Sommerholz

Hölzer, Kleber, etc.
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reiterbogen freak
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Sommerholz

Beitrag von reiterbogen freak »

Hallo!
Also da ich mit meinem Großeltern im August nach Serbien fahre und wir einen großen Wald hinter unserem Grundstück haben bietet es sich dort an Holzstämme mitzunehmen da sich dort kein Meschn aufregen würde wenn man Holz schneidet was ja hier in Wien der Fall ist.(Mir wurde wegen eines 8cm dicken Haselnussstammmes mit Polizei gedroht und das nich mal auf einem privatem Grundstück.) Und in Serbien wird woll keiner wissen das Eibe unter naturschutz steht. Und selbst wenn wir kennen alle gut im Dorf und das wirds schon keinen Probleme geben.

Jetzt zur eigentlichen Frage:
Ist das Holz das in mit August geschlagen wird zu gebrauchen?
Wie viel lämnger muss es denn trocknen als Holz das im Winter geschlagen wird?
Ach ja falls es euch noch hilft die Hölzer die geschlagen werden sollten  sind Ulme, Esche, Eibe, Akazie und vielleicht ein Ahorn.
Und wie soll ich die dann versiegeln nur an den enden oder den ganzen Stamm ?

lg
Stefan
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Anglia
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Re: Sommerholz

Beitrag von Anglia »

Grundsätzlich kann man Holz zu jeder Zeit schlagen. Man sollte aber zwei Dinge beachten:
1. Nistende Vögel finden es netter wenn man wartet, bis sie fertig sind.
2. Ein unvollständig ausgebildeter Jahresring taugt als Rücken nicht, also muss er runter.

Zum trocknen kann ich nur sagen, is wie bei Wäsche je nass desto warten.
Klar dauerts länger...wieviel kann Dir wohl keiner sagen, da das von vielen Faktoren abhängt (Holzart, Dicke, Rinde ab oder drauf, versiegelt oder nicht, Lagerort......) Andererseits hast Du ja einen Zeitvorsprung wenn Du es schon vor dem Winter schlägst ;)

Beim Verantwortlichen fragen beugt in jedem Falle Schwierigkeiten vor, meist lassen die mit sich reden und dann gibts keinen Grund für irgentwelche Nacht und Nebel Aktionen.

Anglia
Zuletzt geändert von Anglia am 20.07.2008, 18:54, insgesamt 1-mal geändert.
Domo
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Re: Sommerholz

Beitrag von Domo »

Ich hätte noch einen Tipp!
Da du sagst, dass du alle im Dorf gut kennst, scheint es so, dass du öfters nach Serbien runter fährst!
Wenn du vor hast, so viel Holz zu schlagen, würde ich wenn überhaupt, nur einen kleinen Teil des Holzes gleich in diesem Jahr mit nach Hause nehmen, und den anderen Teil versiegelst du schön und bringst ihn irgendwo in deinem Haus unter und wenn du das nächste mal in 1-2 JAhren wiederkommst, kannst du dir den Urlaub noch mit Bogenbauen versüßen ;D.

Aber wie Anglia schon gesagt hat, ist es besser, den oberen Jahresring der im Juli gefällten Bäume zu entfernen, da diese noch nicht voll ausgeprägt sind!
Außerdem solltest du die Stämme wenn möglich spalten, denn auch mit Versiegelung schwindet das Holz und es kann zu Rissbildung kommen.

Gruß
Domo
Wie macht man sich einen Bogen??
Man nimmt ein St?ck Holz und schl?gt alles weg, was nicht wie ein Bogen aussieht.
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Rado
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Re: Sommerholz

Beitrag von Rado »

Nur so am Rande: "Und in Serbien wird woll keiner wissen das Eibe unter naturschutz steht."
Ist das gleich ein Grund sie dort auszurotten? :-[ ???
Sorry ich find diese Einstellung alles anderre als sozial.

Gruß
Rado
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reiterbogen freak
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Re: Sommerholz

Beitrag von reiterbogen freak »

Hallo!
das stimmt schon das ich mit den meisten Leuten dort unten klar komm aber das ich dort so oft unten bin nicht, vielleicht alle 2 jahre für 2Wochen ;)
Also da die Eibe sehr schonend getrocknet werden soll werde ich ihr 5 Jahre zeit geben und werde sie die 5 jahre unten(in Serbien :D ) trocknen lassen.
Die anderen Hölzer werde ich wieder nach Wien mitnehem und 1 jahr trocken, reicht das?
Und noch einen anderer Frage wie soll ich das jetzt genau anstelle?
Soll ich den Stamm schlagen spalten oder entrinden oder beides?
Und wo soll ich versiegeln nur an den enden oder den ganzen Stamm.
Und glaubt ihr gibt es unterschide zwischen mitteleuropäischen Holz (zB. Eibe,Esche, Ulme und Akazie)und Südeuropäischen Balkangebigre Holz?


Edit:
Ah Rado hab dein Beitrag nicht gesehn ;D
Ich sagte ja nicht das ich 50 Eiben schlagen will sonder maximal einen Stamm wenn ich überhaupt einen Finde mitten im dunklen Wald.
Und in serbien wissen nur ganz ganz ganz wenige über den Sport Bogenschiessen bescheid und noch weniger bauen bögen und deshalb werden die eiben glaube ich doch in ruhe gelassen, und die holzindustrie in serbien wird eher an fichten und Kiefern inetressiert sein als an Eibe.
Der eine Stamm fählt glaube ich nicht ins Gewicht.


Lg
Stefan
Zuletzt geändert von reiterbogen freak am 20.07.2008, 20:36, insgesamt 1-mal geändert.
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Squid (✝)
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Re: Sommerholz

Beitrag von Squid (✝) »

Abgesehen von den Vogelschutzaspekten, die ich auch in Serbien für wichtig halte, ist ein im Sommer geschlagener Stamm natürlich immer sehr nass. Denn der is ja grad mit Wachsen, Blätter bilden, etc. beschäftigt.

Das wiederum bedeutet, dass es bei der Trocknung sehr häufig zu Rissen und anderen Unregelmäßigkeiten kommt. Verstärkt wird dieser Effekt, weil es im Sommer meist auch noch recht warm ist...

Besser wäre daher, die Stämme im Spätherbst oder im Frühjahr vor Beginn der Wachstumsphase zu kappen. Dann sind sie deutlich trockener.

Wenn das nicht geht (weil Serbien = weit weg) dann ist bei der Trocknung darauf zu achten, dass sie langsam oder besonders gleichmäßig von Statten geht.

Die Enden müssen natürlich versiegelt werden. Das ist aber schwierig, weil sie recht nass sind. Holzleim würde also z. B. nicht durchhärten.

Eine Frischhaltefolie + Gummiband (oder Tape) kann aber gute Dienste leisten...

Die entrindeten Stämme können ausserdem entweder im frischen Zustand in Staves gespalten werden, denn ein dünner Stave trocknet natürlich besser (schneller und gleichmäßiger) als ein dicker Stamm, oder mit Entlastungsschnitten versehen werden. Dazu wird der Stamm je nach Dicke 2 - 8 mal längs etwa 1/3 der Dicke tief eingeschnitten. Aus diesem Schnitt kann die Feuchtigkeit aus der Tiefe entweichen, so dass es weniger (rissbildende) Spannungen bei der Trocknung gibt.

Zum Naturschutz: Zwar steht die Eibe in D unter Schutz, aber ob das in Serbien bzw. Ösiland so ist, sei mal dahingestellt.

Ich würde mir aber dennoch Gedanken machen, ob es Stress beim Zoll geben kann. Denn die Einfuhr geschützter Arten kann beim Zoll zu Heckmeck führen. Im ungünstigsten Falle wird das Material beschlagnahmt und man hat Terz mit der Justiz. Ob das allerdings auch für Pflanzen gilt, kann ich hier spontan nicht beantworten.

Ob es Unterschiede beim West- bzw. Ostholz ( ;D  ;D  ;D ) geben wird? - Sicher! - Aber ob diese gut oder schlecht für den Bogenbau sind, kann man kaum sagen. Es hängt zu sehr von den Wachstumsbedingungen ab, die dem Baum zur Verfügung standen.


@Rado: Ruhig Brauner!! Ich glaub nicht, dass er sie ausrotten will  ;) :D

@Freak: Wenn jeder sagt, "es ist ja nur ein Stamm", dann ist das dennoch ein Problem. Wenn jedes Mitglied dieses Forums eine Eibe haben will, dann müssen dafür 5525 Bäume gefällt werden. Wenn jeder nur einen Stave will, dann immerhin noch etwa 1400. Daher habe ich durchaus Verständnis für Rados Posting - es geht mir aber eher darum, einen reflektierten Gedanken für derartige Vorgänge zu wecken, als das Fällen einer einzelnen Eibe zu kritisieren...
Zuletzt geändert von Squid (✝) am 20.07.2008, 20:41, insgesamt 1-mal geändert.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.
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acker
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Re: Sommerholz

Beitrag von acker »

Hallo,
Vieleicht, aber auch nur vieleicht, sind es ja wir die Bogenbauer die dafür sorgetragen das hier und da wieder ein paar Eiben gepflanzt werden...und nicht nur als Hecke...
Also bei mir wachsen reichlich davon werd da zwar nix von haben-zumindest nicht viel-aber in 30 jahren wird da, wo mal eine Fichtenmonokultur stand ein schöner Mischwald stehen , der zu ca einem viertel aus Eibe besteht.

Wenn man mal so sagen würde, das jedes Forummitglied 2 Eiben im Jahr Pflanzt, oder die Pflanzung unterstützt .....dann würd die Eibensituation in 20 Jahren schon gaaanz anders aussehen...nur so ein verworrener Gedanke...oder?

Gruss Acker
Der junge Mensch lernt, was die Erwachsenen wissen und verlernt was er als Kind gewusst hat.
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reiterbogen freak
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Re: Sommerholz

Beitrag von reiterbogen freak »

Guten Abend!
Ich wollte hier eigentlich keinen heiße Dikusion auslösen. :-\
Eigentlich wollt ich ja wissen wie das mit Hölzern(Und ich habe nicht nur nach Eibe gefragt ::) ) ist die im Sommer geschlagen werden und ob man die gleich spalten und entrinden soll oder nicht ?
Und wo ich versiegeln tu nur an den enden oder denn Ganzen Stamm/Stave.
Gibt es Tipps wie nich Stämme möglichst gerade stalten kann.

lg
Stefan
Zuletzt geändert von reiterbogen freak am 20.07.2008, 22:00, insgesamt 1-mal geändert.
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Rado
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Re: Sommerholz

Beitrag von Rado »

Nun, ich wollte auch keine riesen Diskussion lostreten, aber der erste Beitrag klang mehr nach:
"Wird sich keiner aufregen, also nehm ich was ich schleppen kann, muahahaa!!!"
,als nach:
"Ich nehme nur so viel wie ich brauche und es gibt zum Glück keinen jusristischen Heckmeck."

Letzteres find ich vertretbar.

@Squid:Vieleicht bin ich heut wegen des Kerls mit seinem Feuerholz überreizt.Mir leid.
Aber wie gesagt, die ersten Beiträge klingen nach "nehmen was die Säge hergibt".
Vieleicht mecker ich auch nur weil ich jene Gier selbst kenne und unterbewusst meinte ich mich selbst...ich weiß es selbst nicht.
Wenn Cici nicht wäre, stünde unsere Bude bis zur Decke mit staves gefüllt.Ob ich sie je alle verbauen kann oder nicht... ;) ;D

Gruß
Rado
Zuletzt geändert von Rado am 20.07.2008, 22:20, insgesamt 1-mal geändert.
Anglia
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Re: Sommerholz

Beitrag von Anglia »

Grundsätzlich neigt Sommerholz nicht mehr zum Reissen als Winterholz. Wie Squid aber sagte, sind die Trocknungsbedingungen schwieriger.
Holz kann erst reissen, wenn die Holzfeuchte unter den Fasersättigungspunkt fällt. Der schwankt zwischen und auch innerhalb der Holarten, wird aber generell mit 30% RH angenommen. Frisch geschlagenes Holz liegt in aller Regel über 30% RH winters wie sommers. Das heisst, erst einmal passiert garnichts. Man muss im Sommer halt nur noch mehr darauf achten, dass das Holz möglichst gleichmässig trocknet ->schön laaaangsam. Die erhöhte Rissgefahr ist also allein auf die Witterung zurückzuführen.

Zu den anderen Fragen:

Holz immer, wenn irgend möglich spalten, notfalls sägen.
beim Versiegeln reichen imho, wenn die Rinde drauf bleibt, die Enden meist aus, generell gilt, je kleiner der Querschnitt, desto kleiner die Gefahr, dass das Holz reisst.
Was das Spalten betrifft, gibt es hier einige Threads, die was hergeben sollten, wenn Du nix findest, sag Bescheid.

Anglia
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Squid (✝)
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Re: Sommerholz

Beitrag von Squid (✝) »

@Freak: Nur die Enden versiegeln, denn dort ist ja die Struktur des Holzes verletzt. Irgendwo muss das Wasser ja trotzdem entweichen können, was nicht geht, wenn du alles verkleisterst.

Spalten muss man üben. Etwas Glück ist auch dabei. Viele Keile, Spalthammer und Axt sowie ein gutes Auge sind brauchbare Hilfsmittel.
Ansonsten gilt: eher großzügig spalten und beispielsweise lieber 4 brauchbare statt 6 vermurkste Staves erzeugen.

@All: Wirklich heisse Diskussionen sehen ganz anders aus  :D
Schön, dass der Umgangston hier so freundlich ist.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.
Boettger
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Re: Sommerholz

Beitrag von Boettger »

Na, dann will ich Dir doch gleich widersprechen!  ;D
Squid hat geschrieben: Die Enden müssen natürlich versiegelt werden. Das ist aber schwierig, weil sie recht nass sind. Holzleim würde also z. B. nicht durchhärten.
Einfach die Rundhölzer spalten (vierteln oder so). Streich die Enden gleich ein oder erst nach einigen Stunden. Das macht nichts, wenn sie noch feucht sind. Lass den Stave etwas länger als Du ihn später brauchst, dann bist Du auf der sicheren Seite.
Plastikfolie oder Gummi halte ich für unötig und auch nicht für praktikabel.

mfG
Domo
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Re: Sommerholz

Beitrag von Domo »

Ob man die Rinde drauflassen kann oder nicht, dass ist meiner Meinung nach eine recht heikle Entscheidung. Als ich letztens meinen Holler Stave begutachten wollte
fiel mir auch ein Riss auf, und auf der Suche nach der Ursache, machte ich die Rinde ab. Und unter der Rinde  :o war der Stave noch so nass, wie ich ihn geschlagen habe. Dies kann dann zu Fäule führen, also würde ich dem Wasser immer eine Chance geben, wenigstens etwas schneller zu entweichen.

Gruß

Domo
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Squid (✝)
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Re: Sommerholz

Beitrag von Squid (✝) »

@Boettger: Ich hatte einen sehr frischen Haselstamm mit Holzleim versiegelt - genauer: Ich hatte es versucht. Der Leim ist "davongelaufen" und es haben sich Risse in den Enden gebildet.

Ganz frisches Holz und Holzleim ist keine gute Kombi... andererseits fangen einige Holzarten buchstäblich nach dem Fällen an zu reissen. Die Folienversiegelung sollte aber nur n paar Tage drauf bleiben, weil sonst der Pilz einzieht.

Lohnt natürlich nur bei knapp dimensionierten Staves. Wenn sowieso 20 cm oben und unten weg kommen isses Wurscht.
Zuletzt geändert von Squid (✝) am 23.07.2008, 11:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Christopher
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Re: Sommerholz

Beitrag von Christopher »

also bei mir hats immer gut geklappt mit Holzleim.
Ich hab schon schwarze Robinie und Maulbeere im Sommer gefällt, die Robinie im Spätsommer und die Maulbeere an Pfingsten. Die Rinde hab ich wegen Rissgefahr dran gelassen und die Stämme nur einmal gespalten, das beugt verdrehen und Verziehen vor.
Ich hab übrigens auch einen Robinienstave schnellgetrocknet und es ist einer meiner besten Bögen draus geworden...
Du hast die Macht, missbrauche sie!!!
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