Gravierte Beschriftung am Bogen
- killerkarpfen
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Gravierte Beschriftung am Bogen
Die Bogenbeschriftung ist eine wichtige Angelegenheit. Sie identifiziert den Erbauer und gibt Auskunft über den Bogen selbst. So muss eine Beschriftung bis zum Ableben des Bogens auch immer lesbar bleiben, was unter Umständen gar nicht so einfach ist.
Mir ist es jedenfalls so ergangen, dass mir die Tusche im Holz verlaufen ist oder die Schrift nach kurzer Zeit verblasst und abwischt. Ich habe nach einer A Lösung gesucht die mit meiner Vorliebe für historische Bögen auch verträglich ist.
Die gravierten Zeichnungen in Geweihstücken aus der Mittelsteinzeit brachten mir die Lösung. Also habe ich angefangen diese Technik zum Beschriften meiner Bögen zu benutzen. Dazu bedarf es lediglich einer scharfen Spitze und Holzkohlenstaub. Gut mit dem verfeinern der Technik noch etwas Leinöl zum fixieren und ein paar zusätzliche Ritzwerkzeuge. Die zu beschriftende Fläche fein und glatt schleifen. In bestehenden Kratzern bleibt der Kohlenstaub sonst auch hängen und das möchte ich vermeiden.
Die Oberfläche mit Öl grundieren.
Ein vorgängiges ölen und aushärten lassen ist empfehlenswert.
Mit Bleistift vorzeichnen Besser geht es wenn die Linien mit einer stumpfen Nadel oder wie hier mit einem feinen Diamantfräser vorgefurcht werden. Mit einer sehr scharf geschliffenen Nadel, hier eine Reissnadel die Konturen einritzen. Das ist recht schwierig. Bei zu grossem Druck neigt die Nadel den Holzfasern zu folgen und man gerät schnell von der gezeichneten Linie weg. Wenn alles schön geritzt ist vorsichtig die Ritzen mit Öl betupfen In einem mehr oder weniger improvisierten Mörser etwas Holzkohle zerstampfen. Kohlestückchen aus der Asche sind weicher, die kann man auch zwischen den Fingern zerdrücken. Der feine Kohlenstaub der dann an den Fingern hängen bleibt, fein in die geritzte Fläche einmassieren. Dazu einige Tropfen Öl dazugeben, dass ein schwarzer Brei entsteht. Man sieht das Ergebnis sofort und kann wenn nötig nachzeichnen. Den überschüssigen "Brei" vorsichtig abtupfen. Abwischen mit einem Tuch geht manchmal weniger gut weil man bei gringer Tiefe den Staub auch aus den Ritzen wischt.
Dieser Vorgang kann mehrmals wiederholt werden. Auch mit der Nadel kann man noch nachzeichnen usw. Fortsetzung...
Mir ist es jedenfalls so ergangen, dass mir die Tusche im Holz verlaufen ist oder die Schrift nach kurzer Zeit verblasst und abwischt. Ich habe nach einer A Lösung gesucht die mit meiner Vorliebe für historische Bögen auch verträglich ist.
Die gravierten Zeichnungen in Geweihstücken aus der Mittelsteinzeit brachten mir die Lösung. Also habe ich angefangen diese Technik zum Beschriften meiner Bögen zu benutzen. Dazu bedarf es lediglich einer scharfen Spitze und Holzkohlenstaub. Gut mit dem verfeinern der Technik noch etwas Leinöl zum fixieren und ein paar zusätzliche Ritzwerkzeuge. Die zu beschriftende Fläche fein und glatt schleifen. In bestehenden Kratzern bleibt der Kohlenstaub sonst auch hängen und das möchte ich vermeiden.
Die Oberfläche mit Öl grundieren.
Ein vorgängiges ölen und aushärten lassen ist empfehlenswert.
Mit Bleistift vorzeichnen Besser geht es wenn die Linien mit einer stumpfen Nadel oder wie hier mit einem feinen Diamantfräser vorgefurcht werden. Mit einer sehr scharf geschliffenen Nadel, hier eine Reissnadel die Konturen einritzen. Das ist recht schwierig. Bei zu grossem Druck neigt die Nadel den Holzfasern zu folgen und man gerät schnell von der gezeichneten Linie weg. Wenn alles schön geritzt ist vorsichtig die Ritzen mit Öl betupfen In einem mehr oder weniger improvisierten Mörser etwas Holzkohle zerstampfen. Kohlestückchen aus der Asche sind weicher, die kann man auch zwischen den Fingern zerdrücken. Der feine Kohlenstaub der dann an den Fingern hängen bleibt, fein in die geritzte Fläche einmassieren. Dazu einige Tropfen Öl dazugeben, dass ein schwarzer Brei entsteht. Man sieht das Ergebnis sofort und kann wenn nötig nachzeichnen. Den überschüssigen "Brei" vorsichtig abtupfen. Abwischen mit einem Tuch geht manchmal weniger gut weil man bei gringer Tiefe den Staub auch aus den Ritzen wischt.
Dieser Vorgang kann mehrmals wiederholt werden. Auch mit der Nadel kann man noch nachzeichnen usw. Fortsetzung...
Zuletzt geändert von killerkarpfen am 14.05.2017, 22:08, insgesamt 3-mal geändert.
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- killerkarpfen
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Re: Beschriftung am Bogen
Um die verbliebenen Schleier zu entfernen kann man die Fläche mit einer Klinge oder feinem Schleifpapier überschleifen und Die Zeichnung hebt sich schön ab. Die Pigmente sind ja tief im Holz. Kohlenstaub ist absolut lichtecht, der verblasst nie. Die Zeichnung wird auch nie mehr abwischen.
Zuletzt geändert von killerkarpfen am 14.05.2017, 16:24, insgesamt 1-mal geändert.
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- Spanmacher
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Re: Beschriftung am Bogen
Interessante Technik. Danke für's Zeigen.
Ein zu hohes Zuggewicht ist nichts anderes als Körperverletzung und verhindert darüber hinaus einen brauchbaren Trainingseffekt.
- Neumi
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Re: Beschriftung am Bogen
Tach auch, gute Methode - Danke fürs zeigen.
Grüsse - Neumi
Grüsse - Neumi
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...
Re: Beschriftung am Bogen
Find ich gut. Vielen Dank das du dir solche Mühe gemacht hast. Werd ich bei Gelegenheit ausprobieren
Einfach kann jeder
- klaus1962
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Re: Gravierte Beschriftung am Bogen
Super Anleitung
Deshalb mag ich dieses Forum ja so.
@KK: ist das eigentlich Deine erste Anleitung überhaupt ? ... soweit ich mich erinnere ...
Gruß
Klaus



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@KK: ist das eigentlich Deine erste Anleitung überhaupt ? ... soweit ich mich erinnere ...
Gruß
Klaus
Re: Gravierte Beschriftung am Bogen
Moin,
nicht schlecht, schön gemacht.
Ich nehme Lötkolben sehr feine Spitze oder glühenden Nagel.
Ruhige Hand und Ausdauer wären von Vorteil.
Vorher natürlich üben.
MfG
nicht schlecht, schön gemacht.
Ich nehme Lötkolben sehr feine Spitze oder glühenden Nagel.
Ruhige Hand und Ausdauer wären von Vorteil.
Vorher natürlich üben.
MfG
- Ravenheart
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Re: Gravierte Beschriftung am Bogen
Nicht schlecht... aber..
Die Kanten und die Linien selber der Schrift sehen etwas "unsauber" aus.
Das kommt UNVERMEIDBAR bei dieser Technik - weil das Holz unregelmäßig in der Härte ist und eine Faserrichtung hat.
Vielleicht gelingt es sauberer, wenn man die Signatur mit einem Mikro-Fräser in der Dremel fräst...
Wäre auszuprobieren...
Rabe
Die Kanten und die Linien selber der Schrift sehen etwas "unsauber" aus.
Das kommt UNVERMEIDBAR bei dieser Technik - weil das Holz unregelmäßig in der Härte ist und eine Faserrichtung hat.
Vielleicht gelingt es sauberer, wenn man die Signatur mit einem Mikro-Fräser in der Dremel fräst...
Wäre auszuprobieren...
Rabe
- killerkarpfen
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Re: Gravierte Beschriftung am Bogen
Ja das mit der Linie ist so eine Sache. Das habe ich eingangs bereits erwähnt, dass der Stichel oder die Nadel gern den Holzfasern und nicht dem Strich folgt. Ich habe auch diverse andere Möglichkeiten ausprobiert, zB. Japanmesser. Das geht für gerade Linien, evtl. sogar mit Zuhilfenahme eines Lineals besser. Radien sind mir dagegen überhaupt nicht gelungen. Je nach dem kann man auch versuchen verlaufene Linien wieder auszukratzen. Primär gilt: Strich ist Strich und ausradieren geht kaum noch.
Die Idee mit dem Dremel probiere ich aus.
Mit der Zeit schliessen sich die Ritzen auch wieder ein wenig. Die Linien werden feiner und kleine Ausrutscher sieht man weniger gut.
Und da ich es auch sonst mit den ganz feinen Arbeiten nicht immer so kann habe ich mich mit dem Ergebnis zufrieden geben müssen.
Anders gesehen habe ich mir halt gesagt, dass meine Bögen historische Werkzeuge sind, da dürfen auch kleine Fehler drin sein. Das gibt ihm einen etwas anderen Charakter. Auf den Makroaufnahmen sieht man auch alles und jedes viel besser als in Natura.
@Klaus
Jein, vor Jahren habe ich einmal eine Anleitung zum giessen von Bronzespitzen angefangen. Die Bilder sind dann einem Hackerangriff zum Opfer gefallen. Dann habe ich es aufgegeben.
Die Idee mit dem Dremel probiere ich aus.
Mit der Zeit schliessen sich die Ritzen auch wieder ein wenig. Die Linien werden feiner und kleine Ausrutscher sieht man weniger gut.
Und da ich es auch sonst mit den ganz feinen Arbeiten nicht immer so kann habe ich mich mit dem Ergebnis zufrieden geben müssen.

@Klaus
Jein, vor Jahren habe ich einmal eine Anleitung zum giessen von Bronzespitzen angefangen. Die Bilder sind dann einem Hackerangriff zum Opfer gefallen. Dann habe ich es aufgegeben.
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