Unterschied Recuver/Langbogen
-
- Newbie
- Beiträge: 21
- Registriert: 05.11.2005, 13:22
Unterschied Recuver/Langbogen
Hallo Zusammen,
bin ja auch noch Anfänger beim Bogenschiessen. Hab einen Recuver. Jetzt will mein Jüngster zu Weihnachten auch einen Bogen haben. Da ich aber vom Optischen mehr auf den Langbogen stehe stellt sich mir die Frage was der Unterschied zweischen Langbogen und Recuver hinsichtlich der Schusstechnik ist. Gibt es da überhaupt eine?
Wäre um antworten dankbar.
Hannes
bin ja auch noch Anfänger beim Bogenschiessen. Hab einen Recuver. Jetzt will mein Jüngster zu Weihnachten auch einen Bogen haben. Da ich aber vom Optischen mehr auf den Langbogen stehe stellt sich mir die Frage was der Unterschied zweischen Langbogen und Recuver hinsichtlich der Schusstechnik ist. Gibt es da überhaupt eine?
Wäre um antworten dankbar.
Hannes
Hallo Hochprozentiger: ;-)
Recurves sind bei gegebenem Zuggewicht i. d. R. schneller und weicher im Auszug. Meistens haben sie auch ein bis zur Mitte ausgeschnittenes Schussfenster, was sie beim Spinewert der Pfeile weniger sensibel macht. Zusammen mit dem ausgeprägten Pistolengriff erleichteret das alles ein präzises schiessen.Recurves dürfen auf Turnieren fast immer mit beliebigem Pfeilmaterial geschossen werden(Holz,Alu und immer öfter auch Carbon) Ausserdem sind Recurvebögen fast immer kürzer als Langbögen was im Gelände auch seine Vorteile hat. Es gibt auch Recurves mit eher Langbogenartigen Griffstücken (Border Kahn, Bearpaw Grizzly...) Auf die die die vorteile die sich aus der Griffstückgestaltung ergeben nicht zutreffen.
Langbögen finden viele einfach schöner oder ursprünglicher. Manche schiessen auch LB weil sie die Herausforderung suchen mit dem gegebenen Material das Beste zu erreichen. Lbs haben in der Regel nur eine eingeschnittene Pfeilauflage die nicht bis zur Mitte reicht, was es erforderlich macht noch genauer auf den richtigen Spinewert zu achten. Auf Turnieren sind für Lb meistens Holzpfeile vorgeschrieben.
wenn dir Pfeilebauen Spass macht und du dich gern künstlerisch betätigst sicher ein Argument für den LB.
Ich selbst schiesse Recurve, weil die Summe der Vorteile halt in meinen Augen eindeutig beim RC liegt. Aber es gibt genügend Langbogenschützen die VIEL besser treffen als ich - es hängt halt letztendlich doch vom Schützen ab und nicht vom Bogen.Mein Rat: Wenn dir ein LB besser gefällt nimm einen solchen. Du wirst auf Dauer einfach mehr Freude dran haben wenn du mit dem schiesst was dir besser gefällt und darum auch irgendwann besser treffen.
MfG Bard
Recurves sind bei gegebenem Zuggewicht i. d. R. schneller und weicher im Auszug. Meistens haben sie auch ein bis zur Mitte ausgeschnittenes Schussfenster, was sie beim Spinewert der Pfeile weniger sensibel macht. Zusammen mit dem ausgeprägten Pistolengriff erleichteret das alles ein präzises schiessen.Recurves dürfen auf Turnieren fast immer mit beliebigem Pfeilmaterial geschossen werden(Holz,Alu und immer öfter auch Carbon) Ausserdem sind Recurvebögen fast immer kürzer als Langbögen was im Gelände auch seine Vorteile hat. Es gibt auch Recurves mit eher Langbogenartigen Griffstücken (Border Kahn, Bearpaw Grizzly...) Auf die die die vorteile die sich aus der Griffstückgestaltung ergeben nicht zutreffen.
Langbögen finden viele einfach schöner oder ursprünglicher. Manche schiessen auch LB weil sie die Herausforderung suchen mit dem gegebenen Material das Beste zu erreichen. Lbs haben in der Regel nur eine eingeschnittene Pfeilauflage die nicht bis zur Mitte reicht, was es erforderlich macht noch genauer auf den richtigen Spinewert zu achten. Auf Turnieren sind für Lb meistens Holzpfeile vorgeschrieben.
wenn dir Pfeilebauen Spass macht und du dich gern künstlerisch betätigst sicher ein Argument für den LB.
Ich selbst schiesse Recurve, weil die Summe der Vorteile halt in meinen Augen eindeutig beim RC liegt. Aber es gibt genügend Langbogenschützen die VIEL besser treffen als ich - es hängt halt letztendlich doch vom Schützen ab und nicht vom Bogen.Mein Rat: Wenn dir ein LB besser gefällt nimm einen solchen. Du wirst auf Dauer einfach mehr Freude dran haben wenn du mit dem schiesst was dir besser gefällt und darum auch irgendwann besser treffen.
MfG Bard
Wir sind nicht auf der Welt um so zu sein wie Andere uns haben wollen
Ich kann gar nicht so viel fressen, wie ich kotzen m?chte!
Wo ist die Rose?!?
gepriesen sei das Dreibein...
Ich kann gar nicht so viel fressen, wie ich kotzen m?chte!
Wo ist die Rose?!?
gepriesen sei das Dreibein...
Dem Vorschreiber ist vielleicht nur noch hinzuzufügen das es i.d.R. aufgrund der " Nachteile " ( sind es überhaupt welche ? ) länger dauert mit einem Langbogen gute Ergebnisse zu erzielen. Das ist aber auch eine Sache des Trainings und der Einstellung. Kinder die ja nicht öfters mal von der einen in die andere Klasse wechseln merken auch das meistens ehe nicht.
-
- Newbie
- Beiträge: 21
- Registriert: 05.11.2005, 13:22
Hallo,
so hochprozentig wie mein Nick es andeuten lässt bin ich nicht. Stelle nur als Hobby so was her.
ZZum Bogen. Ich denke es ist klar was ich mache. Mein jüngster bekommt meinen RC und ich kaufe mir einen LB.
Ob es wirklich nachteile sind ist ja schon in Frage gestellt worden. Ich sehe es genauso wie Steinmann, das es eher auf das ankommt was einem gefällt. Damit kommt man dann mit der Zeit auch besser zurecht.
WErde mir in den nächsten Tagen mal einen LB mieten, dann sehe ich ja wie ich damit klar komme.
Gruß
Hannes
so hochprozentig wie mein Nick es andeuten lässt bin ich nicht. Stelle nur als Hobby so was her.
ZZum Bogen. Ich denke es ist klar was ich mache. Mein jüngster bekommt meinen RC und ich kaufe mir einen LB.
Ob es wirklich nachteile sind ist ja schon in Frage gestellt worden. Ich sehe es genauso wie Steinmann, das es eher auf das ankommt was einem gefällt. Damit kommt man dann mit der Zeit auch besser zurecht.
WErde mir in den nächsten Tagen mal einen LB mieten, dann sehe ich ja wie ich damit klar komme.
Gruß
Hannes
Hallo Birnengeist, schön dass du dich entschieden hast. Nur ums nochmal deutlich zu machen: Recurves sind zwar im Normalfall einfacher zu schiessen, aber der Vorteil ist keineswegs so riesig wie mancher das sicher gern hätte und mit dem Material das dem jeweiligen am bessten gefällt wird er auch auf Dauer am besten schiessen. Auf fast allen Turnieren werden die Schützen nach Bogenklassen eingeteilt, man muss sich also sowieso gegen Leute behaupten die den gleichen Bogentyp schiessen also hat man gegeüber den anderen hier eh keinen Vorteil. Ich kenne einige Schützen die mit zunehmendem Können vom RC zu LB gewechselt haben und wer weiss vielleicht mach ich das auch noch irgendwann.
MFG BARD
MFG BARD
Wir sind nicht auf der Welt um so zu sein wie Andere uns haben wollen
Ich kann gar nicht so viel fressen, wie ich kotzen m?chte!
Wo ist die Rose?!?
gepriesen sei das Dreibein...
Ich kann gar nicht so viel fressen, wie ich kotzen m?chte!
Wo ist die Rose?!?
gepriesen sei das Dreibein...
- Pictor Lucis
- Hero Member
- Beiträge: 1187
- Registriert: 06.03.2005, 15:50
RE: Unterschied Recuver/Langbogen
Beim Langbogen kann man kreativer sein, was die Haltung angehtOriginal geschrieben von birnengeist
Da ich aber vom Optischen mehr auf den Langbogen stehe stellt sich mir die Frage was der Unterschied zweischen Langbogen und Recuver hinsichtlich der Schusstechnik ist. Gibt es da überhaupt eine?
Wäre um antworten dankbar.
Hannes

Recht typisch, Kanten: [URL=http://www.lutzbiesterfeld.de/events/turkey_turnier/index.php?link=3]

Oder so: [URL=http://www.lutzbiesterfeld.de/events/mittelalterlich_turney/index.php?link=19]
Klick:

Wobei auch Recurve nicht gleich Recurve und Langbogen nicht gleich Langbogen ist.
Ich selber habe nen Reflex - Deflex Langbogen, der in Leistung und Haltung von einem Recuve nicht weit weg ist.
Da gibt es von 'nem deutschen Hersteller recht schöne Langbögen mit Pfeilauflage, die auch wirklich schiessen.
(War heute mit nem Youngster im Wald, der sein Weihnachtsgeschenk einschiessen durfte)

»Arbeite, als bräuchtest du kein Geld; liebe, als wärst du nie verletzt worden; tanze, als würde niemand zuschauen; schieße, als hättest du nie einen Pfeil verloren.«
-
- Newbie
- Beiträge: 21
- Registriert: 05.11.2005, 13:22
Hallo merdman2,
die Daten von meinen Recuver sind 68" lang, 30 lbs Auszug bei 28". Mein jüngster ist fast 13 Jahre alt und kommt mit diesen Bogen besser klar als ich (muss dazu sagen das er seit über 2 Jahren Sutemikämpfer ist und daher in den Armen eine unwarscheinliche Kraft hat).
Ich denke er hat seine freude daran, weshalb wünscht er sich denn auch einen Bogen???.
Für die restlichen Antworten sei hier auch gedankt.
Gruß
Hannes
die Daten von meinen Recuver sind 68" lang, 30 lbs Auszug bei 28". Mein jüngster ist fast 13 Jahre alt und kommt mit diesen Bogen besser klar als ich (muss dazu sagen das er seit über 2 Jahren Sutemikämpfer ist und daher in den Armen eine unwarscheinliche Kraft hat).
Ich denke er hat seine freude daran, weshalb wünscht er sich denn auch einen Bogen???.
Für die restlichen Antworten sei hier auch gedankt.
Gruß
Hannes
-
- Hero Member
- Beiträge: 1825
- Registriert: 06.08.2003, 23:46
RE: RE: Unterschied Recuver/Langbogen
Original geschrieben von Pictor Lucis
.........
Da gibt es von 'nem deutschen Hersteller recht schöne Langbögen mit Pfeilauflage, die auch wirklich schiessen.
......
welchen deutschen hersteller meinst du denn? ;-)
was interessiert mich mein dummes geschwätz von gestern. :)
(K. Adenauer)
(K. Adenauer)
Hallo Birnengeist,
Deine eigentliche Frage war ja nach dem Schiesstil.
Ein Recurve entwickelt seine Vorteile nur dann richtig, wenn er:
1. senkrecht gehalten wird
2. in vollem Auszug länger gehalten wird als ein Langbogen
Ein Langbogen dagegen wird meist schräg gehalten und schneller gelöst. Es ist durchaus möglich beide Bogen mit identitschen Stil zu schiessen, aber dann gehen die spezifischen Vorteile verloren.
liebe Grüße benzi
Deine eigentliche Frage war ja nach dem Schiesstil.
Ein Recurve entwickelt seine Vorteile nur dann richtig, wenn er:
1. senkrecht gehalten wird
2. in vollem Auszug länger gehalten wird als ein Langbogen
Ein Langbogen dagegen wird meist schräg gehalten und schneller gelöst. Es ist durchaus möglich beide Bogen mit identitschen Stil zu schiessen, aber dann gehen die spezifischen Vorteile verloren.
liebe Grüße benzi
-
- Hero Member
- Beiträge: 1825
- Registriert: 06.08.2003, 23:46
@benz:
also einen glasbelgeten (und das sind ja wohl die meisten) recurve muss man nicht länger im auszug halten damit er mehr leistung bringt.
ob man ihn auf seine auszugslänge zieht und dann ein zehntel sekunde oder fünf minuten hält, ist relativ wurscht.
ebenso beim galsbelegten langbogen.
man muss diese bögen auch nicht erst "aufladen" im gegensatz zu einem reinen hgolzbogen, den man erst mal aufpumpen muss, um ihn nicht gleich zu überfordern bzw. kaputt zu machen ;-)
solche bögen sollte men halt nicht zu lange im auszug/anker halten, weil dann gerne die sich im bogen aufgebaute enregie abnimmt. besonders bei einem esche-self-bow (z.b.) merkt man das ganz gut wie nach 2 sek. der druck auf den fingern nachlässt.
also einen glasbelgeten (und das sind ja wohl die meisten) recurve muss man nicht länger im auszug halten damit er mehr leistung bringt.
ob man ihn auf seine auszugslänge zieht und dann ein zehntel sekunde oder fünf minuten hält, ist relativ wurscht.
ebenso beim galsbelegten langbogen.
man muss diese bögen auch nicht erst "aufladen" im gegensatz zu einem reinen hgolzbogen, den man erst mal aufpumpen muss, um ihn nicht gleich zu überfordern bzw. kaputt zu machen ;-)
solche bögen sollte men halt nicht zu lange im auszug/anker halten, weil dann gerne die sich im bogen aufgebaute enregie abnimmt. besonders bei einem esche-self-bow (z.b.) merkt man das ganz gut wie nach 2 sek. der druck auf den fingern nachlässt.
was interessiert mich mein dummes geschwätz von gestern. :)
(K. Adenauer)
(K. Adenauer)
@ benz: Jetzt muss ich wegen dem senkrecht halten doch mal nachfragen, vielleicht versteh ich´s ja falsch. Ich kenne nur (traditionelle instinktive) Recurve Schützen die den Bogen Kanten (und das versteh ich unter nicht senkrecht halten). Auch die Literatur die ich kenne (Fred Asbell, Vorderegger/Kaiser) beschreibt ein Kanten des Bogens als wesentlichen Teil des instinktiven Schusses. Zitat Vorderegger: "Das Schräghalten oder Kanten des Bogens und des Kopfes ist einer der Schlüssel des instinktiven Schießens. (...)"
Ich wüßte nicht warum das Kanten irgendeinen (negativen) Einfluss auf die Leistung des Recurves haben sollte. Im Gegenteil, ich würde das Schräghalten, zwar nicht in Bezug auf Bogen- aber auf Treffleistung, als wesentlich beurteilen.
lg, woodsman
Ich wüßte nicht warum das Kanten irgendeinen (negativen) Einfluss auf die Leistung des Recurves haben sollte. Im Gegenteil, ich würde das Schräghalten, zwar nicht in Bezug auf Bogen- aber auf Treffleistung, als wesentlich beurteilen.
lg, woodsman
- Ravenheart
- Forengott
- Beiträge: 22358
- Registriert: 06.08.2003, 23:46
- Hat Dank erhalten: 1 Mal
Das is mir hier zu undifferenziert!
Zuerst einmal wäre doch festzustellen, dass die Übergänge durchaus fließend sind! Es gib sowohl Recurves mit rel. moderaten Kurven, wie auch LB mit so viel Reflex, dass sie die Definition nicht oder nur gerade eben noch erfüllen!
Konzentrieren wir uns daher lieber auf die "reinrassigen" Modelle:
Augenfälligste Unterscheidungen sind die Kurven des Recurves und der Bereich des Mittelteils!
Recurves: Neben einer höheren Effektivität (zumindest, wenn sie mit biegen! Billige Modelle sind oft zu starr!!) gibt es Unterschiede
a) im Bewegungsverlauf der WA! Ein LB bewegt seine Sehnenkerbe (fast) auf einer exakten Kreisbahn nach vorn. Ein RC in einer parabolischen Kurve oder einer elliptischen Bahn, je nach Bauart!
b) Im Beschleunigungsverlauf (= umgekehrtes Auszugdiagramm). Ein LB beschleunigt den Pfeil in der Lösephase am stärksten, kurz bevor der Pfeil die Sehne verlässt, kaum noch; beim RC ist die Kraftentfaltung über die gesamte Schubphase linearer; das kommt durch das "Wieder-Aufrollen" der Recurves und die damit verbundene Straffung der Sehne! Daraus ergibt sich auch die o.a. höhere Effektivität, was die PFEILGESCHWINDIGKEIT angeht. Erstaunlicher Weise haben LB einen Leistungsvorteil bei besonders schweren Pfeilen, was vmtl. in der Tatsache begründet ist, dass die Kraft asymmetrisch am Ende des Auszugs "gebündelt" ist, und somit eine bessere Anfangsbeschleunigung unmittelbar nach dem Lösen ergibt.
Mittelteil: LB haben meist nur eine Verdickung im unmittelbaren Griffbereich. Recurves (Spezialmodelle wie der Khan von Border ausgenommen) überwiegend deutlich "massigere" Mittelteile; TD's sowieso...
Dies führt dazu, dass der Abschuss-Schock (wegen der Massenträgheit) beim RC wesentlich geringer spürbar ist, was die Schussruhe und damit die Präzision verbessert!
Nicht so sichtbar, aber dennoch:
Die meisten LB sind NICHT, selbst wenn sie ein Schussfenster haben, bis zur Mitte ausgeschnitten. Recurves meistens (wieder Sondermodelle ausgenommen) schon!
Dies führt dazu, dass der LB empfindlicher auf falschen Spine reagiert und auch sensibler gegenüber Lösefehlern ist!
Fazit:
Einen LB präzise zu schießen, ist, bauartbedingt, wesentlich schwieriger. (Darum ist eine Differenzierung der Klassen m.E. richtig! Arroganz bzgl. der "Ringzahlen" aber falsch!)
Nebenbei: Sowohl LB wie auch Recurves lassen sich auf vielfältige Arten herstellen:
- in Vollholz
- in Vollholz mit Bambus- oder Sehnenauflage
- aus Fiberglas (voll)
- als glas- oder carbonbelegte Laminate mit Holzkern
Die "Musik" steckt im Detail!
Zum Schluss:
Eine Unterscheidung muss noch genannt werden; zum Schluss, denn sie ist emotionaler und persönlicher Natur:
KEIN Bogen lässt mich so "nahe" am elementaren Schussvorgang teilhaben wie der LB! Der mit zunehmendem Auszug progressiv zunehmende Kraftverlauf und das Gefühl des "brutalen" Lösens und auch der Handschock geben mir das Gefühl, den Schussvorgang unmittelbar zu erleben! Schon ein RC fühlt sich da wesentlich "gemäßigter" an, ein CP ist dagegen wie das bedienen einer Maschine, die "für mich" schießt! (Nicht abwertend gemeint!). Beim LB bin ich "eins" mit dem Schussvorgang.
Zu den obigen Aussagen:
Wie genau ein Bogen schießt, ist völlig unabhängig davon, ob man ihn kantet, oder nicht! So lange man es immer gleich tut! Gerade ist gerade, aber gekantet kann der Winkel differieren, naturgemäß ist es leichter, immer gerade zu halten als immer im selben Winkel...
Wer also kantet, schießt möglicherweise mit dem zur Mitte geschnittenen konstanter, weil sich da der unterschiedliche Haltewinkel weniger auswirkt. Egal, ob das nun ein RC oder LB ist! Nur gibt es eben wenige LB, die bis zur Mitte geschnitten sind!
Wie lange man einen Bogen im Auszug halten darf/sollte, ist von seiner Materialzusammensetzung abhängig, NICHT vom Typ! Glasbelegte kann man ohne wesentliche Leistunseinbußen länger halten als Vollholz.
Nur gibt es eben wieder weniger Vollholz-Recurves!
Rabe
Zuerst einmal wäre doch festzustellen, dass die Übergänge durchaus fließend sind! Es gib sowohl Recurves mit rel. moderaten Kurven, wie auch LB mit so viel Reflex, dass sie die Definition nicht oder nur gerade eben noch erfüllen!
Konzentrieren wir uns daher lieber auf die "reinrassigen" Modelle:
Augenfälligste Unterscheidungen sind die Kurven des Recurves und der Bereich des Mittelteils!
Recurves: Neben einer höheren Effektivität (zumindest, wenn sie mit biegen! Billige Modelle sind oft zu starr!!) gibt es Unterschiede
a) im Bewegungsverlauf der WA! Ein LB bewegt seine Sehnenkerbe (fast) auf einer exakten Kreisbahn nach vorn. Ein RC in einer parabolischen Kurve oder einer elliptischen Bahn, je nach Bauart!
b) Im Beschleunigungsverlauf (= umgekehrtes Auszugdiagramm). Ein LB beschleunigt den Pfeil in der Lösephase am stärksten, kurz bevor der Pfeil die Sehne verlässt, kaum noch; beim RC ist die Kraftentfaltung über die gesamte Schubphase linearer; das kommt durch das "Wieder-Aufrollen" der Recurves und die damit verbundene Straffung der Sehne! Daraus ergibt sich auch die o.a. höhere Effektivität, was die PFEILGESCHWINDIGKEIT angeht. Erstaunlicher Weise haben LB einen Leistungsvorteil bei besonders schweren Pfeilen, was vmtl. in der Tatsache begründet ist, dass die Kraft asymmetrisch am Ende des Auszugs "gebündelt" ist, und somit eine bessere Anfangsbeschleunigung unmittelbar nach dem Lösen ergibt.
Mittelteil: LB haben meist nur eine Verdickung im unmittelbaren Griffbereich. Recurves (Spezialmodelle wie der Khan von Border ausgenommen) überwiegend deutlich "massigere" Mittelteile; TD's sowieso...
Dies führt dazu, dass der Abschuss-Schock (wegen der Massenträgheit) beim RC wesentlich geringer spürbar ist, was die Schussruhe und damit die Präzision verbessert!
Nicht so sichtbar, aber dennoch:
Die meisten LB sind NICHT, selbst wenn sie ein Schussfenster haben, bis zur Mitte ausgeschnitten. Recurves meistens (wieder Sondermodelle ausgenommen) schon!
Dies führt dazu, dass der LB empfindlicher auf falschen Spine reagiert und auch sensibler gegenüber Lösefehlern ist!
Fazit:
Einen LB präzise zu schießen, ist, bauartbedingt, wesentlich schwieriger. (Darum ist eine Differenzierung der Klassen m.E. richtig! Arroganz bzgl. der "Ringzahlen" aber falsch!)
Nebenbei: Sowohl LB wie auch Recurves lassen sich auf vielfältige Arten herstellen:
- in Vollholz
- in Vollholz mit Bambus- oder Sehnenauflage
- aus Fiberglas (voll)
- als glas- oder carbonbelegte Laminate mit Holzkern
Die "Musik" steckt im Detail!
Zum Schluss:
Eine Unterscheidung muss noch genannt werden; zum Schluss, denn sie ist emotionaler und persönlicher Natur:
KEIN Bogen lässt mich so "nahe" am elementaren Schussvorgang teilhaben wie der LB! Der mit zunehmendem Auszug progressiv zunehmende Kraftverlauf und das Gefühl des "brutalen" Lösens und auch der Handschock geben mir das Gefühl, den Schussvorgang unmittelbar zu erleben! Schon ein RC fühlt sich da wesentlich "gemäßigter" an, ein CP ist dagegen wie das bedienen einer Maschine, die "für mich" schießt! (Nicht abwertend gemeint!). Beim LB bin ich "eins" mit dem Schussvorgang.
Zu den obigen Aussagen:
Wie genau ein Bogen schießt, ist völlig unabhängig davon, ob man ihn kantet, oder nicht! So lange man es immer gleich tut! Gerade ist gerade, aber gekantet kann der Winkel differieren, naturgemäß ist es leichter, immer gerade zu halten als immer im selben Winkel...
Wer also kantet, schießt möglicherweise mit dem zur Mitte geschnittenen konstanter, weil sich da der unterschiedliche Haltewinkel weniger auswirkt. Egal, ob das nun ein RC oder LB ist! Nur gibt es eben wenige LB, die bis zur Mitte geschnitten sind!
Wie lange man einen Bogen im Auszug halten darf/sollte, ist von seiner Materialzusammensetzung abhängig, NICHT vom Typ! Glasbelegte kann man ohne wesentliche Leistunseinbußen länger halten als Vollholz.
Nur gibt es eben wieder weniger Vollholz-Recurves!
Rabe
- Peter O. Stecher
- Hero Member
- Beiträge: 2358
- Registriert: 21.03.2005, 09:16
Ich sag immer: der wirkliche Unterschied zwischen Rec. und LB ist der Griff...
Alle anderen Angaben stimmen natürlich auch jedoch ist es der Griff der den Schießstil diktiert.
Rabe, beim nicht Center-LB ist das Kanten schon eine Erleichterung - der Pfeil wird mehr Center ausgerichtet.
Alle anderen Angaben stimmen natürlich auch jedoch ist es der Griff der den Schießstil diktiert.
Rabe, beim nicht Center-LB ist das Kanten schon eine Erleichterung - der Pfeil wird mehr Center ausgerichtet.
https://classic-archer.com/