anti-stringfollow
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Hallo!
Kann man den Stringfollow irgendwie zumindest etwas rückgängig machen? Ich hänge meinen Bogen immer an einer Nock auf, man könnte eigentlich an die andere Nock ein Gewicht hängen, die Zugkräfte könnten schon was ausrichten. Oder ist das schlecht für den Bogen, wenn er begradigt wird?
Kann man den Stringfollow irgendwie zumindest etwas rückgängig machen? Ich hänge meinen Bogen immer an einer Nock auf, man könnte eigentlich an die andere Nock ein Gewicht hängen, die Zugkräfte könnten schon was ausrichten. Oder ist das schlecht für den Bogen, wenn er begradigt wird?
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es wird nichts bringen. stringfollow kann man nur durch ein paar Methoden beheben:
Den Bogen Dämpfen
Mit Sehnen belegen
oder mit Rohhaut/Leinen belegen.
Dann spannst du ihn reflex, und machst das Backing drauf. Bei Sehnen muss das noch nicht mal sein, die ziehen den Bogen automatisch reflex.
Alles andere hilft nicht, sondern macht den bogen nur schwächer.
Den Bogen Dämpfen
Mit Sehnen belegen
oder mit Rohhaut/Leinen belegen.
Dann spannst du ihn reflex, und machst das Backing drauf. Bei Sehnen muss das noch nicht mal sein, die ziehen den Bogen automatisch reflex.
Alles andere hilft nicht, sondern macht den bogen nur schwächer.
felix qui potuit rerum cognoscere causas
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Den Bogen wegen Stringfollow zu dämpfen, ist meines Erachtens nach völliger Quatsch!
Die Gefahr, dassder Tiller hinterher nicht mehr stimmt ist relativ gross, zudem SCHWÄCHT DÄMPFEN DAS HOLZ BIS ZU 25%! Bei dem Tillern kann man so eine Schwächung berücksichtigen,danach nicht mehr.(es sei denn man möchte einen Kinderbogen haben.)
Rohhaut hilft bestenfalls gegen Stringfollow, wenn das Backing VOR dem Einschiessen angebracht wird.
Stringfollow raubt zwar Leistung, aber ein wenig Stringfollow macht einen gutmütigen Bogen.
Die beste lösung Stringfollow zu verhindern ist:
Auf die HOLZFEUCHTE (ca.8%) zu achten und korrecktes Tillern, den Bogen NIE über das angestrebte Zuggewicht ziehen.
Sollte das Stringfollow einem jedoch so stören, dass man meint etwas unternehmen zu müssen, halte ich ein Kabel-Backing für die einfachste und schnellste Lösung. Ein paar Pfund Zuggewichtssteigerung gibts noch gratis dazu.
Die Gefahr, dassder Tiller hinterher nicht mehr stimmt ist relativ gross, zudem SCHWÄCHT DÄMPFEN DAS HOLZ BIS ZU 25%! Bei dem Tillern kann man so eine Schwächung berücksichtigen,danach nicht mehr.(es sei denn man möchte einen Kinderbogen haben.)
Rohhaut hilft bestenfalls gegen Stringfollow, wenn das Backing VOR dem Einschiessen angebracht wird.
Stringfollow raubt zwar Leistung, aber ein wenig Stringfollow macht einen gutmütigen Bogen.
Die beste lösung Stringfollow zu verhindern ist:
Auf die HOLZFEUCHTE (ca.8%) zu achten und korrecktes Tillern, den Bogen NIE über das angestrebte Zuggewicht ziehen.
Sollte das Stringfollow einem jedoch so stören, dass man meint etwas unternehmen zu müssen, halte ich ein Kabel-Backing für die einfachste und schnellste Lösung. Ein paar Pfund Zuggewichtssteigerung gibts noch gratis dazu.
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Ja, Kabelbacking ist auch ganz gut. Womit machst du das (Dacron) und wie befestigst du die Sehne an den Enden?
felix qui potuit rerum cognoscere causas
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Echte Seide soll gut funktionieren, Dacron müsste man ausprobieren. Grundsätzlich gilt, das Material muss elastich sein, damit es nach dem Ausdehnen wieder in seine Ausgangsposition zurückgeht. Mit Schusterzwirn habe ich schlechte Erfahrungen gemacht (zu unelastich).
Ein Kabel-Backing bringst Du am besten mit zusätzlichen Nockkerben an, oder besser noch Du hast Schulternocken. Schulternocken können sowohl das Backing wie auch die Sehne aufnehmen.
Das Kabel für das Backing machst Du am besten wie eine Endlossehne .
Zu Thema vermeiden von Stringfollow ist mir noch was ganz Wichtiges eingefallen. Logischerweise muss auch das Bogendesign zum Holz und zum Schützen passen. Sprich die Länge des Bogens muss zur Auszugslänge passen und die Breite sowie der Querschnitt der Wurfarme soll dem Holz entsprechen.
Ein Kabel-Backing bringst Du am besten mit zusätzlichen Nockkerben an, oder besser noch Du hast Schulternocken. Schulternocken können sowohl das Backing wie auch die Sehne aufnehmen.
Das Kabel für das Backing machst Du am besten wie eine Endlossehne .
Zu Thema vermeiden von Stringfollow ist mir noch was ganz Wichtiges eingefallen. Logischerweise muss auch das Bogendesign zum Holz und zum Schützen passen. Sprich die Länge des Bogens muss zur Auszugslänge passen und die Breite sowie der Querschnitt der Wurfarme soll dem Holz entsprechen.
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Interessant ist auch, dass Kabelbackings nicht nur das Zuggewicht, sondern tatsächlich auch die Wurfkraft des Bogens steigern!
Stefan
Stefan
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Hier mal ein paar Details zum Kabelbacking. Das verwendete Material ist Dacron B50.
[url=http://www.fletchers-corner.de/images/noimg.jpg]
[/url]
Hier ein Beispiel dafür, wie das Kabel zum Griff hin immer stärker wird, da sonst die Enden des Bogens zu steif werden!
[url=http://www.fletchers-corner.de/images/noimg.jpg]
[/url]
Beide Bilder sind durch Anklicken zu vergrössern!
• Nachricht wurde von sbartels am 06.02.2003-21:34 nachbearbeitet!
[url=http://www.fletchers-corner.de/images/noimg.jpg]

Hier ein Beispiel dafür, wie das Kabel zum Griff hin immer stärker wird, da sonst die Enden des Bogens zu steif werden!
[url=http://www.fletchers-corner.de/images/noimg.jpg]

Beide Bilder sind durch Anklicken zu vergrössern!
• Nachricht wurde von sbartels am 06.02.2003-21:34 nachbearbeitet!
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Allen, die sich generell für Backings interessieren, kann ich das Kapitel "Other Backings" von Paul Comstock in der Bowyer`s Bible Vol.1 nur wärmstens empfehlen.
Das Titelbild von T.B. Nr.6 (OKT.`97)zeigt Christian Lux mit einem Bogen mit Kabel-Backing. Im gleichen Heft ist auf S.6 ein Foto von Hilary Greenland ebenfalls mit einem Bogen mit K.-B.
Faszinierende Tuschezeichnungen von Bögen mit K.-B. sind in dem Buch "Bögen,Pfeile Und Köcher Der Nordamerikanischen Indianer Und Eskimo" zu bestaunen. Das Buch von Otis Tufton Mason ist im Orginal von der Smithonian Institution 1893. Als Reprint gibt es das Buch (IN DEUTSCHER SPRACHE!) bei der Hudson`s Bay Indian Trading Post. (www.hudsons-bay.de)
Das Titelbild von T.B. Nr.6 (OKT.`97)zeigt Christian Lux mit einem Bogen mit Kabel-Backing. Im gleichen Heft ist auf S.6 ein Foto von Hilary Greenland ebenfalls mit einem Bogen mit K.-B.
Faszinierende Tuschezeichnungen von Bögen mit K.-B. sind in dem Buch "Bögen,Pfeile Und Köcher Der Nordamerikanischen Indianer Und Eskimo" zu bestaunen. Das Buch von Otis Tufton Mason ist im Orginal von der Smithonian Institution 1893. Als Reprint gibt es das Buch (IN DEUTSCHER SPRACHE!) bei der Hudson`s Bay Indian Trading Post. (www.hudsons-bay.de)
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Volkmar, da hast du alle Quellen aufgezeichnet, die man braucht! :-)
Bis auf eine: Dick Baugh hat eine hervorragende Anleitung online gestellt, die einen auch ermutigt, nicht ganz so primitive Materialien zu verwenden!
http://www.primitiveways.com/cordage_backed_bow.html
Bis auf eine: Dick Baugh hat eine hervorragende Anleitung online gestellt, die einen auch ermutigt, nicht ganz so primitive Materialien zu verwenden!
http://www.primitiveways.com/cordage_backed_bow.html
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@ sbartels
Dasist ja ein ganz tolles K.-B.! Ich hab den Text neben der Zeichnung zwar verstanden , könntest Du trotzdem noch ein paar Informationen zur "Wickeltechnik" und wie man die Strangzahl des Kabels berechnet geben?
Ergänzend möchte ich noch hinzufügen, dass ein K.-B. nicht nur die Wurfkraft steigert, sondern auch noch ein Bruchschutz ist, da das Kabel Spannung vom Rücken nimmt.
Dein Backing könnte quasi das "Standartbacking" werden für Anfänger, denen der Bogen beim Tillern ein Tick zu schwach geworden ist, die mit Stringfollow kämpfen oder einfach nur einen zusätzlichen Bruchschutz haben wollen.
Dasist ja ein ganz tolles K.-B.! Ich hab den Text neben der Zeichnung zwar verstanden , könntest Du trotzdem noch ein paar Informationen zur "Wickeltechnik" und wie man die Strangzahl des Kabels berechnet geben?
Ergänzend möchte ich noch hinzufügen, dass ein K.-B. nicht nur die Wurfkraft steigert, sondern auch noch ein Bruchschutz ist, da das Kabel Spannung vom Rücken nimmt.
Dein Backing könnte quasi das "Standartbacking" werden für Anfänger, denen der Bogen beim Tillern ein Tick zu schwach geworden ist, die mit Stringfollow kämpfen oder einfach nur einen zusätzlichen Bruchschutz haben wollen.
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Vor allem aber: Wenn der Bogen doch bricht, fliegt dir das teil nicht unkontrolliert um die Ohren, da das Kabel nicht reisst!
Wickeltechnik: Dass man am Anfang einen Knoten machen muss, ist ja klar. Dann erst mal ein paar halbe Schläge, damit diese Wicklung nicht abrutscht. Dann geht man immer hin und her von Nock zu Nock und bringt ein paar Stränge auf, die fast die ganze Bogenlänge abdecken. Der zweite Strang wird dabei OBERHALB (nockwärts) des ersten um den Wurfarm geschlungen und "stützt" sich somit auf die erste Wicklung. Klar?
Nachdem also 6-8 Fäden auf dem Bogenrücken laufen (unter leichter Spannung), setzt man beim nächsten Mal eine Handbreit drunter (zur Bogenmitte hin) an und macht wieder 6 Bahnen.
Dann wieder kürzer.
Eine Faustregel heisst: Nimm soviel Stränge fürs Cablebacking wie für die Sehne, wenn du sie so "abstufst" wie hier beschrieben, kann der dickste Part (wo sich alle Stränge "addieren") auch anderthalb mal soviel Stränge haben.
Ist das Kabelbacking noch ein wenig lose oder du willst noch mehr Power rausholen, stecke einen kleinen Stift in der Bogenmitte durch die Stränge (genau halb und halb) und verdrille den Sehnenstrang wie den Gummimotor eines Flugzeugmodells. So kannst du das Zuggewicht in gewissen Grenzen sogar variieren!
Natürlich musst du das verdrehte Kabel festbinden, sonst dreht es sich ja wieder auf!
Falls es irgendwo seitlich von der Bogenrückenwölbung ("crown") abzurutschen droht, fixiere es noch mit ein paar Wicklungen, vielleicht in einer anderen Farbe!
Wickeltechnik: Dass man am Anfang einen Knoten machen muss, ist ja klar. Dann erst mal ein paar halbe Schläge, damit diese Wicklung nicht abrutscht. Dann geht man immer hin und her von Nock zu Nock und bringt ein paar Stränge auf, die fast die ganze Bogenlänge abdecken. Der zweite Strang wird dabei OBERHALB (nockwärts) des ersten um den Wurfarm geschlungen und "stützt" sich somit auf die erste Wicklung. Klar?
Nachdem also 6-8 Fäden auf dem Bogenrücken laufen (unter leichter Spannung), setzt man beim nächsten Mal eine Handbreit drunter (zur Bogenmitte hin) an und macht wieder 6 Bahnen.
Dann wieder kürzer.
Eine Faustregel heisst: Nimm soviel Stränge fürs Cablebacking wie für die Sehne, wenn du sie so "abstufst" wie hier beschrieben, kann der dickste Part (wo sich alle Stränge "addieren") auch anderthalb mal soviel Stränge haben.
Ist das Kabelbacking noch ein wenig lose oder du willst noch mehr Power rausholen, stecke einen kleinen Stift in der Bogenmitte durch die Stränge (genau halb und halb) und verdrille den Sehnenstrang wie den Gummimotor eines Flugzeugmodells. So kannst du das Zuggewicht in gewissen Grenzen sogar variieren!
Natürlich musst du das verdrehte Kabel festbinden, sonst dreht es sich ja wieder auf!
Falls es irgendwo seitlich von der Bogenrückenwölbung ("crown") abzurutschen droht, fixiere es noch mit ein paar Wicklungen, vielleicht in einer anderen Farbe!
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In diesem Thread ist ein Bild eines Bogens mit Kabelbacking:
http://www.fletchers-corner.de/index.cg ... head=griff
http://www.fletchers-corner.de/index.cg ... head=griff
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@ sbartels
Super, klasse der Hinweis auf die Homepage von Dick Baught. Vielen Dank!
Jetzt müssten meine Englischkenntnisse noch so gut sein wie Deine, dann wär`s nicht so eine Quälerrei (zumindest stellenweise) durch den Text.
Super, klasse der Hinweis auf die Homepage von Dick Baught. Vielen Dank!
Jetzt müssten meine Englischkenntnisse noch so gut sein wie Deine, dann wär`s nicht so eine Quälerrei (zumindest stellenweise) durch den Text.
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Wenns irgendwo gar nicht mehr weitergehe, gibt's ja die Private Messages...
Wann baust du deinen ersten Bogen mit Kabelbacking?
Ist ja nicht nur für etwas missglückte Bögen gut, sondern überhaupt eine gute Idee.
Was allerdings Regulierungssüchtige auf einem Turnier dazu sagen, weiss ich nicht - ist mir auch egal. Dann schiess ich halt bei den Compoundern!
Wann baust du deinen ersten Bogen mit Kabelbacking?
Ist ja nicht nur für etwas missglückte Bögen gut, sondern überhaupt eine gute Idee.
Was allerdings Regulierungssüchtige auf einem Turnier dazu sagen, weiss ich nicht - ist mir auch egal. Dann schiess ich halt bei den Compoundern!