Riss nah am Fade Bogenrücken

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RodO´Well
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Riss nah am Fade Bogenrücken

Beitrag von RodO´Well »

Hallo!

Ich sollte den Bogen meines Freundes einölen und habe jetzt erst nach drei Gängen Leinöl diese Stelle gesehen.
Wie sehr problematisch ist das jetzt? Laut anderer Beiträge wäre es wohl kein problem, wäre der Bogen eben noch nicht ,,versiegelt´´, sprich geölt, weil man die Stelle mit dünnem Hautleim oder Epoxy zukleben könne und noch ein Pflaster zusätzlich.
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Jetzt fällt mir eigentlich nur noch Anschleifen, Hautleim, ein wenig Rohhaut, Wicklung ein, weis aber nicht ob das gut kleben wird auf dem geölten Bogen!
Wo wir schon dabei sind: Wenn Rohhaut bei euch auch in Frage kommt, wäre für die kleine Stelle auch epoxy zum Kleben möglich? :P
Und wenn lieber Hautleim, sagt ihr mir per Pn welchen Hersteller bzw. welche Adresse für euch in Frage kommt?

Danke maaan!
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Squid (✝)
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Re: Riss nah am Fade Bogenrücken

Beitrag von Squid (✝) »

Kein zu blöder Riss, weil längs. aber dennoch beachtenswert.
Schade, dass da schon Öl drauf is...

Da das Öl in den Riss gelaufen sein wird, ist das Füllen mit Epoxy hier blödsinnig. Das haftet nicht.
Möglich, dass solche "Wunderkleber" wie URAC oder Bindan CIN hier dennoch kleben würden. Aaaaber egal:
Ich denke, hier würde eine anständige Wicklung ausreichen.

Also: Abschleifen - das Öl muss runter. Da es nicht all zu tief eindringt, reicht 180er Schleifpapier. Das Öl ist weg, wenn du Staub erhältst und nicht das Schleifpapier mit klebrigem Zeugs verspackt.

Dann mit Kleber einschmieren und wickeln. Was du nimmst ist realtiv egal: Naturschnur und Weißleim geht genau so gut wie Chemoschnur mit Epoxy.

Wichtig ist nur: Die Schnur darf nicht dehnbar sein. Leinen ist gut, Nylon(drachen)schnur ist Mist. Bestimmte Angelschnüre sind fein, Paketschnur aus "Irgendwas" ist eher Mist.

Später die Schnur auch noch mit dem Klebstoff der Wahl tränken.

Feddich, passt.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.
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Heidjer
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Re: Riss nah am Fade Bogenrücken

Beitrag von Heidjer »

Wenn Du Leinöl schreibst, meinst Du Leinölfirnis?

Dann reicht es, wenn Du jetzt eine feste Wicklung mit Sternzwirn machst ohne vorher anzuschleifen, der Sternzwirn sollte nur aus Leinengarn oder Ramie sein, kein Kunststoffgarn. Die Wicklung dann sauber über die ganze Länge des Risses machen und dann auch mehrfach mit Leinölfirnis durchtränken.

Leinölfirnis härtet zu einen festen Polymer aus. ;)


Gruß Dirk
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.
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killerkarpfen
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Re: Riss nah am Fade Bogenrücken

Beitrag von killerkarpfen »

Ich schliesse mich da Heidjers Meinung an.
Es wird aber eine Weile dauern bis die Leinölfirnis bei dieser Dicke auch schön durchgehärtet ist.

In diesem Riss sehe ich eigentlich auch keine Probleme. Ausser die Frage woher der kommt und die Ermahnung, Dich zu vergewissern, dass da weiter aussen im Wurfarm keine weiteren sind.
Eppur si muove
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RodO´Well
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Re: Riss nah am Fade Bogenrücken

Beitrag von RodO´Well »

Es ist ein Holzöl von Clou auf Basis von kaltgepresstem, verkochtem Leinöl!

Cool! Sieht nach einer ziemlichen Einstimmigkeit der Vorgehensweise aus!
Wie beendet ihr die Wicklung? Ich stelle mir gerade das herausziehen des Zwirnendes wie beim Fall einer Mittenwicklung einer Sehne vor! Oder knotet man das lieber?

Es sind sonst keine weiteren Stellen dort! :P


Danke für die große Hilfe!
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Squid (✝)
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Re: Riss nah am Fade Bogenrücken

Beitrag von Squid (✝) »

Ja.
Durchzwiebeln ist die Edelversion.
Aber um als Wicklung wirklich zu halten, wird der ganze Schnurkrams mit Klebstoff verschmiert. Holzleim bei Naturgarn, Epoxy bei Kunststoff.
Das hält dann ewig... oder zumindest ewig minus drei Tage... ;)
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.
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