Selfbogenklasse / Primitivbogenklasse

Fragen zu Boegen zum Bogenschiessen. Keine Fragen zum Bogenbau.
Archiv
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 8908
Registriert: 16.04.2007, 22:36

Beitrag von Archiv »

Meiner Meinung nach ist es ein gewaltiger Unterschied zwischen einer am Mittelteil angefügten Pfeilauflage (Stückchen Leder, Horn, Holz) als Hilfsmittel zum gleichmäßigen Pfeile anlegen und einnocken und einem Schußfenster (Center-shot-Bogen) wo im Fenster noch eine "Pfeilauflage" liegt. Gerade bei der Spineauswahl macht das einen riesen Unterschied. Für den Pfeilflug ist auch entscheidend, ob der Pfeil sich um den Bogen herumwinden muß, oder ob er einfach frei herausfliegen kann.
Aber damit das Ganze hier nicht zu akademisch wird, sollte man die LB- Bogenklassen vielleicht einfach in glasbelegt und nicht glasbelegt einteilen. Es gibt sowieso nur ganz wenige Bogner die einer Centershot - Langbogen aus Holz und oder Bambus haben.
So werden auf jeden Fall die natürlichen Materialien, die Holzbogenbauer und die Selberbauer gefördert (und auch gefordert), was meiner Ansicht nach dem traditionellen Bogenschießen mehr hilft, als präzises Treffen mit nem modernen Langbogen und Carbonpfeilen oder nem CP-blank.
Trebron
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 1415
Registriert: 12.06.2004, 13:20

RE: hier steht's...

Beitrag von Trebron »

Original geschrieben von Harbardr

...die Sportordnung des DFBV läßt sich zu diesem Thema wie folgt aus:

1.9 Primitive Bow (PB) [A]
1.9.1 Ein ausschließlich aus Holz und/oder Naturmaterial (Horn, Tiersehnen ...) bestehender Lang-,
Recurve- oder Flachbogen ohne Faserkunststoffverstärkung.
1.9.2 Er darf kein Schussfenster und keine Pfeilablage haben. Abschuss muss vom Handrücken erfolgen.
1.9.3 Die Bogensehne darf aus beliebigen Material und mehrfarbig sein.
1.9.4 Ein Nockpunkt ist zugelassen. Der Nockpunkt kann von zwei Klemmen begrenzt sein.
1.9.5 Die Pfeile müssen aus Holz gefertigt und mit Naturfedern befiedert sein, und ungeachtet der Farbe,
dieselbe Länge, Befiederung und Spitzen aufweisen.
1.9.6 Die Nocks können aus beliebigem Material sein und jedes Spitzengewicht ist zulässig.
1.9.7 Der Bogen soll der traditionellen Abschussart entsprechend geschossen werden. Der Abschussgriff
darf innerhalb eines Turniers nicht verändert werden.
1.9.8 Diese Bogenklasse gilt nur national für Veranstaltungen des DFBV.
1.9.9 Die Abschussposition entspricht den übrigen Langbogenklassen.

International wird im Übrigen fast mit gleichem Wortlaut interprätiert.
Was einzelne Versanstalter aus diesem Regelwerk machen, wie verschiedene Schützen versuchen das Regelwerk auszuhebeln, das ist eine ganz andere Sache.

Damit wär doch alles gesagt. Oder nicht?
Nicht ganz, was bedeutet in diesem Fall
"traditionell" ?
Ich schieße mit Untergriff, oder bezieht sich das auf "Hilfsmittel", was ist mit Handschuh, Tab ?

Was ist mit meinem "Handschutz"(siehe weiter oben):D :D

Speziell für Anfänger ist da noch nicht alles klar, oder doch:o :o

Trebron
Wer nur zur?ck schaut, sieht nicht, was auf ihn zukommt

angeblich ungarisches Sprichwort
Harbardr
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 1151
Registriert: 06.08.2003, 23:46

zum allgem. Verständnis...

Beitrag von Harbardr »

...hier noch die Regeln "Longbow", auf die sich in einigen Punkten die PB-Regel verweist.

Hier wird auch der Unterschied LB zu PB ersichtlich.


1.2 Longbow (LB) Stil [0]
1.2.1 Ein Langbogen ist ein aus einem oder mehreren Teilen bestehender und aus beliebigen Material
gefertigter Bogen. Die Sehne darf im gespannten Zustand nicht auf den Wurfarmen aufliegen.
1.2.2 Das Mittelteil muss frei von als Visierhilfen verwendbarem Markierungen oder Veränderungen sein.
1.2.3 Der Bogen kann ein Fenster und ein Pfeilbett aufweisen. Das Bogenfenster darf nicht parallel zur
Bogenlängsachse und nicht über Center geschnitten sein.
1.2.4 Nur ein Nockpunkt (Der Punkt an welchem der Pfeil die Sehne berührt) auf der Sehne ist zulässig. Der
Nockpunkt kann durch 1 oder 2 Klemmringe begrenzt werden.
1.2.5 Die Pfeile müssen aus Holz gefertigt und mit Naturfedern befiedert sein und ungeachtet der Farbe,
dieselbe Länge, gleiche Befiederung und gleiche Spitzen aufweisen.
1.2.6 Die Nocken können aus jedem beliebigen Material bestehen und jedes Spitzengewicht ist möglich.
1.2.7 Der Bogen muss mit „mediterranem“ Abschuss geschossen werden; d.h. den Zeigefinger über der
Pfeilnocke und den Mittelfinger unter der Pfeilnocke.
1.2.8 Ein einziger relevanter (fester) Ankerpunkt ist zu verwenden.


Was mit dem "traditionell" beim PB, in Verbindung mit der Abschußart gemeint ist, müsste eigendlich mit 1.2.7 geklärt sein.

Ist zwar etwas überzogen, da der nordische Stil, zwei, o. drei Finger unter dem Pfeil u. trotzdem den Zeigefinger am Schaft, defenitiv ausgenommen ist, aber ist halt ein Regelwerk. :-(

Jede Art von Pfeilauflagen haben mit'nem PB nichts zu tun, denn der Abschuß muß über den Handrücken erfolgen.
Meist bekommen ich zu hören, daß der Pfeil auf der Hand "aua macht", was mich zu dem Schluß kommen lässt, daß hierbei entweder falsches Pfeilmaterial, u. (o.) ein falsch gesetzter Nockpunkt die Ursache sind.

Es macht auch Sinn einen PB u. das dazugehörende Pfeilmaterial optimal "einzustellen".
Archiv
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 8908
Registriert: 16.04.2007, 22:36

Beitrag von Archiv »

Das ist nun das Regelwerk eines Verbandes (DFBV) und kein Dogma. Eine Pfeilauflage ist vor allem für Anfänger hilfreich, damit der Pfeil richtig positioniert ist. Auch für andere Schützen ist eine Pfeilauflage als Orientierung nützlich. Nockpunkte sind doch auch ausdrücklich erlaubt...
Ich habe z.B. bei einem gekauften ELB von einem renomierten Bogenbauer eine Pfeilauflage dran (der Mann kommt aus den USA und kennt glaube ich den DFBV nicht;( ), aber ich schieße ihn wie alle meine Bögen ohne Nockpunkt.
Im Gegensatz zu einem Verband ist mein Anliegen eher, daß die Holzbögen (NO GLAS) eine eigene Klasse bekommen und Gott sei Dank, gibt es genügend Turnierausrichter, die das ebenso sehen.
Harbardr
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 1151
Registriert: 06.08.2003, 23:46

dem tu ich zustimmen...

Beitrag von Harbardr »

@snake ... Das mit der eigenen "Holzklasse" ist vollkommen richtig (dafür mach ich mich schon seit Jahren stark) u. auch das mit den Pfeilauflagen. Doch wer mag Letzteres kontrollieren?
Ich bin der Meinung, daß mit dem Holzbogen über den Handrücken geschossen werden sollte (muß).

Ein hin u. her über die Definition der sog. Pfeilauflage würde die Holzfraktion wieder in unterschiedliche Lager aufteilen, bzw. ein evtl. Regularium aufweichen. Und das täte m.E. nicht not.
Benutzeravatar
Peter O. Stecher
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 2358
Registriert: 21.03.2005, 09:16

Beitrag von Peter O. Stecher »

Ich würde sagen solange es kein richtiges paralelles "Bogenfenster" ist könnte man eine Pfeilauflage schon akzeptieren. Nicht jeder schießt gerne über die Hand. Es genügt ja schon eine etwas dichere Griffwicklung als "Auflage".
Und einen Nockpunkt und einen definierten Pfeilauflagepunkt nicht zu haben ist schon kritisch wenn man versucht konstant zu schießen.
https://classic-archer.com/
Archiv
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 8908
Registriert: 16.04.2007, 22:36

Beitrag von Archiv »

@Negly
Ne defininierte Pfeilauf-/anlage habe ich an meinen Bögen und ohne Nockpunkt komme ich ganz prima zurecht. Wenn wir uns mal treffen schießen wir ein Bier/oder so aus - du mit, ich ohne Nockpunkt;-)

@Harbardr
Ich hoffe doch schwer, wir sehen uns in Neubrunn und dann können wir über das Für und Wieder der Arten und Weisen verschiedener Techniken den Pfeil aus dem Bogen zu bekommen noch genügend austauschen - In FF bin ich dieses Jahr wahrscheinlich nur mal ganz kurz zu Besuch.
Benutzeravatar
Peter O. Stecher
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 2358
Registriert: 21.03.2005, 09:16

Beitrag von Peter O. Stecher »

SNAKE, können wir machen !! Aber warum sollte man ohne Nockpunkt schießen, das es geht glaub ich schon aber anders nockt man sicher schneller auf...
https://classic-archer.com/
Antworten

Zurück zu „Bögen“