Haselnuss entrinden
Haselnuss entrinden
Hallo,
kurze Anfängerfrage: habe gerade einen Haselstamm entrindet und versiegelt. Habe aber leichte Schwierigkeiten Bast und Jahresring zu unterscheiden. Über den weissen Schichten des Stamms und unter der Rinde ist eine braune Schicht, die auch schon gemasert ist (Bast, richtig?) Wie bekomme ich die am besten runter? feucht, oder trocken? Welches Werkzeug? verletze momentan noch sehr leicht darunterliegende Ringe und ich will mir meinen Stave nicht ruinieren. Hilfe! Danke! Grüße!
kurze Anfängerfrage: habe gerade einen Haselstamm entrindet und versiegelt. Habe aber leichte Schwierigkeiten Bast und Jahresring zu unterscheiden. Über den weissen Schichten des Stamms und unter der Rinde ist eine braune Schicht, die auch schon gemasert ist (Bast, richtig?) Wie bekomme ich die am besten runter? feucht, oder trocken? Welches Werkzeug? verletze momentan noch sehr leicht darunterliegende Ringe und ich will mir meinen Stave nicht ruinieren. Hilfe! Danke! Grüße!
Re: Haselnuss entrinden
Feucht gehts leichter runter 
Es gibt viele Möglichkeiten. ...
Ich bevorzuge das Abschaben mit einem Stück Hartholz oder den Hochdruckreiniger
Gruß
Benedikt

Es gibt viele Möglichkeiten. ...
Ich bevorzuge das Abschaben mit einem Stück Hartholz oder den Hochdruckreiniger

Gruß
Benedikt
A dream is not reality, but who is to say which is which?
Re: Haselnuss entrinden
So schnell ruiniert sich da nix.
Wenn du ihn feucht runterziehst, dann längs zum Stamm mit den Fingern und einem stumpfen Werkzeug, etwa einem Spachtel oder einem Messerrücken.
Trocken geht auch, das Zeug ist dann papierdünn und blättert ab. Da hilft dann z. B. sehr grobes Schleifpapier mit wenig Druck quer zum Stamm.
Aaaaber: Das Zeug muss erst mal gar nicht runter. Es stört nicht beim Trocknen und beim Bauen stellt es einen minimalen Schutz gegen zufällige Schrammen und Kratzer dar.
Die Unterscheidung ist - wie du selber schreibst - doch ganz simpel: Der Bast ist braun, der Jahresring weiß...
Wenn du ihn feucht runterziehst, dann längs zum Stamm mit den Fingern und einem stumpfen Werkzeug, etwa einem Spachtel oder einem Messerrücken.
Trocken geht auch, das Zeug ist dann papierdünn und blättert ab. Da hilft dann z. B. sehr grobes Schleifpapier mit wenig Druck quer zum Stamm.
Aaaaber: Das Zeug muss erst mal gar nicht runter. Es stört nicht beim Trocknen und beim Bauen stellt es einen minimalen Schutz gegen zufällige Schrammen und Kratzer dar.
Die Unterscheidung ist - wie du selber schreibst - doch ganz simpel: Der Bast ist braun, der Jahresring weiß...
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.
Re: Haselnuss entrinden
Alles klar...dann weiss ich bescheid! vielen Dank! wollte mich nur vergewissern! auf bald mit neuen Anfängerfragen 

- Palmstroem
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Re: Haselnuss entrinden
Ich schiebe den Bast nicht komplett runter, sondern lasse gerne Reste stehen. Das gibt eine nette Optik.
Wenn ich daran denke, stelle ich heute abend noch mal ein Bild eines, gerade in Arbeit befindlichen, Haselbögelchens ein.
Ein anderes hatte ich schon mal gepostet:

Palmström
Wenn ich daran denke, stelle ich heute abend noch mal ein Bild eines, gerade in Arbeit befindlichen, Haselbögelchens ein.
Ein anderes hatte ich schon mal gepostet:

Palmström
Das Pfeilparadoxon
Ein Pfeil, gesandt von einem Bogen, ist auch zunächst pfeilgrad geflogen.
Nachdem der Schütze sich verzogen, ist Pfeil rechtwinklig abgebogen.
Ein Pfeil, gesandt von einem Bogen, ist auch zunächst pfeilgrad geflogen.
Nachdem der Schütze sich verzogen, ist Pfeil rechtwinklig abgebogen.
- Palmstroem
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Re: Haselnuss entrinden
So, wie versprochen schiebe ich noch ein Bild eines anderen Hasel-Rückens nach, auf dem das Kambium teilweise draufbleibt.
Palmström
Palmström
Das Pfeilparadoxon
Ein Pfeil, gesandt von einem Bogen, ist auch zunächst pfeilgrad geflogen.
Nachdem der Schütze sich verzogen, ist Pfeil rechtwinklig abgebogen.
Ein Pfeil, gesandt von einem Bogen, ist auch zunächst pfeilgrad geflogen.
Nachdem der Schütze sich verzogen, ist Pfeil rechtwinklig abgebogen.
Re: Haselnuss entrinden
Gefällt mir! Hast du eine besondere Technik oder kommt das von der Holzstruktur? Wenn ich Hasel abrinde, muss ich mich meistens bemühen, damit sie nicht völlig nackig wird.
Teile dein Wissen und gib nicht vor zu wissen was du nicht weißt - ein guter Ratschlag von einem tüchtigen Tischler. Das steht hier um mich daran immer zu erinnern, und für alle denen der Schuh passt.
Re: Haselnuss entrinden
Einfach die ganze Rinde grob abschaben, mit Horn oder Hartholz geht das, wie bereits erwähnt, sehr gut.
Die Braunfärbung tritt dann nach ein paar Stunden durch die Oxidation des Bastes ein.
Gruß
Benedikt
Die Braunfärbung tritt dann nach ein paar Stunden durch die Oxidation des Bastes ein.
Gruß
Benedikt
A dream is not reality, but who is to say which is which?
Re: Haselnuss entrinden
Jo, das is mir schon klar, aber entweder bin ich unfähig "grob" abzuschaben, oder ich hab einfach zu glatte Hasel.
bei mir bleiben da nur ein paar Fitzelchen Bast übrig, oder halt sehr unregelmäßige Strukturen. Auf jeden Fall nicht so schön wie beim Palmström.

Teile dein Wissen und gib nicht vor zu wissen was du nicht weißt - ein guter Ratschlag von einem tüchtigen Tischler. Das steht hier um mich daran immer zu erinnern, und für alle denen der Schuh passt.
- Palmstroem
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Re: Haselnuss entrinden
Ups, das ist mir gestern durch Lappen geflutscht, nicht dass ihr denkt, dass ich mein Geheimwissen nicht mit euch teilen will....
Idariod, da wirste wohl wahrscheinlich mit Deinem Holz Pech haben (oder Glück, ein schöner glatter Rücken kann schließlich auch u.s.w.)
Die obere Hasel war zum Entrinden frisch gewesen, ich habe die Rinde immer abschnittsweise abgeschnitten, den Bast dann mit der nichtscharfen Seite meiner Ziehklinge glatt gemacht und nach dem leichten Antrocknen den Rest heruntergezogen. Keine Tricks weiter. Die Reste wollten einfach in den "Rillen" drinbleiben.
Der untere ist komplett mit Rinde getrocknet, hier habe ich auch erst die Rinde heruntergeschnitten und dann das schon trockene Kambium heruntergeschabt. Das geht bei Hasel und artet nicht so in Schinderei aus. Vor allem, wenn man es darauf anlegt, dass die Reste draufbleiben. Ich könnte mir auch vorstellen, dass man zwar die Rinde runtermacht, aber das Kambium mittrocknen lässt.
That's it.
Mehr war nicht notwendig.
Aber so irre viele habe ich auch noch nicht verarbeitet, ich habe noch einen älteren Stave liegen, der ist auch mit Rinde getrocknet, da geht das Kambium auch gleich mit runter - der wird dann auch so aussehen, wie Deiner.
Palmström

Idariod, da wirste wohl wahrscheinlich mit Deinem Holz Pech haben (oder Glück, ein schöner glatter Rücken kann schließlich auch u.s.w.)
Die obere Hasel war zum Entrinden frisch gewesen, ich habe die Rinde immer abschnittsweise abgeschnitten, den Bast dann mit der nichtscharfen Seite meiner Ziehklinge glatt gemacht und nach dem leichten Antrocknen den Rest heruntergezogen. Keine Tricks weiter. Die Reste wollten einfach in den "Rillen" drinbleiben.
Der untere ist komplett mit Rinde getrocknet, hier habe ich auch erst die Rinde heruntergeschnitten und dann das schon trockene Kambium heruntergeschabt. Das geht bei Hasel und artet nicht so in Schinderei aus. Vor allem, wenn man es darauf anlegt, dass die Reste draufbleiben. Ich könnte mir auch vorstellen, dass man zwar die Rinde runtermacht, aber das Kambium mittrocknen lässt.
That's it.
Mehr war nicht notwendig.
Aber so irre viele habe ich auch noch nicht verarbeitet, ich habe noch einen älteren Stave liegen, der ist auch mit Rinde getrocknet, da geht das Kambium auch gleich mit runter - der wird dann auch so aussehen, wie Deiner.
Palmström
Das Pfeilparadoxon
Ein Pfeil, gesandt von einem Bogen, ist auch zunächst pfeilgrad geflogen.
Nachdem der Schütze sich verzogen, ist Pfeil rechtwinklig abgebogen.
Ein Pfeil, gesandt von einem Bogen, ist auch zunächst pfeilgrad geflogen.
Nachdem der Schütze sich verzogen, ist Pfeil rechtwinklig abgebogen.