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Legolas Pfeile - und was man alles falsch machen kann

Verfasst: 25.09.2011, 21:44
von MichaelBogen
So hallo zusammen,

in diesem Beitrag viewtopic.php?f=13&t=17730 hatte ich nach obiger Befiederung gefragt und tolle Antworten erhalten.
Letztendlich gekauft habe ich schliesslich bei http://www.arrow-design-cth.de/ - total nervig ;D ständig kamen Mails:

- Bestellung erhalten, Bestellung in Bearbeitung, Rechnung kommt, Rechnung jetzt da, Federn fertig, Federn werden versandt ... puuuh - also letztendlich so wie ich mir das sehr gerne gefallen lasse :)

Plan war einmal richtig schöne Pfeile zu basteln, also nicht nur gut im Betrieb, sondern auch optisch vorzeigbar.

Fehler Nummer eins:
An Schäften hab ich mir (wie immer als Anfänger) nicht irgendwelche handverlesenen Teile bestellt, sondern die preiswerten "ohne alles" aus der Grabbelbox.

... ich hatte ja keine Ahnung, dass ich über eine Woche jeden Abend dasitze und die Pfeilchen bastele.

Beinahe Fehler Nummer zwei:

Ich habe die Schäfte dann mit Acrylfarbe sozusagen grundiert (einfarmig angestrichen).
Dem Himmel sei Dank wusste ich, dass ich sie noch abschneiden werde, so dass einige Zentimeter ungefärbt blieben.
Ich verwende das Bearpaw System (mit dem Komprimierer auf dem Bohrer) und als ich den ersten Schaft mit der lackierten Seite hineingesteckt hatte roch das ... komisch - also andere Seite reingesteckt, gut so.

Fehler Nummer drei:
Ich hatte nicht gedacht, dass das Pfeilschönmachen so lange dauern würde.
Mit den (blöderweise) nicht verdünnten Acrylfarben wurde der Pfeil dann endgültig bemalt und bekleckst - in der Folge war der Schaft nun auch nicht mehr ganz gerade, sondern hatte die Masern von den Acryltupfen - so blieb es auch letztendlich, mit etwas Gardinenrest konnte ich das gut glätten.

Kein Fehler:
Die Spitzen habe ich erstmals mit Heisskleber eingeklebt, nicht mit Epoxy - scheint ganz gut zu klappen.

Fehler Nummer vier:

Ärgerlich - ich hatte das Befiederungsgerät (Three at once) falsch eingestellt, so dass die Leitfeder nicht parallel zu dem Strichlein in der Nocke verläuft - aber ich denke dass ist eine lässliche Sünde.

Fehler Nummer fünf:

Die Federn habe ich aus meiner Sicht viel zu dicht an die Nocke geklebt. Wenn ich nun schiesse, dann muss ich mir jedesmal die Federn von den Fingern streichen. >:)

Fehler Nummer Sechs:

Rein optisch hätte ich mir 5 Zoll Federn bestellen sollen - bei einem 40 # Bogen den ich schiesse dürfte das im Normalbetrieb nicht wirklich etwas ausmachen.

Sooooo und hier die Fotos:
15 Freunde sollt ihr sein - unzertrennlich
15 Freunde sollt ihr sein - unzertrennlich
Der aufmerksame Betrachter zählt durch ... einer der 14 liegt schon im Wald - in Alfeld ;D
Wickelung deutlich sichtbar
Wickelung deutlich sichtbar
Jajaja - nein über die Wickelung reden wir lieber nicht.
Sie besteht aus Zwirn und ist mit Sekundenkleber festgepappt.
Psychadelic
Psychadelic
Und hier das letzte Foto.

Mittelalterlich/Fantasy mäßig sind sie nicht gelungen, doch die Quasimodos fliegen immerhin nach vorne ???

Gruss
Michael

Re: Legolas Pfeile - und was man alles falsch machen kann

Verfasst: 25.09.2011, 21:48
von inge
Dann hast du ja viel gelernt beim Pfeile bauen.
lg
inge

Re: Legolas Pfeile - und was man alles falsch machen kann

Verfasst: 25.09.2011, 22:04
von Esteban
Ich hab schon hässlichere Erstwerke gesehen (Meine Ersten z.B.) und wenn sie gerade fliegen ist das erst mal ok.

Beim nächsten Satz wird alles besser, glaub mir.

Herzlichen Glückwunsch zum ersten Satz Selbstgestrickter.

Gruß

Stefan

Re: Legolas Pfeile - und was man alles falsch machen kann

Verfasst: 25.09.2011, 23:02
von shokunin
Quasimodo...? naja...

Sehen do nicht übel aus fürs erste...

die ersten sind immer etwas "planlos" aber das gibt sich schnell...

Eher vielleicht...

Quasi modo geniti infantes...

...wenn man mal zum Ursprung des Namens zurückgeht.

...passt doch... ;D

ein neuer Pfeilmacher ist geboren! ;D

Willkommen in der Familie ;)



Gruss,

Mark

Re: Legolas Pfeile - und was man alles falsch machen kann

Verfasst: 25.09.2011, 23:22
von captainplanet
Sorry, aber einer muß noch sein.

Fehler Nummer sieben: Du hast die Pfeile zwar schön angemalt, nur dumm daß man jetzt die Maserung des Holzes nicht mehr sieht. Das ist aber wesentich, um zu wissen wie der Pfeil eingenockt wird. Besonders ärgerlich ist das in Kombination mit Nummer vier...
...hast Du die Federn und Nocken überhaupt auf die Maserung abgestimmt aufgeklebt? (Stichwort "Flammung oben nach vorne")

Re: Legolas Pfeile - und was man alles falsch machen kann

Verfasst: 25.09.2011, 23:42
von MichaelBogen
captainplanet hat geschrieben:Sorry, aber einer muß noch sein.

Fehler Nummer sieben: Du hast die Pfeile zwar schön angemalt, nur dumm daß man jetzt die Maserung des Holzes nicht mehr sieht. Das ist aber wesentich, um zu wissen wie der Pfeil eingenockt wird. Besonders ärgerlich ist das in Kombination mit Nummer vier...
...hast Du die Federn und Nocken überhaupt auf die Maserung abgestimmt aufgeklebt? (Stichwort "Flammung oben nach vorne")

Nein habe ich nicht - ich habe überhaupt nicht darüber nachgedacht, da ich ja das "Restholz" gekauft habe.
Insofern war mein Blick eigentlich auf die (nicht gelungene) Optik gerichtet und schon überhaupt nicht auf Holzmaserungen.

Mal ganz am Rande: Ich denke ehrlich nicht, dass es bei mir als Anfänger wirklich wichtig ist, ob die Maserung stimmt ...

Aus diesem Grund sind die Pfeile auch alle einen Tick (bewusst) zu lang ;D ;D

Einmal dürfen sie abbrechen, dann forme ich aus den abgebrochenen einen neuen Satz. :o

Gruss
Michael
und danke für den Tip !!!!

Re: Legolas Pfeile - und was man alles falsch machen kann

Verfasst: 26.09.2011, 01:18
von böseswiki
Jain, es ist eben nicht unwichtig... Die Maserung zeigt Dir z.b. wenn er beim Schuss brechen sollte, in welche richtung er sich teilt. Also ob Oben, Links, Rechts, Quer durch die Hand, etc. Denn man darf nicht vergessen was diese armen Gesellen an Kräften aushalten müssen. Wenn Ringe zur Pfeilspitze auslaufen sollten sie, as far as i know, nach oben auslaufen. Und die Maserung Quer zum Nochschlitz (bei Selfnocks) stehen da er sonst eventuell zum "Spalter" wird. Und nun dürfen die Alten Hasen mich gerne korregieren :-)

Re: Legolas Pfeile - und was man alles falsch machen kann

Verfasst: 26.09.2011, 02:54
von captainplanet
Hier ist es nochmal schön erklärt:
Faserverlauf
Es geht nicht darum, ob er bricht, sondern wenn ja, wie.
MichaelBogen hat geschrieben:Mal ganz am Rande: Ich denke ehrlich nicht, dass es bei mir als Anfänger wirklich wichtig ist, ob die Maserung stimmt ...
Nun ja, es ist halt eine Frage der Sicherheit. Man kann auch ohne Gurt autofahren. Klappt meist ganz gut. Aber eben nur meistens... :P
Aus diesem Grund sind die Pfeile auch alle einen Tick (bewusst) zu lang ;D ;D

Einmal dürfen sie abbrechen, dann forme ich aus den abgebrochenen einen neuen Satz. :o
Die käuflichen Fichtenschäfte brechen sofort hinter der Spitze. Ohne Vorschaft sind sie fast nicht zu verwenden, wenn man nicht grade mit maximal 20# auf Scheiben aus rosa Zuckerwatte schießt. ::)
Übe Dich in der Kunst des Spleißens, und Du ersparst Dir viel Geld und Arbeit! ;)

Re: Legolas Pfeile - und was man alles falsch machen kann

Verfasst: 26.09.2011, 07:37
von Wilfrid (✝)
naja, ganz sooo schlimm ist ein käuflicher Fichtenschaft auch nicht. Nur Streifschüsse an Steinen oder Bäumen und frontal auf Stahl ist nicht so doll. Vorallem Streifschüsse sind für die Hand interessant. So Anbrüche sind unangenehm, wenn die Maserung verkehrt läuft.
Ich finde, die Pfeile sehen gut aus. Wenn der Spine und das Gewicht noch stimmen ......
dann kann man damit gut treffen.

Re: Legolas Pfeile - und was man alles falsch machen kann

Verfasst: 26.09.2011, 14:28
von walta
Ich finde es toll das du versucht hast beim ersten Satz gleich alle Fehler zu machen - dann hast du es hinter dir und der nächste wird perfekt ;-)
Und Pfeile sind ohnedies nur fliegende Zeit.

walta
meine ersten waren ähnlich ;-)

Re: Legolas Pfeile - und was man alles falsch machen kann

Verfasst: 26.09.2011, 14:56
von gisli
ich habe mit dem Christian von CTH nur gute Erfahrungen bemacht. und das Er sich meldet wenn etwas nicht vorrätig ist spricht dch für Ihn. es soll da ganz andere geben.

so schlimm finde ich deine Pfeile nicht. das wird im lauf der Zeit besser. nur eines tut richtig weh. Legolaspfeile mit Plastiknocken. da sollten schon Selfnocks dran sein

Re: Legolas Pfeile - und was man alles falsch machen kann

Verfasst: 26.09.2011, 15:11
von Felsenbirne
walta hat geschrieben:....
Und Pfeile sind ohnedies nur fliegende Zeit.

walta
meine ersten waren ähnlich ;-)
Ich finde man kann nicht genug auf ordentliche Pfeile achten! Ich sehe sie keineswegs nur als Verbrauchmaterial oder "Munition" an.
@TE
ich finde es gut dass Du dich daran versuchst hast die Pfeile selber zu machen. So über wie du beschrieben, sind sie gar nicht. wenn ich da an meine denke ;D

Aus Fehlern lernen und beim nächsten mal gehst besser.

Re: Legolas Pfeile - und was man alles falsch machen kann

Verfasst: 26.09.2011, 22:49
von MichaelBogen
Ja herzlichen Dank für das nette Feedback.

Das mit der Maserung hab ich jetzt begriffen und werde beim nächsten Pfeilbau drauf achten - klingt logisch und ist ja auch recht einfach umsetzbar - also wenn man das "auf das Holz gucken" kann - mal schauen ob ich das sehe.

@walta: Das mit der fliegenden Zeit ist nett - passt irgendwie zu den Psychadelics O0

Auch ich versuche mir einzureden, dass Pfeile nur Material sind, dann muss ich mich nicht ärgern, wenn einer mal wieder verloren geht.
Da hilft eigentlich nur treffen ;D ;D

@gisli: Jajajaja - klar das mit den Selfnocks - hat mich selber gestört, doch soweit bin ich noch nicht. Ich lese hier im Forum schon rum wie das geht mit Horninlays, abrunden, Fliesensäge usw. - der Winter kommt bestimmt :-\ :-\
und btw: Ich habe cth in keinster Weise kritisiert - ganz im Gegenteil, ich fand den Service sehr zuvorkommend !!

Das mit den gelben Nocken kommt daher, dass ich oft Schwierigkeiten habe den Flug des Pfeiles bzw. den Landepunkt zu sehen - insbesondere wenn es etwas dämmert. Den Aufschlagpunkt definiere ich dann nur über das Ohr :D - macht es krrrk dann ist er daneben, macht es plok dann ist es ein Treffer.

Aus diesem Grund hab ich mir jetzt unterhalb der Befiederung noch so Puschel in neongelb draufgeklebt - war optisch eh schon wurscht.

Gruss
Michael

Re: Legolas Pfeile - und was man alles falsch machen kann

Verfasst: 27.09.2011, 08:42
von klaus1962
Ich hab mir Deine Pfeile jetzt gerade zum dritten mal angeschaut.
Warum ?
Na, weil ich es noch immer nicht fassen kann,
daß jemand trölfhundert Punkte per Hand auf den Schaft pinselt. 8) :)
Dagegen ist "Ringel-Cresting" ja die reinste Erholung.

Im großen und ganzen sind sie für Erst-Werke ja sehr schön geworden.
Wenn Du die obigen Ratschläge beherzigst und aus Deinen Fehlern gelernt hast,
bist Du auf dem besten Weg zu einem guten Fletcher. Weiter so. :)
An meinen Erst-Pfeilen hatte ich noch mehr Fehler gemacht. ;)
zB. nicht beachten der Federkrümmung (linke und rechte Federn auf einem Schaft gemischt). Damals hat es mich gewundert warum mache Pfeile geeiert sind, obwohl doch eigentlich alle gleich "schön" aussahen.


Gruß
Klaus

Re: Legolas Pfeile - und was man alles falsch machen kann

Verfasst: 27.09.2011, 10:03
von Ravenheart
MichaelBogen hat geschrieben:Das mit der Maserung hab ich jetzt begriffen und werde beim nächsten Pfeilbau drauf achten - klingt logisch und ist ja auch recht einfach umsetzbar - also wenn man das "auf das Holz gucken" kann - mal schauen ob ich das sehe.
Das siehst Du problemlos, wenn du sie 20 cm unter eine Schreibtischlampe hältst und in Längsrichtung drüber peilst!
So beginnt bei mir jeder Pfeilbau: Peilen, Nockenschlitz-Lage auf's Ende zeichnen, Cockfeder-Lage seitlich anzeichnen.

Rabe