Sehnenriss durch rauhe Kerben (Mangart)

Fragen zu Boegen zum Bogenschiessen. Keine Fragen zum Bogenbau.
Antworten
Benutzeravatar
Mischa
Jr. Member
Jr. Member
Beiträge: 78
Registriert: 06.08.2003, 23:46

Sehnenriss durch rauhe Kerben (Mangart)

Beitrag von Mischa »

Hallo, ihr alle.
Hatte eben eine unangenehme Erfahrung, die ich euch kundtun moechte. Ich hatte mich munteren Sinnes und bei schoenem Wetter mal wieder im Wald rumgetrieben und bin meinen Pfeilen nachgelaufen - bis ploetzlich mit einem scharfen Knall meine Sehne riss, was dem Vergnuegen abrupt ein Ende gesetzt hat.
Dies war mein erster Sehnenriss, recht beeindruckend, muss ich sagen. Der Bogen sprang mir buchstaeblich aus der Hand.
Ich hatte meinen Hunter Mangart (50#), mit Dacron Sehne, benutzt. Er ist zwar erst ein Jahr alt, hab ihn aber viel geschossen. Soweit ich bisher feststellen konnte, haben die Wurfarmne den Zwischenfall gluecklicherweise ohne Schaden ueberstanden.
Die Ursache fuer den Riss lag in der rauhen, etwas scharfkantigen unteren Sehnenkerbe (die obere hatte ich gleich zu Anfang schonmal leicht nachgearbeitet).
Ich benutze einen Gummi-Endenschutz am unteren Wurfarm, und daher war mir der Verschleiss vorher nicht aufgefallen. Ich hatte mir auch nicht die Muehe gemacht, gelegentlich mal den Zustand des unteren Sehnenoehrchens zu kontrollieren. Erstens sind diese Gummidinger schwer aufzuziehen und abzunehmen, und zweitens hatte ich mich darauf verlassen, dass der Verschleiss minimal ist, da diees Oehrchen ja fixiert ist, also nicht laufend eingehaengt und wieder abgenommen wird.

Nun werd ich erstmal die Sehnenkerbe nachglaetten, und in Zukunft ab und zu mal den Endenschutz abziehen und mich vergewissern, dass das Oehrchen in Ordnung ist.
Was die etwas rauhe Bearbeitung der Kerben bei meinem Mangart angeht, weiss ich nicht, ob dies ein Einzelfall ist, oder typisch fuer die Verarbeitung dieses Bogens. Ich rate auf jeden Fall allen, die einen Mangart schiessen (und auch anderen), sich zu vergewissern, dass auch unter dem Endenschutz nichts scheuert.

Mischa
Mongol
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 2766
Registriert: 06.08.2003, 23:46

Beitrag von Mongol »

Also ich weiß nicht, ob das jetzt typisch für diesen Bogen ist, aber eine Bekannte hatte das gleiche Problem mit ihrem Hard Hunter. Sie stellte einen großen Verschleiß an den Sehnenörchen fest und glättete die Sehnenkerben. Nach kurzer Zeit gab es da aber wieder eine scharfe Kante weil sich das Material am Wurfarm halt auch unterschiedlich stark abgenutzt hat.

Glätte es erst einmal und beobachte es. Und im Zweifelsfalle öfter mal die Sehne kontrollieren. ;-) :-)
Ein kluger Mann bemerkt alles.
Ein dummer Mann macht über alles eine Bemerkung
(H. Heine)
wolf55
Newbie
Newbie
Beiträge: 13
Registriert: 23.05.2004, 19:01

Beitrag von wolf55 »

Also ich glaube das Problem ist typisch für nahezu alle Bogenmodelle dieses Herstellers; in meinem Bekanntenkreis mussten bisher alle Schützen mit Ragim bzw. Tamars-Bögen die Kerben ihrer Sehnenaufnahmen nachbearbeiten:
Beispiel: beim 30#! Impalla meiner Frau war die Sehne nach wenigen Monaten hinüber, während ich bei höherem Trainingsaufwand auf meiner 65# Mamba seit 3 Jahren die selbe Sehne habe, und die ist im Öhrchenbereich noch immer tadellos.
Habe mir trotzdem vor ein paar Wochen einen Cuarnan zugelegt, mal abwarten wie es da wird.

Wolf
Benutzeravatar
Mischa
Jr. Member
Jr. Member
Beiträge: 78
Registriert: 06.08.2003, 23:46

Beitrag von Mischa »

Das hatte ich vermutet, Wolf. Ich schiesse seit Jahren auch Boegen anderer Hersteller (Martin, Chek-Mate, Samick), und da ist mir dieses Problem noch nicht untergekommen. Im Grossen & Ganzen bin ich zufrieden mit meinem Mangart, aber die Detailverarbeitung (u.a. Sehnenkerben und Seiten-/Laminatflaechen der Wurfarme) ist nicht beindruckend. Na ja, wenn man sich der Sache bewusst ist, kann man ja Abhilfe schaffen.
Mischa
Americanflatbow
Full Member
Full Member
Beiträge: 104
Registriert: 23.01.2004, 15:52

Sehnenriss

Beitrag von Americanflatbow »

Hallo Mischa,

das gleiche Problem hatte ich auch an meinem Super Racli !
Gott sei Dank ist nur ein Teil der Sehnenfäden gerissen, sodaß sich der Bogen an den verbleibenden noch gefangen hat,aber das hätte auch anders ausgehen können. Ich habe beide Sehnenkerben mit feinem Schleifpapier intensiv geglättet und poliert. Nun habe ich bislang keine durchgescheuerten Sehnenöhrchen mehr gehabt.

Die scheint ein Qualitätsproblem des Herstellers zu sein.

Gruß

Klaus :-|
Juergen Becht
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 1104
Registriert: 06.08.2003, 23:46

Beitrag von Juergen Becht »

Ich hatte anfangs einen Hard-Heunter, bei dem das gleiche Problem war.

Nachdem ich ein paar mal die Sehnenkerben auspoliert hatte, war der Effekt immer noch.

Als praktikable Lösung hat sich dann das umwickeln der Sehnenöhrchen mit einem feinen Lederstreifen erwiesen.
Taran
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 4385
Registriert: 06.08.2003, 23:46

Umwickeln

Beitrag von Taran »

Ich habe bei einem Billigbogen dieses Problem mit Tesa-Gewebeklebeband gelöst. Hässlich, aber es hält.
Taran von Caer Dallben

[size=2] [color=blue][b]... και δόξα τω Θεώ ![/b][/color][/size]
Benutzeravatar
Mischa
Jr. Member
Jr. Member
Beiträge: 78
Registriert: 06.08.2003, 23:46

Beitrag von Mischa »

Zusaetzliches Umwickeln ist eine gute Idee, Juergen & Taran - vorausgesetzt das Oehrchen ist weit genug und die Kerbe tief genug.
Falls das Problem bei meinem Mangart trotz Nachpolieren noch nicht geloest sein sollte, dann werd ich es versuchen.
Antworten

Zurück zu „Bögen“