R&G Härter L - fester durch tempern?

[Friese]

Moinsen,

bringt tempern bei Härter L (und Harz L) von R&G mehr Festigkeit? Hab' nix dazu gefunden

Schnelleres Aushärten ist klar, wie hier diskutiert: http://www.fletchers-corner.de/viewtopi ... 15&t=20908)

Gruß,
Michael

[Swissbow]

Bringt nichts. Haben mir die Jungs von Swiss Composite auf telefonische Anfrage hin bestätigt. Das L-System ist nicht zum Tempern ausgelegt und daher bringt das nichts. R&G hat andere Systeme im Vertriebsprogramm, die speziell zum Tempern entwickelt wurden.

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Andy

[kra]

Interessant, war mir bisher nicht bekannt. Ich ging immer davon aus, das alle Epoxy-Mischungen durch tempern, mehr oder weniger, an Festigkeit zulegen.

[Bogensport Bernhard]

Kra und Swissbow haben gewisserweise beide recht.

Ich hatte hierzu gerade ein langes Gespräch mit einem Klebetechniker von R&G. Harz L mit Härter L sind kalthärtend. Wird diese Verbindung getempert, passiert folgendes: Die Verklebung wird fester aber auch deutlich spröder. Harz L mit Härter L hat von Haus aus schon einen sehr niedrigen Dehnungswert. Daher wird die Klebeverbindung durch Tempern für den Bogenbau ungeeignet.

[MoeM]

Ebenfalls kalthärtend und etwas off-topic ist der Epoxidkleber R+G Typ E. http://shop.r-g.de/Klebstoffe/Epoxyd-Kl ... ber-E.html
Der Preis ist als durchaus moderat zu betrachten (im Vergleich zu Endfest300 oder Smoth-On EA-40 etc.), die erhöhte Temperaturbeständigkeit und die nochmals 50% höhere Topfzeit bei höherer Viskosität srechen eig. deutlich dafür.
Ich frage mich allerdings, warum diese Lösung hier kaum Erwähnung findet?!

[the_Toaster (✝)]

Also wenn man sich mal die Tech Specs aller Harze anguckt wird man feststellen, dass die Endfestigkeit bei Tempern und bei Raumtemperatur meist sehr dicht aneinander liegen.
Allerdings wird die Reaktionszeit beim Tempern wesentlich kürzer.
Technicoll braucht bei Raumtemperatur c.B. eine Woche um die volle Belastbarkeit zu erreichen.

Tempern ist also in dem meisten Fällen nur was für Leute, die es eillig haben...

[Friese]

Aber z.B. Endfest 300 geht doch von ca. 1200N/cm² Festigkeit bei 20°C auf ca. 3000N/cm² bei 180°C? ("Zug-Scherbeanspruchung für Alu")

Michael

[the_Toaster (✝)]

Oh... Dann würde ich mal ganz schnell den Kleber wechseln, wenn UHU Endfest nur so wenig Standkraft hat.
Technicoll ist da wesentlich besser. Vor allem sind die Abstände Zimmertemperatur/Tempern viel kleiner.

Kleiner HInweis: Die Endfestigkeit hängt auch von der Durchmischung der Komponenten ab. Die Mischzeiten sollten daher unbedingt eingehalten werden.

[gisli]

Ebenfalls kalthärtend und etwas off-topic ist der Epoxidkleber R+G Typ E. http://shop.r-g.de/Klebstoffe/Epoxyd-Kl ... ber-E.html
Der Preis ist als durchaus moderat zu betrachten (im Vergleich zu Endfest300 oder Smoth-On EA-40 etc.), die erhöhte Temperaturbeständigkeit und die nochmals 50% höhere Topfzeit bei höherer Viskosität srechen eig. deutlich dafür.
Ich frage mich allerdings, warum diese Lösung hier kaum Erwähnung findet?!

ich habe gerade mit diesem Kleber nur gute Erfahrungen gemacht. ein Tip, vorher bei der R&G Klebeberatung anrufen 07157530480 und schildern für was der Kleber gebraucht wird. die kennen ihre Produkte am besten

[kra]

Kra und Swissbow haben gewisserweise beide recht.

Ich hatte hierzu gerade ein langes Gespräch mit einem Klebetechniker von R&G. Harz L mit Härter L sind kalthärtend. Wird diese Verbindung getempert, passiert folgendes: Die Verklebung wird fester aber auch deutlich spröder. Harz L mit Härter L hat von Haus aus schon einen sehr niedrigen Dehnungswert. Daher wird die Klebeverbindung durch Tempern für den Bogenbau ungeeignet.

Hm, da wiederum habe ich so meine Zweifel. Zumindest beim Verkleben von Laminaten hat der getemperte L+L bei mir noch keine SChwächen gezeigt. Von "für den Bogenbau ungeeignet" halte ich für eine sehr pauschale (und dadurch angreifbare bis falsche/unvollständige) Aussage.

[Bogensport Bernhard]

Meine Anfrage bei R&G bezog sich auf Glasbogenbau, die Erklärung des Klebetechnikers, der sich scheinbar auch mit Bogenbau auskannte, war für mich schlüssig. Seiner Erklärung nach wird die Klebeverbindung mit steigender Temperatur spröder. Zug- und Scherkräfte haben eine deutlich stärkere Wirkung auf die Klebeverbindung, die früher nachgibt. Die Lebensdauer eines getemperten Bogens wäre somit kürzer, als bei einem nicht getemperten Bogen (bei Verwendung von Harz/Härter L).

"Für den Bogenbau ungeeignet" ist sicher eine sehr pauschale/unvollständige Aussage. Für mich ist diese getemperte Klebeverbindung, wenn diese die Lebensdauer des Bogens reduziert, aber definitiv ungeeignet.

[Rubberduck]

Hat sich schonmal jemand mit dem Härter EPH161 für Harz L auseinander gesetzt? Stelle mir gerade die selbe Frage. Im Datenblatt steht, dass man bei 60° Tempern sollte...

[Mike W.]

ja hab ich noch da.
bei den meisten kunstharzklebern verringert das tempern vor allen die aushärtezeit
60° sind doch kein problem, oder?
bei eulenkleber endfest300 hab ich bei 110°und mehr ausgehärtet.

mit der hlp als wärmequelle.

[Rubberduck]

15 Stunden mit hlp gehärtet? Hast mich glaub missverstanden. Hab Epoxid schon da, aber halt nicht den Härter L sondern EPH 161. Der G&S Epoxid ist ja grundsätzlich bei RT verarbeitbar. Aber bei diesem Härter EPH 161 steht: 24 Stunden aushärten bei RT + 15 Stunden bei 60° - 120° C Tempern für Wärmeformbeständigkeit. Die Frage ist ob Wärmeformbeständigkeit relevant ist für Bogen?

[Heidjer]

Tempern tut man in der Temperbox, einfach einen (Papp-) Sarg bauen, ihn etwas dämmen (Temperaturbeständig) oder außen ein paar Decken drüber legen und innen je nach Temperatur zwei bis fünf Glühbirnen (die alten) einschalten. Das ganze kann man noch mit Zeit Schaltuhr und Thermostat ausstatten.
Solche Temperboxen hat eigentlich jeder Bogenbauer selbst gebaut aus OSB-Platten irgend wo rum stehen, gibt hier im Forum auch noch irgendwelche Bauanleitungen, aber eigentlich muss sie nur so groß sein das der Bogen in seiner Form da rein passt und das man die Temperatur grob regeln kann, kommt auf 5C° nicht an.

Tempern sorgt für eine bessere Vernetzung des Epoxids, eine schnellere Aushärtung und höhere Endfestigkeit.


Gruß Dirk