leinenöl lack

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Johannes
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leinenöl lack

Beitrag von Johannes »

ich habe hier irgentwo mal gelesen das man aus leinenöl lack machen kann .weiss einer wie das geht ?ich finde die seite nicht mehr.
Johannes
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Galighenna
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Re: leinenöl lack

Beitrag von Galighenna »

Ich vermute du meinst Tungöl-Lack
Das ist eine Mischung aus Tungöl und Leinöl, welches zusammen, ich glaube 1:1 miteinander verkocht wird. Das genaue Rezept kenne ich leider nicht und weiß auch leider nicht wie das genau mit dem verkochen gemeint ist.
Ich kenne es nur so, wenn Öl zu heiß wird, qualmt es, stinkt und kann unter Umständen schlagartig in Flammen aufgehen... deswegen: Kochen? Wie das?
Man kann es aber auch fertig z.B. bei Kremer-Pigmente kaufen.
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Avaran
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Re: leinenöl lack

Beitrag von Avaran »

Nimm einfach Leinölfirnes das härtet supertoll aus und du kannstnach dem aushärten dann die Federn aufkleben.
Bei Leinölfirnes dauert dies auch überhaupt nicht lange.
Leinölfirnes bekomme ich bei meine Malereibedarf Shop vor Ort
Johannes
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Re: leinenöl lack

Beitrag von Johannes »

danke, aber eigentlich wollte ich es für den bogen verwenden .ich benutze normalerweise auch leinenölfirnis ,aber mit dem zeug habe ich auch so meine entäuschungen gehabt .das giebt so hässliche flecke auf dem bogen ,wenn mal so ein paar tropfen raufkommen .ich will keine chemischen lacke verwenden ,obwohl diese einen effektiven schutz bieten würden.da kam ich auf tungöl-lack ,das hört sich etwas natürlicher an.
Johannes
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Galighenna
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Re: leinenöl lack

Beitrag von Galighenna »

Hässliche Flecken hast du bekommen? Wie viel Leinöl hast du aufgetragen. Also wie oft, und wie lange hast du das Öl aushärten lassen?

Es ist wichtig, das Holz mit demm Öl wirklich zu sättigen. Beim ersten Auftrag muss man so lange Öl nachschmieren bis auch nach ein paar Minuten warten noch eine deutlich Öl-nasse Oberfläche bleibt und das Öl nicht mehr vollständig im Holz verschwindet. Dann lässt man es 30min bis 1h einfach in Ruhe und wischt danach mit einem Lappen oder was auch immer, alles übrige Öl weg. Wenn man das einmal gemacht hat ist das Holz schon fast satt. Bei den folgenden 1-2 weiteren Aufträgen wird die Oberfläche dann "abgedichtet". Durch weiteres Auftragen von Leinöl werden nämlich dann die letzten Oberflächlichen Fasern noch gesättigt. man macht den nächsten Auftrag aber erst wenn der Vorige gehärtet ist. Also MINDESTENS 1 Tag warten, bei Zimmertemperatur. Liegt der bogen in der Werkstatt, bei herbst-/winterlichen Temperaturen härtet die Firnis nicht wirklich, denn die Reaktion mit der Luft läuft bei diesen Temperaturen erheblich langsamer ab.
Wenn dann auch der 3. Auftrag gehärtet ist, perlt Wasser zwar nicht vom Holz ab, es dringt aber auch nicht ein, und hinterlässt auch keine Flecken.

Flecken kommen dadurch, das das Wasser in das Holz eindringt, und dann Farbstoffe löst und Schmutz einspült. Das Wasser breitet sich dann im Holz aus weil es sich im Holz verteilt. Es schiebt durch diese Bewegung die Farbstoffe vor sich her und diese bilden dann den Rand. Da Leinöl aber fest wird, und zudem das Eindringen des Wassers im Holz verhindert, kann das Wasser da nichts "schieben" und damit keinen Rand erzeugen.
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kra
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Re: leinenöl lack

Beitrag von kra »

Im Grunde ist alles Chemisch... ::)

Wenn du einen wirklich dichten Überzug auf deinen Bögen willst, kommst du an technischen Lacken wohl nicht vorbei. Brauchbar sind Acryllacke (Wasserbasierend), PU-Lack (2K), Epoxy, mit etwas Aceton verdünnt usw.

Wenn der Bogen einen wasserabweisenden Überzug bekommen soll empfehle ich mehrere Schichten Hartöl (s.o.) und darauf aufbauend mehrere Schichten Hartwachs (Parkett- und Treppenpflege). Dauert seine Zeit, gibt aber sehr schöne, elastische Überzüge. Bei Regen einfach mit etwas Wachs drüberwischen, dicht.

Oder es gibt Bootslacke auf Leinölbasis - dicht, dick und mehr oder weniger "natürlich".

Galighienna war schneller...

Was sich bewährt hat ist die erste Ölschicht mit einer Verdünnuntg einzubringen. Sie dringt dann etwas tiefer ein.
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Quercus
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Re: leinenöl lack

Beitrag von Quercus »

Hi Johannes,
es gibt von AURO einen Lack, der ungiftig ist. http://www.auro.de/produktsuche/produkt.php?cat=5
Den verwende ich erfolgeich für Pfeile. Jetzt hab ich gerade meinen ersten Selfbow damit lackiert bzw. bin gerade dabei. Daher kann ich noch nicht sagen, wie er sich bei den Belastungen eines Bogens verhält.

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acker
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Re: leinenöl lack

Beitrag von acker »

Ich empfehle mal hier zu lesen :
http://www.woodworking.de/cgi-bin/wiki/ ... behandlung

Tung - Öl - Lack hatte ich mal von catweazel zum Testen bekommen, es ergibt ausgesprochen schöne Oberflächen wenn richtig verarbeitet .
Trocknet angemessen schnell ohne Tagelange wartezeiten wie bei einem Hartöl.
Der junge Mensch lernt, was die Erwachsenen wissen und verlernt was er als Kind gewusst hat.
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Re: leinenöl lack

Beitrag von Johannes »

kann man den bogen auch mit fußbogen-wachs hehandeln
bestandteile:carnaubawachs(palmenwachs),hartparaffin(kerzenwachs),reines balsamterpentinöl DAP-qualität(gewonnen aus dem harz der pinien)sowie wundbenzin.
habe das zeug im keller gefunden ???
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Re: leinenöl lack

Beitrag von Johannes »

Quercus hat geschrieben:Hi Johannes,
es gibt von AURO einen Lack, der ungiftig ist. http://www.auro.de/produktsuche/produkt.php?cat=5
Den verwende ich erfolgeich für Pfeile. Jetzt hab ich gerade meinen ersten Selfbow damit lackiert bzw. bin gerade dabei. Daher kann ich noch nicht sagen, wie er sich bei den Belastungen eines Bogens verhält.

QS
bin gespannt auf das ergebniss
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Galighenna
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Re: leinenöl lack

Beitrag von Galighenna »

Klar kann man das verwenden. Ich habe aber die Erfahrung gemacht, das Wachsschichten bei jedem kleinen ditsch, beim Anfassen und beim hinlegen des Bogen und und und, kleine Macken und Fingerabdrücke bekommen. Ich finde es mühsam, den Bogen dann jedesmal wieder "polieren" zu müssen wenn ich diese Stellen entfernen will. Die Wachsschicht ist nämlich empfindlicher als Holz... Machst du Leinölfirnis drauf, bekommst du keine Macken, weil es selbst keine Oberfläche bildet sondern im Holz steckt. Macken bekommt also höchstens das Holz.
Wachs schützt aber trotzdem nicht vor Macken im Holz ;)
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Re: leinenöl lack

Beitrag von Johannes »

danke für die antworten :)
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Re: leinenöl lack

Beitrag von kra »

Na ja, das ist etwas differenziert zu betrachten.

Ich verwende ein Hartwachs (Mix aus Carnaubawachs, andere Wachs, Terpentin usw.) nachdem ich den Bogen mit einem Hartöl auf Leinölbasis mehrfach eingelassen habe. Von empfindlich habe ich bisher noch nichts gemerkt - im Gegenteil ist der Überzug ausgesprochen Robust (auch gegen leichte Schläge) und wenn mal eine Fehlstelle auftreten sollte, problemlos zu reparieren.

Das Fußbodenwachs sollte klappen - einstreichen, nach einigen Stunden auspolieren und ferig trocknen lassen.
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Re: leinenöl lack

Beitrag von Heidjer »

Ich verwende unterschiedliche Kombinationen.
Sehr gerne Leinölfirnis als Grundierung auf Bögen und als alleiniger Schutz bei Pfeilen, dabei wird bei der ersten Behandlung das Leinölfirnis mit ca.20% echten Terpentin verdünnt. Richtig satt aufgetragen und nach ca. 1 Stunde wiederholt, so das es richtig tief eindringen kann. Am nächsten Tag folgt dann noch ein Leinölfirnisauftrag pur und nach weiteren vier-fünf Tagen werden dann auf den Pfeilen Federn aufgeklebt oder bei Bögen entweder Hartwachs oder Schellack aufgetragen.
Diese Oberflächen haben den Vorteil das man sie jederzeit ausbessern oder auffrischen kann. ;)
Bei Pfeilen mit aufwändigen Crestings verwende ich dann auch mal Acryllack auf Wasserbasis damit die Farben nicht verwischen und für ein Gewichtstunning.


Gruß Dirk
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.
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Galighenna
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Re: leinenöl lack

Beitrag von Galighenna »

@Dirk:
Kleine zwischenfrage: woher bekommst du "echtes" Terpentin? Ich sehe immer nur Terpentin-Ersatz...
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