Servus...
Auf der Suche nach einem Reiterbogen, respektive Composite-Bogen, bin ich auf diese Seite gestossen:
http://www.marook-armouries.de/Kizkapan.htm
Ich muß ehrlich gestehen - da bleibt mir die Luft weg.
Keine Frage - sicher nicht leicht im "handling" ...der schlägt ordentlich, aber...
Optik und Bauart sind absoluter Wahnsinn...meiner Meinung nach...
wie er funktioniert...das ist die Frage...
Egal - ich glaube, ich muß ihn haben...
Eure Meinung dazu???
l.G. Walamir
welchen Reiterbogen????
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Kizkapan
Das Mittelteil/Griffteil scheint mir eine Eigenentwicklung zu sein - wollte da jemand einen Skythenbogen mit Locator-Griff bauen? Gibt es dafür einen Nachweis? Bei meinem Grozer-Skythen brauche ich den Knick jedenfalls nicht...
Aber er schaut schon gut aus, und die Spitzen gefallen mir auch sehr gut. Bin mal gespannt, was die noch rausbringen!
Sicher begabte Leute!
Aber er schaut schon gut aus, und die Spitzen gefallen mir auch sehr gut. Bin mal gespannt, was die noch rausbringen!
Sicher begabte Leute!
Taran von Caer Dallben
[size=2] [color=blue][b]... και δÌξα ÄÉ ΘεÃŽ ![/b][/color][/size]
[size=2] [color=blue][b]... και δÌξα ÄÉ ΘεÃŽ ![/b][/color][/size]
Naja. Aussehen tun sie nicht schlecht. Beim Schießen haben sie, aufgrund der dicken (und sicherlich auch schweren) Siyahs, sicherlich einen gehörigen Handschock.
Beim Griffstück bin ich auch Tarans Meinung. Sind sicher eine Eigeninterpretation. Ich habe diese Form noch nicht auf Bildern gesehen.
Ob die Bögen auch schießenderweise was taugen, kann man erst nach einem Praxistest sehen. Vielleicht wohnt ja jemand von FC in der Nähe (53547 Leubsdorf) und kanns ich die Bögen mal ansehen und auch probeschießen.
Christian
Beim Griffstück bin ich auch Tarans Meinung. Sind sicher eine Eigeninterpretation. Ich habe diese Form noch nicht auf Bildern gesehen.
Ob die Bögen auch schießenderweise was taugen, kann man erst nach einem Praxistest sehen. Vielleicht wohnt ja jemand von FC in der Nähe (53547 Leubsdorf) und kanns ich die Bögen mal ansehen und auch probeschießen.
Christian
"Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann was er will, sondern dass er nicht tun muss was er nicht will" (Jean-Jacques Rousseau)
Kizkapan
Hallo ihr Lieben,
ich habe lange überlegt, ob ich mich hier zu Wort melden soll, ich will nicht, daß das wie Schleichwerbung rüberkommt.......
Also, für den Kizkapan-Bogen gibt es tatsächlich eine historische Quelle, die mich erst auf die Idee gebracht hat, einen skythenzeitlichen Hornbogen mit so einem ungewöhnlichen Griffstück zu bauen. Dieses Ding springt einem wirklich sofort ins Auge. das hier ist die Abbildung:
Es ist die Umzeichnung der Fassade eines medischen Felsengrabes in Anatolien.
Der Rechte der gezeigten Bögen ist ganz klar ein klassisch "skythisches" Design und dann ist da eben noch der Linke...
Ich war auch heute nochmal auf meiner Wiese und habe den Kizkapan ausgiebig geschossen. Die technischen Daten sind, wie auf meiner Website angegeben, 107 cm Sehnenlänge bei einer Standhöhe von 15 cm und ein max. Auszug von 27-28 Zoll. Das max. Zuggewicht bei 28 Zoll beträgt bei dem hier gezeigten Bogen rund 95 Pfund.
Was zunächt aufgefallen ist ist die (gefühlte) Kraft- Weg- Kurve beim Auszug. Anders als bei einem Bogen mit langen Endversteifungen steigt die Kraft mit dem Weg weiter oder zumindest mehr an, der Bogen wirkt im Auszug recht brutal und bei 28 Zoll scheint eine zusätzliche Barriere erreicht zu sein, weiter gings einfach nicht.
Das Schußverhalten fällt entsprechend auch sehr direkt und explosiv aus, der Bogen erlaubt eigentlich keinen Anker.
Das ist aber auch nicht weiter verwunderlich, es passt genau zu den in den Quellen beschriebenen Schießtechniken für die exterm kurzen Reiterbögen, die allesamt eher zur Brust wie zum Ohr gezogen werden und instinktiv geschossen werden.
Was weiterhin auffällig war ist, das der Bogen keinen spürbaren Handschock hat! Hier war ich selber überrascht, ich hätte, wie andere hier schon angemerkt haben, doch zumindest einen spürbaren Schlag erwartet, aber nichts dergleichen! Möglicherweise ist genau das der Grund für die ungewöhnliche Grifform in der Antike.
Soweit mal ein Erfahrungsbericht aus "allererster" Hand....
Was ich auf jeden Fall noch machen werde ist auf meiner website eine Literaturliste zusammenzustellen, die die ganze von mir für die Rekonstruktionen verwendete Fachliteratur enthält....
Ich hoffe, ich habe euch jetzt nicht mit zuviel Gelaber genervt, wie das mir meine Freundin immer vorwirft *seufz*
Liebe Grüße,
Marcus
ich habe lange überlegt, ob ich mich hier zu Wort melden soll, ich will nicht, daß das wie Schleichwerbung rüberkommt.......
Also, für den Kizkapan-Bogen gibt es tatsächlich eine historische Quelle, die mich erst auf die Idee gebracht hat, einen skythenzeitlichen Hornbogen mit so einem ungewöhnlichen Griffstück zu bauen. Dieses Ding springt einem wirklich sofort ins Auge. das hier ist die Abbildung:

Es ist die Umzeichnung der Fassade eines medischen Felsengrabes in Anatolien.
Der Rechte der gezeigten Bögen ist ganz klar ein klassisch "skythisches" Design und dann ist da eben noch der Linke...
Ich war auch heute nochmal auf meiner Wiese und habe den Kizkapan ausgiebig geschossen. Die technischen Daten sind, wie auf meiner Website angegeben, 107 cm Sehnenlänge bei einer Standhöhe von 15 cm und ein max. Auszug von 27-28 Zoll. Das max. Zuggewicht bei 28 Zoll beträgt bei dem hier gezeigten Bogen rund 95 Pfund.

Was zunächt aufgefallen ist ist die (gefühlte) Kraft- Weg- Kurve beim Auszug. Anders als bei einem Bogen mit langen Endversteifungen steigt die Kraft mit dem Weg weiter oder zumindest mehr an, der Bogen wirkt im Auszug recht brutal und bei 28 Zoll scheint eine zusätzliche Barriere erreicht zu sein, weiter gings einfach nicht.
Das Schußverhalten fällt entsprechend auch sehr direkt und explosiv aus, der Bogen erlaubt eigentlich keinen Anker.
Das ist aber auch nicht weiter verwunderlich, es passt genau zu den in den Quellen beschriebenen Schießtechniken für die exterm kurzen Reiterbögen, die allesamt eher zur Brust wie zum Ohr gezogen werden und instinktiv geschossen werden.
Was weiterhin auffällig war ist, das der Bogen keinen spürbaren Handschock hat! Hier war ich selber überrascht, ich hätte, wie andere hier schon angemerkt haben, doch zumindest einen spürbaren Schlag erwartet, aber nichts dergleichen! Möglicherweise ist genau das der Grund für die ungewöhnliche Grifform in der Antike.

Soweit mal ein Erfahrungsbericht aus "allererster" Hand....
Was ich auf jeden Fall noch machen werde ist auf meiner website eine Literaturliste zusammenzustellen, die die ganze von mir für die Rekonstruktionen verwendete Fachliteratur enthält....
Ich hoffe, ich habe euch jetzt nicht mit zuviel Gelaber genervt, wie das mir meine Freundin immer vorwirft *seufz*
Liebe Grüße,
Marcus