Wieder ein Anfänger mit Haselproblemen

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Grünspecht
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Wieder ein Anfänger mit Haselproblemen

Beitrag von Grünspecht »

Hallo mein Name ist Stefan
und ich schnitze gerade an einem gut getrocknetem Hasel, der eine große und noch eine kleinere Beule auf dem Rücken hat.
Meine grundsätzliche Frage ist, muss ich an der Bauchseite an diesen Stellen grob Material abtragen, und müssen die Astansätze ausgebohrt werden?
Hier erstmal ein paar Bilder,
Imgp5252.jpg
Imgp5253.jpg
Imgp5254.jpg
Imgp5251.jpg
Imgp5250.jpg
Der Rohling ist 151cm lang und aktuell ca .45mm breit.
Griff ist als biegendes Element geplant.
Mein Auszug beträgt 25", das Zuggewicht sollte 25# nicht überschreiten.
Ich danke schonmal vorab für eure Ratschläge.

VG Stefan
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fatz
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Re: Wieder ein Anfänger mit Haselproblemen

Beitrag von fatz »

Willkommen im Forum.
Grünspecht hat geschrieben: 03.06.2025, 13:18 muss ich an der Bauchseite an diesen Stellen grob Material abtragen, und müssen die Astansätze ausgebohrt werden?
Weder noch
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Re: Wieder ein Anfänger mit Haselproblemen

Beitrag von schnabelkanne »

Servus und ebenfalls herzlich willkommen. Da muss noch viel Holz weg für das geringe Zuggewicht.
Bei den Knubbeln/Astlöchern den Bogen etwas breiter lassen, die Fasern schön herum laufen lassen.
Lg Thomas
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benzi
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Re: Wieder ein Anfänger mit Haselproblemen

Beitrag von benzi »

Willkommen! 😊
Warum planst Du einen mitbiegenden Griff?

Liebe Grüße
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Re: Wieder ein Anfänger mit Haselproblemen

Beitrag von Grünspecht »

Danke für Tipps.
Dass da noch ordentlich was weg muss, hatte ich mir schon gedacht, denn er lässt sich noch nicht wirklich biegen.
Nur hatte ich gedacht, dass ich nur die Enden auslaufen lasse. Wenn ich den Bereich der Knubbel breiter lassen will, müsste ich die WA ja insgesamt schmaler machen, richtig?
Den mitbiegende Griff hatte ich wegen der geringen Länge eingeplant.
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fatz
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Re: Wieder ein Anfänger mit Haselproblemen

Beitrag von fatz »

Grünspecht hat geschrieben: 03.06.2025, 22:33 Wenn ich den Bereich der Knubbel breiter lassen will, müsste ich die WA ja insgesamt schmaler machen, richtig?
Kannst du ja. 45mm ist was fuer einen Warbow mit >100#
Den mitbiegende Griff hatte ich wegen der geringen Länge eingeplant.
So kurz ist der gar nicht, bei dem geplanten Auszug. Mindestlaenge bei sauberem Tiller (wirklich nur dann!!) ist biedende Teile doppelt so lang wie der Auszug. Anfangs ist der Tiller aber eig, nie gut.
Zuletzt geändert von fatz am 04.06.2025, 13:48, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wieder ein Anfänger mit Haselproblemen

Beitrag von Grünspecht »

Kansst du ja. 45mm ist was fuer einen Warbow mit >100#
Ich hätte nicht gedacht, dass Hasel soviel Bumms haben kann
So kurz ist der gar nicht, bei dem geplanten Auszug. Mindestlaenge bei sauberem Tiller (wirklich nur dann!!) ist biedende Teile doppelt so lang wie der Auszug. Anfangs ist der Tiller aber eig, nie gut.
Ein sauberer Tiller wäre bei meinem Erfahrungsstand ein Wunder. ;D
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fatz
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Re: Wieder ein Anfänger mit Haselproblemen

Beitrag von fatz »

Aus Hasel kann man schon dicke Wummen bauen, vorausgesetzt er ist eher lansam gewachsen (rar) und der Bauch ist flach genug, dass er keine Falten kriegt. Will sagen: geht, aber eher selten.

Gab hier mal ein paar....
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Re: Wieder ein Anfänger mit Haselproblemen

Beitrag von klausmann84 »

Moin, also ich habe fast nur Bögen mit Astknubbeln usw bisher gemacht. Auch schon einen mit Hasel.

Finde erstmal die Idee den relativ breit zu machen eigentlich auch für schwächere Bögen gut. Werden am Ende vermutlich keine 45mm Breite bleiben können, sonst kommst du wahrscheinlich nur mit Mühe auf 25lbs runter, aber das Zuggewicht wird generell eher über die Dicke reduziert und du hast den Bogen ja schon auf Flachbogen angelegt. Breit und flach ist da eigentlich unabhängig vom finalen Zuggewicht die normale Herangehensweise, gerade bei Hölzern wie Hasel.

Er wird irgendwann vermutlich schmaler werden (müssen) oder du fängst ab nem gewissen Punkt an, die Wurfarme nur noch mittig zu schwächen, so dass sie etwas hohl werden. Oder beides. Taste dich einfach mal ran, in dem du die Wurfarme in der Dicke reduzierst mit ner auslaufenden Materialstärke zu den Tips hin.
Wenn er noch nicht biegt, liegt der Bogen noch unbeschädigt im Rohling. ;)

An Astknubbeln nehme ich bauchseitig auch mehr Material weg. Dafür fühle ich die Materialstärke zwischen Daumen und Zeigefinger und schaue, dass die Stelle nicht viel dicker ist, als der Rest des Holzes.

ABER: Wieviel ich wegnehme mache ich auch davon abhängig ob ich die Aststelle als problematisch einschätze.
Nen Astknubbel wie im letzten Bild würde ich auch etwas mitbiegen lassen, der sieht an sich nicht so aus, als müsste man ihn viel steifer lassen.
Wenn du nun bauchseitig an diesen Stellen gar kein Material abträgst, so dass die WA an diesen Stellen viel dicker sind, hats du mMn. dort dann viel totes Gewicht im WA.
Umgekehrt: Selbst wenn man so eine Stelle steifer lassen will, heißt das nicht, dass man den Knubbel am Bauch gar nicht durch Abtrag ausgleichen darf. Es reicht dann dort etwas mehr Material stehen zu haben, als im Rest des Wurfarms. Je nachdem wie problematisch man die Stelle einschätzt sind es ein paar Hiebe mit einer Feile und ein paar Züge mit einer Ziehklinge, die den Unterschied zwischen "steifer lassen" und "stärker mitbiegen" ausmachen.

Deshalb finde ich es sinnvoll dass du die Knubbel am Bauch berücksichtigt hast. Ab jetzt vielleicht diese Stellen erstmal so lassen und dann im Tillern nochmal schauen ob da noch was weg soll und wenn ja wieviel.
Grüße, Klaus
Im Tannenwald, in klammem Spalt, stellen die Mannen bald die Hannen Alt Kannen kalt.
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Re: Wieder ein Anfänger mit Haselproblemen

Beitrag von Grünspecht »

Vielen Dank Klaus

der Beitrag war sehr ausführlich und erhellend.

Leider sind bei mir noch 2 Probleme aufgetaucht.
Das erste ist die Sehnenlage. Als ich die grobe Form festgelegt hatte sah das nicht ganz so außermittig aus.

Bild

Bild

Die WA-Enden sind noch recht breit bis zu 21mm , kann ich darüber die Lage noch etwas korrigieren?

Und damit sind wir bei Problem 2
Bild
Bild

Ich halte das für einen Riss.
Der Riss ist ca.15mm lang, liegt 6mm von der Außenseite und das WA-Ende ist hier besagte 21mm breit.
Wenn ich dies 6mm einfach abtrage, halte ich mich nicht mehr an die Mitte des Faserverlaufs, was könnte das für Folgen Haben? ???
Das einseitige Abtragen würde die Sehne allerdings auch wieder näher an den Griff bringen.


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Re: Wieder ein Anfänger mit Haselproblemen

Beitrag von benzi »

Das Profil in der Breite gefällt mir sehr gut! 🥰
Biegt er sich denn schon ein bisschen?

Liebe Grüße
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Re: Wieder ein Anfänger mit Haselproblemen

Beitrag von Grünspecht »

Ja, aber wirklich nur ein bisschen.
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Re: Wieder ein Anfänger mit Haselproblemen

Beitrag von benzi »

Dann würde ich erst mal weitermachen bis er sich mehr biegt... um die Korrektur der Sehnenlage würde ich mir erst auf Standhöhe wirklich Gedanken machen....
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Re: Wieder ein Anfänger mit Haselproblemen

Beitrag von schnabelkanne »

Erst mal Standhöhe und dann an den Enden kannst du noch korrigieren, 1 cm Breite genügt. Falls dass nicht reicht dann gibt es auch noch andere Möglichkeiten. Längsrisse sind nicht problematisch, wenn sie nicht wegfallen dann mit flüssigem Sekundenkleber füllen.
Lg Thomas
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