Archäologie
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Archäologie
Und noch ne Frage an die Reenactor.
Weiss zufällig jemand eine Adresse an die man sich wenden kann, wenn man zum Thema Pfeile tiefergehende/historische Informationen braucht ?
Ich habe die Damen und Herren des Mary Rose Museums schon mal angeschrieben, aber leider keine Atwort bekommen.
Ich suche Funde und Belege für das Material das verwendet wurde, englische Pfeile zu wickeln und noch ungefähr ne Millionen anderer Kleinigkeiten die ich in keinem Buch gefunden habe.
Weiss zufällig jemand eine Adresse an die man sich wenden kann, wenn man zum Thema Pfeile tiefergehende/historische Informationen braucht ?
Ich habe die Damen und Herren des Mary Rose Museums schon mal angeschrieben, aber leider keine Atwort bekommen.
Ich suche Funde und Belege für das Material das verwendet wurde, englische Pfeile zu wickeln und noch ungefähr ne Millionen anderer Kleinigkeiten die ich in keinem Buch gefunden habe.
- locksley
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Archäologie
@John Turtle
Probiers doch mal hier. Vieleicht kann Dir ja Jemand auf all diesen Seiten weiterhelfen. Das Problem ist, dass es bis auf die auf der "Mary Rose" gefundenen Pfeile so gut wie keine Funde englischer Kriegspfeile gibt, die Aufschluss über das zur Wicklung genommene Garn geben könnten. Die Mitarbeiter des Museums sind anscheinend chronisch überlastet, ich hab auch nie Antwort erhalten.
Ich würde aber mal davon ausgehen, dass das allseitsverbreitete Leinen oder Hanfgarn zum Einsatz kam. Als Kleber diente Haut- oder Knochenleim. Um den Kleber unempfindlicher gegen organischen Zerfall zu machen wurde der hintere Schaft noch mit Kupfersulphat behandelt.
Du kannst es auch mal bei http://aegil.de versuchen, die beschäftigen sich zwar eher mit steinzeitlichen Pfeilen, können Dir aber vieleicht auch weiterhelfen.
Probiers doch mal hier. Vieleicht kann Dir ja Jemand auf all diesen Seiten weiterhelfen. Das Problem ist, dass es bis auf die auf der "Mary Rose" gefundenen Pfeile so gut wie keine Funde englischer Kriegspfeile gibt, die Aufschluss über das zur Wicklung genommene Garn geben könnten. Die Mitarbeiter des Museums sind anscheinend chronisch überlastet, ich hab auch nie Antwort erhalten.
Ich würde aber mal davon ausgehen, dass das allseitsverbreitete Leinen oder Hanfgarn zum Einsatz kam. Als Kleber diente Haut- oder Knochenleim. Um den Kleber unempfindlicher gegen organischen Zerfall zu machen wurde der hintere Schaft noch mit Kupfersulphat behandelt.
Du kannst es auch mal bei http://aegil.de versuchen, die beschäftigen sich zwar eher mit steinzeitlichen Pfeilen, können Dir aber vieleicht auch weiterhelfen.
Ein grosser Mann wird weder vor dem Kaiser kriechen, noch einen Wurm zertreten (Benjamin Franklin)
Wenn das Atmen schwieriger waere, haetten wir weniger Zeit um Unsinn zu reden.
Wer die Wahrheit sagt, braucht ein verdammt schnelles Pferd (Sprichwort)
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Archäologie
@locksley
ich habe die homepage versucht, da kommt aber nur: "es sind noch keine inhalte hinterlegt worden"
????
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Man sollte sich lieber durch Schweigen zum Idioten machen, als durch einige Worte alle Zweifel auszuräumen.
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Archäologie
@John Turtle
Du kannst es mal bei Pfeil und Bogen versuchen.
http://www.pfeil-bogen.de/pfeile.htm
mir fehlt leider das Wissen für die Kleinigkeiten.
Vieleicht kann man Dir da weiter Helfen.
Du kannst es mal bei Pfeil und Bogen versuchen.
http://www.pfeil-bogen.de/pfeile.htm
mir fehlt leider das Wissen für die Kleinigkeiten.
Vieleicht kann man Dir da weiter Helfen.
Archäologie
Tja, das kommt daher, da die adresse auch http://www.agil-online.deheisst, da waren locksleys finger schneller als seine pfeile : )
Tradition heisst nicht die Asche aufheben, sondern die Flamme weiterreichen.
(Ricarda Huch)
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Archäologie
Mit Hanf oder Wolle hab ich auch schon mal spekuliert, aber da ist ja sogar Streit unter den Archäologen ob die Sehnen der Bögen aus Hanf oder oder besser wie und welcher.
Ich kann ja mal schreiben wo ich bin:
Ich hab mir Schäfte 33" barreld aus Esche machen lassen die von etwas mehr als 23/64 auf 11/32 gehen. Das passen die Spitzen von Ulli Stehli genau drauf und die nehme ich auch. Fixiert werden die Spitzen mit Bienenwachs. Federn wollte ich benutzen 6,5" Schwanenfedern oder Gänsefedern( Dreieckig ) Geklebt wird mit Knochenleim. Die Hornverstärkung ist 1/16" dick und 2" Zoll tief. Die Nock ist 1/4" tief uns 1/8" weit.
So bis dahin hab ich alles finden können, obwohl das Sch... fummelskram war. Jetzt fehlt mir wie gesagt noch ein sicherer Hinweis wie gewickelt wurde
mit welchem Material und ob die Schäfte behandelt wurden ?
ich habe hier nur einen Hinweis in einem alten Englishen Buch gefunden, das es wegen der Menge der zu produzierenden Pfeile und wegen des einmaligen Gebrauchs, nicht gemacht wurde.
Irgendwie fehlt zu diesem Thema ein echtes reenactor Standard Werk :-(
Mal den Robert Hardy ausgenommen
Ich kann ja mal schreiben wo ich bin:
Ich hab mir Schäfte 33" barreld aus Esche machen lassen die von etwas mehr als 23/64 auf 11/32 gehen. Das passen die Spitzen von Ulli Stehli genau drauf und die nehme ich auch. Fixiert werden die Spitzen mit Bienenwachs. Federn wollte ich benutzen 6,5" Schwanenfedern oder Gänsefedern( Dreieckig ) Geklebt wird mit Knochenleim. Die Hornverstärkung ist 1/16" dick und 2" Zoll tief. Die Nock ist 1/4" tief uns 1/8" weit.
So bis dahin hab ich alles finden können, obwohl das Sch... fummelskram war. Jetzt fehlt mir wie gesagt noch ein sicherer Hinweis wie gewickelt wurde
mit welchem Material und ob die Schäfte behandelt wurden ?
ich habe hier nur einen Hinweis in einem alten Englishen Buch gefunden, das es wegen der Menge der zu produzierenden Pfeile und wegen des einmaligen Gebrauchs, nicht gemacht wurde.
Irgendwie fehlt zu diesem Thema ein echtes reenactor Standard Werk :-(
Mal den Robert Hardy ausgenommen
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@turtle
zum Spitzenkleben würde ich das Bienenwachs mit Baumharz vermischen, da das Wachs alleine zu weich ist und dir im Sommer die Spitzen abfallen.
Diese Mischung wurde bereits im Mittelalter häufig verwendet.
Das genaue Mischungsverhältnis musst du ausprobieren.. Bei zuviel Harz wird der Kleber spröde und splittert.
zum Spitzenkleben würde ich das Bienenwachs mit Baumharz vermischen, da das Wachs alleine zu weich ist und dir im Sommer die Spitzen abfallen.
Diese Mischung wurde bereits im Mittelalter häufig verwendet.
Das genaue Mischungsverhältnis musst du ausprobieren.. Bei zuviel Harz wird der Kleber spröde und splittert.
Verstehen kann man das Leben nur rueckw?aerts, aber leben muss man es vorwaerts....
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Archäologie
oder birkenpech mit Holzhohle vermischt. Klebt und stinkt und ist zumindest für die Steinzeit absolut authentisch. Ich vermute mal, das wurde auch später noch verwendet? Weiss das jemand genauer?
“Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.”
– George Bernard Shaw
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Archäologie
Zu den "autentischen" Klebern kann ich auch noch was beitragen.
Der älteste Nachweis von Kleber stammt aus dem Ende der Altsteinzeit und scheint wohl der oben beschriebene Baumharz/Wachs - Kleber zu sein. Birkenpech ist seit der Mittelsteinzeit als Kleber nachgewiesen.
Der Baumharz/Wachs-Kleber ist recht leicht herstellbar. Wenn man den Baumharz nicht selbst sammeln will - Kollophonium(destilliertes Kiefernharz) kann man problemlos kaufen. Im Musikalienhandel ist es jedoch viel zu teuer. Ich habe 1kg bei http://www.omikron-online.de bestellt für ca16Euro, da gibt es auch Bienenwachs.
Der älteste Nachweis von Kleber stammt aus dem Ende der Altsteinzeit und scheint wohl der oben beschriebene Baumharz/Wachs - Kleber zu sein. Birkenpech ist seit der Mittelsteinzeit als Kleber nachgewiesen.
Der Baumharz/Wachs-Kleber ist recht leicht herstellbar. Wenn man den Baumharz nicht selbst sammeln will - Kollophonium(destilliertes Kiefernharz) kann man problemlos kaufen. Im Musikalienhandel ist es jedoch viel zu teuer. Ich habe 1kg bei http://www.omikron-online.de bestellt für ca16Euro, da gibt es auch Bienenwachs.
Archäologie
Baumharz, versetzt mit Asche (ich nehm meist die weisse Birkenasche) reagiert "fast" wie Epoxy-Kleber, soll heissen, die Asche bewirkt, dass das Baumharz nicht glashart aushärtet. Viel Erfahrung habe ich damit nicht, obwohl sich schon einige Messergriffe als äusserst halbar erwiesen haben.
Nachgewiesen ist die "Klebeart" u.a. bei den Griffen nordischer Messer.
Nachgewiesen ist die "Klebeart" u.a. bei den Griffen nordischer Messer.
Archäologie
@Stefan
ich würde das Kollophonium bei boesner (Kunsthandel; Adresse gab es schon mal in einem anderen Thread) kaufen. Ist dort noch wahrscheinlich noch billiger, wenn die Preise in den letzten Jahren nicht dramatisch angezogen haben.
ich würde das Kollophonium bei boesner (Kunsthandel; Adresse gab es schon mal in einem anderen Thread) kaufen. Ist dort noch wahrscheinlich noch billiger, wenn die Preise in den letzten Jahren nicht dramatisch angezogen haben.
Archäologie
über ötzis technik lässt sich auf der seite: http://home.pages.at/pirgcom/oetzl/oetzlpg3.htm nachlesen. ist zwar im comicstil aufbereitet, aber ich habe dort viel neues erfahren!
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Man sollte sich lieber durch Schweigen zum Idioten machen, als durch einige Worte alle Zweifel auszuräumen.
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Archäologie
ich habe da noch etwas entdeckt:
http://www.ruf-der-wildnis.de/kleber.html
dort sind auch noch andere infos zu finden: leder gerben, schnüre drehen,...
http://www.ruf-der-wildnis.de/kleber.html
dort sind auch noch andere infos zu finden: leder gerben, schnüre drehen,...
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