ein so "zartes Pflänzchen", dass eine gewisse Abschottung nach außen für nötig erachtet (Verlustängste?). Aber auch da stellt sich dann die Frage, ob es eine gute Entwicklung ist, wenn Rückbesinnung nur durch einen gewissen Grad von Abschottung für möglich gehalten wird.
Und bitte nicht falsch verstehen, dass soll keine Kritik an dieser fremden Kultur und ihren Menschen sein. Das steht mir nicht zu, wäre angesichts der Probleme nicht fair und dazu weiss ich zu wenig darüber. Es sind eben nur Überlegungen, um etwas besser zu verstehen. Vielleicht wissen ja Benzi, Gerd und co. die eine oder andere Antwort/Erklärung (z.B. am nächsten gemeinsamen Lagerfeuer).
In diesem Zusammenhang bin ich zum Beispiel über das scheue bis ablehnende Verhalten gegenüber Fremden ins Grübeln gekommen. (Man stelle sich mal vor, ein Deutscher würde ganz offiziell so auf Fremde reagieren - "nein, da wollen wir dich nicht dabeihaben, da wollen wir lieber unter uns bleiben" - da würde mich das sehr irritieren)
Es mit einer Spätwirkung des Völkermords zu erklären, fällt schwer, wenn man in der Reportage sieht, wie dazu häufig von den einzelnen überhaupt erst wieder ein Bezug aufgebaut wird. Und dann stellte sich ja auch schnell die Frage, ob das ein erfolgreicher Weg zur Verarbeitung des vor Generationen Geschehenen ist.
Ist es eine in der Kultur selbst begründete Besonderheit? Ich weiss es nicht. Aber sollte es so sein, könnte der Spagat zwischen Integration in die US-Gesellschaft (oder meinetwegen auch darüber hinaus), die in dem Beitrag ja auch angesprochen war, und der eigenen Identität sehr schwierig werden. Wenn diverse Bereiche des eigenen Lebens anderen völlig verschlossen bleiben und teilweise mystifiziert werden, mag das zwar ein oberflächliches Interesse wecken, aber eine echte Annäherung Außenstehender wird damit sehr schwer. Annäherung heißt ja gerade, den anderen in seiner Denkweise auch zu verstehen. Aber wenn der das nicht wirklich zulassen will, ist es nur allzu menschlich, wenn sich die Resonanz nur in den Extremen der in den USA wohl noch weit verbreiteter Diskriminierung und der zunehmenden klischeehaften Vergötterung bewegt.
Vielleicht sind es aber auch ganz frische "Wunden", die zu dieser Haltung Fremden gegenüber führen, die vielleicht aus den aktuellen Lebensbedingungen, der Chancenungleichheit und den Extremen der Diskriminierung und oberflächlichen Vergötterung herrühren. Vielleicht ist auch die begonnene Besinnung auf die eigene Kultur/Integrität noch ein so "zartes Pflänzchen", dass eine gewisse Abschottung nach außen für nötig erachtet (Verlustängste?). Aber auch da stellt sich dann die Frage, ob es eine gute Entwicklung ist, wenn Rückbesinnung nur durch einen gewissen Grad von Abschottung für möglich gehalten wird.
Und bitte nicht falsch verstehen, dass soll keine Kritik an dieser fremden Kultur und ihren Menschen sein. Das steht mir nicht zu, wäre angesichts der Probleme nicht fair und dazu weiss ich zu wenig darüber. Es sind eben nur Überlegungen, um etwas besser zu verstehen. Vielleicht wissen ja Benzi, Gerd und co. die eine oder andere Antwort/Erklärung (z.B. am nächsten gemeinsamen Lagerfeuer).
@Niels
ich finde es erstmal toll daß Du Dich so eingehend damit beschäftigst :knuddel
Diese Abschottung haben wir doch an ganz vielen Stellen wo Unterdrückung passierte oder noch passiert. Ich denke da z.b. an Frauenhäuser, Frauengruppen, aber z.b. auch an jüdische Gemeinden nach der Verfolgung, bis hin zu Gründung des Staates Israel, mit all seinen Schwierigkeiten.
Bei den natives kommt aber ein anderer wesentlicher Aspekt dazu: es gab eine starke Öffnung, was indianische Spiritualität angeht in den 70er Jahren, zu nennen ist hier das großartige und legändäre Buch von John Fire Lame Deere, Tahca Ushte, Medizinmann der Sioux, von 1972. Dieses Buch hat auch mich wesentlich beeinflußt.
Diese Öffnung hat bis heute zur folge, daß Weiße meinen sie hätten ein Anrecht darauf an Zeremonien teilzunehmen, denn "wir wollen ja alle uns und die Erde retten" und "irgendwie sind wir doch alle Indianer". Durchgeknallte Esoterikfreaks fahren bis heute in die Reservate und wollen "ihre Vision kaufen" oder mal eben schnell an einem Sonnentanz teilnehmen.
Diese Entwicklung ist maßgeblich an der erneuten Abschottung schuld, "wir" haben es also eher selber versiebt, wieder mal.
Trotzdem sind die natives an diesem Punkt keineswegs einig.
Diese teilweise Abschottung die Ihr sehen konnte ist eine Seite, es gibt aber auch natives die Deutschland mit Deutschen an der gemeinsamen Durchführung von Sonnentänzen arbeiten, z.B..
Das trotz dieses Bedürfnisses nach Abschottung dieser Film zustande kam finde ich großartig. Besonders gut gefällt mir der Umgang mit den Kindern, wenn ich hier sehen wie die verwöhnten Kids mit dem Auto zur Schule gefahren werden ....... :-(
Herausragend fand ich die Szene mit der US Fahne, ein Thema das mich als Aktivist gegen die US Armee natürlich auf jedem Pow Wow beschädtigt, wo diese Fahne gehisst wird.
Ich fand die Art der Konfliktlösung toll und persönlich auch das Ergebnis, die Fahne bis zum Schluss einzurollen. Aber das ist ein Thema das nur natives beantworten können und vermutlich erst in einem langen Prozess selber für sich klären müssen. Aber auch hier denke ich können wir von einander lernen.
Ich z.B. bin mit dem Satz "Deutschland muss sterben, damit wir leben können" zu dem geworden, was ich heute bin und dennoch ist dieses Deutschland auch MEIN Land, ein schönes Land....
liebe Grüße benzi
ich finde es erstmal toll daß Du Dich so eingehend damit beschäftigst :knuddel
Diese Abschottung haben wir doch an ganz vielen Stellen wo Unterdrückung passierte oder noch passiert. Ich denke da z.b. an Frauenhäuser, Frauengruppen, aber z.b. auch an jüdische Gemeinden nach der Verfolgung, bis hin zu Gründung des Staates Israel, mit all seinen Schwierigkeiten.
Bei den natives kommt aber ein anderer wesentlicher Aspekt dazu: es gab eine starke Öffnung, was indianische Spiritualität angeht in den 70er Jahren, zu nennen ist hier das großartige und legändäre Buch von John Fire Lame Deere, Tahca Ushte, Medizinmann der Sioux, von 1972. Dieses Buch hat auch mich wesentlich beeinflußt.
Diese Öffnung hat bis heute zur folge, daß Weiße meinen sie hätten ein Anrecht darauf an Zeremonien teilzunehmen, denn "wir wollen ja alle uns und die Erde retten" und "irgendwie sind wir doch alle Indianer". Durchgeknallte Esoterikfreaks fahren bis heute in die Reservate und wollen "ihre Vision kaufen" oder mal eben schnell an einem Sonnentanz teilnehmen.
Diese Entwicklung ist maßgeblich an der erneuten Abschottung schuld, "wir" haben es also eher selber versiebt, wieder mal.
Trotzdem sind die natives an diesem Punkt keineswegs einig.
Diese teilweise Abschottung die Ihr sehen konnte ist eine Seite, es gibt aber auch natives die Deutschland mit Deutschen an der gemeinsamen Durchführung von Sonnentänzen arbeiten, z.B..
Das trotz dieses Bedürfnisses nach Abschottung dieser Film zustande kam finde ich großartig. Besonders gut gefällt mir der Umgang mit den Kindern, wenn ich hier sehen wie die verwöhnten Kids mit dem Auto zur Schule gefahren werden ....... :-(
Herausragend fand ich die Szene mit der US Fahne, ein Thema das mich als Aktivist gegen die US Armee natürlich auf jedem Pow Wow beschädtigt, wo diese Fahne gehisst wird.
Ich fand die Art der Konfliktlösung toll und persönlich auch das Ergebnis, die Fahne bis zum Schluss einzurollen. Aber das ist ein Thema das nur natives beantworten können und vermutlich erst in einem langen Prozess selber für sich klären müssen. Aber auch hier denke ich können wir von einander lernen.
Ich z.B. bin mit dem Satz "Deutschland muss sterben, damit wir leben können" zu dem geworden, was ich heute bin und dennoch ist dieses Deutschland auch MEIN Land, ein schönes Land....
liebe Grüße benzi
Hab meinen Arbeitsplatz heute nach Hause verlegt, um die Doku um 11:45 anschauen zu können.
Sehr beeindruckend.
Ich fand es bemerkenswert, dass der Ritt nicht unter dem Stern stand hier Schuld zuzuschreiben, sondern auf die Rückbesinnung auf Traditionen hinzielt. Toll fand ich auch, das Nicht-Natives mitreiten.
Ich habe im Vorwort zu "der Letzte Kriegspfad" von Jürgen Misch noch ein Zitat von einem berühmten Amerikaner gefunden:
Ich zittere für mein Volk, wenn ich der Ungerechtigkeiten gedenke, deren es sich gegen die Ureinwohner schuldig gemacht hat - Thomas Jefferson
Vielleicht können die Toten irgendwann "in Ruhe gelassen" werden, wie es der Betreuer der 11 Kinder sieht.
Gruß
Stefan
Sehr beeindruckend.
Ich fand es bemerkenswert, dass der Ritt nicht unter dem Stern stand hier Schuld zuzuschreiben, sondern auf die Rückbesinnung auf Traditionen hinzielt. Toll fand ich auch, das Nicht-Natives mitreiten.
Ich habe im Vorwort zu "der Letzte Kriegspfad" von Jürgen Misch noch ein Zitat von einem berühmten Amerikaner gefunden:
Ich zittere für mein Volk, wenn ich der Ungerechtigkeiten gedenke, deren es sich gegen die Ureinwohner schuldig gemacht hat - Thomas Jefferson
Vielleicht können die Toten irgendwann "in Ruhe gelassen" werden, wie es der Betreuer der 11 Kinder sieht.
Gruß
Stefan