nachdem unser schöner Thread im Moment nicht aufrufbar ist, dachte ich mir für die Zwischenzeit nen "reloaded Fred" zu eröffnen.
Für alle die mit dem Thema (noch) nichts anfangen können, hier eine kleine Zusammenfassung:
Ich ging auf die Suche nach Raben...Krähenfedern und fand ganze 50 Stück davon. Nun hatten die wenigsten Erfahrungen mti den Federn, deswegen bat man mich einwenig zu experimentieren.
Doch am Anfang wusste ich nicht wie man die Fundfedern am Besten bearbeitet bevor man sie auf den Schaft bringt.
Natürlich sollte man sie für einige Tage in den Gefrierschrank stecken, damit die Milben - die drohen die Federn aufzufressen - absterben. Ich Mörder
So, aber wie und was passiert danach? Es wurden verschiedene Vorschläge gemacht, wie man am Besten die Federn schneidet und den Kiel sauber bearbeitet.
Ich habe es folgendermaßen gemacht:
Da die Federn extrem weich sind, kann man sie nicht einfach so schneiden wie man es will. Da mir auch kein Stanzgerät zur Verfügung stand/steht ging ich auf eine eher unkonventionelle Art und Weiße an die Sache ran: Klebeband der Malerschaft.
Ihr wisst schon, dieses Klebeband aus so ner Art Papier die man verwendet Ecken abzupicken beim Malen in Räumen.
Ich habe die Federn einseitig komplett "vollgeklebt" mit dem Zeugs und schließlich meine Schablone aufgelegt und auch die noch mit einem Streifen befestigt. Dann kam das Stanley Messer und schon war's fertig.
Es war eigentlich nur ein Versuch, hat aber einwandfrei funktioniert.
Nur muss man beim kleben beachten, dass die Granen wirklich sauber angeordnet sind und nicht wild herumliegen. Das war eigentlich die einzige schwierige Sache in dem Fall.
Schließlich noch den Kiel in der Rille in zwei Hälften geschnitten und abgeschliffen damit die Feder sauber am Schaft anliegt.
Nachdem die Selfnocke schon gemacht war, der Schaft schon gebeizt wurde und der Parkettversiegler ebenfalls schon drauf war und auch die Spitze schon mit dem Konusspitzer angefertigt war, ging's jetzt zum Kleben.
Da ich prinzipell nie mit dem einfachsten anfange sondern stets gleich zum Schwierigen übergehe, dachte ich mir, eine 6-fach Befiederung anzubringen. Jo, sind halt doppelt soviele Federn drauf wie sonst - ganz so einfach war's dann auch nicht.
Mit der Schablone die vor kurzer Zeit ein User (ich weiß nicht mehr wer) auf einer HP vorzeigte, machte ich Punkte an den Schaft wo die Federn sich befinden sollen. Feine Sache das Teil (http://www.primitiveways.com/fletching_jig.html)
Ungefähr eine Stunde später saßen dann die Federn am Schaft. Gestern, also am Freitag Nachmittag machte ich ihn schließlich fertig.
Normalerweiße bastel ich diese Sache in meinem Zimmer, doch da gestern so schönes Wetter war, ging ich auf den Balkon. War wirklich toll
Jetzt kam der schwierigste Teil der ganzen Angelegenheit: Die Wicklung.
Ich konnte leider den Kiel der Federn nicht abschleifen, so entstand leider eine ziemlich derbe Stufe von Schaft auf Feder, aber da ich jetzt sowieso auf Langbogen umgestiegen bin, isses nicht so schlimm.
Dann begannen die Windungen durch die Federn. Der Anfang war wirklich "zach". Ich musste einige Mal neu Anfangen, weil die Granen durch den Zwirn zu sehr auseinandergedrückt wurden.
Außerdem entschied ich mich für eine extrem enge WIcklung, zur besserern Stabilisierung der Federn.
Rund 1 1/2 Stunden später, die Wicklung war fertig. Nun noch die Spitze mit Zweikomponentenkleber anbringen und fertig war er.
Ich war/bin mächtig stolz drauf.
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Heute habe ich ihn erstmals getestet. Mittlerweile habe ich schon einige Pfeile gebastelt, aber SO ruhig wie dieser Pfeil, war noch keiner. Er fliegt auch relativ schnell, trotz der 6-fach Befiederung. Liegt wohl daran, dass die Federn so weich sind und im Flug sich an den Schaft niedergrückt werden und so der Luftwiderstand nicht so groß ist. Dieses Teil ist einfach göttlich.
Soweit von mir, ich würde sagen der Versuch ist geglückt. Mir wurde geraten eine Federform in Größe 5-6" zu nehmen, mit einer möglichst großen Höhe. Daher entschied ich mich auch für die Lothlorien Form.
Ein glücklicher
Jolinar
