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Re: 77" Reste in Esche

Verfasst: 11.04.2012, 23:41
von MoeM
So der Rohling ist endlich frei- seit ich mein Ziehmesser über Kopf verwende funktionierts plötzlich...
Stell demnächst nen Schnitt rein- bin mir nicht sicher obs reicht den ersten Ring runter zu putzen.
Mal ne Frage zum Rücken-schwächen-um-Bauch-zu-entlasten, was ja logisch ist mit trapping aber in Dirks Baubericht (http://www.fletchers-corner.de/viewtopi ... 15#p298696) kommt Bauch stärken auch als evt. Option vor, aber wie würde das gemacht? Geht da nur um Facing oder Tempern oder gibts da noch mehr?

P.S. wenn ich die Werkstatt herzeigbar krieg mach ich evt. nen kleinen Buildalong draus- fals Eschenklitschen noch wen interessieren... (aber evt wirds mit der Länge, dem geplanten Zug und dem Design dafür ja ein bisschen spannender^^)

Re: 77" Reste in Esche

Verfasst: 12.04.2012, 03:07
von Heidjer
MoeM hat geschrieben:...in Dirks Baubericht... ...kommt Bauch stärken auch als evt. Option vor, aber wie würde das gemacht? Geht da nur um Facing oder Tempern oder gibts da noch mehr?
Zumindest mir sind keine anderen Optionen bekannt, um den Bogenbauch zu stärken, ;)


Gruß Dirk

Re: 77" Reste in Esche

Verfasst: 12.04.2012, 08:57
von Gornarak
MoeM hat geschrieben:wenn ich die Werkstatt herzeigbar krieg mach ich evt. nen kleinen Buildalong draus- fals Eschenklitschen noch wen interessieren...
Buildalongs interessieren doch immer.

Re: 77" Reste in Esche

Verfasst: 22.04.2012, 23:26
von MoeM
Zum Buildalong fehlt mir grad iwie die Zeit- will mich au ned blamieren^^
Wie man hier meinen könnte fehlt mir auch die Zeit zum richtigen Tillern... das kommt dabei raus, wenn man nur aufs Biegen und nicht auf Knicke achtet (ohne Fotoauswertung hätt ich echt ein Problem- so nur reichlich Set)
Bieg dich oder ich fress` dich...
Bieg dich oder ich fress` dich...
Ein Glück nur, dass die Esche so geduldig ist- hab aber schließlich auch geduldig zwei schwache Ringe runter..1,6 und 3 mm.
Bums steckt noch mehr als genug drin, überschlagen etwa 70# auf 30" -hab hier mal bisschen angezogen nur leider keine Ahnung wie lang meine Füße (bayerisch für Beine) sind. Darf und muss, wie man sieht, ja noch schwächer werden. Die Enden dürfen ordentlich lang steif bleiben bei 1,95 Länge mein ich mal!

Was meint ihr wie schlimm/unbedeutend ist die Biegung so? (der Eindruck kann verstärkt wirken durch die zwei Ringe die an Griff und Tips draufbleiben durften)

P.S: der Knick rechts zwischen 2/3 und 3/3 ist ne seitliche Welle die sich deflex verhält

Re: 77" Reste in Esche

Verfasst: 24.04.2012, 08:12
von MoeM
Mir kam noch ne Frage zum Rückenfreilegen.Unter dem Frühholz kommt ja für gewöhnlich eine Hauchdünne dunklere Schicht, die so glaube ich auch die Flammen bildet, und darunter ein leicht gelbliches, hartes aber auch etwas schmierig wirkendes Material.
Das sollt ja bereits da nächste Spätholz sein?!
Und in dieser Ebene ist mein Problem angesiedelt; durch "massiven" Einsatz der Ziehklinge haben sich hier, auf manchen Strecken" ganz üble querkerben vom Aufstzen der Klinge gebildet- was tu ich damit?
Ich bin unschlüssig ob ich sie besser komplett ausschleife um eine gleichmässige Spannung zu begünstigen oder lieber nicht um den Rückenring nicht zu schwächen.
Persönlich würde ich einen Kompromiss anstreben (und v.a. nächstes mal wieder behutsam schaben..)
Zu welchem Vorgehen könnt ihr mir raten?
Danke

Re: 77" Reste in Esche

Verfasst: 24.04.2012, 08:33
von MoeM
SChlecht/falsch beschrieben;
Das Gelbliche ist auch noch Ringgrenze aber darunter kommt der Ring den ich will. Vor den Resten des Gelblichen sind meist die Riefen entstanden- habs noch nicht vollständig abgetragen um weitere Schäden zu vermeiden.
Auf folgenden Bildern sollts halbwegs erkennbar sein. Dort ist das Holz zudem aufgrund einer seitlichen Welle durch eine Astung härter und spröder- nirgends sind die Riefen so häufig aufgetreten. (eig. wie Rattermarken)

Re: 77" Reste in Esche

Verfasst: 24.04.2012, 10:56
von Galighenna
Sorry MoeM
Das Holz ist leider stark überbelichtet. Zumindest ich kann darauf nicht viel mehr als eine helle FLäche mit leichter Struktur erkennen.

Generell:
Querkerben sind ganz böse. Das sind Stellen an denen sich auf Grund des "Dickensprungs", quasi wie bei einer Kante, Spannungen konzentrieren. Dort besteht sehr große Bruchgefahr. Es ist 1000x besser, einen Rückenring der 3mm hat, 0,5mm dünner zu schleifen, aber die Kerben weg zu haben, als die Kerben drin zu lassen.

Ausserdem: Was sagt uns das? richtig! Vorsichtiger arbeiten, wenn der Rücken in Sichtweite kommt! ;) Die Ziehklinge ist ein Präzisionswerkzeug, kein Bagger *gg* :P
Aber ich denke, wenn du die Kerben vorsichtig, aber sorgfältig gleichmäßig sanft ausschleifst, ist das für den Rücken schon okay so. Jedenfalls wenn du ein normales Zuggewicht anstrebst, das im Allgemeinen für Scheibenbögen üblich ist.

PS: für bessere Bilder von hellem Holz: Blitzlicht abschalten, und Belichtungskorrektur nach unten stellen, so das das Bild ruhig etwas unterbelichtet ist. Unterbelichtetes kann man am PC dann immer noch aufhellen und Details bleiben sichtbar. Bei Überbelichtung sind Details im Weiß vollständig vernichtet und lassen sich leider auch nicht durch Abdunkeln hervorzaubern.

Re: 77" Reste in Esche

Verfasst: 24.04.2012, 11:03
von MoeM
Ok also schon wie gedacht- lieber gleichmäßig schwach als stark mit Riefen leuchtet eig. ziemlich ein.
Zum Bild muss ich aber sagen, dass der Farbton sowie die Struktur, abgesehen von kleinen Blitzreflexionen, haargenau so erscheint wie das das Holz tatsächlich tut. Worauf schaust du die Bilder denn an? Muss aber auch "live" schon im richtigen Licht draufschauen ums anständig zu erkennen... vielleicht bin ich etwas pedantisch.

Re: 77" Reste in Esche

Verfasst: 24.04.2012, 11:23
von Galighenna
Ich hab hier nen ganz normalen TFT Bildschirm... Ich weiß die sind nicht Farbecht etc... Das muss aber auch gar nicht.

Ich weiß ja das Esche sehr hell ist... Sowas ist immer schwer zu Fotografieren. Ich meins auch nich böse oder so, sondern als Tip wie man sowas hinbekommen kann. Evtl unterstützt deine Kamera ja eine manuelle Belichtungskorrektur.

Wenn man so ein Bild absichtlich unterbelichtet, kann man durch Bearbeitung am PC noch ein paar mehr Details herauskitzeln. Manchmal sogar Details die man so in der Realität mit dem bloßen Auge nichtmal erkennt.

Es ist eine systembedingte Eigenart von Digitalkameras, das sie bei Überbelichtung die Details verlieren. Die Farbwerte stehen dann einfach auf Maximum (weiß) und alles ist ein weißer Brei. Das "Signal" ist dann einfach übersteuert...
Wenns unterbelichtet ist, sieht man im Extremfall am Bildschirm zwar erstmal nur einen ziemlich dunklen Brei, aber die kleinen Unterschiede in Farbwerten, die man mit dem Auge nicht/kaum erkennen kann, sind trotzdem noch vorhanden. Diese kann man dann mit Bildbearbeitungsprogrammen verstärken. Kontrastspreizung und und und... So kann man fast unsichtbares deutlich hervortreten lassen ;)
Das ist jetzt aber nicht so gemeint das das Bild total unterbelichtet sein muss... aber man soll auf dem Display der Kamera erkennen können, das das Holz deutlich dunkler abgebildet wird als es in echt ist.
Das ist auch jetzt nur ein Tip... Wenn du Zeit und Lust dazu hast, kannst du das ja einfach mal ausprobieren und ein bisschen damit experimentieren.

Re: 77" Reste in Esche

Verfasst: 24.04.2012, 11:41
von MoeM
So sieht es bei reduzierter Helligkeit und stärkerem Kontrast nur mit win7 Standardviewer aus. Sieht zwar nicht mehr aus wie das fotografierte Objekt aber die Struktur ist berets deutlicher zu erkennen. Abgesehen natürlich von den übermodulierten, geblitzten Bereichen. Ich gebe zu, zu lasten der Orginaltreue, die eig. Absicht viel besser erkennen zu können.
Mir ging es nur bislang immer darum die Realität möglichst genau wiederzugeben, was hier ja tatsächlich zweitrangig ist^^

Re: 77" Reste in Esche

Verfasst: 25.04.2012, 01:00
von MoeM
War noch ein bisschen Fleißig- könnt ihr mir bitte sagen ob es sich gelohnt hat?
Bin auf Standhöhe angekommen und hab abgesehen von dem Knick keine ernsten Schwachstellen oder Überbiegungen erkennen können. Bei der Welle ist er absichtlich steifer belassen und nur die markierten Bereiche sollten m.M. nach mehr machen.
Die Tips sind auf einer Handspanne steif belassen um sie später als Nadeln auszuformen.
Ziehen könnte ich ihn Mittlerweile aber so gehts mit dem Selbstauslöser besser. Die, geschätzten 55#/30", schöpfen meine Möglichkeiten zwar ganz gut aus aber nach beseitigung der Tillermängel, oben genannter Riefen und Feinschliff, hoffe ich noch gut 45# übrig zu haben.

Wäre um Bestätigungen oder Korrekturen sehr dankbar!

Re: 77" Reste in Esche

Verfasst: 25.04.2012, 11:03
von Ravenheart
Ja, genau, wobei ich rechts schon AB dem blauen Pfeil (richtung gelb) wegnehmen würde.

Rabe

Re: 77" Reste in Esche

Verfasst: 25.04.2012, 11:29
von MoeM
Jo soweit es die Welle und der resultierende dichtere Bereich zulässt. Danke und schön, dass ich so allmählich ein Äuglein für krieg...

Re: 77" Reste in Esche

Verfasst: 25.04.2012, 11:49
von Galighenna
Ja guck, auf dem dunkleren Bild sieht man doch schon viel mehr... ;)

Bei den gelb markierten Bereichen kann sich der Bogen noch etwas mehr biegen. Aber nur leicht... nicht zu viel. Er biegt sich schon nicht schlecht.
Die Knicke links und rechts sehen aber ziemlich heftig aus. Sind das Wellen im Holz, oder Schwachstellen?

Re: 77" Reste in Esche

Verfasst: 25.04.2012, 12:15
von MoeM
Links ist ne "übereiferte" Schwachstelle, rechts liegt der Knick zwischen dem steifen Ende und der, sicherheitshalber, steifer belassenen Welle, werd dort versuchen die Übergänge noch sanfter zu gestalten.