Bau eines Robinienschlangenbogens

Themen zum Bogenbau
Chirurg
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Re: Bau eines Robinienschlangenbogens

Beitrag von Chirurg »

Coal!
Das Reststück war auch nur zum Probieren gedacht. Aber irgendwie will ich den Bogen jetzt fertig bauen. Die Wurfarme sind nur 3,7cm breit. Der Bogen aber 186cm lang. Vielleicht funzt es doch.
Chirurg
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Re: Bau eines Robinienschlangenbogens

Beitrag von Chirurg »

Heut habe ich seitlich mit dem Bleistift gerade Tillerlinien aufgezeichnet, dann den Bogen auf Standhöhe aufgespannt. Alle 7cm habe ich die Biegung der Tillerlinie gemessen. Kann man auch in kürzeren Abständen messen. Die Millimeter habe ich an der jeweiligen Stelle notiert. Damit können Steifigkeiten und Schwachstellen schnell und einfach detektiert werden. Gerade bei vielen deflexen und reflexen Wurfarmabschnitten hat man eine Möglichkeit der objektiven Beurteilung des Tillers. Als nächstes werden die markierten Stellen etwas geschwächt. Erst bei gleichmäßiger Biegung kommt der Bogen auf den Tillerbaum
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Snake-Jo
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Re: Bau eines Robinienschlangenbogens

Beitrag von Snake-Jo »

Chirurg hat geschrieben: 07.09.2025, 14:49 Heut habe ich seitlich mit dem Bleistift gerade Tillerlinien aufgezeichnet, dann den Bogen auf Standhöhe aufgespannt.
Versteh ich nicht: Wie hast du den Verlauf der Tillerlinie ermittelt? ???
Chirurg
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Re: Bau eines Robinienschlangenbogens

Beitrag von Chirurg »

SnakeJo!
Ich habe, im abgespannten Zustand, auf der Bogenseite eine gerade Bleistiftlinie mit dem Lineal gezeichnet, solange bis diese aufgrund der Krümmung ausläuft, dann habe ich überlappend, dabei das Lineal neu positioniert, die Linie mit dem Lineal gerade weitergezeichnet. Dann Aufspannen. jetzt ist die Bleistiftlinie gebogen. Mittels angelegter Ziehklinge kann ich jetzt den Abstand Ziehklinge zum Scheitelpunkt mit dem Lineal messen. Das waren zwischen 1,5 und 3mm. Dort wo weniger Biegung ist, wird Material abgenommen.
Für den Mantratiller fünftelst Du die Wurfarmlänge. Das äußere Fünftel biegt sich gar nicht. Das erste und das viertel Fünftel etwas weniger. Am meisten sollte sich das zweite und dritte Fünftel biegen.
LG Stephan
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Snake-Jo
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Re: Bau eines Robinienschlangenbogens

Beitrag von Snake-Jo »

Stephan!
o.k. verstehe, danke!
Ich kenne nur die Methode mit Streichmaß: Im abgespannten Zustand mit dem Streichmaß am Rücken ansetzen und dann mit vorgegebenen Abstand seitlich eine Linie ziehen. Diese Linie folgt dann allen Kurven. Nach dem Aufspannen kann man dann so wie bei dir weiter verfahren.
Chirurg
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Re: Bau eines Robinienschlangenbogens

Beitrag von Chirurg »

Der getillerte und verschliffene sowie mit Stahlwolle polierte immer noch knitterfreie Bogen. Wie lange soll ich mit dem Ölen warten (wegen des Hautleims, ist jetzt eine Woche her, 55 Pfund, 715 Gramm, weniger habe ich nicht geschafft) ? LG Stephan
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Re: Bau eines Robinienschlangenbogens

Beitrag von Neumi »

Chirurg hat geschrieben: 09.09.2025, 10:51Wie lange soll ich mit dem Ölen warten
Ich würde nicht länger warten. Evtl. vorhandene Restfeuchte kann auch durch die geölte Oberfläche entweichen.
Grüße - Neumi
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...
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Re: Bau eines Robinienschlangenbogens

Beitrag von Anasazi »

Sieht gut aus das Bogenmodell ;) und sehr gut gefällt mit die begleitende Beschreibung

Hast du die Kirschrinde spiralig um den Stamm herum abgelöst?
Chirurg
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Re: Bau eines Robinienschlangenbogens

Beitrag von Chirurg »

Neumi!
Danke, habe den Bogen jetzt mit Danish Oil geölt. Weitere Schichten folgen die nächsten Tage.

Anasazi!
Die Rinde habe ich spiralförmig vom Stamm gelöst. Dabei habe ich zuerst die Spirale mit einer dünnen Schnur vorgelegt. Dann die Schnur zurecht gerückt, damit der Streifen bei Schneiden gleichmäßig breit wird.
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Snake-Jo
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Re: Bau eines Robinienschlangenbogens

Beitrag von Snake-Jo »

@Chirurg
Gefällt mir gut, Ausführung und Design super, Glückwunsch! :)
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Spanmacher
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Re: Bau eines Robinienschlangenbogens

Beitrag von Spanmacher »

Mal wieder ein richtig schöner Bogen.
Meinen Glückwunsch dazu.
Ein zu hohes Zuggewicht ist nichts anderes als Körperverletzung und verhindert darüber hinaus einen brauchbaren Trainingseffekt.
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Coal
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Re: Bau eines Robinienschlangenbogens

Beitrag von Coal »

Chirurg!
Der Bogen gefällt mir richtig gut, besonders das Rindenbacking. Das werd ich demnächst vielleicht auch versuchen und da taucht schon die erste Frage auf:
Den Rindenfasern zufolge war das eine sehr steile Spirale um den Stamm. Gar nicht mehr so weit weg von einem Schnitt genau im Längsverlauf (so hätt ich das ohne Erfahrung, gefühlsmäßig gemacht). Der Längengewinn bei der steilen Spirale wird wohl nicht übermäßig viel gewesen sein, gegenüber einem Schnitt im Längsverlauf. Liegt der Grund ausschließlich in der Optik?
Wer nur einen Hammer hat, für den schaut jedes Problem aus wie ein Nagel.
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Re: Bau eines Robinienschlangenbogens

Beitrag von Chirurg »

Coal!
Die Kirschrinde ist quer zum Stamm gut dehnbar und reißfest. In Längsrichtung dagegen reißt sie sofort! Der Stamm war 15cm dick und die Spiralbreite 6cm. Je dicker der Stamm umso besser.
LG Stephan
Chirurg
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Re: Bau eines Robinienschlangenbogens

Beitrag von Chirurg »

Eine Spiralrunde ergibt bei 15cm Stammdurchmesser 15cm x 3,16= 45cm, 2 Runden ergeben schon 90cm!, 2 Runden sind 4x6cm= 24cm Stammhöhe. Aus einem Meter verwertbarer Stammhöhe erhältst Du somit 3,6m Kirschrinde und das alles, wenn ich mich nicht verrechnet habe😉
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Coal
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Re: Bau eines Robinienschlangenbogens

Beitrag von Coal »

Stephan!
Danke für die Aufklärung! Ich hatte bei der Sache einen Denkfehler.
Lg Coal
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