Muss nach meinem gestrigen Erlebnis diesen alten Faden (sic!) wieder ausgraben.
Hat von euch jemand mit Naturfasern weiter experimentiert?
Ich hatte mir aus Gruschwitzer Buchbinderleinen Nr. 18 eine 12-Strang Sehne für meinen 50#-Langbogen gebaut, 1x Öhrchen, 1x Bogenbauerknoten. Die Sehne ist (war) etwa gleich dick wie eine vergleichbare Dacron-Sehne.
Zum Schießen war sie ziemlich knackig, fühlte sich an wie Fastflight-Sehne.
Nach knapp 300 Pfeilen ist sie mir gerissen, und zwar etwa 5 cm vom Bogenbauerknoten weg. Laut dem Vereinskollegen riß die Sehne kurz nach dem Lösen, so dass der Bogen hoffentlich keinen Schaden genommen hat.
Zum Wachsen hatte ich Bienenwachs mit ein wenig (Fichten)Harz drin, bin mir aber nicht sicher, wieviel davon und wie genau. Vielleicht war ich zu sparsam damit, oder habe nicht rechtzeitig nachgewachst?
Ich habe hier noch mehr Material, u.a. die weiter oben schon erwähnte Schnur von Toplicht, und ein sehr feines Hanfgarn, das ich eigentlich zum Nähen verwende, das aber laut Hersteller auch für Bogensehnen geeignet sein könnte:
http://shop.flachs.de/produkt/hanfgarn- ... gesponnen/
Für mich ist das Thema ein wenig von Bedeutung, weil ich für die Mittelalter-Darstellung eine einigermaßen zeitgenössische Sehne auf dem Bogen haben möchte. Ich könnte es natürlich so machen wie andere Darsteller, dass die Leinen- oder Hanfsehne nur auf Veranstaltungen auf den Bogen kommt. Andererseits interessiert mich, wie lange solche Sehnen im Ernstfall halten, wenn man sie richtig „wartet“.