Tipschutz: Unsinn oder nützliches Zubehör?

[ralfmcghee]

Hallo allerseits,

der allererste Bogen, den ich in einem Kurs gebaut hatte, war eine Zeitlang ein absolutes Heiligtum für mich. Damals hatte ich überhaupt keine Ahnung von Materialien und Ausrüstung. Bei dem Versandhändler mit der Bärentatze bestellte ich einen Tipschutz (siehe Abbildung), der lt. Händler den unteren Wurfarm vor Schmutz und Feuchtigkeit schützen soll, wenn man den Bogen im Gelände abstellt.

Auf den Wurfarm meines ersten Bogens passte das Teil nicht, weil ich die Tips viel zu wuchtig ausgeführt hatte. Bei den beiden Bögen, die ich danach gebaut habe, sind die Tips deutlich schlanker, aber der Tipschutz passt trotzdem nicht bzw. nur mit ziemlichem Anpressen auf den unteren Wurfarm. Wenn ich das mache, handle ich mir folgende Probleme ein:

• Ich kann nicht sehen oder fühlen, ob die Sehne unter dem Tipschutz korrekt in der Sehnenkerbe sitzt.
• Die Sehne wird von innen durch das Loch im Tipschutz nach außen geführt und liegt dann auf dem Leder des Tipschutzes auf.
• Nach dem, was ich hier im Forum gelernt habe, würde ich mit einem montierten Tipschutz beim Schießen unnötige Masse bewegen.

Meine Frage: Macht so ein Ding überhaupt Sinn? Verwendet Ihr Tipschutzkappen für Eure Bögen bzw. hat es sich bei Euch bewährt? Ich freue mich schon auf Eure Meinungen.

LG
Ralf

[Wilfrid (✝)]

Was solldas denne? Normalerweise macht das Sinn bei glasbelegten o.ä.. Vor dem Schießen bitte abnehmen...
Und wer stellt seinen Bogen im Gelände in Feuchtigkeit und Schmutz?
Total über sowas.

[ralfmcghee]

Guten Morgen Wilfrid,

danke Dir! Zu der Meinung bin ich in der letzten Zeit auch gekommen. Ich wollte es aber den Fachleuten vorstellen, bevor ich mit dem Leder etwas Anderes mache. Ich habe nämlich auch festgestellt, dass ich keinen Bogen einfach in den Schmutz stellen sondern eher an einem Ast aufhängen würde.

LG
Ralf

[Heidjer]

Zuerst, ich verwende auch keinen Tipschutz, ich weiß aber von Schützen die dazu neigen ihre Bögen überall abzustellen, das einfache Babyschnuller den besten Tipschutz abgeben. Dazu einfach einen in der grösse ungefähr passenden Schnuller kaufen und für den unteren Tip zurechtschneiden und aufziehen. Gummi dämpft bei harten Böden besser als Leder und schützt auch besser vor Feuchigkeit, dabei paßt es sich der Form besser an und ist es sogar noch billiger.


Gruß Dirk

[Geoffrey (✝)]

Und er hat sogar noch eine größere Auflagefläche, sodass der Tip nicht so schnell einsinkt... Außerdem dürfte diese Lösung durchaus auch die Aufmerksamkeit auf sich ziehen - und die Krönung ist, wenn's dann noch der eigene war...

Vermutlich fehlt mir da einfach noch die Erfahrung, dass man beim Roven einfach mal in einer Situation ist, in der man bei Hände frei haben möchte und deswegen den Bogen abstellen will. Aber den Bogen dann einfach in den Schmutz stellen? Ich weiß nicht. Vermutlich würde ich lieber nach einer besseren Möglichkeit suchen, den Bogen aus der Hand zu bekommen. Vielleicht ist ja noch ein Bogenschütze zur Hand, der ihn mal eben hält.

Möglicherweise sehe ich das mit der Zeit auch gelassener (was ich aber nicht glaube ), aber jetzt schüttelts mich fast bei dem Gedanken, den Bogen in den Schmutz zu stellen.

[Bruder Tuk]

Hallo Ralf,

habe auch mal über den Tipschutz nachgedacht...
Die anderen haben schon recht: Es ist eh keine gute Idee, den Bogen im Wald oder sonstwo in den Dreck zu stellen. Ich erinnere mich noch mit Schaudern an den feinen Sand, den ich mal aus den Sehnenohren prokeln musste... :-(
Aber für die Lagerung und Transport habe ich mir tatsächlich kleine Schutzhüllen gemacht! Denn als Obertöffel schlage ich gern mal versehentlich irgendwo an und dann ist der Tip geschützt. Vor dem Gebrauch werden die Lederhütchen entfernt und gut ist!

Ansonsten viel Spaß mit dem Bogen und immer dran denken, er ist ja auch nicht aus Porzellan und kann schon mal was ab!

Beste Grüße

Bruder Tuk

[beke]

Na ja, für den Transport des Bogens brauche ich eine gepolsterte Bogenhülle, ein Tipschutz reicht bei mir nicht

[killerkarpfen]

Was solldas denne? Normalerweise macht das Sinn bei glasbelegten o.ä.. Vor dem Schießen bitte abnehmen...
Und wer stellt seinen Bogen im Gelände in Feuchtigkeit und Schmutz?
Total über sowas.

Ich zum Beispiel

aber ich bin auch über oder wnigstens hinüber
hab aber keins.
Für mich ist der Bogen mehr ein Werkzeug denn ein Luxusgut und wenn er kapput ist mach ich 'n neuen

[Benedikt]

Am Anfang habe ich auch überlegt, mir sowas anzuschaffen
Hab ich dann aber doch nicht.
Schließlich will ich mit meinem Bogen schießen, und nicht im Dreck herum wühlen
Außerdem sieht man dann die hübschen Overlays nie
Gruß
Benedikt

[ralfmcghee]

Guuut!
Da sieht man wieder, wie recht jeder auf seine Weise hat. Ein Bogen ist ein Werkzeug bzw. ein Sportgerät und sollte schon etwas vertragen können. Irgendwo anschlagen kommt auch immer wieder einmal vor, also kann man ihn schützen. Mit dem Leder-Tipschutz habe ich eher die Bärentatzenfirma mit Umsatz versorgt als dass ich mir etwas richtig Nützliches zugelegt hätte. Eigenbau ist denkbar; ein Schnuller ist cool! Aber für den Einsatz nützt es nichts, da ist einfach ein wenig Vorsicht angesagt.

Eine gepolsterte Bogenhülle habe ich zwar nicht, aber für meine ersten beiden Kurs-Lieblinge habe ich mir Bogenhüllen aus Leder geleistet. Für meinen neuesten Bogen will ich einmal sehen, ob ich so etwas auch selber hinkriege - aus Stoff. Vorher muss meine Frau mir aber zeigen, wie man mit der Nähmaschine umgeht.

Tja, man sieht - anfangs ist man geneigt, allerlei Dinge zu kaufen, aber durch die vielen Anregungen im Forum wird das immer weniger. Schön. :-)

[Wilfrid (✝)]

Einfach nen Bogen nehmen , der was ab kann.
Ich bin schonmal übern Markt geschlendert, mit Flitzebagen als Wanderstock. Hat dem Bogen nix gemacht ;-)

[Sateless]

Diese Nockenschoner machen machen unter Umständen Sinn, jedoch wird das eigentlich keinen hier im Forum betreffen.
Angenommen man schießt einen olympischen Recurve mit Wurfarmen, die man in einem oder zwei Jahren weiterverkaufen will, dann macht das Sinn. Diese Bleiblöcke mit Wurfarmen werden gerne beim Einlegen des Pfeils auf dem Schuh oder Boden abgestellt, und zwar mit der unteren Bogennocke. Will man jetzt den Wert der Wurfarme weitestgehend erhalten, rechnet sich so ein Schoner an der Nocke des unteren Wurfarms. Da hier die meisten einen Bogen schießen, der unter fünfhundert Gramm wiegt, bricht sich keiner einen Zacken aus der Krone, den in der Hand zu behalten. Die massigeren Bögen sind dann eher gröberes Gerät, was das auch ab könnte, oder zu kurz, um ihn beim Einlegen des Pfeils auf den Boden zu stellen.

[mbf]

Ich stelle meinen Bogen auch gerne auf dem Wurfam ab. Diese Schoner sind mir aber zu schwer (was hat am Ende des Wurfarms zusätzliche Masse zu suchen?) und zu fricklig in der Handhabe. Also Bastellösung: einen bis drei Streifen Isoband auf den Tip. Wiegt fast nix, kostet genausoviel, lässt sich rückstandsfrei entfernen und erfüllt seinen Zweck.

[Wilfrid (✝)]

sorry, da gibt sich jemand Mühe (hoffentlich) , Wa herzustellen, die schnell , effektiv und präzise sind. Sowas gehört doch nicht durch Abstützen von irgendwas ungleichmäßig belastet.
Wenn einem der Bogen schon zum Tragen zu schwer ist, oder zum Einnocken, sollte man mal über leichteres Gerät nachdenken.


Kommt doch einfach auf die Seite des Lichts.
Nicht mehr quälen ihr Euch dann müßt, treffen ihr werdet....

[Bowster]

Ich sehe meine Bögen als Werkzeuge bzw. Gebrauchsgegenstände, natürlich stelle ich sie nicht in Sand oder Schlamm, aber aus Zuckerwatte sind meine Bögen nicht.