wie in meiner Vorstellung angekündigt möchte ich hier mein aktuelles Bogenbauprojekt vorstellen.
Je nach Zählung ist das mein insgesamt dritter (oder viereinhalbter) Bogen. Ich bin also für Tipps noch gerne zu haben

Ich denke ich werde versuchen immer diesen Beitrag zu erweitern, damit beim Lesen alles in einem steht. Dann ist darunter Platz für Kommentare.
Ich habe eben leider festgestellt, dass ich für den Saplingbow'21 zu spät dran bin. Aber ich könnte die 6 Wochen auch ggf. nicht einhalten. Mal sehn.
[Material]
Ich habe das Glück eine sehr große Auswahl an Hasel in der Nachbarschaft "aufgetürmt" bekommen zu haben. Es wurde eine Wiese voll Wildwuchs gerodet. Dort durch ich mich nach einer kurzen Netten Unterhaltung nach belieben bedienen. So konnte ich viele Zweige für usnere Kaninchen besorgen und der Papa hat sich auch einen schönen Stamm für einen neuen Bogen herausgezogen. Leider habe ich für spätere Versuche mit regulärer Trockung keinen Holunder, Birke oder ähnliches (wieder)gefunden. Aber dann kann ich auch an den Resten von vor 2 Jahren weiter arbeiten.
Mein Stamm war etwas über 2 Meter lang und hatte einen Mindestdurchmesser von 46mm (entrindet). Natürlich waren auch ein paar tote Astansätze mit im Stamm, aber das ist ja eigentlich auch kein Problem. Meinen Stamm habe ich so etwa 2 Tage anch dem Fällen aus dem Haufen geholt (22.02.21).
[Vorbereitung]
Entrinden... Nachdem ich mit einen Plan gemacht habe, wo der Rücken, Griff und die Enden der WA liegen sollen, begann das Entrinden. Uch habe zunächst zentriert über den Rücken einen Streifen Rinde weggenommen und dann den Griff rundum freigelegt. Danach ging es am selben und folgenden Abende vor dem TV je mit einem WA weiter. Ich habe ein nicht ganz scharfes Taschenmesser genutzt, dass ich früher einmal von meinem Vater geschenkt bekommen habe. Da alles schön saftig war, ging das sehr gut. Zuerst ginge mit "schnitzen" die übere Schicht Rinde herunter, den Rest der grünen Schicht habe ich dann abgeschabt. In dem frischen zustand sehr schön geworden. Insbesondere hat sich diese Schicht immer schön schnell braun nachgefärbt, wenn es Rückstände gab. So sind zwar einige Rillen noch gefüllt geblieben, aber das sind schon recht schöne charakteristische Fleckchen.
Die Ausrichtung des Rückens musste ich allerdings etwas seitlich ansetzen, weil das Stämmchen eine Kettensägenverletzung hatte. Die durfte natürlich nicht in den Rücken gelegt werden. So gibt es eine leichte Krümmung zur Seite der Pfeilauflage. Das Archer's Paradox wirds mir Danken

Da ich schnelltrocknen wollte und meine ungeübten Fingerchen beim Entrinden schonen wollte, habe ich nur ein Drittel der Rinde entfernt. Den Rest habe ich später dann mit dem Erstellen der Grundfrom entfernt.
Zwei weitere Abende habe dann je an einem WA die Grundform herausgearbeitet. Vielen Dank an meinen Opa, der mir schon vor zwei Jahren ein Ziehmesser geschenkt hat, dass er im Keller hatte. Beide WA habe ich in der Breite von den 46mm auf 33mm verjüngt. In der Dicke habe ich nach dem Griff fade out mit 36mm begonnen auf 20mm an den Enden zu reduzieren. Auch das ging in dem frischen Zustand sehr gut. Zwei Tage später wollte ich noch etwas nacharbeiten am Bauch, da war das Holzt schon recht hart und schwerer zu bearbeiten. Die Stirnseiten sind natürlich mit Leim versiegelt, um Trocknungsrisse zu vermeiden. [Troknen]
Aktuell ist der Bogen im Keller reflex auf eine Bierzeltbank aufgespannt, um die natürliche reflexe Form etwas zu vestärken. Leider fehlen mir die ersten 2 Tage Trocknungstabelle. Vielleicht kann ich später darauf zurückschließen. Von der täglichen Kontrolle und in die Hand nehmen ist da aber deutlich etwas passiert. Ich habe im Keller um 18°C und etwa 40% rel.Luftfeuchte. Je nach Füllstand der Wäscheleine.
- 27.02.2021 ???g
- 28.02.2021 ???g
- 01.03.2021 1100g
- 02.03.2021 1042g
[Form ausarbeiten]
...
[Griff formen]
...
[Tillern]
...
[Finisch]
...
[Plan und Fragen]
Layout/Profil
Ich habe gehört, dass Hasel stärker Zug verkraftet als Druck. Trotzdem möchte ich gerne ein D Profil nutzen mit der dickeren flachen Seite zum Bauch hin. Der Rücken ist dann abgerundet. Die Entscheidung stammt daher, dass mir die Form so gut gefällt und das Ausgangsmaterial mit "nur" 46mm natürlich auch eine natürliche Rundung besitzt, die ich für einen Flachbogen wohl nur Schwer ausgleichen könnte. Wird also am Ende *hoffentlich* aussehen wie ein umgedrehter klassischer Langbogen.
Insgesamt würde ich gerne 25 bis 30# erreichen. Nach meinem vorherigen Bogen mit 35# finde ich das für auch für den Einstieg als angenehme Stärke.
Fragen
* Kann mir anhand des Materials Hasel und der aktuellen Abmessung schon grob jemand schätzen, auf welche Dicke ich bei den WA hinarbeiten sollte? Natürlich weiß ich auch, dass es beim Naturprodukt Holz sehr individuell ausfallen kann. Ich schätze aber, dünner als die 20mm am Ende muss ich nicht werden?
* Für das Trocknen habe ich etwa 2 Wochen eingeplant. Ich werde das mal am Gewichtsverlust beobachten. Sollte aber realistisch sein?
* Von der Reichenfolge her: Sollte ich erst zuende Tillern, oder davor schon den Griff voll ausarbeiten?