Hallo liebe Leute,
Ich habe gestern ein 22 cm Bambusrohr gespalten und bekomme Montag Akazienleisten, gut abgelagert.
Daraus würde ich gerne einen Bogen bauen. Am liebsten eien Hybrid aus Recurve und Reiterbogen. Heißt: einen etwa 140-150 cm langen Bogen mit Siyahs oder starren Reflex Enden. Ist das völliger Blödsinn und sollte ich lieber einen 180 langen Bogen mit Reflex bauen. Ich mag die Form der Reiter/hunnenbögen nun mal so gern. Ich habe schon einen Reiterbogen mit Ahorn/Glas Laminat gebaut, allerdings ist mit von einem Ende die(?) Siyah um die Ohren geflogen als ich dem Bogen zum Tillern ohne Wicklung eine Sehne aufziehen wollte. Also wäre ich für Eure Ratschläge und realistischen Einschätzungen sehr dankbar.
Liebe Grüße, der Forumsneuling
Peregrin
Bambus und Akazie
- Snake-Jo
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@Peregrin: Ja, ich verstehe das, Reiterbogen der asiatischen Reiterbogenvölker sind schon was Besonderes. Zuerst einmal wird es sich bei deinem Holz nicht um Akazie sondern um Robinie handeln. Dieses ist manchmal nicht sehr druckstabil und bildet Knitterfalten am Bauch, daher kurze Bogen immer sehr breit bauen.
Wenn Dein Bogen reiterbogenmäßig kurz sein soll (150-160 cm) dann geht das mit Robinie und Bambus nur mit Recurves, ein Reiterbogen mit Siyahs klappt nur mit Manau oder als Komposit Holz-Horn-Sehne.
Daher schlage ich vor: 160 cm lang, Breite mindestens 50 mm, steife Recurves mit 40° max und Biegung über die gesamte Länge des flexiblen Bogenarms, also "runder" Tiller.
Und vertu Dich nicht, ein Bogen mit diesen Maßen hat nicht sehr große Schichtstärken, z.B. Bambus 4 mm, Robinie dann 6 mm in Wurfarmmitte.
Wenn Dein Bogen reiterbogenmäßig kurz sein soll (150-160 cm) dann geht das mit Robinie und Bambus nur mit Recurves, ein Reiterbogen mit Siyahs klappt nur mit Manau oder als Komposit Holz-Horn-Sehne.
Daher schlage ich vor: 160 cm lang, Breite mindestens 50 mm, steife Recurves mit 40° max und Biegung über die gesamte Länge des flexiblen Bogenarms, also "runder" Tiller.
Und vertu Dich nicht, ein Bogen mit diesen Maßen hat nicht sehr große Schichtstärken, z.B. Bambus 4 mm, Robinie dann 6 mm in Wurfarmmitte.
@ snake-jo
und wie wäre es wenn man die robinie in die mitte nimmt und rücken und bauch aus bambus macht (jeweils mit den power-fibers nach außen)? man müsste dann die schichten einzeln tillern und später nur noch von den seiten abnehmen um kleine korrekturen zu machen.
und wie wäre es wenn man die robinie in die mitte nimmt und rücken und bauch aus bambus macht (jeweils mit den power-fibers nach außen)? man müsste dann die schichten einzeln tillern und später nur noch von den seiten abnehmen um kleine korrekturen zu machen.
Bis bald
Marius
userbild by hunbow
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Guten Morgen,
@ snake-jo: Stimmt, Robinie. Gibt es denn ein stauchfesteres Holz? Vielleicht Hainbuche? Wie versteife ich die Wurfenden? Verdickung oder Keil einfügen?
@ Dusty Bear: Ist dann die "neutrale" Mittelschicht aus Robinie günstig oder wären da geleimte Leisten aus Bambus im Stile der Yumi sinnvoller?
Nehme ich zum Verleimen besser Ponal oder Hasenleim?
Gruß Peregrin ;(
@ snake-jo: Stimmt, Robinie. Gibt es denn ein stauchfesteres Holz? Vielleicht Hainbuche? Wie versteife ich die Wurfenden? Verdickung oder Keil einfügen?
@ Dusty Bear: Ist dann die "neutrale" Mittelschicht aus Robinie günstig oder wären da geleimte Leisten aus Bambus im Stile der Yumi sinnvoller?
Nehme ich zum Verleimen besser Ponal oder Hasenleim?
Gruß Peregrin ;(
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RE:
Kommt drauf an, was Du willst: Eine dünne Leiste Robinie ist leichter zu verarbeiten.Original geschrieben von Peregrin
… Ist dann die "neutrale" Mittelschicht aus Robinie günstig oder wären da geleimte Leisten aus Bambus im Stile der Yumi sinnvoller?
Eine Lage Bambus-Actionwood, also hochkant verleimte Bambusleisten sind natürlich aufwändiger herzustellen, aber auch leistungsfähiger vor allen Dingen wenn Du sie zusätzlich temperst.
Zusätzlich hat es den Vorteil, das Du auch dieses Actionwood als Bauch nehmen kannst, also keine zusätzliche Bambusaussenseite als Bauch.
Dann gestaltet sich auch das Tillern deutlich einfacher. Zumindest habe ich mir das so überlegt und versuche z.Z. auch auf diese Weise einen kurzen "Reiterbogen-tauglichen" Bambusbogen zu bauen.
Falls es auf eine Perry-Reflex-Verleimung hinausläuft würde ich von Ponal oder ähnlichen Weißleimen absehen. Zumindest ich habe es nie geschafft in der knappen offenen Zeit von 10 Minuten alle Zwingen anzubringen - allerdings liegt das vielleicht einfach an meinem Unvermögen… Nehme ich zum Verleimen besser Ponal oder Hasenleim?
LG Niels
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@Peregrin::fcsmilie
Erst mal diesen Willkommengruß, hatte ich vergessen! Sorry! :-)
Mach es nicht zu kompliziert, grundsätzlich ist Robinie plus Bambusbacking eine gute Kombination. Wenn Du noch eine Schicht Bambus auf den Bauch packst, wird das bei der Bogenlänge gsnz schnell ein steifes Brett von 150 lb.
Die Recurveenden vorab mittels Wasserdampf biegen, wobei Bambus schwer zu biegen ist, kann auf der Innenseite aufbrechen (quer). Die Robinienschicht auch biegen und dann aufleimen, nun das Tillern außerhalb der Recurve. Die bleiben dan steif genug. Du kannst natürlich auch statt der statischen Recurve "siyahartige" gerade Hebelenden reinbiegen.
@Botjer: Ja, muss wohl so sein. Ich klebe seit 12 Jahren im Bogenbau ausschließlich mit Ponal wasserfest. Bei langen Bogen klebe ich immer nur eine Seite bis zum Griff. Beide Klebeseiten fett einpinseln, sofort die Schichten übereinander legen und festklemmen mit diesen Schnellspannklemmen. Dadurch kann der Leim nicht so schnell verdunsten... Dann erst mit den Schraubzwingen arbeiten, alle 6 cm eine.
Erst mal diesen Willkommengruß, hatte ich vergessen! Sorry! :-)
Mach es nicht zu kompliziert, grundsätzlich ist Robinie plus Bambusbacking eine gute Kombination. Wenn Du noch eine Schicht Bambus auf den Bauch packst, wird das bei der Bogenlänge gsnz schnell ein steifes Brett von 150 lb.
Die Recurveenden vorab mittels Wasserdampf biegen, wobei Bambus schwer zu biegen ist, kann auf der Innenseite aufbrechen (quer). Die Robinienschicht auch biegen und dann aufleimen, nun das Tillern außerhalb der Recurve. Die bleiben dan steif genug. Du kannst natürlich auch statt der statischen Recurve "siyahartige" gerade Hebelenden reinbiegen.
@Botjer: Ja, muss wohl so sein. Ich klebe seit 12 Jahren im Bogenbau ausschließlich mit Ponal wasserfest. Bei langen Bogen klebe ich immer nur eine Seite bis zum Griff. Beide Klebeseiten fett einpinseln, sofort die Schichten übereinander legen und festklemmen mit diesen Schnellspannklemmen. Dadurch kann der Leim nicht so schnell verdunsten... Dann erst mit den Schraubzwingen arbeiten, alle 6 cm eine.
- Botjer
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RE:
Original geschrieben von Snake-Jo
@Botjer: Ja, muss wohl so sein …
LG Niels
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