Beschusstest 1mm Stahlblech

Hier kann man seine selbstgebauten Sachen zeigen. Nicht für Händler zum Vorstellen neuer Artikel gedacht.
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Steilpassfaenger
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Beschusstest 1mm Stahlblech

Beitrag von Steilpassfaenger »

Heyho!

Hab mit meiner Rattanschleuder 40#@27" einen Beschusstest auf eine 1mm Stahlblechplatte gemacht.
440 grain schwere Pfeile und normale Bulletspitzen.

Einer ist abgeprallt, weil ich nur auf 24" gezogen hab. Alle anderen sind ca. 1 bis 1,5 cm eingedrungen.

http://www.bogenbau-wiltschko.at/videos.html

oder hier

http://www.youtube.com/user/Steilpassfaenger

Bild

Gruß
Matthias
Zuletzt geändert von Steilpassfaenger am 17.11.2009, 14:22, insgesamt 1-mal geändert.
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captainplanet
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Re: Beschusstest 1mm Stahlblech

Beitrag von captainplanet »

:o  :o  :o Erst 420 und dann sogar 1000 fps???

Dir ist schon klar daß "fps" sehr mißverständlich ist wenn das f eigentlich für "Fotos" steht?  ;)

Lg Georg
Bester Rindengrapscher von FC!!!
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Steilpassfaenger
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Re: Beschusstest 1mm Stahlblech

Beitrag von Steilpassfaenger »

Hey Captain!

fps steht im Videosektor für "frames per second", deshalb hab ich ja "at 1000fps" und nicht "with 1000fps" geschrieben.

Schein gruaß
Matthias
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LeChuck666
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Re: Beschusstest 1mm Stahlblech

Beitrag von LeChuck666 »

Nette Videos, was hast du für ne Kamera benutzt?
Gibt ja mittlerweile ein paar Bridge oder Kompakt, die auch 1000fps schaffen, allerdings sind die Videos dann von den Ausmaßen her ziemlich klein (vielleicht daher auch die eher niedrige Qualität deiner Videos?). Für 1000fps braucht man schon ne Menge Licht...
[size=9px][i]Grüße, der Andi[/i][/size]
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Re: Beschusstest 1mm Stahlblech

Beitrag von Robinslehrling »

Sieht gefährlich aus  :o

Kannst Du mal was online stellen wo der Pfeil eventuell auch durch das Blech durch kann..??

lg
Nur der Baum vermag zu erkennen welch ein Bogen in ihm steckt.
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Hobbinrood
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Re: Beschusstest 1mm Stahlblech

Beitrag von Hobbinrood »

Beeindruckend! Und das mit einem Rattanbogen!
Aus welchem Holz waren die Pfeile?

Grüße Frank.
Wenn einen das Bogenbaufieber packen kann, dann habe ich wohl Malaria!
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Granjow
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Re: Beschusstest 1mm Stahlblech

Beitrag von Granjow »

Aber aber Steili, du stellst da die seriöse Wissenschaft in Frage. Die hat nämlich in einem Youtube-Video (über Agincourt) mit einem künstlichen Bodkin und einem künstlichen Pfeil, den sie auf eine merkwürdige Stahlplatte herunterdonnern liessen, bewiesen, dass das gar nicht geht, weil einfach die Pfeilspitze verbogen wird. Das sind also nicht Löcher, was man hier in den Bildern sieht. sondern Kronen von Froschprinzessinnen, bei denen das Blattgold abgeblättert ist, die du dann im Bachbett gefunden und auf die Platte gelegt hast.

;)

Simon

Mich reizt es schon lange, im Wald auf das FahrverbotsschPSSSST!
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Squid (✝)
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Re: Beschusstest 1mm Stahlblech

Beitrag von Squid (✝) »

Tja, es ist wahnsinnig schwierig, zu historischen Waffen und Rüstungen durch Tests mit heutigen Exemplaren richtige Rückschlüsse zu ziehen.

Das Beste wäre, eine Rüstung von anno Crecy / Agincourt mit einem Bodkin und einem - der dürfte wohl am wenigsten schwierig zu bekommen sein - Bogen mit 120 lbs aus Eibe zu beschiessen.

Aaaaber selbst da würde es erhebliche Toleranzen geben. Zum einen - ganz physikalisch - der Einschlagswinkel.
Zum anderen darf man nicht unterschätzen, wie lange eine Rüstung in Gebrauch war. Die Dinger waren teuer. Und so hat der Vater auf den Sohn vererbt, was ihm Opa vererbt hat.
Oder anders: Eine Rüstung von 1346 (Crecy) und 1415 (Agincourt) ist nicht zwingend ein Kind ihrer Zeit.

So wie die Bundeswehr den Leo II zwar 1979 das erste mal bekommen hat, aber der Leo I von 1965 bis 1984 produziert und bis 2003 im Dienst blieb.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.
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Ravenheart
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Re: Beschusstest 1mm Stahlblech

Beitrag von Ravenheart »

Granjow hat geschrieben: Mich reizt es schon lange, im Wald auf das FahrverbotsschPSSSST!
Boah, schlau! Da Google das längst gescannt hat, kann also, sollte das Sch... je ein Loch haben, ab sofort (auch noch in 10 Jahren) jede(r) nachlesen, wer es war...
8)

Rabe
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Steilpassfaenger
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Re: Beschusstest 1mm Stahlblech

Beitrag von Steilpassfaenger »

@LeChuck666
Hab eine Casio Exilim EX-FC100 verwendet.

@Robinslehrling
Damit der Pfeil das Blech komplett durchschlägt, müsste ich nur einen stärkeren Bogen verwenden und die Blechplatte so fixieren, dass ich den Pfeilaustritt filmen kann. Mach ich doch gern, wenn die Sonne am Wochenende scheint, probier ich's aus. Aber ich vermute, dass sich die Befiederung ziemlich drüber freuen wird, sofern es funkt.

@Hobbinrood
Die Pfeile sind aus Kiefer, meine ganz normalen Scheibenpfeile.

@Granjow
Ich brech gleich ab vor lauter lachen :D FROSCHPRINZESSINNEN  :D
Schick mir doch bitte den link von dem besagten Video auf DuRohr.

@Squid
Ich bin davon überzeugt, dass die Stahlqualität zu Zeiten von Crecy / Agincourt im Vergleich zu heute ziemlich mies war. Wenn ich heute auf eine Panzerstahlplatte schießen würde, dann würde der Pfeil auf halbem Weg umdrehen und mich in den A*** beißen.

In einer alten TB von 2003 gibts ein Interview von Ulli Stehli. Er schmiedete damals seine historischen Spitzen aus ST37 Baustahl und meinte, dass dieser Stahl im Vergleich zum damaligen um einiges besser sei.

ST37 lässt sich nicht mal gut härten und wenn du heute einen Bodkin aus Feilen- oder Federstahl machst, den schön härtest und anlässt, mit einen 10-12mm dicken und 33 Zoll langen Schaft verheiratest und dann von einem 100 Pfünder gegen einen damaligen Brustpantzer schießt, dann geht das wie durch Butter.

Gruß
Matthias
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LeChuck666
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Re: Beschusstest 1mm Stahlblech

Beitrag von LeChuck666 »

Danke, habs auch schon in nem anderen Thread und beim Rohr gelesen. Gerade die hatte ich auch schon für Bogenexperimente auserkoren, ist eine der ersten kompakten die viele fps machen, ich glaub die größere Version davon kriegt sogar 1200 hin - oder auch "nur" 1000 aber dafür in etwas größerem Format. Ich meine die Bilder von der FC100 sind recht klein, aber bei genug Licht reichts scheinbar.
Schön übrigens zu sehen, dass ich nicht der einzige bin, dem beim Schießen der Bart ins Gesicht schlägt :D

Besagtes Video, wo Azincourt nachgestellt wird, bzw. diese Situation Pfeil vs. Brustpanzer hab ich auch schon öfter gesehn, ist Teil einer ganz nett anzusehenden Doku, auch wenn ich der nicht 100% vertrauen mag.
Es gibt doch bestimmt irgendwo einen fähigen Archäologen, der anhand von Fundstücken und vielleicht mit Hilfe von nem Metalltechniker sagen kann, wie das Material beschaffen war... glaub auch eher, dass das heutige Material sich deutlich davon abhebt.
[size=9px][i]Grüße, der Andi[/i][/size]
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Re: Beschusstest 1mm Stahlblech

Beitrag von Heidjer »

Was die Qualität von Stahl betrifft gab es auch schon vor 2000 Jahren erhebliche Unterschiede!
Schon die wohlhabenderen Römer bevorzugten Schwerter bzw Schwertklingen die von den Kelten hergestellt wurden, sie waren der Römischen Massenware erheblich überlegen, aber seltener.
Aus der Zeit von Karl dem Großen (um 800) sind Saxklingen gefunden worden, die es mit Japanischen Schwertern in der Stahlqualität locker aufnehmen können.
Auch die Schwertklingen der Franken aus der Zeit waren wegen ihrer Güte in ganz Europa so berühmt das sie überall Gefälscht wurden! Die Wikinger schwörten auf sie, und Importierten sie wo sie, sie bekommen konnten.
Stahl zu Vergüten war und ist immer ein Gebiet für Experten, auch im 13'ten und 14'ten Jahrhundert konnten gute Waffenschmiede und Plattner relativ hochwertigen Stahl herstellen. Nur war das eben erheblich aufwändiger und teurer!
Massenwaffen für das Fussvolk und z.b. Pfeilspitzen wurden aber überwiegend von Dorfschmieden und auch Waffenschmieden schnell und ohne großen Aufwand hergestellt.
Daher glaube ich schon das eine billige Pfeilspitze einen hochwertigen Plattenpanzer kaum durchdringen konnte. Aber jede Rüstung hat auch Schwachstellen und die Pferde waren auch wenig geschützt. ;)
Das man heute bessere Stähle herstellt, liegt daran, das ganz andere Legierungen möglich sind. Aber Stähle nur aus gereinigten Eisen und Kohlenstoff sind heute kaum besser als die besten von vor 2000 Jahren.

Gruß Dirk
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.
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KnechtKarl
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Re: Beschusstest 1mm Stahlblech

Beitrag von KnechtKarl »

ich schreib ja wirklich selten was ausser fragen, weil ich meisten viel zu wenig Ahnung habe. Hier ist es jedoch anders....


DIe meisten Beschusstests machen jede menge Spaß durchzuführen und zu beobachten. EIne wirklich Aussage zu Verhältnissen von damals machen sie seltenst.
Leider auch hier nicht. Ein plattes, gewalztes, nicht gehärtetes, unbewegliches Blech wird durchschlagen. Beeindruckend! Ja, aber nicht übertragbar auf eine Rüstung!!!!

Die veralteten, vererbten Rüstungen sind eine moderne Mär aus dem MarktMittelalter, wo Leute das Zusammenstückeln aus diversen Epochen rechtfertigen wollen....

Warum sollte jemand sich mit einer schweren Rüstung behängen, wenn sie ihm doch keinen Schutz bietet????

Klar waren Schützen einem schwergepanzerten Ritter oder Fußsoldaten gefährlich. Aber nicht, weil ihre Geschosse aufs Geradewohl ständig ihre Rüstungen perforierten sondern, weil diese Rüstungen Geschübe und sonstige Lücken hatten, wo ein Pfeil eindringen kann und auch, wie oben ja geschrieben, so ein Riter nunmal ein Pferd hatte, welches nicht komplett gepanzert war. Dazu kommt noch die psychologische Sache, dass es höchst unschön ist, in der Dose zu stecken und beständig macht es "plöngPlöng" und man wartet voller ANgst darauf, das eben einer die Pfeile die Lücken trifft.

Es kam sicherlich vor, dass Pfeile Plattenpanzer durchschlugen. Das war aber ebenso sicherlich die Ausnahme und wieweit sie dann noch durch die weiteren Schichten Ringpanzer und Textilpanzer bis in den Körper eindrangen ist eine ganz andere Frage.
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Firestormmd
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Re: Beschusstest 1mm Stahlblech

Beitrag von Firestormmd »

KnechtKarl hat geschrieben: DIe meisten Beschusstests machen jede menge Spaß durchzuführen und zu beobachten. EIne wirklich Aussage zu Verhältnissen von damals machen sie seltenst.
Leider auch hier nicht. Ein plattes, gewalztes, nicht gehärtetes, unbewegliches Blech wird durchschlagen. Beeindruckend! Ja, aber nicht übertragbar auf eine Rüstung!!!!
Ich muss dem Knecht voll zustimmen. Ein Stück flaches unbearbeitetes Blech zu durchschlagen ist keine Kunst. Bei meinen Helmen habe ich gemerkt, dass sobald man ein Stück Blech in Form treibt, die Stabilität trotz abnehmender Materialstärke erheblich zunimmt. Mann müsste also auf ein Stüch getriebenes Blech schiessen, um Rückschlüsse zu ziehen. Ein weiterer Vorteil ist auch noch die runde Form. Da wird es schwierig einen Pfeil genau 90° auftreffen zu lassen. Viele Pfeile werden wohl auch abprallen.

Trotzdem machen solche Filmchen echt was her und verdeutlichen die Kraft unserer Bögen. Danke dafür!

Grüße, Marc
der sich trotzdem nicht traut auf seine Helme zu schiessen.
"Wer das Training in Frage stellt, trainiert nur, Fragen zu stellen!" - Die Sphinx
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Granjow
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Re: Beschusstest 1mm Stahlblech

Beitrag von Granjow »

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