So, hier wie versprochen, daß Versuchsprotokoll...
Da sich bei dem Versuch mit der Kupferhalterung direkt auf der Herdplatte herausgestellt hat,
daß sich die Temperaturregelung -/ Kontrolle hinsichtlich der notwendigen Anlassdauer ohne
entsprechendes (IR)- Thermometer sehr schwierig gestaltet, habe ich die Angaben dafür jetzt einfach mal weggelassen...
Ich habe ja schon weiter oben beschrieben, daß sich da extrem schnell (nach ca. 10 min.) eine kräftige
Blauverfärbung einstellt und der bei dem von mir in diesem Versuch verwendete Sägeblattstahl wohl aufgrund dieser "Turbomethode" bruchanfällig bleibt / wird...
Anlassversuch ohne Thermometer mittels "Sandtopfmethode"...:Verwendet wurde ein herkömmlicher 2 Platten Herd, 220 V.
Als Behältnis wurde eine Handelsübliche "Hohe Pfanne / Topfpfanne, emailliert" verwendet.
Als Anlassmedium diente feiner herkömmlicher / Handelsüblicher "Vogelsand".
Die Pfanne wurde mit o.g.
NICHT VORGEWÄRMTEN Sand zu ca. 7/8 befüllt, was einem Sandgewicht
von in etwa 2- 2 1/2 kg sowie einer Befüllhöhe von etwa 4- 4 1/2 cm entspricht .
(siehe auch Bilder im vorherigen Post...).
Die befüllte Pfanne wurde dann auf die größere der beiden Herdplatten gestellt,
daß im Vorfeld in Öl gehärtete und dann anzulassende Probestück wurde hochkant in den Sand gesteckt,
so daß die obere Kante sichtbar blieb.
Der Deckel der Pfanne wurde aufgelegt.
Die Herdplatte wurde dann auf Stufe drei (Volllast) eingeschaltet.
Nach ca. 25 min. bei Volllast trat im unteren Viertel des Probestückes eine helle Braun-Goldverfärbung auf.
Nach 30 min. zeigte die untere Kante eine deutliche Blauverfärbung.
Das Probestück wurde daraufhin auf halber Füllhöhe flach in den Sand eingebracht.
Nach 40 min. trat eine relativ gleichmäßige Braungold > Blau verlaufende Verfärbung des Probestückes auf.
Das Prbst. wurde gewendet.
Die Herdplatte wurde auf Stufe 1/2 gestellt.
Nach 50 min. trat eine mehr ins Blaue verlaufende Verfärbung des Prbst. auf.
Die Herdplatte wurde ausgestellt.
Das Prbst. wurde auf die Oberfläche des Sandes gelegt und verblieb für weitere 10 min. in der Restwärme
der mit dem Deckel verschlossenen Pfanne, wurde anschließend entnommen und mit Öl abgeschreckt / gekühlt.
Der daraufhin erfolgte Bruchtest mittels einspannen in einen Schraubstock und diversen leichten bis
harten Hammerschlägen blieb ergebnislos, es trat kein Bruch ein, daß Prbst. verbog sich nach einigen härteren Hammerschlägen lediglich leicht.
Daraufhin wurde eine Kante des Prbst. beidseitig in einem ca. 90° Winkel angeschliffen, um eine
Meißelklinge-/ Schneide für einen Steh-/ Schlagtest zu erzeugen.
Der mehrfach durchgeführte Schlagtest ergab in dem hierfür verwendeten Stück Rundstahl mehrere tiefe Kerben.
Die Schneide des Prbst. blieb von dem Schlagtest völlig unbeeinträchtigt, es traten keinerlei Ausbrüche oder sonstige
Beschädigungen an der Schneide oder dem Rest des Prbst. auf...
(siehe Bilder im vorherigen Post...)
Fazit...:
Eine längere Aufwärm- und Anlassdauer scheint sich überaus positiv auf diese, im Vorfeld in Öl gehärtete Art Stahl
auszuwirken.
Ich werde daher, sobald mein Backofen wieder funktionstüchtig ist, entweder die "Backofenanlassmethode"
oder die "Sandtopfmethode" wählen, wobei ich im Moment doch tatsächlich, zum einen aufgrund des oben beschriebenen
Schlagtestes und zum anderen aufgrund der doch wesentlich ästetischeren Kräftigkeit der Anlauffarben eher noch zu der "Sandtopfmethode" tendiere.
So denn, ich hoffe ja mal, oben beschriebener Ablauf nützt dem einen oder anderen etwas...
LG
etb
Das Volumen einer Minute ist gleich Universal ist gleich die liegende Acht. A. Be.
Die Perversitaet des Universums strebt einem Maximum zu.
Alles was schiefgehen kann wird auch zwangslaeufig schiefgehen. Larry Niven