Osage Recurve mit Karpfenbacking 60"

[Bogenbas]

Ich hab jetzt wieder mal den Bogen in die Finger bekommen, den ich schon vor über einem Jahr für einen guten Freund gebaut habe, da er nun ne FastFlight Sehne probieren möchte. Dabei nutz ich gleich mal die Gelegenheit und stelle ihn euch vor.
Wer sich meine Lebensgeschichte sparen will, bitte einfach zum nächsten Post gehen.

Dieser Freund hat mich oft auf Parcoure begleitet, und dabei immer meine gekauften Recurvebögen geschossen. Das war noch bevor ich mit dem Bogenbauen begonnen hatte. Und nachdem ich dieses Hobby für mich entdeckte gab er mir den Auftrag einen Bogen für ihn zum Materialpreis zu bauen, damit er nicht immer einen ausborgen muss, und ich denke in erster Linie um mich zu unterstützen. Somit war die Vorgabe, einen Bogen zu bauen der einem klassischen Recurvebogen nahekommt, sollte halbwegs kurz sein und als besonderen Blickfang ein Backing aus Karpfenleder erhalten, da er ein leidenschaftlicher Angler ist. Die Sehnenwicklungen am Griff haben auch ne Vorgeschichte... Nach einem ziemlich kurzen Probeschießen meinerseits sind wir gleich mal auf nen Parcour schießen gefahren und ich glaub bei Ziel 16 machte es im Vollauszug nen Knall und das Griffstück viel ab. Zum Glück war nichts passiert, aber offensichtlich ist das Bogenholz vorn zu dünn und Biegt im Griff mit, weshalb die Sehnenwicklungen mein einziger Einfall waren, um den Bogen zu retten. Aber er ist trotzdem sehr zufrieden damit. Nun will ich euch nicht weiter quälen

[Bogenbas]

Erwünscht waren 45# und nach dem Einschießen und feinschliff kam ich hier auf 46#@28". Der Bogen ist 60" lang und zum Glück nicht kürzer, denn sein Auszug hat sich inzwischen erhöht auf über 29" . Ich weiß es gibt auch einige Bereiche an den Wurfarmenden wo man ruhig noch Gewicht einsparen könnte, aber er will nicht dass ich was änder. Und das Backing ist nur für die Optik.

[Bowster]

Auf jeden Fall mal ein Bogen der heraussticht, vielleicht nicht eben mein Geschmack, aber über den muss man sich ja auch nicht unbedingt streiten.

[Haitha]

Der Griff ist nicht meins, die Kurven dafür schon!

Backing ist schick, ist es wirklich Leder oder Haut?

Gruß

[locksley]

Da der Griff ja auf Wunsch Deines Freundes so gestaltet wurde, lasse ich den mal ausser Acht, ansonsten ein gelungener Bogen.

[Bogenbas]

Backing ist schick, ist es wirklich Leder oder Haut?

Es wurde meinem Freund jedenfalls als Leder verkauft. Aber ich kenn mich zu wenig aus um den Unterschied zu erkennen.

Ps: Soweit ich weiß macht der Verkäufer selbst damit Geldbörsen also vermutlich schon Leder.

[Becknbauer]

Ich denke das wichtigste, der Tiller sieht gut aus.
Der Karpfen gefällt mir auch recht gut. Aber jedes nicht notwendige Backing bringt etwas Gewicht zu Lasten der Leistung.
Aber der Griff ist eine Katastrophe. Die Wicklung gegen das Abplatzen find ich noch ok, aber die klobige Form verhuntzt den Bogen. Doch das ist vorwiegend Geschmacksache. Als kleiner Trost bringt das Gewicht des Griffes immerhin ein etwas ruhigeres gutmütigeres Schußverhalten.
Die Overlays finde ich auch etwas zu groß. An dieser Stelle Gewicht sparen macht auch wegen der Leistung Sinn. Das macht sicher sehr wenig Unterschied, aber ein guter Bogen unterscheidet sich von einem mittelmäßigen nur durch das herauskitzeln aller möglichen minimalen Verbesserungen. Die Summe der Kleinigkeiten macht es dann aus.
Die Standhöhe kommt mir auf dem Bild zu hoch vor. Auch der längere Anschubweg bei einer niedrigeren Standhöhe bringt bei Selfbows etwas mehr Leistung / Pfeilgeschwindigkeit.
Der Anspruch einem klassischem Recurve nahe zu kommen passt leider nicht ganz zu einem Selfbow. Die sehr unterschiedlichen Materialeigenschaften sind dabei völlig außer Acht gelassen.
Insgesamt für einen Anfänger ein ganz passabler Bogen.

[Holzmann]

wenn es einer deiner ersten bögen ist und seit einem jahr zuverlässig wirft... kann man erstmal gratulieren.
Auf den ersten 3 bildern sieht der untere Wa sehr viel kürzer aus... um wie viel denn?
Das fischbacking ist witzig und der Tiller sieht meines erachtens auch ganz gut aus. Der Griff ist heftig aber bestimmt bequem... war ja auch gewünscht.

lg matze

[Bogenbas]

@Becknbauer: Die Vorgabe dass er einem Glasbelegten Recurve nahe kommen soll war nur auf die Optik bezogen, was eigentlich das gesamte Aussehen des Bogens erklärt .
Dass der Griff ein heißes Thema wird war mir klar . Und ich weiß nicht wie mein Wissensstand damals war, aber neulich hab ich ihm schon vorgeschlagen dass ich da noch einige Bereiche optimieren könnte, aber das will er nicht. Die Standhöhe müsste etwa bei 6,5" liegen. Und selbst da schlägt er sich des öfteren noch mit der Sehne .

@Holzmann: Der untere Wurfarm ist nur um den üblichen Zoll kürzer, oder macht man bei kurzen Bögen weniger? Aber Stimmt, sieht speziell bei Bild 2 und 3 durch die Perspektive wesentlich mehr aus als es ist.

Freut mich jedenfalls das der Tiller gefällt.

[Bogenbas]

Kleine Info am Rande: Das ist der Stave der gleich neben dem mit dem großen Astloch aus meinem Bauthread im Stamm gelegen hat. Deshalb der Schlenkler im oberen Wurfarm

[schnabelkanne]

Servus, schöner Osage Bogen war nicht einfach zu Tillern hast du aber sehr gut gemacht, der Griff ist auch nicht so mein Ding aber wenn der Schütze damit gut trifft dann ist es gut.
Lg Thomas