Die Schleiferei ist auch wieder so ein Thema, das gern zur grossen Wissenschaft hochstilisiert wird.
Schleifen tut aber wohl alles was historisch als Schleifstein in Gebrauch war...
...und man sieht, der Unterschied kann so gravierend nicht sein.
Ich habe mich ja schon mehrfach zum Thema Schleifsteine ausgelassen... aber trotzdem...
Ich denke die Unterschiede sind wirklich marginal ob blau, gelb, walisisch, japanisch,..., und wenn irgendetwas wirklich einen Unterschied in der Leistung (Geschwindigkeit) macht, dann ist es die richtige Progression an Körnungen.
Und genau da sind Natursteine so idiosynkratisch in der Klassifizierung, dass es mir einfach zu doof ist damit zu arbeiten.
Und sie sind mir auch zu pflegeintensiv, das kommt auch noch dazu - Diamant bleibt immer plan.
Nicht nur die Steine sind oft weich und schwammig - auch die Klassifizierungen...
Irgendwie haben auch die Europäer die japanischen Körnungen für Natursteine übernommen... die sind nämlich sehr anders als unsere (und offenbar sogar anders als japanische Körnungen für Synthetik-Schleifmittel - Wassersteine werden dort feiner eingestuft als sie gemessen sein sollten...).
Ein japanischer 3000er Stein in "Diamant umgerechnet" ist 1200 (oder P2000 hier / 9 Micron) und ein 8000er Stein "auf Deutsch" ist F2000... usw...
Ist alles irgendwie sehr Larifari... Hauptsache die Zahl ist hoch, dann klingt es gut und teuer... aber verstehen tut es keiner.
Was haben wir belgische Steine überhaupt auf japanisch zu messen...?
...6000, 8000, 10000 - im Europäischen System wäre das im 1/4 Micron Bereich, damit kann man Laser-Linsen polieren, aber schleifen schon lange nicht mehr.
Naja,... das nur mal zum Thema Körnungen und was sie (nicht) bedeuten...
Ich hab', wie gesagt, Natursteine (bis auf den weissen Arkansas sehr gelegentlich für Gravierstichel) aufgegeben.
Ich schleife mit Diamant.
Meist reicht mir Schliff auf 600er Korn (gut abgenutzt allerdings) und Abziehen auf 2000er Schleifpapier.
Das geht für alles von Graviersticheln bis Meisseln, Hobeleisen, Küchenmesser...
Manchmal schleife ich grobe Ausbrüche mit 240er oder 360er Korn raus, und ab und zu schleife ich mit 1200er Korn fein zwischen ehe ich abziehe. Das ist aber eher der Optik wegen - wenn man z.B eine breite polierte Fase will.
Nun aber mein Tip in Sachen Schleifmittel...
Alljährlich findet in München die Mineralienmesse statt (Oktober)...
Einer der Aussteller dort ist Fa. Gemmarum aus Italien.
http://www.gemmarum.it
Die bieten Edelstein-Schleifwerkzeuge und Zubehör und ich decke mich dort regelmässig mit Diamantwerkzeugen ein - Cash-Preise
Viele der Werkzeuge sind rund... Schleifscheiben halt... aber preislich... 40cm Diamantscheibe ohne Loch in Körnung der Wahl = €100
Klingt teuer...?
1250 Quadratzentimeter Fläche für €100...
verglichen mit Diktum grosser Diamant-Bankstein 255mm x 100mm (255 Quadratzentimeter) für €185...
Da kostet der aus Italien ca 1/8 (und ich brauch' eh rund für meine Maschine...)
Wie schon gesagt, Diamant ist mir am liebsten, nicht zuletzt weil ich auch sehr kleine Werkzeuge schleifen kann - da ginge bei den weichen Steinen der Stein und das Werkzeug kaputt.
Diamant schleift alles verlässlich und auch zügig.
Und Diamantwerkzeuge bekommt man meist günstiger aus dem Bereich Edelsteinschleiferei als sonstwo.
Gruss,
Mark