Take Down gepalnt, funktioniert meine Idee?

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Hanibal
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Take Down gepalnt, funktioniert meine Idee?

Beitrag von Hanibal »

Hallo Leute,

Habe vor einen TakeDown Flatbow zu bauen und komplett auf Metall dabei zu verzichten.
Meine Idee dabei ist, ein Griffelement aus Holz herzustellen, in welches ich ein Loch, 25mm Durchmesser, 40mm tief einbohre, das ganze beidseitig für beide Wurfarme.
Im gleichen Zug die Wurfarme im Bereich wo normal der Griff ist, ihn sauber auf 25mm Durchmesser herausarbeiten.
Einen Wurfarm würde ich mit 2k Epoxy in den Griff einkleben, der Zweite sollte dann nur zum Stecken sein.
Angedachtes Zuggewicht sind 30-35Ibs bei 28" Auszug.
Für die Wurfarme hab ich mir Esche vorgestellt, lass mich da aber auch gerne für anderes begeistern.

Meine Frage nun, glaubt Ihr, dass das Möglich ist, ohne dass mir das Griffstück gleich ausbricht und alles um die Ohren fliegt?

Danke schon mal für jede Hilfe und Input zu dieser Idee.

Cheers
Hanibal
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Galighenna
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Re: Take Down gepalnt, funktioniert meine Idee?

Beitrag von Galighenna »

Wenn der Griff stabil genug ist, bricht das nicht gleich auseinander. Du hast aber sehr wahrscheinlich ein Problem nach einigen Schüssen. Die Steckverbindung wird ausleiern und Stück für Stück weiter nachgeben bis das alles wackelt. rein aus Holz wird das so nicht gehen. Die Kräfte im Griff sind enorm!
Übel übel sprach der Dübel,
als er elegant und entspannt
in der harten Wand verschwand

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Squid (✝)
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Re: Take Down gepalnt, funktioniert meine Idee?

Beitrag von Squid (✝) »

25 mm Steckverbindung halte ich für verdammt gewagt. schon ein normaler Griff ist mit 25 mm Durchmesser bei knapp 40 lbs m. E. schon recht gewagt. Und nun soll das auch noch in einem Spalt stattfinden, bei der der Spalt als Hebel wirken kann, sobald auch nur eine Lücke von 1 mm auftritt? Nenenenene!

So mal theoretisch: WENN man denn eine Holzsteckverbindung bauen wollte, wäre ein Konus mit entsprechendem Gegenstück vermutlich das Optimum. Das ist ähnlich stabil wie ein V-Spleiß aber in alle Richtungen. Das Problem: Man bekommt es praktisch nicht komplet schlüssig hin, zumindest nicht mit den üblichen Hobby-mitteln.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.
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Heidjer
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Re: Take Down gepalnt, funktioniert meine Idee?

Beitrag von Heidjer »

Mit einen Griffstück / Griffhülse aus Holz, sehe ich keine Chance.

Was geht und schon häufiger gemacht wurde, ist einen Bogen im Griff auseinander zu sägen und eine Griffhülse aus 1,5mm bis 2mm dicken GFK darum zu laminieren. ;)


Gruß Dirk
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Hanibal
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Re: Take Down gepalnt, funktioniert meine Idee?

Beitrag von Hanibal »

Ok, Danke schon mal für eure Meinungen dazu.
Das mit dem Konus ist einleuchtend. Als Schreiner hab ich da recht viele Möglichkeiten was Maschine und Werkzeug zur
Bearbeitung und Herstellung verschiedener Verbindungen betrifft, im zweifel stell ich mit selber ein Werkzeug her.
Im Endeffekt muss ich die Wurfarme ja nur durch einen "Spitzer" drehen, dann bekomm ich schon einen Konus, für das Sackloch kann ich einen alten Fräser neu Schleifen oder ich mach was mit Wechselmessern.
Sprich daran soll es nicht gleich scheitern, mit geht es vor allem darum, kann ich den Griff so bearbeiten, dass er mir nicht in alle Richtungen splittet?
Als eine mögliche Option hab ich mir gedacht, den Griff mit Gewebe laminieren oder eine Wicklung machen und diese evtl auch in Epoxy eingiessen.

Cheers
Hanibal
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Re: Take Down gepalnt, funktioniert meine Idee?

Beitrag von Heidjer »

Teste es. ;D
Bau Dir eine Hülse, stecke da einen 80cm langen Hebelarm rein und ziehe an dessen Ende mit ca. 10-12kg quer zur Hülse, wenn sie das Dauerhaft aushält, hast Du eine Chance, dass die Hülse auch einen 30#-35# Bogen aushält. ;)

Also zum Beispiel ein Testszenarium: Nimm einen Barhocker dessen Beine keine Querverstrebungen hat, lege ihn auf den Boden und stelle auf das äußerste Ende eines freien Beines einen fast vollen Kasten Bier, wenn das Bein dabei kein bisschen wackelt oder nachgibt, dann hält die Aufnahme. ;D


Gruß Dirk
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Re: Take Down gepalnt, funktioniert meine Idee?

Beitrag von Squid (✝) »

OK, dann hast du mehr als Hobby-Möglichkeiten... ;)

Ja, eine Wicklung, verschmiert mit Klebstoff, würde mögliches Splittern verhindern. Für die Sicherungswicklung irgendwas relativ dünnes aber zähes (nicht dehnbares!) und dann die eigentliche Griffwicklung oder das Griffleder zur Tarnung drüber.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
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Re: Take Down geplant, funktioniert meine Idee?

Beitrag von fatz »

Also iwie geht mir grad der Sinn nicht so ganz ein, etwas aus Holz zu bauen, dann Epoxi drumrum zu bappsen, dass es
haelt und das dann wieder mit Leder zu kaschieren. Da kannst dann auch gleich ein Metallrohr als Griff nehmen. Oder
eines in einem Holzgriff verstecken.

...nur so meine Gedanken dazu
Haben ist besser als brauchen.
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Idariod
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Re: Take Down gepalnt, funktioniert meine Idee?

Beitrag von Idariod »

Hi Fatz,

ein möglicher Beweggrund könnte sein, einfach mal was zu probieren was man vorher noch nicht gesehen hat.
Ein anderer könnte sein, dass der Hanibal Schreiner ist, und somit für Holzbearbeitung gut ausgestattet ist und sicher auch schon einige Verbindungen gefertigt hat. Metall ist da wieder ein anderes Gelände. Das muss man dann kaufen oder machen lassen.
Ich hab auch schon das eine oder andere selbst versucht, was ich besser gekauft hätte. ^^

LG,

Idariod
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Re: Take Down gepalnt, funktioniert meine Idee?

Beitrag von Felsenbirne »

Viellleicht wäre eine Alternative Knochen zur Verstärkung zur verwenden. Kann man ähnlich einfach wie Holz bearbeiten.
Was die Festigkeit angeht: keine Ahnung ::)
Gruss Matthias

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Hanibal
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Re: Take Down gepalnt, funktioniert meine Idee?

Beitrag von Hanibal »

Ich kann die Einwände verstehen, zu meinen Beweggründen:

In erster Linie geht es es vor allem der Reiz, ob das was in meinem Kopf theoretisch klappt auch in der Praxis hält.
Das andere ist das, dass ich gerne Werkstoffe miteinander kombiniere. Eine Mischung aus traditionellem und moderne reizt mich schon lange, daher auch die Überlegung Leinen o.Ä. in Epoxy eingegossen zur Griffverstärkung. Das ganze dann entweder poliert damit die Leinenstruktur schön zur Geltung kommt oder am Schluss nochmals mit Furnier überziehen um wieder eine Holzoptik zu bekommen.

Es liegt nicht in meinem Interesse, eine Grundsatzdiskussion draus zu machen, wieso und weshalb, mir geht's hier rein um den technische Aspekt, wie und was könnte das ganze halten.

Cheers
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fatz
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Re: Take Down gepalnt, funktioniert meine Idee?

Beitrag von fatz »

UUPS! Sorry! Ich wollte da keine Grundsatzdiskussion ausloesen. Muss jeder selber wissen was er macht. Ich bin da auch
ned so der Prinzipienreiter. Nur: m.E. kommst auch ohne Epoxi aus. Eine Wicklung haelt auch ohne den Bapp das Holz
zusammen und wenn du sie richtig machst bleibt sie auch da, wo sie soll und du musst sie auch ned verstecken, ausser
sie gefaellt dir nicht.
Also hau rein, probier's aus und mach vor allem ein Foto von den Spreiseln.

und ausserdem: Der Oetzi haett auch UHU plus statt Birkenteer genommen, wenn er welchen gehabt haette
Haben ist besser als brauchen.
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Squid (✝)
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Re: Take Down gepalnt, funktioniert meine Idee?

Beitrag von Squid (✝) »

DIESE Wicklung soll letzendlich eine Metallhülse simulieren. Und da ist es natürlich sinnvoll, aus den Fäden eine Einheit zu machen. Mit Epoxy, Holzleim oder von mir aus auch Birkenteer... ::)
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
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shokunin
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Re: Take Down gepalnt, funktioniert meine Idee?

Beitrag von shokunin »

Wo ist eigentlich Inge...? ...gepalnt ;D

@Grundsatzdiskussion... :P

Ich kann mir schon vorstellen, dass es rein in Holz ginge, das kommt eben auf die Materialstärke (bzw verbleibende Wandstärke) im Griff an, und evtl Einbohrtiefe.
Je dicker die Wand... ist ja klar
...und je tiefer rein, desto günstiger ist der Hebel, denke ich.
Wenn man z.B. Bhutanbögen ansieht,... zwei Latten und 'ne Schnur. Geht auch - Verbindung ist aber eben an den Enden des Griffes mit 30cm oder so Überlappung. Da hat man dann halt 'nen sehr viel günstigeren Hebel.

Das gesagt,... wenn ich dann von Epoxy, Faser-Verbund-Verstärkungen usw lese, dann frage ich mich schon was z.B. einer Metallhülse mit Leinenbewicklung oder Furnier als Aufhübschung entgegen steht.
Wenn das Holz nicht der arbeitende Teil ist, sondern eben eine Hülse, egal welcher Machart, dann ist die Idee eines "Holz-Takedowns" doch eigentlich hinfällig, oder?

Gruss,
Mark
"I don't believe it!!" (Victor Meldrew)
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jetsam
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Re: Take Down gepalnt, funktioniert meine Idee?

Beitrag von jetsam »

Der Mann ist Schreiner und die Ansage war Verzicht auf Metall - laß ihn doch. :)

Mir fiele dazu vielleicht noch die Wahl der Holzsorte für das Mittelstück ein, da gibt es sicher Hölzer, die weniger, aber auch welche, die eher geeignet sind.
Und, muß die Aufnahme denn rund sein? Mit Deinen Möglichkeiten sollte doch auch eine Verbindung mit sagen wir rechteckigem Querschnitt gehen, in der sich die Belastung gleichmäßiger verteilt. Oder bikonkav )(, damit wäre an den belastetsten Stellen das meiste Material. ...denke ich. ::)
Oder mach das Griffstück einfach massiv genug. Wenn das erste ausbricht, mach ein fetteres, solange bis es hält. ;D
Dies ist die Welt.
Wundervolle und schreckliche Dinge werden geschehen.
Sei ohne Furcht.
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