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shewolf
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RE:

Beitrag von shewolf »

Original geschrieben von Polvarinho

Mounted Archery
Sagen wirs in Denglisch, und jeder verstehts.
:-)

Nereteref: hört sich ägyptisch an. Ein Cousin von Nefererkare?

Auf jeden Fall schön, das Du zu uns gestoßen bist. Wenn Dottore Frutti in Münster jetzt aufsattelt, laufen wir uns vielleicht mal dort über den Weg.
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Snake-Jo
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Beitrag von Snake-Jo »

@Neret: Danke für die Ausführungen, ich gehe damit weitestgehend konform. Auch vielen Dank für die Vorstellung deiner Person, auch von mir:

:fcsmilie

Noch einmal zur Definition. Solange nichts besseres gefunden wird, schlage ich vor (schlage ich vor!!!):
"Bogenreiten" als Oberbegriff, so wie "Bogenlaufen".
"Feld-Bogenreiten" für das Reiten im Gelände mit Bogen und schießen auf Scheiben.
"Bogenreit-Roving": Für das Reiten im Gelände und Schießen auf natürliche Ziele, auch Strohballen etc.
"Bogenreiten im Parcours" : Wettkampf im Gelände, egal welcher Art
"Schnelles berittenes Bogenschießen": für den Wettkampf auf der 90 m - Bahn.
Polvarinho
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RE: RE:

Beitrag von Polvarinho »

Original geschrieben von shewolf
[Sagen wirs in Denglisch, und jeder verstehts.
:-)
Hi shewolf,

das is gar kein denglish!

"Mounted Archery" stammt auch nicht von mir (bin ja nicht son Sprachgenie), sondern es ist die direkte Übersetzung von Berittenem Bogenschiessen durch Gabidiekleineengländerindiemanchmalsolcheideenhatundmanchmalmitdembogenreitet!

Ich finds aber ganz gefällig und m.E. gleichrangig mit Berittenem Bogenschiessen und am wenigsten in die Irre führend....

.

Will mich auch noch kurz zur Diskussion um Wettkampfvergünstigungen für Anfänger äußern:

MA ;-) oder BB...ist eine sehr komplexe Tätigkeit und stellt besondere Anforderungen an denjenigen, der es betreiben will - so wie das auch bei jeder anderen Kunst der Fall ist!

Ein Anfänger, der in diese Kampfkunst einsteigen will, benötigt als persönliche Voraussetzung ein ordentliches Maß an Selbstdisziplin und vor allem eine extrem hohe Dauerfrustrationsgrenze!

Glaubt mir, hier weiß ich wirklich worüber ich schreibe....

Ist das gegeben und ist derjenige von der Sache wirklich (Steppi nannte das mal) "angefressen", dann wird es in dieser Hinsicht keine Probleme geben.

Was er dann wirklich braucht, ist eine intensive und qualifizierte Anleitung und eine ständige Korrektur der Fehler, die sich zwangsweise auch beim noch so gut gemeinten und mit viel Eigendisziplin durchgeführtem Selbst-Training ergeben.

Sollte man jemanden durch Vergünstigungen im Wettkampf motivieren müssen, so kann man es gleich vergessen, zumal ja Wettkämpfe lediglich einen verschwindend geringen Anteil der Gesamttätigkeit ausmachen.

Meine Meinung:

Keinerlei Anfängervergünstigungen !!

Und das hört sich vielleicht viel negativer an, als es von mir gemeint ist (nämlich eben GAR NICHT NEGATIV!). Aber irgendwelche Vergünstigungen sind einfach GAR NICHT sinnvoll!

Die Motivation muss sich aus den zauberhaften Empfindungen, welche die Tätigkeit an sich im sich Übenden entwickelt, ergeben.

Wenn das nicht so ist, dann passt es eben nicht.

Und zur Zeit:

16 Secunden sind wirklich genug!

Da schliesse ich mich Steppi vollständig an.
Mehr Zeit nimmt die Dynamik und es sieht schrecklich aus.....

Überlegen könnte man, ob man für Fortgeschrittene eigene Läufe mit einer anderen, geringeren Zeitvorgabe durchführt.

Man könnte eine Zeitreduktion als Handicap einführen.

Oder halt eigene Wettkämpfe mit geringerer Zeitvorgabe einführen.

Es würde die reiterliche Komponente enorm steigern, wenn man das gleiche Pferd einmal langsam in einem Wettbewerb mit 16 Sec-Galopp und einmal schnell in einem Wettkampf mit einem 10 Sec-Galopp reiten sollte!!!

Oder es braucht halt verschiedenen Kriegsrösser....

...mal sehen...
...nachdenklich....

Polvarinho
Claus
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Polvarinho
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Beitrag von Polvarinho »

Hi horsewoman!

(hoffe ihr hattet einen schönen Ritt am WE!?)

Du hast sehr schön einen Teil unseres Fernzieles definiert!

Und Fettnäpfe konnte ich auch nach Extradeklaration nicht erkennen.

Wir sind da durchaus selbstkritisch...
...gehört ja auch quasi mit zum Job.. :-)

In einem Punkt muss ich wiedersprechen:

Die (wichtige, komplizierte und aufwändige) Pferdeausbildung macht einen sehr großen Teil aus....aber eben nicht 80 % !

..muss ich ja sagen, als alter Bogenschütze..

Viele Grüße

Polvarinho
Claus
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Der Steppenreiter

Juhuuu Andrea

Beitrag von Der Steppenreiter »

Ich bin ganz auf deiner Linie!!

Und frag mich schon seit geraumer Zeit, was könnte man wie anders machen. Letztes Wochenende hatte mich Michael zu einem hessischen Pferdefestival als Shownummer mit Christian Loob eingeladen.

Wir hatten ein 120m x 60 m Platz und versuchten zu zeigen was möglich war, ohne die Zuschauer, die drumherum standen zu treffen. Ich kannte mein Pferd nicht, ritt es ohne Sattel und nur mit Schnurhalter. Die Tribüne, schwarz laut und unheimlich, war das erste riesen Hindernis - dann stand da im Eck ein großer Kran, das Pferdl wollte dem Ding nu garnicht nahe kommen. Theoretisch hätten wir aber cool aussenrumreiten sollen, um die in der Mitte platzieren sechs Heuballen zu treffen.

Dann auf dem Rückweg legte die Stute den dritten Gang ein und raste so schnell es ging wieder zurück zu den andern. Dabei Bogenschiessen und die Heuballen treffen, war echt spannend, runterfallen war auch nicht besonders prickelnd, der Boden nämlich bockelhart von allen vorigen Reiterevents.

Diese Vorführung war reiterlich eine Riesenherausforderung, die Wettkampfbahn ist dagegen ein Pipifax - egal wie spinnert dein Pferd ist - das Schiessen eher Nebensache.

Also mein Vorschlag: man nehme ein Fussballfeld positioniere in der Mitte irgendwo kleine Heuballen, rase drumherum und versuche die Teile zu treffen.
Archiv
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Haste vollkommen recht !!!

Beitrag von Archiv »

Also jetzt muß ich dochmal aus der Vertiefung heraus auch meinen Senf dazugeben. Horsewoman spricht mir hier völlig aus der Seele! Ich bin der Meinung, daß hier zwei, vielleicht drei Kategorien aufeinanderpurzeln: 1. Reitende Bogenschützen, 2. Bogenschießende Reiter und 3. die keines von beiden können. Und natürlich ist jede Seite davon überzeugt, daß die Feinheiten seines Sports (Reiten soll ja keine Kampfkunst sein ?!?) die Schwierigere ist. Also ich finde, nach Rücksprache mit anderen eher auch, daß das Reiten hier eine größere Bedeutung erlangen sollte, nicht nur wegen der bis jetzt doch eher vernachlässigten Nutzung und Degradierung des Pferdes zur reinen Geradeausbeweg - hoch und runter Reiterwirf-Maschine.
Auch ist für mich der Ansatz, daß das Ziel (der Gegner beim Kampf ?!?) sicherlich nicht stehenbleiben wird und sich von vorn, mitte und hinten ruhig beschießen lassen wird. Für die Indianer gesprochen sehe ich da vor allem bei der Jagd ein völlig anderes Bild: die Verfolgungsjagd mit Abschluß beim Vorbeireiten in gleicher Höhe. So etwas ist bis jetzt noch nicht Wettkampfmäßig berücksichtigt worden, wird es aber spätestend Ostern 06.
Zweiter sehr guter Ansatz: das Lenken
Hier wurde bis jetzt eher von außen die Reitrichtung bestimmt (durch Absperrung, Eigenheiten des Geländes), Aber es ist eine der Haupteigenschaften beim Reiten, daß hierbei neben dem Obenbleiben, Bewegen und Anhalten auch die (gewollte) Richtungsänderung eine Rolle spielt. Nicht jedes Ziel tut uns den Gefallen und stellt sich bereitwillig in unsere Reitbahn. Bedenken wir, daß z. B. die Indianer auch noch einen Schild trugen (am Bogenarm) und andere Nettigkeiten, so wird klar, daß eher wenig mit den Händen gelenkt werden konnte, also Reiten mit Gewicht, Schenkenhilfen usw. . Und das ist dann das bei Reiten, was der Bogenschütze unter den Feinheiten des Tunings versteht.
Also wenn wir hier schon zwei Sachen mischen, dann sollten wir auch beide entsprechend berücksichtigen, finde ich.
Allerdings bin ich sehr parteiisch, da ich vom Bogenschießen keine Ahnung habe ... .;)
Authomas
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RE: Haste vollkommen recht !!!

Beitrag von Authomas »

Original geschrieben von tsa-wa-ke

Und natürlich ist jede Seite davon überzeugt, daß die Feinheiten seines Sports (Reiten soll ja keine Kampfkunst sein ?!?) die Schwierigere ist.
Das halte ich für ein Gerücht.. als Nicht-Reitenkönnende finde ich ziemlich offensichtlich das Reiten schwieriger. Leider finde ich es auch schwieriger, das aufzuholen. Was braucht man schon zum Bogenschießenüben? Ein Bogen (ab ca 100 euro), Ein Sack mit Plastikmüll gefüllt (ca 5 euro, wenn der Sack von Obi sein muss), eine Wiese. Aber beschließ mal grad als Ottonormalverbraucher, jetzt mal Reiten üben zu wollen 8-| .

Von daher gesehen würde mir persönlich im Moment die Anforderung, auf einem geradeauslaufenden Pferd zu sitzen und zu schießen schon reichen. Aber nachvollziehen kann ich den Wunsch nach mehr "reiterlicher Prüfung" durchaus.

Jo
Wenn man kein Ziel hat, ist jeder Schuss ein Treffer :-)
gerdnix
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trail

Beitrag von gerdnix »

da die meißten keinen fußballplatz haben,ist uns was anderes eingefallen,wenn ein trail geritten wird (einfacher :-) )ohne zügel,und an bestimmten punkten im trail geschoßen wird,zum beispiel im L beim rückwärts richten,stellt das an pferd und reiter denk ich schon gewisse anforderung,wir werden das mal bei rolf und andrea ausprobieren und es dann hier erzählen wie es war. bin da selber schon mal gespannt

grüßle gerd
Estora
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Super

Beitrag von Estora »

Endlich wird das Thema wieder aufgegriffen.

Ich finde auch, dass man an der reiterlichen Komponente etwas arbeiten sollte. Natürlich sollte es auch nicht zu schwer gemacht werden, damit Reitanfänger auch eine Chance haben. Schießen während des rückwärts richten (ohne Zügel!) ist das vielleicht etwas zu schwer. Vor allem da viele ja nicht mit ihrem eigenen (Western-)Pferd starten. Aber das reiten eines kleinen Trail oder ähnlichem mit integrierten Zielscheiben kann auch wieder ein wenig Ruhe in den Wettkampf bringen und erfordert von Pferd und Reiter auch mehr Konzentration und Kommunikation. Die Ziele können sich dann auch gut in Entfernung und Höhe unterscheiden.

@Gerdnix
Bin gespannt was du zu berichten hast!

Man könnte in einen solchen Parcour ja auch eine kleine Bahn einbauen. Ich trainiere zur Zeit auf einem kleinen Reitplatz, wo die Bahn zum schießen gerade mal 30m lang ist. Bei einer solchen Länge kann der Trail dann eine größere Rolle übernehmen.
gerdnix
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rückblick

Beitrag von gerdnix »

also, hab heute mir pferd und bogen gegriffen und bin auf den reitplatz.hab einen trail aufgebaut und scheibe aufgestellt.das alles ohne zügel ist wird wohl das ziel sein, :-) ,rückwärts richten war okay und auch das schießen,seitwärtsrichten wird wohl noch ne weile mit einer hand am zügel brauchen,hab dann stange genommen seitwärts mit einer hand ,zügel fallen lassen,so stückle weise.bis ich dann schießen konnte.also ich frag mich wer ist auf so ne idee gekommen ;-) .es fodert jedenfalls den reiter und dem pferd ne ganze menge ab.doch ich stelle für mich fest, ich mach mir da grad wieder mehr gedanken über das reiterliche , also ich werde mal dran bleiben
es ist so als ob man das reiten neu lernt

tschüle gerdnix
Horst Bachmann
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Aus den Augen einer Zuschauerinn

Beitrag von Horst Bachmann »

Hallo, ihr Berittenen Bogenschützen!
Ich bin das Scheue Reh, die Frau vom Schwarzen Falken.
Schon lange habe ich mir vorgenommen, hier auch mal was zum Besten zu geben. Es kommt nun die Zeit, in der man öfters am PC sitzt und auch bei Fletchers Corner schmökert.
Ich, als Nicht-Reiter und Nicht-Bogenschütze, aber fast ständiger Begleiter von Horst zu den Turnieren, bekomme auch alles hautnah mit.
Das „Fieber“ Berittenes Bogenschießen begann bei Horst im Jahre 2003. Deshalb fuhren wir Ende Juli 2003 zum Steppenreiter in den Schwarzwald. Es folgte die Teilnahme an einigen Trainingstagen bei Pettra und das Turnier im August 2004 in Seeburg. Im April 2005 durfte Horst zum Tag der offenen Tür nach Ungarn fahren. Im Juni war dann das Turnier bei uns hier in Thüringen und Ende Juli 2005 bei Niels in Storkow. Anfang September diesen Jahres fuhren dann die Männer (Niels, Steffen und Horst) in den Schwarzwald. Eine Woche später war dann das Turnier bei Pettra in Seeburg.
Seit wir selbst ein Turnier ausgerichtet haben, weiß ich, wie viel Arbeit und Organisation in so einer Veranstaltung steckt. Man ist auf die Hilfe von Freunden und Teilnehmern angewiesen, doch letztendlich hat man selbst die Verantwortung und muß sich um alles kümmern.
Im Nachhinein kann ich sagen, dass mir das Turnier in Storkow am besten gefallen hat. Verpflegung und Unterkunft waren gut organisiert. Niels hatte für jeden Wunsch und jedes Problem ein offenes Ohr und hat sich auch um alles sofort gekümmert.
Da ich nicht so sehr gern zelte, lieber in einem Bett schlafe und mich auch gern mal mit warmem Wasser wasche, ist es für mich schon arg schlimm, wenn dies alles fehlt. Doch man gewöhnt sich dran, wenn einige Grundvoraussetzungen vorhanden sind:
- eine Toilette in möglichst schnell erreichbarer Nähe,
- Wasser zum Waschen und für die Pferde,
- Möglichkeit für Teilnehmer und Gäste, am Turniertag etwas zu Essen und Trinken kaufen zu können.

Nun noch einige Worte zum Turnier in Seeburg am 10.09.2005:
Steffen und Horst waren schon am Donnerstag hingefahren und zusammen mit einigen Freunden bin ich am Sonnabend, kurz vor Beginn des Turniers, angereist.
Eigentlich hätte ich es ja wissen müssen, doch ich hab trotzdem nichts zu Essen mitgenommen und es kam, wie es kommen musste, es gab nichts.
Das Auto wurde vor dem Gut Seeburg geparkt, dann ganz wichtig, an die Jurte laufen und den Eintritt entrichten. Dann ging es schon eine reichliche Strecke bis zur Rennbahn (hier stand dann zum Glück wenigstens ein Dixi). Die Reiter starteten in 3 Gruppen. Mit ca. 112 Punkten legte Pettra einen guten Ritt hin. Nach Beendigung des Reiterwettkampfes gab es eine kleine Kosakenshow auf dem Reitplatz im Gut Seeburg, also schnell zum Auto laufen und was essen und trinken, dass man die Show nicht verpasst. Die Darbietungen der kleinen Kosaken haben allen gut gefallen. Anschließend wieder runter zur Bahn zur Siegerehrung.
Was sich Siegerehrung nannte, war eine Nennung der Punkte aller Teilnehmer. Platzierungen wurden überhaupt nicht verkündet.
Die wenigen Zuschauer sahen sich dann noch das Weit- und Schnellschießen an, wobei die Veranstalterin da schon gar nicht mehr anwesend war. Ich muß sagen, die Veranstaltung war wenig zuschauerfreundlich und es gäbe eine Menge zu verbessern, um auch die Leistung der Teilnehmer besser zu würdigen.
So, das soll es von mir gewesen sein..

Euch allen wünsche ich weiterhin alles Gute bis zum Wiedersehen,
Marion
Wenn wir merken, das wir ein totes Pferd reiten, sollten wir absteigen. (Dakota)
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Snake-Jo
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Beitrag von Snake-Jo »

@Marion: Danke für deinen Bericht. Du hast da einige wesentliche Aspekte beschrieben, die genau zum Thema dieses Threads passen:
Organisation, Ausschreibung, Zuschauer, Darsteller würdigen. Deine Ausführungen sollte sich jeder Veranstalter zu Gemüte führen. ;-)
Niels

Beitrag von Niels »

Hallo Marion, prima, dass Du Dich hier auch mal zu Wort meldest. Danke für das Kompliment zu dem Wettkampf in Storkow. Bei Euch in Grünberg hat es mir mindestens genauso gut gefallen. Es ist aber wohl müßig daruber zu sinnieren, welcher Wettkampf der schönste war. Sie hatten eben alle was. Naja und Seeburg, vergessen wir es einfach.

Mit Deinen Ausführungen zur Organisation lieferst Du mir aber ganz nebenbei auch ein gutes Stichwort zur Frage der stärkeren Betonung der Pferdearbeit.

Die Pferdearbeit stärker zu betonen, würde mir persönlich auch sehr gut gefallen und die Attraktivität für die Zuschauer würde zweifellos auch zunehmen. Ich denke niemand wird etwas dagegen haben, eine solches Ziel anzustreben.

Aber die eher pragmatische Frage ist die, inwieweit wir jetzt schon in der Lage sind etwas für diese Zielsetzung zu tun.

Die Ausgangssituation bei der Organisation eines Wettkampf sehe ich derzeit so: Es ist recht schwierig, überhaupt ausreichend Pferde für den normalen Bahnwettkampf aufzutreiben. Die Wege sind so lang, dass häufig die eigenen Pferde nicht mitgebracht werden können. Es ist auch immer ein ganzer Teil Neueinsteiger angemeldet, die gern mitreiten wollen.

Was wäre angesichts dieser nun einmal gegebenen Ausgangssituation das Ergebnis, wenn man z.B. den Wettkampf gleich mit Kleeblattreiten oder dgl. ausschreiben würde?

Vielleicht 2 oder 3 Teilnehmer (gute Reiter, die auch ihr eigenes Pferd mit zum Wettkampf mitbringen können) könnten es ohne weiteres angehen. Weitere 2 bis 4 Teilnehmer (gute Reiter, die nicht ihr eigenes Pferd mitbringen können) würden sich beim Probetraining, um das noch zur Verfügung stehende eine Pferd "prügeln", welches eventuell die Anforderung meistern könnte. Die Unterlegenen der "Prügelei" müssten schon beim Probetraining frustiert erkennen, dass die Anreise wohl umsonst war. Und Neueinsteiger würden vermutlich gar nicht erst kommen. Ob das den 2 bis 5 Startern wirklich Spass bringen würde? Von den Frustierten mal gar nicht zu reden.

Lange Rede, kurzer Sinn: Vielleicht sollten wir erst einmal mit deutlich kleineren Brötchen beginnen, als zügellos rückwärts durch ein L zu reiten und dabei Bogenschießen.

So etwas ist sicher eine Berreicherung des Training und als Showeinlage für die Zuschauer sicher auf jedem Wettkampf gern gesehen. Aber für einen Wettkampf auf diesem Niveau fehlt uns - ganz realistisch gesehen - an allen Ecken und Enden die Basis.

Nur mal ein Gedanke für einen etwas realistischeren Ansatz:

Der normale Bahn-Wettkampf könnte komplett zügellos geritten werden müssen, also mit allen Stopps und Wendungen (Griff in die Zügel = Minuspunkt). Beim Zurückreiten hätten wir z.B. in Storkow auch genug Platz für eine Nebenbahn. Dort könnten, falls das komplett zügellose Reiten des Wettkampfs nicht genügen sollte, auch noch zügellos Schritt-Trab-Wechsel oder auch Volten (mit Zusatzpunkten bei korrekter Ausführung) geritten werden. Das dürfte (unter Umständen mit einem Pferd, welches man erst am Vortag kennengelernt hat) schwierig genug, bis hin zu nicht machbar, sein. Aber das könnte man ja zumindest mal ausprobieren.

Bei gemeinsamen Aktionen am Schluss des Wettkampfs, wie zum Beispiel die Parade im Schwarzwald oder das Lanzenstechen in Grünberg, könnte man sich ja mal Gedanken machen, so in Richtung gemeinsamer Steppenreiter-Trail mit anschließender Attacke. :D :D

Solche Vorab-Treffen, wie das beim Horst angedachte, sind meiner Ansicht nach aber grundsätzlich besser geeignet, ernsthaft an der Reiterei und insbesondere an den Grundlagen zu feilen, als die Wettkämpfe.

Und wenn wir dann soweit sind, können wir ja auch ein paar Träume wahr werden lassen, denn das Träumen von Steppenreiterpferden die sich zügellos durch wildes Getümmel lenken lassen, sollte natürlich schon erlaubt sein. ;-) :D
Mirja
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Zwischenstand

Beitrag von Mirja »

Hallo, Ihr Lieben!

Bin ja ganz beeindruckt, was sich aus so einer am falschen Ort (sagte man mir) platzierten Ankündung für einen Workshop für eine spannende Diskussion entwickelt!

Unser Einsteiger-Workshop ist ausgebucht und hat die optimale Mischung aus Reitern und Bogenschützen und von beidem Infizierten, die wir uns gewünscht haben.

Die Diskussion hier ist klasse, und eigentlich zeigt sie ja auch, dass nicht alle auf Kassai-Spuren wandeln wollen - ohne daß jemand seine gigantischen Leistungen aberkennen würde.

Ich denke ja nun auch vom Reiterlichen her... Dressurreiten kommt ja auch aus der Kriegskunst (Schule über der Erde), Springen wäre im Kampf nützlich, Rennen und Langstrecken ebenso. Aber auch Wanderreiten (waren immer alle im Krieg oder auch welche auf der Flucht?).
Jeder von denen könnte theoretisch seine eigenen Aspekte einbringen. Es hört quasi nicht auf. Wer hat schon mal über dem Sprung geschossen? Wer während einer Piaffe den Pfeil aufgelegt? Welches Bogenreitpferd hat nach dem Turnier den von Distanzreitern gewünschten Puls von 64?

Im Endeffekt wird hier aber etwas neu erfunden!!!!! In all seiner Vielfalt (super Ideen dabei!). Manche gründen dafür Verbände und Vereine.
Bin nicht Fan von sowas, aber die Ideen sollte man doch vielleicht bündeln?!
Naja, und selbst wenn eine Bogen-FN dabei herauskommt, wird es genügend Kritiker geben, diese bereichern.



Viele Grüße,

Mirja
Der Steppenreiter

Was ist machbar....?

Beitrag von Der Steppenreiter »

Bis wir ansprechende Wettkämpfe im berittenen Bogenschiessen aufführen konnten, hat es aus meiner Sicht 7-8 Jahre gedauert. Solange werbe ich jetzt schon für diesen Sport. Zugegeben, die große Ahnung hatte ich zu Beginn nicht und stehe auch heute immer noch am Anfang, doch die Vision etwas zu erreichen, treibt uns alle vorwärts. Bisher war es über hundert Punkte auf der Kassaibahn zu schiessen - ok, abgehakt!

Jetzt wollen wir realisitischere Reiterszenen zeigen, so wie es vielleicht einmal war: bei den Indianern oder Mongolen auf der Jagd oder im Krieg. So ganz langsam wird mir klar wieviel Pferdearbeit darin steckt, um es tatsächlich zu verwirklichen. Was ist zu erreichen:
1. Das Pferd muss schnell sein - Pferde mit viel Kaltblutanteil sind zwar leichter zu handeln, weil eben alles etwas gemütlicher ist - aber nur die Geschwindigkeit erzeugt auch das notwendige Jagdfieber.
2. Das Pferd muß trotz fehlenden Zügeln an den Hilfen stehen und Turniererfahren sein. Das heißt auch in schwierigen Situationen cool reagieren. Es genügt nicht, wenn dein Pferd zuhause das tut was du von ihm willst, es muss es überall und immer tun! -- Not easy!
3. Ein Kurs muss so gesteckt sein, dass Zuschauer nicht gefährdet werden und trotzdem etwas sehen. Das ist auf Trailparcours idR. nicht gegeben - sie sind eher wie Jagdparcours oder Distanzler - nur etwas für den Teilnehmer selbst.
Gerade der letzte Punkt ist mir wichtig, weil wir Zuschauer benötigen, damit der Sport Verbreitung findet. Er ist wie Jo schon richtig bemerkte, kompliziert und teuer genug.
(4.) Vor Jahren habe ich einmal mit dem Verbandsvorsitzenden der FN gesprochen, er hatte mir geraten den Sport in die Halle zu bringen, nur dann hätte er in Deutschland auch Chancen groß zu werden.

--> Wenn ich das alles zusammenpacke, kommt bei mir so etwas wie Barrelracing bei gleichzeitigem Bogenschiessen heraus, mit der ein oder anderen Rittigkeitsprüfung.

Ist das der Weg?
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