Entstehung eines Bambus Langbogen

Themen zum Bogenbau
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Mordrag
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Re: Langbogen aus Bambus?

Beitrag von Mordrag »

Ok, dann werde ich jetzt das Belly und Backing per Perry-Reflex verleimen. Ich habe in der TBB-3 gelesen das jemand ein Reflex von 23cm erzeugt hat. Das ist ziehmlich krass!

ich werde es zunächstmal mit ca. 7" versuchen.

Den Griff werde ich dann nach dem verleimen mit Perry-Reflex anbringen.


Hast du deinen Griff auch aus hochkant laminierten Stäben gemacht Snake-Jo oder hast du sie einfach längs geklebt?
Der Pfeil ist nicht weg....er ist jetzt nur woanders. ;-)
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Mordrag
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Re: Langbogen aus Bambus?

Beitrag von Mordrag »

Ich komme gerade vom leimen des Perry-Reflex. So eine Sauerei habe ich noch nie erlebt.

Erst wollte das Backing nicht richtig rauf und verrutschte ständig und dann rief mich noch meine Freundin an...ERGO: verleimtes Handy und Fussboden  >:(

Da das Bambusbacking ja rund ist am Rücken, wollten die Leimzwingen nicht richtig fassen. Ich hoffe beim verrutschen ist nicht irgendwo zwischen Belly und Backing eine Hungerstelle  :'(
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Squid (✝)
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Re: Langbogen aus Bambus?

Beitrag von Squid (✝) »

;D
Schöööön, genau so gings mir beim ersten Versuch auch.
Alles versifft und verspackt... *g*

Guck mal hier, fürs nächste Mal: http://www.fletchers-corner.de/index.ph ... pic=8365.0

Ich finde übrigens die Griffpartie vieeel zu lang, das sind ja 55 cm. Ich hätte nur etwa 30 - 35 cm gewählt. Das is aber bei der angestrebten Gesamtlänge wohl eher Geschmackssache als besonders wichtig.
Zuletzt geändert von Squid (✝) am 01.04.2008, 17:14, insgesamt 1-mal geändert.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.
Gadeiros
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Re: Langbogen aus Bambus?

Beitrag von Gadeiros »

Zuletzt geändert von Gadeiros am 01.04.2008, 17:41, insgesamt 1-mal geändert.
MfG Gadi
Sehnenrei?er - Gilde
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Snake-Jo
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Re: Langbogen aus Bambus?

Beitrag von Snake-Jo »

@Squid: Je länger die Griffpartie, umso länger kann man den Fade-out machen. Da sich beim mir der Bogen zu sehr griffnah bog, war das eine gute Alternative. Ich habe die Griffsektion aus Eibe gemacht.

@Gadeiros: Schön, das Du das ausgegraben hast. Muss ich noch in Ruhe anschauen. Zum ersten Clip: Der Bogenbauer ist offenbar kein Bogenschütze: er hat ein sehr zittriges Händchen, bei mir ist die Leimspur gerade.  ;D  8)

@Mordrag: Du sollst beim Leimen nicht teflon: Hormone und Leim passen nicht! Selbst schuld!  ;D Möge Dein Handy für immer am Bogen kleben!  ;D
Bei meinem nur 30 mm breiten Bogen war es wichtig, die Schraubzwingen gut mittig auf den runden Bambusrücken zu setzen, dabei habe ich den geraden Teil mit Plastikschuh auf die Rundung gesetzt und den Schraubteller auf den geraden Bauch. Notfalls Fahrradschlauch unterlegen oder dünne Holzleiste (4 mm). Das geht alles ohne Sauerei, ist halt Übung. Ach ja, telefoniert hatte ich dabei auch nicht!  ;)
Zuletzt geändert von Snake-Jo am 01.04.2008, 18:24, insgesamt 1-mal geändert.
masticore
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Re: Langbogen aus Bambus?

Beitrag von masticore »

Um das Verruschen zu verhindern, kann man Backing und Belly mit Klebeband oder Schnur zusammenpressen. Dabei aber aufpassen, dass nichts dazwischen eingeklebt wird!
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Mordrag
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Re: Langbogen aus Bambus?

Beitrag von Mordrag »

Ich habe mal noch ne Frage zu den Sehnenkerben im Zusammenhang mit Bambusbackings.

Das Backing ist ja gerade mal knapp 4mm dick. Meine normalen Sehnenkerben haben eine 2-4mm. Da das Backing am Ende aber getapert wurde, ist es selbstverständlich noch dünner.

Kann ich einfach so den Rücken an dieser Stelle verletzen? Ich würde lieber den Rücken an der Stelle planschleifen und ein Tip aufsetzen. Was macht ihr bei euren Bambusbackings?

-----------------

Problem an der ganzen Sache ist folgendes. Bambus ist ja bekanntlicherweise am Rücken rund. Um ihn glatt zu kriegen, müsste ich ein ganz schönes Stück runternehmen. Dadurch würde dann eine art Klippe entstehen.

Ist es also besser den Tip an den Bambus anzupassen oder den Bambus glattzuschleifen?

Ich würde dafür ein Hartholz nehmen, weil ich zur Zeit kein Budget für Horn habe.

So würde ich es machen:
Zuletzt geändert von Mordrag am 02.04.2008, 17:07, insgesamt 1-mal geändert.
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Squid (✝)
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Re: Langbogen aus Bambus?

Beitrag von Squid (✝) »

Nich Kerbe in Rücken schneiden! Das voll doof!

Entweder wie üblich seitliche Kerben machen - bei deinen 1,2 cm breiten Tips gehen problemlos 3 mm je Seite, oder eben Overlays und zwar ganz so wie du es beschreibst.

Wenn du Overlays aufkleben willst, dann empfiehlt es sich, den Bambus glatt zu schleifen und nicht am Overlay rumzumachen um da ne Höhlung zu fabrizieren. Wird eh nich passgenau. Klebt auch nicht gut, wenn am Bambus auch noch Reste der Wachsschicht haften.

Um dabei einen sanften Übergang der Fasern zu haben und keine Bruchstelle am Übergang zum Overlay zu fabrizieren, sollte der Anschliff des Backings allerdings schräg sein.

Etwa so (sieht schei*** aus: ich war grad auf dem  www.paganfest.eu  und hab grad keinen Bock auf künstlerische Feinheit, aber machts hoffentlich klar):
Bild

Die Oberseite des Overlays - auf der Backingseite - kann dann an der dünnen Seite schön halbrund ausgeschliffen werden. Sieht stylish aus.
Ungefähr so (allerdings ohne Schräganschliff, da auf geradem Hickory):

Sq Bild
Zuletzt geändert von Squid (✝) am 03.04.2008, 02:48, insgesamt 1-mal geändert.
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Mordrag
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Re: Langbogen aus Bambus?

Beitrag von Mordrag »

Ok, habe es mir schon gedacht, dass ich keine Klippe am Rücken erschaffen darf. Habe es schonmal irgendwo hier gelesen.

Welches Holz empfielt sich denn für Tips? Würde gerne ein dunkles Holz wählen.
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Christopher
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Re: Langbogen aus Bambus?

Beitrag von Christopher »

was halt grad so da is...
Mulga, Ebenholz, Palisander, Buchsbaumin den Dimensionen sollte s leicht im Garten usw. zu beschaffen sein.
man kann auch kleine Ziergegenstände wie z. B. Schlüsselanhänger aus Tropenholz auseinandernehmen(wir hamn da son Stiftständer aus Amborosia, oder wie das auch immer heißen mag...)
Du hast die Macht, missbrauche sie!!!
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Mordrag
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Re: Langbogen aus Bambus?

Beitrag von Mordrag »

War heute mal in der Stadt unterwegs. In unseren Baumärkten sowie Holzhändlern wird nur "Standardholz" wie z.B. Fichte und Kiefer verwendet.

Dann habe ich bei einer Tischlerei ein paar "Abfälle" bekommen. Darunter ein paar Fette Stücke Palisander die bestimmt für mind. 50 Tips reichen und 2 Stücke Ahorn.

Eignet sich Ahorn für die Griffpartie meines Bogens oder ist es dafür zu hart? Wenn ja, muss ich beim Griff auch auf die Jahresringe achten oder ist das egal?
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Snake-Jo
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Re: Langbogen aus Bambus?

Beitrag von Snake-Jo »

@Mordrag: Bambus ist so stabil, da kann man ruhig ein paar Schulternocks hineinfeilen, auch mit Rille am Rücken.
Wenn schon die Tipps unnötig schwer machen, dann sollte man kein
Tropenholz verwenden, auch das zertifizierte ist durchaus nicht immer "nachhaltig" gewonnen. Es gibt genügend heimische harte Hölzer, wie Zwetschgenholz, Laburnum, Fliederholz, Sauerdorn, Buchsbaum etc.

Ahorn geht. Ja, auf die Jahresringe achten, sonst eventuell Knitterfalten.
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Mordrag
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Re: Langbogen aus Bambus?

Beitrag von Mordrag »

Ich habe ja jetzt mein Griffstück aus Ahorn aufgeleimt, allerdings noch nicht weiter bearbeitet, da ich mir im Design unsicher war.

Jetzt habe ich hier folgendes auf www.longbow-woelfe.de gelesen:
Die Pfeilauflage liegt bei meiner Aufteilung also etwa 2 bis 3 cm über der Mitte. Wie weit ich aus der Mitte gehen kann habe ich noch nicht getestet. Einige Bogenbauer sagen, das der Pfeil mittig geschossen werden muss. Andere behaupten, das 3 bis 4 cm durchaus im Limit liegen.
Direktlink: http://www.longbow-woelfe.de/woelfe/bogenbau/a_index.htm

Wie handhabt ihr das mit der Bogenmitte? Bisher habe ich immer für die Bogenmitte die Auflage bzw. Position für den Pfeil genommen. Ist das richtig oder sollten Daumen und Zeigefinger die Mitte umschließen?
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Squid (✝)
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Re: Langbogen aus Bambus?

Beitrag von Squid (✝) »

Tust du, wie du tun willst.  :D
Es gibt diverse Meinungen zur mittigen Abschussposition.
Aaaber dein Bogen ist mit 190 so lang, das vieles - wenn nicht im Hinblick auf die Griffposition fast alles - geht.

Bei den meisten Diskussionen dieser Frage geht es darum, dass, wenn der Pfeil mittig liegt, natürlich der untere Wurfarm den Griff "beinhaltet", also etwas kürzer ist.
Und das macht sich besonders bei kurzen Bögen bemerkbar, denn der untere Wurfarm wird dadurch natürlich mehr gefordert, kann also entsprechend schneller Set aufweisen oder gar Stauchschäden.

Ich habe beides probiert, mittig und aussermittig. Beides geht. Die "Standardanleitung" für Anfängerbögen geht ebenfalls von einem versetzten Grifstück aus, die Auflage ist (glaub ich) 2 cm über dem Mittelpunkt.
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Ravenheart
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Re: Langbogen aus Bambus?

Beitrag von Ravenheart »

Die Frage wurde im Forum sicher bereits 10x beantwortet!
8)  ;D

In Kurzform:

Ziel/Anlass ist, dass der untere WA minimal schneller sein soll, damit der Pfeil besser über die Hand/Pfeilauflage geht.

Das kann man erreichen indem der untere WA leichter, stärker oder eben: kürzer ist (was ja automatisch leichter UND stärker zur Folge hat!).

Daher ist bei LB über 1,70 m in der Regel der Griff so gelegt, dass die Pfeilauflage 4 cm ÜBER der Mitte ist, und der Griff 8 cm UNTER der Mitte endet.

Erst wenn der Bogen kürzer wird, unter 1,60, macht es Sinn einen ANDEREN Weg für das o.a. Ziel zu wählen, als die Griff-Verschiebung.
Grund: Sonst wird der untere WA im Verhältnis sehr kurz, was wiederum bedeuten würde: zu stark gekrümmt, womit die Fehleranfälligkeit erhöht würde.

Im Längenbereich 1,50 - 1,70 kann man "interpolieren", also knapp unter 1,70 den Griff noch ETWAS nach unten verschieben. Ob und wie viel, hängt auch von Holzart und Ziel-Zuggewicht ab, und davon, ob und wie viel der Griff mitarbeitet!

Rabe
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