Osage Recurve mit Sehnenbacking

Themen zum Bogenbau
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Lord Hurny
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Re: Osage Recurve mit Sehnenbacking

Beitrag von Lord Hurny »

So,
ich hab jetzt eine 10 Strang FF+ fertig, allerdings flämisch und nicht endlos, is schon verdammt dünn das Ding - daran muss ich mich erst gewöhnen, ich hab bei jedem Schuss Angst dass mir der "Faden" reisst :-[ ...
lg,
Lord Hurny

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Chirion
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Re: Osage Recurve mit Sehnenbacking

Beitrag von Chirion »

Projekt:
Osage Flachbogen Recurve mit Setback im Griff und Sehnenbacking.

Hab unter meinen Osage Staves ein bemerkenswertes Stück gefunden, 162 lang mit gewachsenen Recurves auf beiden Seiten der Stave ist zwar breit aber etwas dünn, da er eigentlich ein flacher, wulstförmiger, lebendiger Streifen Holz auf einem toten Stamm war, hat sich aber sauber vom darunter lösen lassen. der Rücken sollte sich dementsprechend recht flach und breit ausarbeiten lassen.
Ich hab gestern den Stave mal sauber gemacht, Rinde und Splint runter und genauer unter die Lupe genommen (hab dabei auch ein paar Fotos gemacht die kann ich heut Abend noch reinstellen).

Fazit der ersten Untersuchung: Die natürliche Ausgangsform ist schon mal ganz gut die beiden Enden haben auf den letzten 15cm gut 10cm gewachsenen Reflex.
Eine Seitenkorrektur im Griff wird notwendig sein, gleichzeitig muss der Griff auch noch aufgebaut werden da der Stave an dieser Stelle zu dünn für einen starren Griff ist.

Zielzugewicht 60-65# auf 28#
Da ich sowieso eine Seitenkorrektur im Griff durchführen muss werd ich da auch noch einen deutlichen Reflex einbiegen und den Bogen mit Setback im Griff bauen. Ziel ist eine Schwalbenform. Mittels des Sehnenbackings hoffe ich die engen Biegeradien die sich aus diesem Design ergeben realisieren zu können.
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Lord Hurny
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Re: Osage Recurve mit Sehnenbacking

Beitrag von Lord Hurny »

Das Projekt hört sich verdammt interessant an - genau nach meinem Geschmack, bin schon sehr gespannt auf die Bilder!
lg,
Lord Hurny

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Heidjer
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Re: Osage Recurve mit Sehnenbacking

Beitrag von Heidjer »

Hallo Chirion, ich wünsche Dir gutes gelingen bei dem Projekt, nur als Verständnisfrage, meinst Du mir Schwalbenform das was wir in Norddeutschland Möwenform nennen, also eine double Wave Form?


Gruß Dirk
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.
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Chirion
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Re: Osage Recurve mit Sehnenbacking

Beitrag von Chirion »

@Dirk, jup das war gemeint (wir haben hier nicht so viele Möwen, dafür aber viele Schwalben :) )

Nun ein paar Bilderchen von den Anfängen
das Ausgangsmaterial, der gewachsenen Recurve ist auf beiden Seiten sehr ausgewogen
das Ausgangsmaterial, der gewachsenen Recurve ist auf beiden Seiten sehr ausgewogen
nach dem Entfernen der Rinde und des Splints, der Stave bietet ein paar keine Herausforderungen
nach dem Entfernen der Rinde und des Splints, der Stave bietet ein paar keine Herausforderungen
die Achse würde besser im Stave liegen, wenn ich den Tip auf die rechte Seite legen würde, allerdings steht dann der Rücken im Berreich der Recurves schräg deshalb hab ich die linke Seite gewählt und werde im Griff korrigieren
die Achse würde besser im Stave liegen, wenn ich den Tip auf die rechte Seite legen würde, allerdings steht dann der Rücken im Berreich der Recurves schräg deshalb hab ich die linke Seite gewählt und werde im Griff korrigieren
derzeitiger Stand, der letzte Splintring ist teilweise noch drauf und wird als nächser Schritt vorsichtig entfernt
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Re: Osage Recurve mit Sehnenbacking

Beitrag von Haitha »

Im Falle des Sehnenbackings haette ich den ja draufgelassen..

Hab neulich uebrigends gelesen (glaube in Jimm Hamm's American Native Bows) , dass ein Streifen Rohhaut auf den Belly geklebt waehrend der Trocknungs - und Einschiessphase Stauchrisse verhindert.
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Chirion
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Re: Osage Recurve mit Sehnenbacking

Beitrag von Chirion »

@Haithabu der letzte Splintring ist nicht besonders dick und schon daher nicht erhaltungswürdig.
Bauchseitig mach ich mir wenig Sorgen, da das Holz von einem lebenden Streifen auf Totholz stammt ist die Innenseite des Staves beinhart, von leuchdender Farbe und wahrscheinlich enorm druckstabil. Es gibt da zwar bauchseitig ein paar seichte Längsrisse, aber die sind wuchsbedingt und werden beim runterarbeiten immer wieder mal mit Epoxy vergossen, dann machen die keine Probleme.
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Re: Osage Recurve mit Sehnenbacking

Beitrag von Chirion »

Hier noch eine Zeichnung die zeigt wo es hingehen soll
wohin.JPG
1.=derzeitiger Stand
2.=so soll es nach dem Biegen aussehen
3.= geplanter Verlauf auf Standhöhe
4:=geplanter Verlauf im Vollauszug

eigentlich möchte ich den gewachsenen Anteil der Recurves dynamisch nutzen, ev. wird es dafür notwendig die letzten 10cm zusätzlich zu flippen und diese statisch zu lassen damit der Sehnenwinkel nicht kritisch wird.

würde dann ca. so aussehen
wohin1.JPG


Komentare und Verbesserungsvorschläge zum Design sind erwünscht.
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Re: Osage Recurve mit Sehnenbacking

Beitrag von Chirion »

wenn hier sonst keiner mit Verbesserungsvorschlägen fürs Design rüberkommt dann mach ichs halt selbst :)
der Wurfarmverlauf im Vollauszug sollte eher wie die dunkle Linie aussehen denke ich, beim ersten Entwurf war die Biegezohne zu sehr in Griffhähe verschoben
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Re: Osage Recurve mit Sehnenbacking

Beitrag von Snake-Jo »

@Chirion: Am Plan kann ich nichts aussetzen. Wie sich der Bogen im Endeffekt dann wirklich biegt, werden wir sehen. Grundsätzlich ist dieses Möwendesign immer ein tolles Projekt. :)
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Chirion
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Re: Osage Recurve mit Sehnenbacking

Beitrag von Chirion »

Hm.... die Frage wie er sich tatsächlich biegen wird..... bringt mich zu der Frage, wie ich es denn am besten angehe.

Da gibs mindestens zwei oder drei Möglichkeiten

1. Griffbereich verschmälern Biegung des Griffes reflex und Seitenkorrektur, Griffteil zurechtmachen und aufkleben und tillern.

2. Griffbereich zuerst nicht verschmälern und die Wurfarme vortillern, erst dann Griffbereich verschmälern und Reflex reinmachen und den Griffteil drauf und weitertillern.

Problem mit 1. sobald der Reflex im Griff drin ist wehrt sich der Stave gegen den Tiller und versucht alles um einem das Leben schwer zu machen (Umschlagen seitlich ausbrechen, sich verwinden u.s.w.) Auch ist es, bei gleichzeitgem Einbiegen des Reflex und der Seitenkorrektur schwierig, die Seitenkorrektur richtig zu bemessen. die Warscheinlichkeit ist groß, dass beim fertig getillerten Bogen die Sehne links oder rechts am Griff vorbeiläuft. was ein Ablösen des Griffteils und eine nochmalige Korrektur mit HLP nötig macht. Der Nachteil dieser Version ist also: das Tillern ist schwierig und nachträgliche aufwändige Korrekturen sind fast vorprobrammiert.

Problem mit 2. um die Wurfarme vortillern zu können müsste ich die Seitenkorrektur durchführen. Ich kann den Griffbereich allerdings nicht verschmälern da dieser Teil sonst bei der gegebenen Dicke des Staves zu schwach wäre. hier gäbe es wiederum 2 Lösungsvarianten: erstens Griffbereich verschmälern Seitenkorrektur durchführen provisorisches gerades Griffstück aufkleben, und vortillern dann Griffstück wieder runter Reflex in den Griff einbiegen, und endgültiges Griffstück drauf sowie fertigtillern. Zweitens die Seitenkorrektur des gebogenen Wurfarms am Wurfarm selbst durchführen, vortillern und erst dann den Reflex in den Griff biegen. Die erstere Variante ist aufwändig die zweitere hat den Nachteil, dass die Richtungskorrektur am Wurfarm selbst nicht mit Gewissheit stabil bleibt und hält.
hier nochmal das Problem mit dem geogenen Wurfarm, wie man sieht ist der hintere Wurfarm schön in der Achse der vordere wandert seitlich aus er Achse, dies muss ich korrigieren.
hier nochmal das Problem mit dem geogenen Wurfarm, wie man sieht ist der hintere Wurfarm schön in der Achse der vordere wandert seitlich aus er Achse, dies muss ich korrigieren.
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Re: Osage Recurve mit Sehnenbacking

Beitrag von don_quichotte »

Unbenannt.JPG
Wäre vielleicht auch eine Lösung, sieht dann einfach ein wenig schief aus und du musst beim tillern aufpassen, dass sich der Wurfarm nicht verwindet. Das Profil des Wurfarmes müsste dann wohl wie folgt aussehen:
2.JPG
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Haitha
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Re: Osage Recurve mit Sehnenbacking

Beitrag von Haitha »

Ich wueder am Griff genuegend Flisch lassen, oelen, mit der HLP erwaermen und lostillern, kleine Fein korrekturen kann man ja immer noch durch erneutes Erwaermen, Tillern oder zusaetzliches Aufbringen von Sehne machen.
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Re: Osage Recurve mit Sehnenbacking

Beitrag von Ravenheart »

...is Deine Tastatur defekt?? :D :D :D

Rabe
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Galighenna
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Re: Osage Recurve mit Sehnenbacking

Beitrag von Galighenna »

Hehe der Flo ist doch zur Zeit in GB bei nem Bogenbauer im Praktikum, der hat keine deutsche Tasta. Welcher Bogenbauer wars noch Flo? Mir fällts gerade nicht ein
Übel übel sprach der Dübel,
als er elegant und entspannt
in der harten Wand verschwand

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