Ist astiges Eibenholz OK?
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Ist astiges Eibenholz OK?
Hey Leute,
Ich habe vier sehr schöne dicke Eibenstämme (ca. 20cm Durchm.) Leider :-( hatten diese viele Äste. Ist das sehr ungünstig für den Bogen, den ich mir aus einem der Stämme zimmern möchte? Oder ist das bei Eibe nicht so wild?
Gruß
Kalle
Ich habe vier sehr schöne dicke Eibenstämme (ca. 20cm Durchm.) Leider :-( hatten diese viele Äste. Ist das sehr ungünstig für den Bogen, den ich mir aus einem der Stämme zimmern möchte? Oder ist das bei Eibe nicht so wild?
Gruß
Kalle
"... denn Murmeln kann man nicht stapeln"
Kalle,
ich habe schon etliche Eibenbögen aus astigem Holz gesehen, und die arbeiteten allesamt einwandfrei. Auch wenn ich Laminatholz säge, verwende ich astiges Material, aber nur für den Bauch.
Wichtig ist nur, dass die Äste "leben". Tote Äste (scharz und bröselig) schmälern die Stabilität und sollten ausgebohrt und durch Dübel (mit Epoxydkleber eingeklebt), ersetzt werden. Besser ist aber, Holz ohne Totäste zu verwenden.
Wenn Du ganz sicher gehen willst, nehme den Splint der Eibe ab, "decrowne" das Holz und klebe ein Hickory oder Bambusbacking auf. Dann sind die Äste nebensächlich.
Viel Spaß beim Bauen und ...
ich habe schon etliche Eibenbögen aus astigem Holz gesehen, und die arbeiteten allesamt einwandfrei. Auch wenn ich Laminatholz säge, verwende ich astiges Material, aber nur für den Bauch.
Wichtig ist nur, dass die Äste "leben". Tote Äste (scharz und bröselig) schmälern die Stabilität und sollten ausgebohrt und durch Dübel (mit Epoxydkleber eingeklebt), ersetzt werden. Besser ist aber, Holz ohne Totäste zu verwenden.
Wenn Du ganz sicher gehen willst, nehme den Splint der Eibe ab, "decrowne" das Holz und klebe ein Hickory oder Bambusbacking auf. Dann sind die Äste nebensächlich.
Viel Spaß beim Bauen und ...
... let your arrows fly
Herbert
Herbert
...Kommt drauf an, wie dick die Äste sind - Über 8 mm würd ich aber nicht nehmen, geht aber vielleicht schon, maximal zu ca. 1 cm Dicke. Ansonsten alles so, wie Haebbie gesagt hat. Und lasse immer genügend Material um den Ast stehen, das ist wichtig! Das heisst, nicht einfach den Ast durchhacken, so dass Rücken oder Seite schön gerade werden, sondern Extramaterial an Eibe stehen lassen, etwa so:
---------------------
.................O..................
--------_____---------, das O sollte einen Ast darstellen. Der Blickwinkel: Von oben auf den Rücken.
Oder so, von der Seite gesehen:
_____________--^--_____________
-----------______------------
Das ^ ist der Ast. Ich hoffe, diese Darstellungen helfen, ich hab leider keine Digicam (in Reparatur)...
Grüsse
Kevin
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.................O..................
--------_____---------, das O sollte einen Ast darstellen. Der Blickwinkel: Von oben auf den Rücken.
Oder so, von der Seite gesehen:
_____________--^--_____________
-----------______------------
Das ^ ist der Ast. Ich hoffe, diese Darstellungen helfen, ich hab leider keine Digicam (in Reparatur)...
Grüsse
Kevin
loud pipes saves lives!
Astiges Eibenholz
tach zusammen,
Ich habe bei einem Tischler in der Nähe mal ein paar Eiben angeschaut.
Die meisten Eiben waren sehr astig... nur ein Brett nicht. Es hatte nur einen einzigen Ast mit Durchmesser 2 cm.
Am Anfang dachte ich, das ist viel zu gross und ich könnte nie einen tauglichen bogen daraus machen. Aber dann fiel mir auf dass der Ast genau auf der Höhe des Griffes ist, der ja nicht biegen muss...
So habe ich das Holz trotzdem genommen.
War das eine Fehlüberlegung oder geht das?
Muss ich den Ast ausbohren?
Wenn ja, was für Dübel sollte ich dann einsetzen? Einen normalen Dübel aud dem Baumarkt oder einen selber geschnitzten?
freue mich auf Antwort
Moritz
Ich habe bei einem Tischler in der Nähe mal ein paar Eiben angeschaut.
Die meisten Eiben waren sehr astig... nur ein Brett nicht. Es hatte nur einen einzigen Ast mit Durchmesser 2 cm.
Am Anfang dachte ich, das ist viel zu gross und ich könnte nie einen tauglichen bogen daraus machen. Aber dann fiel mir auf dass der Ast genau auf der Höhe des Griffes ist, der ja nicht biegen muss...
So habe ich das Holz trotzdem genommen.
War das eine Fehlüberlegung oder geht das?
Muss ich den Ast ausbohren?
Wenn ja, was für Dübel sollte ich dann einsetzen? Einen normalen Dübel aud dem Baumarkt oder einen selber geschnitzten?
freue mich auf Antwort
Moritz
Gingen wir den Pfad des geringsten Widerstandes und suchten unsere Zuflucht in reiner Wissenschaft, dann hätten unsere Bögen Kabel anstatt Sehnen und Rollen an den Enden.
(Jim Hamm)
(Jim Hamm)
Hallo Moritz, Hallo Kalle,
Äste, egal wie groß, sind im Eibenholz kein Problem. Nur unter Voraussetzungen: Wenn die Fasern sich um den Ast herum laufen sowie sich genau an diesen Stellen verdicken, das ist keine Schwachstelle mehr :-)
Ist aber um einen Ast herum kaum Material vorhanden (keine Verdickung usw.), dann muss man den Ast ausbohren oder auch ausfräsen und einen Holzdübel sauber einsetzen und verleimen. Drin lassen kann man den Ast nicht, der muss weg.
Ich habe hier ein Bild, den Ast habe ich mit dem Dremel rausgefräst. Sieht toll aus und dieser Bogen hat keinerlei Einbuße in der Funktion 8-)
[url=http://www.fletchers-corner.de/cpg/albums/userpics/13311/PICT0010.jpg]
[/url]
Also: Äste im Holz sind fast kein Hindernis im Bogenbau, nur etwas mehr Arbeit machen sie schon. Die Optik von solchen Bögen ist einfach nur g..l (**)
Schöne Grüsse
Charles
Äste, egal wie groß, sind im Eibenholz kein Problem. Nur unter Voraussetzungen: Wenn die Fasern sich um den Ast herum laufen sowie sich genau an diesen Stellen verdicken, das ist keine Schwachstelle mehr :-)
Ist aber um einen Ast herum kaum Material vorhanden (keine Verdickung usw.), dann muss man den Ast ausbohren oder auch ausfräsen und einen Holzdübel sauber einsetzen und verleimen. Drin lassen kann man den Ast nicht, der muss weg.
Ich habe hier ein Bild, den Ast habe ich mit dem Dremel rausgefräst. Sieht toll aus und dieser Bogen hat keinerlei Einbuße in der Funktion 8-)
[url=http://www.fletchers-corner.de/cpg/albums/userpics/13311/PICT0010.jpg]

Also: Äste im Holz sind fast kein Hindernis im Bogenbau, nur etwas mehr Arbeit machen sie schon. Die Optik von solchen Bögen ist einfach nur g..l (**)
Schöne Grüsse
Charles
Freundschaft zwischen zwei Menschen beruht auf der Geduld des einen
*ind. Sprichwort*
*ind. Sprichwort*
Bilder
Hallo...
@Eibenmann:
Wolltest du deine erklärungen nicht nochmal mit Fotos widerholen, oder habe ich das falsch verstanden? 8-|
Ich hätte gerne noch eine weniger verwirrende Erklärung :anbet ...(nicht böse gemeint)...
Danke für Antwort :anbet
gruss
Moritz
@Eibenmann:
Wolltest du deine erklärungen nicht nochmal mit Fotos widerholen, oder habe ich das falsch verstanden? 8-|
Ich hätte gerne noch eine weniger verwirrende Erklärung :anbet ...(nicht böse gemeint)...
Gilt das auch für Äste, die genau im Griff sind? Dort müsste ich dübeln, weil ich den Griff sicher nicht dicker machen will.Original geschrieben von Charles
Ist aber um einen Ast herum kaum Material vorhanden (keine Verdickung usw.), dann muss man den Ast ausbohren oder auch ausfräsen und einen Holzdübel sauber einsetzen und verleimen. Drin lassen kann man den Ast nicht, der muss weg.
Danke für Antwort :anbet
gruss
Moritz
Gingen wir den Pfad des geringsten Widerstandes und suchten unsere Zuflucht in reiner Wissenschaft, dann hätten unsere Bögen Kabel anstatt Sehnen und Rollen an den Enden.
(Jim Hamm)
(Jim Hamm)
Äste
Nun, zunächst sind Äste beim Bogenbau immer ein Ärgernis
Sie stellen einfach mal eine Schwachstelle dar und weisen regelmäßig auch härteres Holz auf.
Näher damit befassen muss man sich, wenn ein größerer Ast im biegenden Bereich liegt.
Wie Eibenmann schon geschrieben hat, sind Äste unter etwa 8 mm vernachlässigbar.
Wenn ein größerer Ast im biegenden Bereich auftritt, sollte man an der Stelle einfach mehr Material am Wurfarm stehen lassen, um die Schwachstelle zu verstärken. Das ergibt dann im Bereich des Astes eine Erhebung.
[url=http://www.fletchers-corner.de/cpg/albums/userpics/10580/Ast.jpg]
[/url]
Vielleicht kann man es auf dem Foto sehen - der Ast war etwa 1,5 cm und voll im biegenden Bereich des Wurfarmes.
Ja - ich weiß, daß der Bogen gebrochen ist, aber er wurde zum einen extrem beansprucht (135 cm lang und 28 " Auszug) und zum anderen bin ich mir heute sicher, daß die Ursache ein Fehler beim Anbringen des Backings war, da hat sich die Verleimung gelöst.
[url=http://www.fletchers-corner.de/cpg/albums/userpics/10580/Eibebruch4.jpg]
[/url]
Wenn Du die Möglichkeit hast, den Ast im (steifen) Griff unterzubringen - also in einem Bereich, der keiner Biegung unterworfen ist, scheint mir das völlig unproblematisch. Da würde ich grundsätzlich nicht lange an dem Ast herumarbeiten.
Problematisch könnte es lediglich werden, wenn der Ast im Griff durchgehend und so groß wäre, daß die Gefahr besteht, daß der Griff bricht.
Da wäre ein Foto (mit Metermaß) und die beabsichtigte Lage im Griff hilfreich.
Abhilfe könnte dann ein Backing schaffen.
Klaus

Sie stellen einfach mal eine Schwachstelle dar und weisen regelmäßig auch härteres Holz auf.
Näher damit befassen muss man sich, wenn ein größerer Ast im biegenden Bereich liegt.
Wie Eibenmann schon geschrieben hat, sind Äste unter etwa 8 mm vernachlässigbar.
Wenn ein größerer Ast im biegenden Bereich auftritt, sollte man an der Stelle einfach mehr Material am Wurfarm stehen lassen, um die Schwachstelle zu verstärken. Das ergibt dann im Bereich des Astes eine Erhebung.
[url=http://www.fletchers-corner.de/cpg/albums/userpics/10580/Ast.jpg]

Vielleicht kann man es auf dem Foto sehen - der Ast war etwa 1,5 cm und voll im biegenden Bereich des Wurfarmes.
Ja - ich weiß, daß der Bogen gebrochen ist, aber er wurde zum einen extrem beansprucht (135 cm lang und 28 " Auszug) und zum anderen bin ich mir heute sicher, daß die Ursache ein Fehler beim Anbringen des Backings war, da hat sich die Verleimung gelöst.
[url=http://www.fletchers-corner.de/cpg/albums/userpics/10580/Eibebruch4.jpg]

Wenn Du die Möglichkeit hast, den Ast im (steifen) Griff unterzubringen - also in einem Bereich, der keiner Biegung unterworfen ist, scheint mir das völlig unproblematisch. Da würde ich grundsätzlich nicht lange an dem Ast herumarbeiten.
Problematisch könnte es lediglich werden, wenn der Ast im Griff durchgehend und so groß wäre, daß die Gefahr besteht, daß der Griff bricht.
Da wäre ein Foto (mit Metermaß) und die beabsichtigte Lage im Griff hilfreich.
Abhilfe könnte dann ein Backing schaffen.
Klaus
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- Beiträge: 131
- Registriert: 25.05.2005, 23:23
Der Johann Tinnes,der im Neanderthalmuseum Bogenbaukurse anbietet,hat einen Eibenbogen,der von bestimmt 50 kleinen Ästen übersät ist.Auch IN den Wurfarmen.Und der Bogen hat 50 lbs!!!
Mal davon abgesehen sieht der BOgen echt hammer aus.
Meine Meinung ist,dass ein gut gebauter Bogen,egal mit wie vielen Ästen,bei Eibe völlig unproblematisch ist
Liebe Grüße
Dominic
Mal davon abgesehen sieht der BOgen echt hammer aus.
Meine Meinung ist,dass ein gut gebauter Bogen,egal mit wie vielen Ästen,bei Eibe völlig unproblematisch ist
Liebe Grüße
Dominic
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- Registriert: 06.01.2006, 19:28
RE: Äste
Ich habe bis jetzt geschafft, eins von drei Bildern hochzuladen. Die anderen zwei wollten aus einem mir unerklärlichen Grund nicht rauf. Also jetzt nur die Seitenansicht:
[url=http://www.fletchers-corner.de/cpg/albums/userpics/14210/Seitenansicht2.jpg]
[/url]
Mit den anderen Bildern probier ich's nochmal...
gruss
Moritz
[url=http://www.fletchers-corner.de/cpg/albums/userpics/14210/Seitenansicht2.jpg]

Zwar weiss ich nicht, was "die beabsichtigte Lage" bedeutet, aber der Ast sollte genau im Griff sein...Original geschrieben von magenta
Da wäre ein Foto (mit Metermaß) und die beabsichtigte Lage im Griff hilfreich.
Mit den anderen Bildern probier ich's nochmal...
gruss
Moritz
Gingen wir den Pfad des geringsten Widerstandes und suchten unsere Zuflucht in reiner Wissenschaft, dann hätten unsere Bögen Kabel anstatt Sehnen und Rollen an den Enden.
(Jim Hamm)
(Jim Hamm)
bilder
[url=http://www.fletchers-corner.de/cpg/albums/userpics/14210/vo.jpg]
[/url]
[url=http://www.fletchers-corner.de/cpg/albums/userpics/14210/ganze.jpg]
[/url]
Jetzt bin wieder an meinem PC, der zwar viel älter ist, als der von heute vormittag, aber trotzdem den viel besseren Internetanschluss hat.
:-)
gruss
Moritz

[url=http://www.fletchers-corner.de/cpg/albums/userpics/14210/ganze.jpg]

Jetzt bin wieder an meinem PC, der zwar viel älter ist, als der von heute vormittag, aber trotzdem den viel besseren Internetanschluss hat.
:-)
gruss
Moritz
Gingen wir den Pfad des geringsten Widerstandes und suchten unsere Zuflucht in reiner Wissenschaft, dann hätten unsere Bögen Kabel anstatt Sehnen und Rollen an den Enden.
(Jim Hamm)
(Jim Hamm)